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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.699 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 11:52
@all
[/u]
Zitat von wabwab schrieb:Es ist nur ein weiterer Mythos@E.Wallace . Korotajew konnte keinen Fall einleiten, wie man sagt: über den Kopf seines Chefs, Staatsanwalt Tempalow. Es wäre dasselbe, wenn Monika Lewinski anstelle von Bill Clinton den Krieg erklärt hätte. Korotaev war damals nur ein Praktikant bei der Staatsanwaltschaft. Aber es gibt noch andere Informationen. Er selbst sagte 2007 in einem Interview, dass er als Leiter einer der Polizeidienststellen gearbeitet habe, bis er als Ermittler der Staatsanwaltschaft Ivdel eingeschrieben wurde. Wenn wir also die Bedingungen und die Gesetzgebung sorgfältig analysieren, gibt es keinen Raum für die Tätigkeit von Korotajew in diesem Strafverfahren.
1.Um ein Strafverfahren einzuleiten, ist es notwendig, einen konkreten Grund zu haben - zum Beispiel die Entdeckung von Leichen. Sie wurden erstmals am 27. Februar entdeckt. Staatsanwalt Tampalov begann den Fall am 26. Februar (ein solches Datum auf Papier), als sie das Zelt fanden, dachte er wahrscheinlich, sie hätten die Leichen zur gleichen Zeit gefunden.
2.Am 28. Februar wurde der Fall an den Staatsanwalt Ivanov übergeben (achten Sie auf das Datum, ab dem die Untersuchung beginnt!).
3. Für die Untersuchung des vorläufigen Strafverfahrens sind 2 Monate vorgesehen (bis die tatsächlichen Anzeichen von kriminellen Handlungen festgestellt werden). Das heißt, der Fall hätte am 28. April enden sollen.
4.28. April, Staatsanwalt Ivanov, mit Zustimmung des Staatsanwalts der Region Swerdlowsk Nikolai Klinov (dies ist eine obligatorische Maßnahme, Ivanov selbst hat keine solchen Befugnisse), verlängert den Fall um weitere 1 Monat - bis zum 28. Mai. Auf diese Weise sollte das damals geltende Recht angewendet werden.
5.Eine weitere Verlängerung ist nur mit Zustimmung des Staatsanwalts der Republik und nur dann möglich, wenn die Tatbestandsmerkmale festgestellt wurden. Ein solches Ereignis wurde nicht gefunden.
Während ich einige kleine Bemerkungen machen möchte, die bei der Analys
Woher kommen denn dann die anderen Dokumente, z.B. der Schriftwechsel zwischen Templanov und Korotayev? Es gibt eine Dienstanweisung diesbezüglich, datiert auf den 15.2., wo Templanov Koroteyev anweist, sich mit dem Verschwinden der Gruppe zu befassen- die zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal als vermisst galt, geschweige denn gesucht wurde.
Die Dokumente auf der Dyatlovpass.com - Seite sind ja noch nicht mal alle.

Es kommt immer das Totschlagargument „Verschwörungstheorie“, wenn man fragt, wie diese zahlreichen (!) angeblich falschen Datierungen zustande kommen. Ich möchte es gerne verstehen, nicht mehr und nicht weniger, und bitte ohne dass ich in die Verschwörer- Schublade gesteckt werde.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 12:56
Ganz egal, ob man aktuell für sich die FWT favorisiert bzw als einzig zulässige Erklärung ansieht, ob man "mehr" dahinter sehen kann/darf/will, es steht und fällt mit den gut dokumentierten Verletzungen.

