Coronavirus (Sars-CoV-2)

Atrox schrieb:Ich sehe da keine Zahlen. Ich höre immer nur, dass ganz ganz viele Opfer durch die Maßnahmen gefordert werden. Aber wenn es dann wirklich mal um harte Fakten geht, übertrifft man sich mit heißer Luft

Hier ein Auszug aus dem Artikel, den @McMurdo reingestellt hat.

„An den Folgen der Lockdowns werden weit mehr Menschen sterben als am Virus“, sagte Müller in einem „Handelsblatt“-Interview. Allein für den afrikanischen Kontinent rechne man mit zusätzlich 400.000 Opfern durch Malaria und HIV sowie einer halben Million zusätzlicher Tuberkulose-Toter. Die Pandemie habe auch eine der größten Armuts- und Hungerkrisen ausgelöst.

shionoro schrieb:Wie 'mit aids leben' aussieht kannst du dir in Swasiland angucken. Da haben mehr als die Hälfte der Erwachsenen Aids und die Lebenserwartung liegt bei 60 Jahren. Läuft ja super.

AIDS bzw. HIV lässt sich relativ leicht mit Kondomen und sogar Medikamenten in Schach halten (=Ausbteitung verhindern). Das Problem in Afrika ist, dass sich letzteres viele nicht leisten können.
Und HIV wird auch nicht über die Luft übertragen = man muss deswegen nicht zu Hause bleiben.

shionoro schrieb:In Finland und Australien brauchst du dafür kein militär. Sowas findet eigentlich in den staaten statt, die schon versagt haben. Spanien, Italien, Frankreich, die gehen rabiat vor mittlerweile. Das brauchen die Staaten, die Erfolg bei der Covid strategie haben, gar nicht.

Spanien, Italien und Frankreich hatten schon am Anfang schwere Fälle und viele Tote und deswegen schon sehr früh alles dicht gemacht.

shionoro schrieb:Hard lockdown bis die zahlen unten sind,

Das könnte aber Wochen dauern.

shionoro schrieb:Auch bei uns hat ja der harte lockdown geklappt. Frühzeitig harter lockdown hat uns im Frühjahr davor bewahrt, dass es so läuft, wie jetzt (oder wie damals in Italien).

Er hat unter anderem geklappt, weil danach der Sommer kam. Ja, man hat vielleicht zu früh geöffnet bzw. die Maskenpflicht ziemlich gelockert, was meiner Meinung ein Fehler war. Ein Grund warum Finnland so gut durch die Krise kommt, ist das flächendeckende HomeOffice, welches nicht erst seit gestern eingeführt wurde.

https://unternehmer.de/news/247274-homeoffice-eu

ZeroCovid mag zwar schön klingen, aber ist nicht realistisch, ohne andere Probleme zu beschwören.

https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Zero-Covid-Strategie-Fast-aussichtslos-416357.html (Archiv-Version vom 01.02.2021)

Pallas schrieb:Hier ein Auszug aus dem Artikel, den @McMurdo reingestellt hat.

Das ist aber eine Prognose. Keine Statistik darüber, wieviele Menschen de facto gestorben sind, weil die Warenströme nicht laufen...

Atrox schrieb:Das ist aber eine Prognose. Keine Statistik darüber, wieviele Menschen de facto gestorben sind, weil die Warenströme nicht laufen...

Bei Corona sprechen wir ja auch nur über Prognosen, wenn es um die Zukunft geht. Und dennoch dienen sie dazu Maßnahmen zu beschließen. Warum also sollte so eine Prognose nicht auf für diese Sache taugen?
Die Probleme verschwinden ja nicht einfach, nur weil viele Menschen deswegen noch nicht gestorben sind.

V8Turbo schrieb:Gibt es dazu auch mehr als nur seine eigene Homepage? Studien zum Beispiel?

Weil ich kann auch eine Website basteln und erzählen ich hätte super Impfstoff hergestellt. Aus Kiwis und Fliegenbeinen zum Beispiel. Hab ich auch getestet. Und weil meine 5 Testpersonen nicht an Corona erkrankt sind, hilft es.

Nein nicht das ich wüßte, ich stieß gestern auch bloß zufällig darauf.

