Coronavirus (Sars-CoV-2)

Bone02943 schrieb:In der Realität kenne ich niemanden der an Covid-19 erkrankt ist,

Ich kenne schon einige Menschen die an Covid-19 erkrankt waren.
Betroffen war Verwandte, Arbeitskollegen und Bekannte.

Ich wohne auf dem Land. Nachbargemeinden waren zum Teil Hotspots.

Ich bin froh, dass man sich zur Zeit wieder einigermaßen in seinem Umfeld bewegen kann.
Ich hoffe, dass Schulen und Firmen ihren Betrieb normal weiterführen können.

Die außergewöhnlich starke Grippewelle 2017/18 hat rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. Das ist ein Fakt. Ich kannte persönlich niemanden, der daran gestorben ist. Also war die Grippe in dem Jahr doch nicht so schlimm? Was ist das für eine dämliche Logik? ich kenne auch niemanden, der an AIDS, Hungersnot, einem Autounfall oder an 9/11 ums Leben gekommen ist. Also alles nur "Bilder aus den Medien"? Ja klar, danke für diese dämliche Logik. :D

Ich hoffe das nach dieser ungünstigen Löschorgie(die ich nicht anzweifeln möchte), niemand denkt es wäre alles nicht schlimm, nur weil ich persönlich weder Infizierte noch Erkrankte von Covid19 kenne.
Bevor das der Beitrag iwie suggerieren würde.

Da wo ich herkomme (laendliches Gebiet Süddeutschlands) gab es viele die an Covid erkrankt waren
Manche mit nur leichten Symptomen, aber eben auch in fast jedem noch so kleinen Dorf in meiner näheren Umgebung gab es 2 bis 3 Todesfaelle,
teils hochbetagte Menschen aber auch Menschen zwischen 60 und 70 die verstorben sind,
Ein Bekannter starb mit 65, ohne Vorerkrankungen, seine Eltern, beide weit über 80 hatten nur Symptome einer leichten Erkaeltung
Dabei waren wir noch weit entfernt von Verhältnissen wie z. B. In Bergamo,
das ist meine Realität und die brauche ich kein zweites Mal,
deswegen halte ich mich gerne an die Regeln

@EddieB

Sehr übel und das sollte auch jedem klar machen, dass das ganze kein Ding der Städte ist, sondern solche Ausbrüche wirklich überall auftreten können, mit eben auch teils verherenden Auswirkungen.

Ich kenne niemanden, der an Covid-19 erkrankt war und auch keinen positiv auf Corona Getesteten, allerdings wurden viele im Bekanntenkreis getestet, da mein Bekanntenkreis natürlich begrenzt ist, ist klar, dass dies überhaupt keine Aussagekraft hat.
So sollten auch diejenigen erkennen, die im Bekanntenkreis Erkrankte oder gar Tote zu beklagen haben, dass diese persönliche Erfahrung genauso wenig Aussagekraft zum gesamten Geschehen hat, wie die Erfahrungen derer, die keinen Kontakt mit Corona hatten.

Die einen Erfahrungen werden allgemein als hirnrissig und die Moral zersetzend abgestempelt weil sie Leichtsinn fördern, die anderen als vernünftig und der Aufklärung dienlich begrüßt, völlig egal, ob übertriebene Panik mitschwingt.

Beides nicht dienlich, deshalb sind Anekdoten hier auch unerwünscht., meine obige sollte nur beispielhaft erklären, dass angsterzeugende Anekdoten zwar die Vorsicht erhöhen und die Moral beim Einhalten der Maßnahmen steigern könnten, dennoch sind es Anekdoten, wie auch die der "Covidioten" und nicht nur das: sie könnten sogar auch das Gegenteil bewirken, es ist nicht erwiesen, dass die Moral durch angsteinflößende persönliche Erfahrungen einzelner gesteigert werden könnte. Oder?

Ich finde es gut, dass hier Schwachsinn gelöscht wird, der gegen den wissenschaftlichen Stand geht, allerdings meine ich auch, dass hier und auch im der Welt da draußen auch den Menschen geholfen werden muss, die zu viel Angst haben. Das passiert hier auch, denn Anekdoten, die unnötig Angst erzeugen wollen, sind hier ebenso unerwünscht, wenn auch in etwas geringerem Maße.