Aber mal unabhängig davon, und das habe ich vor einigen Monaten schon gesagt:
Der Fall ist sicherlich alles andere als gewöhnlich, sonst würden wir hier gar nicht schreiben und der Fall würde nicht solche Wellen schlagen.
Und genau bei diesem Fall gibt es dann noch einige Ungereimtheiten rund um das eigentliche Ereignis. Es ist ja nicht nur das Datum.
Aber auch beim Datum wurde es hier lange als Fakt angesehen, dass es an einem anderen kalendarischen System bzw einer Umstellung liegt. Dazu konnte ich aber nichts finden, was in diese Zeit passt bzw als Erklärung herhalten konnte.
Auch die offizielle Untersuchung hatte als Grund eine Verwechslung mit einem anderen Fall angegeben und eben nicht die hier im Forum "naheliegende" Umstellung des Kalenders.
Es passiert ja leider häufiger, dass Menschen erfrieren, auch dass sie sich (leicht zu erklärende) Verletzungen in einem entsprechenden Gelände zuziehen, aber hier gehen die Verletzungen schon über das "Normale" eines solchen Szenarios hinaus und Verwechslungen, unterschiedliche Aussagen und falsche Daten machen den Fall sicherlich nicht gewöhnlicher.
Eine Beurteilung muss da jeder mit sich selbst ausmachen.
Vielleicht kommt ja bald mal eine offizielle Stellungnahme hinsichtlich der Verletzungen.


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26.11.2019 um 15:14
Zitat von chelsichelsi schrieb:Aber wie Du selber schreibst: „Ich finde“
Ja, meinerseites ist auch alles gesagt. Du kannst gerne noch "rumdoktern" ;)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 17:13
Zitat von wabwab schrieb:Meine eigenen Fotos
Sehr interessant! Danke. So habe ich mir den Zustand des Zeltes immer vorgestellt. Mit den Fotos wird es anschaulicher. Schnee und Wind haben viel Kraft, zusammen sind sie tückisch.
Ich erwarte keinen Roman, keine Sorge! ;)


ALLGEMEIN:

Ich habe Berichte über Menschen, die in der Natur in Probleme gerieten, gelesen. Der Text ist von 1966. Dort werden Fälle von leichter Unterkühlung bis hin zu Todesfällen beschrieben (siehe Link). Was mir auffällt:
1. Ob es erfahrene Wanderer oder Kletterer waren oder unerfahrene Leute, es kann jedem passieren.
2. Die Anzeichen von Schwäche und Unterkühlung treten plötzlich auf.
3. Nässe, Kälte und Wind sowie die Kleidung sind ein wichtiger Faktor.
4. Man kann trotz Kompass die Orientierung verlieren.
5. Wind ist laut. Er kann die Verständigung schwierig oder sogar unmöglich machen, je nach Abstand.
6. Relativ schnell nach den ersten Anzeichen von Schwäche treten körperliche Symptome auf wie Muskelstarre, Stolpern, sehr langsames Fortbewegen, Beeinträchtigung des Denkvermögens und des Bewusstseins, Angst oder Lethargie, extreme Müdigkeit, Gefühllosigkeit in Händen, Armen, Füßen und Beinen, Temperaturverlust, allgemeine Schwäche
7. Weitere Aussagen der Betroffenen oder ihrer Begleiter:
Einige wurden von Windstößen erfasst und meterweit gestoßen, z.T. in einen nahen Fluss, andere traten in Schneeverwehungen und stürzten regelrecht ab.
Auch erfahrene Leute sind nicht an dem geschützten Ort geblieben, an den ihre Begleiter sie gebracht hatten. Sie wurden z.T. ganz in der Nähe tot aufgefunden.
Es kann sehr lange dauern, bis man eine kurze Strecke bewältigt hat. Dabei verliert man sehr viel Energie.
Schnee verändert die Landschaft, sodass man in kurzer Zeit nicht mehr zu einem bestimmten Ort zurückfindet.
Die Veränderungen treten sehr plötzlich ein. Gerade fühlte man sich noch gut und hatte keinerlei Probleme und plötzlich geht es einem immer schlechter und man ist dringend auf Hilfe angewiesen.
Nicht nur niedrige Temperaturen sind gefährlich. Die falsche oder nasse Kleidung und Wind bieten auch bei höheren Temperaturen (um 0° C) eine Gefahr der Unterkühlung.
Entscheidend ist u.U. nicht unbedingt die Erfahrung, sondern wie ausgeruht der Körper/Mensch bei Antritt der Tour war.