Ein Random User scheint der Herr Stoecker aber nicht zu sein https://www.labor-stoecker.de/index.php?id=3163

bgeoweh schrieb:Nein, gibt es nicht - es gibt aber mehrere Strafanzeigen, weil Dr.Mabuse junior einfach mal auf eigene Rechnung angefangen hat, Menschenversuche durchzuführen bzw. irgendwelche Leute mit seinem Präparat zu behandeln, ohne die Studie ordentlich wissenschaftlich aufzuziehen und zu begleiten bzw. ohne sich an die einfachsten Regeln der ärztlichen Kunst oder der medizinischen Wissenschaft zu halten :D

Aufmerksamkeit bekommt das jetzt v.A. weil vor ein paar Tagen ein lobhudelnder Artikel im Spiegel war, hauptsächlich weil deutsche Journos dem verlockenden Duft der Story vom genialen Erfinder, der in seiner Garage Weltprobleme löst und dann von der bösen Bürokratie kleingemacht wird einfach nicht widerstehen können (ex. z.B. "Regividerm")

Ich meine mich zu erinnern, das in seinem Blog stünde, das er das wohl auch machen dürfte, weil er die notwendige Expertise dazu hat.

Bone02943 schrieb:Bei Corona sprechen wir ja auch nur über Prognosen,

Naja, nur, wenn man die 2,5 Mio aufwärts, die im Zusammenhang mit einer COVID-Erkrankung bereits verstorben sind, vergisst.

Katori schrieb:Ich meine mich zu erinnern, das in seinem Blog stünde, das er das wohl auch machen dürfte, weil er die notwendige Expertise dazu hat.

Das ist seine Rechtsauslegung - seiner Meinung nach handelt es sich bei seinen rund 60 Probanden um "Individuelle Therapieversuche" und das sei durch seine ärtzliche Behandlungsfreiheit abgedeckt. Die Behörden, die ihn angezeigt haben, sehen das anders.

Welche Rechtsauffassung die Richtig ist, wird sich dann schon vor Gericht erweisen.

@Wurstsaten

Man muss sinnvolles Contacttracing ermöglichen und aktuell sehen die meisten Wissenschaftler das erst möglich bei einer Inzidenzzahl von zehn. Das hat auch andere gründe, beispielsweise, dass bei solchen inzidenzzahlen selbst bei einzelnen ausbrüchen der spielraum da ist, zu reagieren und dann auch die ausbrüchen schneller abklingen, sodass öffnungen sinn machen.

Pallas schrieb:Das könnte aber Wochen dauern.

Ja. Und jetzt dauert es bei uns schon monate und keine wochen, weil man es nicht früh und entschieden genug gemacht hat.

Pallas schrieb:Er hat unter anderem geklappt, weil danach der Sommer kam. Ja, man hat vielleicht zu früh geöffnet bzw. die Maskenpflicht ziemlich gelockert, was meiner Meinung ein Fehler war. Ein Grund warum Finnland so gut durch die Krise kommt, ist das flächendeckende HomeOffice, welches nicht erst seit gestern eingeführt wurde.

Es hat geklappt, weil man früh und entschieden genug gehandelt hat. Sommer hin oder hier, in Italien und Spanien ist es wärmer als hier und es lief schlechter. Das hätte man bei dieser Welle wieder tun müssen. Dann hätte man so wie im Sommer hier öffnen können. So wie man das in Finnland konnte.
Dass die Finnen vorteile haben bei der Infrastruktur ist sicherlich ein grund für ihren erfolg, darf aber kaum als ausrede für unsere politik gelten, die das verschlafen hat. Dann sollen sie sich jetzt bemühen, dort zu verbessern. Aber wer sich in dem halben jahr, das man hatte, nichtmal ein tragfähiges konzept für schulschließungen überlegen kann, der schafft das natürlich nicht.

Die zerocovid strategie ist nicht aussichtslos. Sie wird, wie gesagt, in anderen ländern sinnvoll eingesetzt. Und bei uns an sich auch. wir haben mit dem Öffnen beim letzten mal gewartet, bis kaum noch was da war. Dann konnten wir aufmachen. Das war für die wirtscahft letztendlich schonender.

shionoro schrieb:dass man grundsätzlich durch einen frühen lockdown reagieren kann

vielleicht hätte es geholfen, wenn man harte Lockdowns nur partiell gemacht hätte - und zwar jeweils nur in Hotspots?
Wirtschaftlich gesehen wäre es sicher besser, wenn man nicht das gesamte Land lahm legt, denke ich.

@Optimist

Ja, wenn man das Förderal hinbekommt und da lockdowned, wo wirklich fälle sind und da mit restriktionen auf lässt, wo sie nicht sind, wäre das schön.
Das ist teil der no covid strategie. Grüne und rote Zonen, wo die grünen zonen aufmachen und die roten nicht.