Die Fronten sind verhärtet, sie müssen aufgeweicht werden, es muss vermittelt werden, Extrempositionen werden keinen Konsens bringen und die Menschen sterben, während die einen den anderen ihre Weltsicht aufdrücken wollen und alle anderen dazwischen haben deshalb keine Puste mehr, der Lage Herr zu werden, weil die Extreme so derart laut sind, dass niemand in der Mitte mehr zu hören ist.

Die Extremen sollten sich beiderseits zurücknehmen (oder wir sie dazu bringen), nie im Leben hat ein Extrem Recht, das sollte uns ja allen klar sein.

Das Risiko einer Zugreise lässt sich mittlerweile auch quantifizieren, die Erhebung beruht auf Daten aus China bis Anfang März d.J. Kurz gesagt beträgt es im Schnitt 0,32%, wenn ein Infizierter sich in der Nähe befindet, es erhöht sich auf 3,5%, wenn man direkt neben einem Infizierten sitzt:

Jeder 300. Zug-Reisende infiziert sich im Durchschnitt mit SARS-CoV-2, wenn er innerhalb eines Abstands von fünf Reihen längs oder drei Reihen quer zu einer infizierten Person sitzt. Das entspricht einem Infektionsrisiko von 0,32 Prozent, haben britische Wissenschaftler herausgefunden, die Infektionsdaten von chinesischen Reisenden in Hochgeschwindigkeitszügen ausgewertet haben. Reisende, die direkt neben einem Infizierten saßen, zogen sich in 3,5 Prozent der Fälle eine Infektion zu. In derselben Sitzreihe betrug dieses Risiko noch 1,5 Prozent. Pro Reisestunde erhöhte sich dieser Wert um 0,15 Prozent, für die Reisenden direkt neben dem Infizierten um 1,3 Prozent pro Stunde

Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Neue-Corona-Studien-Remdesivir-Lockdown-Folgen-Masken-et-al-410212.html (Archiv-Version vom 02.08.2020)
Link zur Studie: https://academic.oup.com/cid/article/doi/10.1093/cid/ciaa1057/5877944

Diese Werte gelten jedoch ohne Maske, die Autoren empfehlen daher das Tragen einer Maske.

Wenn man nicht allzu oft fährt, ist das Risiko also doch überschaubar, zumindest mit Maske.

Zum Vergleich muss man für das Flugzeug aber doch von einem Wert von derzeit 0% ausgehen, da solche Studien einfach nicht möglich sind, denn es gibt keinen eindeutig nachgewiesenen Fall. Personen, die gemeinsam Reisen, können sich auch bei jeder anderen Gelegenheit angesteckt haben.

Smas schrieb:Die Fronten sind verhärtet, sie müssen aufgeweicht werden, es muss vermittelt werden, Extrempositionen werden keinen Konsens bringen und die Menschen sterben, während die einen den anderen ihre Weltsicht aufdrücken wollen und alle anderen dazwischen haben deshalb keine Puste mehr, der Lage Herr zu werden, weil die Extreme so derart laut sind, dass niemand in der Mitte mehr zu hören ist.

wie recht du hast.
Und das kann man mMn auf alle Lebensbereiche beziehen.
Extreme sind nie zielführend.

Smas schrieb:Die Extremen sollten sich beiderseits zurücknehmen (oder wir sie dazu bringen), nie im Leben hat ein Extrem Recht, das sollte uns ja allen klar sein.

das ist auch wahr. Nur wird es schwer sein, extreme Ansichten aufzuweichen, weil sich ja viele in ihren entsprechenden Blasen befinden.

Smas schrieb:So sollten auch diejenigen erkennen, die im Bekanntenkreis Erkrankte oder gar Tote zu beklagen haben, dass diese persönliche Erfahrung genauso wenig Aussagekraft zum gesamten Geschehen hat, wie die Erfahrungen derer, die keinen Kontakt mit Corona hatten.

das ist Blödsinn. Empirie hat immer mehr Aussagekraft als keine Empirie.

Smas schrieb:es muss vermittelt werden

Es ist überflüssig, weil sicher unmöglich, mit Mitmenschen eine Vermittlung zu versuchen, die z.B. die Situation wie sie in Italien im Frühling vorlag, anzweifeln und nicht wahrhaben wollen, die auf Nachrichten, die ihrer eigenen Vorstellungswelt nicht entsprechen, mit dem "Lügenpressereflex" reagieren.