Hier der Link (ein Artikel aus dem British Medical Journal von 1966, in englischer Sprache), die einzelnen Fälle sind sehr anschaulich dokumentiert:
BMJ 1966 Hypothermia incidents


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 18:15
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Entscheidend ist u.U. nicht unbedingt die Erfahrung, sondern wie ausgeruht der Körper/Mensch bei Antritt der Tour war.
Und der Trupp damals war zum Zeitpunkt des Unglücks sicherlich noch nicht ausgeruht (genug).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 18:45
Ich als absoluter Laie frage mich aber trotzdem eines:
Warum wird schlichtes physisches wie psychisches menschliches Versagen völlig ausgeschlossen?

Es war kalt, sie waren erschöpft, vielleicht hungrig. Der Sturm heulte. Der Ofen aus, es ist dunkel, das orientieren schwierig, es war eng. Sie waren von der Route abgekommen. Meinetwegen sehen sie seltsame Lichter am Himmel und haben Angst vor einer Lawine.
Vielleicht ist bei einem ne Sicherung durchgekokelt.
Es kommt zum Streit, vielleicht stammt die Kopfverletzung von T. gar davon, dass ihm einer eine übergezogen hat.
Das Zelt ist zerschnitten, die Situation eskaliert.
Danach tritt Besinnung ein. Sie versuchen zum Lagerplatz ihrer Sachen für den Rückweg zu kommen, weichen aber in Dunkelheit und Sturm vom Weg ab und landen im Wald. Einer klettert auf den Baum um zu schauen, in welche Richtung sie müssen. Man macht Feuer, aber es reicht nicht.
Die Dinge nehmen ihren Lauf, und nacheinander treffen sie falsche Entscheidungen. Manche wollen zum Zelt zurück, doch ist es auch für sie zu spät.


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26.11.2019 um 20:46
@Iva
Hallo Iva, ich habe mich genau das Gleiche auch schon gefragt. Frei nach meinem Lieblingsmotto „was häufig ist ist häufig und was selten ist ist selten“

Zu Deinen Überlegungen passen auch die Tagebucheinträge von Dubinina, die sehr düster klingen. Ich habe bisher gedacht, dass aufgrund des „Otorten- Abendblattes“ die Stimmung recht gut gewesen sein muss. Aber irgendjemand schrieb hier neulich, dass können sie ja schon am Morgen verfasst haben, denn sie sind ja erst sehr spät aufgebrochen. Und über den Tag hat sich irgendwas aufgebaut, was die Stimmung kippen ließ.

Der späte Aufbruch der Gruppe erst am frühen Nachmittag ist für mich schon komisch. Ich war oft auf Trekkingtouren, und ich kenne es eigentlich nur so, dass man entweder einen ganzen Ruhetag einlegt, oder nur eine kurze Etappe läuft, und mittags das Lager aufschlägt. Aber spät loslaufen, dann aber nur zwei Kilometer, und dann kurz vor der Dämmerung das Zelt aufschlagen? 🤔

Vielleicht hat sich darüber ein Streit entbrannt. Vielleicht waren einige nicht fit, andere wollten weiter. Kolevatov hatte ein wehes Knie mit einem alten Bluterguss und einem Verband. Dubinina war schlecht drauf. Andere wollten los. Das Vorratslager sollte ja auch noch aufgeschlagen werden.
Es gab Meinungsverschiedenheiten, und dann ist noch irgendwas passiert, was unter normalen Umständen vielleicht eine Bagatelle wäre. Aber irgendwer ist durchgedreht, und die Sache ist eskaliert.
Vielleicht haben sich dann 1-2 Leute gedacht „mir reichts, ich geh mit Euch nicht weiter, ich geh zurück.“ Das Vorratslager war nicht weit. Dort gab es Essen, warme Kleidung. Vielleicht wollte jemand einfach seine Ruhe haben.
Okay, das hinkt alles etwas... viele Fragezeichen, ich geb es zu.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 21:19
Häufiges passiert ja auch häufig, und seltenes selten :)