Das Problem, das ich langsam sehe ist, dass man nichts zum Nulltarif bekommt. Harte Maßnahmen sorgen für ein Verbreitungshemmnis. Dafür ist der Preis anders zu zahlen, in möglichen wirtschaftlichen und sozialen Langzeitfolgen.

Ferner wird mit zunehmender Zeit unter spürbaren Maßnahmen die innere Ruhe oder Kohärenz gestört. Das sieht man unter augenscheinlich wachsenden Gegenbewegungen wie "Querdenken" und Co, die man zwar abtun kann, aber die meinem subjektiven Eindruck nach mehr Personen um sich sammeln können oder werden. Gerade jene, die unter Maßnahmen leiden oder starke Nachteile erleiden und dann darüber eine Art Ausweg oder Kompensierung ersuchen.

Beispiel: YT VIdeo vom Reitschuster, einem bekannten Akteur. Hier mal Metadaten von eben, 10.02.2021.

Polizei-Einsatz gegen "Corona-Aktivisten" am Impfzentrum in Berlin
183,535 views
3,479 Comments
•Streamed live on 7 Feb 2021

(Kann sich jeder auf YT ansehen wenn der Bedarf besteht, Titel steht ja da)

Ob da Bots künstlich die Reichweite/Views streuen, keine Ahnung. Aber an die 200.000 Views ist schon ne Hausnummer, die man meiner Meinung (meinem Eindruck nach) nicht kurz nach der Pandemie erwartet hätte, in der kurzen Zeit.

Ich sah das kurz nach dem Upload, da waren das noch mickrige Beträge / Views.

Lange Rede, kurzer Sinn, je nach Einschränkung und Dauer zermürben mehr Leute und ein Annähern an solche Positionen wie von QD und Co erscheint abstrakt plausibler. Ich will hier gar nicht komplett persönliche Befindlichkeiten über Langzeitfolgen oder Menschenleben stellen. Aber wie ich bereits schrieb, zum Nulltarif gibt es nichts. Wo eine Existenz mit einer Maßnahme oder dem Fehlen einer solchen geschützt oder "gebuttert" wird, wird eine andere riskiert oder zerstört.

Ich bin für eine Art Mittelweg der beides versucht zu bedenken und umzusetzen, um noch die "Balance" zwischen Sicherheit und Freiheit (das alte bekannte Thema) zu erlauben. Komplett und kompromisslos die eine oder andere Richtung einschlagen wird im jeweiligen Segment eben starke Probleme auf Zeit mit sich bringen, denke ich.

Oder mal schlichter: Ich hoffe, die Impffrequenz erhöht sich zügig markant damit wir es, möglichst ohne Mutationen, bald hinter uns haben. Ich kann subjektiv manche Themen wie auch Aktivisten oder sonstigen politischen Akteure langsam nicht mehr sehen - und ich bin schon in der Hinsicht eher bescheiden.

Atrox schrieb:Naja, nur, wenn man die 2,5 Mio aufwärts, die im Zusammenhang mit einer COVID-Erkrankung bereits verstorben sind, vergisst.

Natürlich nicht vegessen, doch auch ziemlich am Anfang hatte man Prognosen erstellt, wie viele sterben könnten, wenn alles weiter läuft und dergleichen.
Ich wüsste jetzt nicht, warum die Zahl der Toten in Zweifel gezogen wird, die an den Folgen des Lockdowns und der Maßnahmen sterben und noch sterben werden. Nur weil es da keine gesicherte Zählung gibt, wer durch oder mit diesen Maßnahmen gestorben ist, so wie es bei Corona gezählt wird.

@Atrox

Auch Prognosen können zutreffen:

https://www.zeit.de/thema/wirtschaftskrise

Die Pandemiebekämpfung in allen Ehren, aber Ziele sollen realistisch und umsetzbar sein.

Corona lässt sich nicht mehr aus der Welt schaffen, am Anfang vielleicht schon, aber jetzt nicht mehr.

@shionoro

Ich bitte diich, deine Aussagen, wie in Finnland stirbt keiner an Corona einfach gleich mit einer Quelle zu belegen.

shionoro schrieb:Die zerocovid strategie ist nicht aussichtslos.

Wird in Deutschland nicht funktionieren.

MrsK schrieb:Ich bitte diich, deine Aussagen, wie in Finnland stirbt keiner an Corona einfach gleich mit einer Quelle zu belegen.

Ich habe meine hyperbel, dass in Finland keiner an corona stibrt, damit belegt, dass da momentan täglich durchschnittlich 2 leute an corona sterben.