...und das dann auch noch "Realität" nennen.

Ganz ähnlich ist es um Mitbürger bestellt, die - ohne ihr Tun in Frage zu stellen - zu Demos fahren, die von einem Organisator ausgerufen werden, der eine üble Vermischung von Verschwörungstheorien und Rassismen verbreitet, z.B. vor der "Vermischung der Rassen" und der "Heranzucht einer neuen, hellbraunen Rasse" warnt. Einem Menschen, der sich selbst als "Wassergießer", "Sonnentänzer", "Trance-Coach" und "Trainer für indianische Lebensweise" bezeichnet.

Jeder kann seinen eigenen Verstand unbenutzt brach liegen lassen, sich wie ein Lemming benehmen oder gar in einen Wahnsinn steigern.

Mit einem gewissen Prozentsatz dieser Mitbürger muss man in einem freien Land eben leben. Das ist der Preis der Freiheit...

...die ihr Ende findet, wenn das Verhalten dieser Personen eine Gefahr für die Allgemeinheit wird.

Pallas schrieb:Infizierte sehe ich nicht unbedingt als Problem an, sondern wenn es für zu Hospitalisierte zu wenig Betten bzw. Beatmungsgeräte gibt.
Ich kann mich jetzt wirklich nicht mehr erinnern, dass es bei uns diesbezüglich mal kritisch war

In Nachbarländern schon. Das ist also grundsätzlich ein Problem.

Pallas schrieb:Infizierte sehe ich nicht unbedingt als Problem an

Warum nicht? Was ist mit der Letalität oder den Spätfolgen. Das ist ja alles nicht so harmlos.

Pallas schrieb:Schüler oder Lehrer?

???

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/corona-lehrergewerkschaft-vbe-haelt-rueckkehr-zu-regelbetrieb-an-schulen-fuer-illusion-a-deecd1ab-5102-484d-a059-8ae281ae26ae

Was ich nicht verstehe ist, warum so viele Lehrer ausfallen, weil sie Risikogruppe sind, gleichzeitig als Ersatz aber ältere Lehrer aus dem Ruhestand zurückgeholt werden müssen. Das ist im Supermarkt doch auch nicht so.

abberline schrieb:Was ich nicht verstehe ist, warum so viele Lehrer ausfallen, weil sie Risikogruppe sind, gleichzeitig als Ersatz aber ältere Lehrer aus dem Ruhestand zurückgeholt werden müssen.

Weil sie sonst schlichtweg die Schulen weiterhin geschlossen halten müssten.
An meiner Berufsschule wirds im Normalbetrieb schon mit den Lehrern knapp und es fällt ständig irgendwas aus.

@Nerok
Das mein ich ja, warum fallen in dem Bereich so viele aus und die älteren (!) sollen es dann richten.
Ich bin ja wahrlich für Schutzmaßnahmen, aber dass wir überproportional Lehrer in Risikogruppen haben, wär mir neu. Oder ist das in Supermärkten, Verwaltungen, Fabriken etc auch so? Und dann muss die Risikogruppe der Rentner wieder ran? Sind die härter drauf?

Nerok schrieb:Weil sie sonst schlichtweg die Schulen weiterhin geschlossen halten müssten.
An meiner Berufsschule wirds im Normalbetrieb schon mit den Lehrern knapp und es fällt ständig irgendwas aus.

Beamten haben keine Kündigung zu befürchten und fallen halt aus wie sie wollen. Unsereins kann nicht einfach daheim bleiben, auch wenn man schon mit höherem Alter unterwegs ist.

Diese Doppelmoral ist schon interessant...

@TheBarbarian
Vor allem ist es sehr bequem. Toll, ein anderer macht es und sowas wie Rentenbeiträge spielen ja auch keine Rolle. Ein Schelm, wer Böses bei der Sache denkt. Aber vermutlich ist das wirklich die grosse Risikogruppe..

TheBarbarian schrieb:Beamten haben keine Kündigung zu befürchten und fallen halt aus wie sie wollen. Unsereins kann nicht einfach daheim bleiben, auch wenn man schon mit höherem Alter unterwegs ist.

Diese Doppelmoral ist schon interessant...