MrsK schrieb:Wird in Deutschland nicht funktionieren.

Was in Deutschland nicht funktioniert, ist mit dem 'virus zu leben' und halbherzige shutdowns. Als wir nciht gemacht haben fürhzeitig beim letzten mal hat das wunderbar funktioniert.

shionoro schrieb:Ich habe meine hyperbel, dass in Finland keiner an corona stibrt, damit belegt, dass da momentan täglich durchschnittlich 2 leute an corona sterben.

Du hast das ohne Quelle in den Raum gestellt:

shionoro schrieb:Und nun sehen wir zwei circa gleiche Infektionszahlen, wobei in dem einem Land keiner an corona stirbt, in dem anderen land schon und in dem einen land alles auf ist und in dem anderen nicht.

Sorry, ich halt mich jetzt raus aus der Diskussion, bevor ich noch abgemahnt werde.

MrsK schrieb:Du hast das ohne Quelle in den Raum gestellt:

Und dann hab ich eine Quelle hinzugefügt, die dir zeigt, dass in Finland die Coronatodeszahlen nahe Null sind. Da sterben im Durchschnitt momentan 2 Leute pro tag, maximal waren es 8. Auch hochgerechnet sind das winzige Zahlen.

Bone02943 schrieb:Ich wüsste jetzt nicht, warum die Zahl der Toten in Zweifel gezogen wird, die an den Folgen des Lockdowns und der Maßnahmen sterben und noch sterben werden.

Man kann keine Zahlen in Zweifel ziehen, die es nicht gibt. Das Argument gab es doch im Frühjahr schon, dass sich jetzt reihenweise Leute umbringen würden...was zu einer Übersterblichkeit geführt hätte. Die Übersterblichkeit aus Dezember/Januar deckt sich mit den Corona-Toten...bietet also auch keine Grundlage von Lockdowntoten zu sprechen.

Pallas schrieb:Die Pandemiebekämpfung in allen Ehren, aber Ziele sollen realistisch und umsetzbar sein.

Es braucht ja nichtmal die Maßnahmen, damit die Wirtschaft unter der Pandemie leidet...siehe Schweden im letzten Frühjahr. Da ist der Leitindex auch eingebrochen. Und auch hierzulande hat Amazon in den Maßnahmen-armen Sommermonaten gute Gewinne eingefahren. Also ganz so einfach ist die Maßnahmen-Wirtschaft-Wechselwirkung ja nun nicht.

Atrox schrieb:Und auch hierzulande hat Amazon in den Maßnahmen-armen Sommermonaten gute Gewinne eingefahren. Also ganz so einfach ist die Maßnahmen-Wirtschaft-Wechselwirkung ja nun nicht.

wenn Amazon Gewinne macht, nützt das aber nicht den jeweiligen Ländern, wo ein harter und vor allem flächendeckender Lockdown gemacht wurde - z.B. in D.

Deswegen bin ich weiterhin für partielle Lockdowns, fände ich zielführender und einen guten Kompromiss.

shionoro schrieb:Man muss sinnvolles Contacttracing ermöglichen und aktuell sehen die meisten Wissenschaftler das erst möglich bei einer Inzidenzzahl von zehn. Das hat auch andere gründe, beispielsweise, dass bei solchen inzidenzzahlen selbst bei einzelnen ausbrüchen der spielraum da ist, zu reagieren und dann auch die ausbrüchen schneller abklingen, sodass öffnungen sinn machen.

Das Contacttracing funktioniert, wenn man gezielt suchen kann auch bei einer Inzidenz von 50, weil mit der Virenlast im Abwasser die Dunkelziffer besser im Blick hat und letztlich auch einen Häuserblock, in dem die Infektionen auftreten identifizieren kann und das 14 Tage bevor die Tests anschlagen.

Optimist schrieb:wenn Amazon Gewinne macht, nützt das aber nicht den jeweiligen Ländern, wo ein harter und vor allem flächendeckender Lockdown gemacht wurde - z.B. in D.

Das ist auch nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass die Leute viel Zeug online bestellt haben statt den Stadtbummel zu machen, weil die Pandemie ja immernoch da war.

Optimist schrieb:Deswegen bin ich weiterhin für partielle Lockdowns, fände ich zielführender und einen guten Kompromiss.

Das bringt halt 1-2 Probleme mit sich. Unter anderem Neid und Missgunst, aber auch mehr Reisebewegung. Bei einer 7-Tagesinzidenz von unter 35/100.000 wäre das aber auch mein Mittel der Wahl.