Das stimmt so nicht:

Schule darf über 60-jährigen Lehrer trotz Corona zum Präsenzunterricht heranziehen

Das Ar­beits­ge­richt Mainz hat einen Eil­an­trag ab­ge­lehnt, mit dem ein 62-jäh­ri­ger Leh­rer unter Be­ru­fung auf sein Alter sei­nem Ar­beit­ge­ber, einer Be­rufs­schu­le mit För­der­un­ter­richt, ver­bie­ten las­sen woll­te, ihn wäh­rend der Co­ro­na-Pan­de­mie zu Prä­senz­un­ter­richt her­an­zu­zie­hen. Den Schu­len sei ein Er­mes­sens­spiel­raum zu­zu­ge­ste­hen, wie sie den Ge­fah­ren der Co­ro­na-Pan­de­mie be­geg­nen wol­len. Es sei nicht Auf­ga­be der Ge­rich­te, vorab zu ent­schei­den, wel­cher Leh­rer wie ein­ge­setzt wer­den könne.

Gericht hat keine Bedenken gegen Einzel-Förderunterricht

Der Lehrer hatte befürchtet, sich durch eine Präsenz unzumutbaren gesundheitlichen Risiken auszusetzen, obwohl ein Interesse an Präsenzunterricht nicht ersichtlich sei. Dem wollte das Gericht nicht folgen. Die Auffassung des Diplom-Pädagogen, es bestehe kein Interesse an seinem Präsenzunterricht, sei nicht nachvollziehbar, da er benachteiligten Schülern Förderunterricht erteile, die typischerweise nicht aus Akademikerhaushalten stammten, und nicht immer problemlos Internetzugang und Unterstützung durch ihre Eltern hätten. Im konkreten Fall komme hinzu, dass der Antragsteller Einzelunterricht in einem 25 qm großen Raum erteilen soll. In diesem kann nach Einschätzung des Gerichts hinreichend Abstand gewahrt werden.

Quelle: https://rsw.beck.de/aktuell/daily/meldung/detail/schule-darf-ueber-60-jaehrigen-lehrer-trotz-corona-zum-praesenzunterricht-heranziehen


Oder auch:

Berliner Schulen rufen ältere und vorerkrankte Lehrer zurück

Ü60, vorerkrankt oder schwanger: Bisher durften einige Lehrerinnen und Lehrer pauschal zuhause bleiben. Damit ist - zumindest laut einem Rundschreiben der Bildungsverwaltung - jetzt Schluss. Wer kein Attest hat, muss antreten

Quelle: https://www.rbb24.de/politik/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/05/berlin-alte-vorerkrankte-lehrer-zurueck-an-schule-ohne-attest.html

@JosephConrad
Woanders scheint es zu funktionieren, siehe Spiegel Artikel oben. Die älteren Lehrer müssen allerdings auch dort ran.... wo kommen also die Massen an Risikogruppen bedingten Ausfällen bei Lehrern her?

abberline schrieb:Woanders scheint es zu funktionieren, siehe Spiegel Artikel oben. Die älteren Lehrer müssen allerdings auch dort ran.... wo kommen also die Massen an Risikogruppen bedingten Ausfällen bei Lehrern her?

Im o.g. Artikel steht es ja drin, es gab vorher schon zu wenige Lehrer und jetzt fallen viele wg. Vorerkrankungen und Risiken weg, (i.A. wenn sie ein Attest vorweisen können). Ich verstehe nicht warum es da anscheinend Sozialneid aus anderen Berufsgruppen gibt, oder sollte die ärztliche Einschätzung ignoriert werden?

Bereits vor der Coronakrise habe ein akuter Lehrkräftemangel geherrscht, sagte Beckmann. "Die personellen Ressourcen reichen trotz Einstellung von Seiteneinsteigenden und der Reaktivierung älterer Lehrkräfte aus Pension und Rente nicht aus." Denn viele Lehrer fehlten, weil sie zu Risikogruppen gehörten.

Quelle: s.o.

@JosephConrad
Natürlich sollte ein ärztliches Attest nicht ignoriert werden. Dass es für Beamte mitunter aber einfacher ist, was solche Dinge wie "Ausfall" angeht, dürfte unbestritten sein. Es wirkt halt in der Masse schon ein wenig seltsam, wenn gleichzeitig Rentner und Seiteneibsteiger einspringen müssen. Vor allem erstere sind ja auch Risikogruppe.