Die Stimmung kann ja auch gut gewesen sein, bis sie plötzlich kippte.
Stell dir vor du bist in bitterer Kälte und im Sturm und dann kommt plötzlich raus, das der Tourenplan gar nicht eingereicht wurde.
Da kann man durchgefroren, müde und hungrig schon mal anfangen zu hinterfragen, wie kompetent der Führer wirklich ist. Je nach grundsätzlichem Charakter kann das echt böser Zündstoff sein.
Sie hatten bereits Verspätung im Zeitplan, irgendwer wollte da unbedingt weiter statt die vernünftige Entscheidung zu treffen, nämlich den Tag zu rasten. Einige schwächeln, du hast 2 Lager.

Dazu passen für mich 2 Dinge:
1) es ist kaum bzw. nur für Psychologen einschätzbar, wer in eine psychische Krise geraten wird, und selbst die arbeiten nur mit Wahrscheinlichkeiten. Jederzeit kann einer aus einer Gruppe ausbrechen. Jederzeit kann ein Mensch in einer Extremsituation die Nerven verlieren.
2) der angebliche "Maulkorb" für die Ermittler. Wie hätte die Sowjetunion denn da gestanden, wenn ihre "Helden", ihre guten Sportsleute von der Uni alle gestorben wären, weil man eine falsche Entscheidung traf und einer durchgedreht ist...

An Yetis, Geheimagenten, fremde Mächte und Geister und sonstigen Stoff für Hollywoodstorys mag ich nicht glauben.
Es gibt einfach keinen Hinweis...waren sollten irgendwelche Agenten bei Schnee und Sturm und Null Sicht jemanden auf einem Berg umbringen ohne die geringste Spur zu hinterlassen?
Niemals, die sind doch nicht geflogen! (Bei dem Wetter schon gar nicht)


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 21:40
Zitat von chelsichelsi schrieb:WAB schrieb:
Es ist nur ein weiterer Mythos@E.Wallace . Korotajew konnte keinen Fall einleiten, wie man sagt: über den Kopf seines Chefs, Staatsanwalt Tempalow. Es wäre dasselbe, wenn Monika Lewinski anstelle von Bill Clinton den Krieg erklärt hätte. Korotaev war damals nur ein Praktikant bei der Staatsanwaltschaft. Aber es gibt noch andere Informationen. Er selbst sagte 2007 in einem Interview, dass er als Leiter einer der Polizeidienststellen gearbeitet habe, bis er als Ermittler der Staatsanwaltschaft Ivdel eingeschrieben wurde. Wenn wir also die Bedingungen und die Gesetzgebung sorgfältig analysieren, gibt es keinen Raum für die Tätigkeit von Korotajew in diesem Strafverfahren.
1.Um ein Strafverfahren einzuleiten, ist es notwendig, einen konkreten Grund zu haben - zum Beispiel die Entdeckung von Leichen. Sie wurden erstmals am 27. Februar entdeckt. Staatsanwalt Tampalov begann den Fall am 26. Februar (ein solches Datum auf Papier), als sie das Zelt fanden, dachte er wahrscheinlich, sie hätten die Leichen zur gleichen Zeit gefunden.
2.Am 28. Februar wurde der Fall an den Staatsanwalt Ivanov übergeben (achten Sie auf das Datum, ab dem die Untersuchung beginnt!).
3. Für die Untersuchung des vorläufigen Strafverfahrens sind 2 Monate vorgesehen (bis die tatsächlichen Anzeichen von kriminellen Handlungen festgestellt werden). Das heißt, der Fall hätte am 28. April enden sollen.
4.28. April, Staatsanwalt Ivanov, mit Zustimmung des Staatsanwalts der Region Swerdlowsk Nikolai Klinov (dies ist eine obligatorische Maßnahme, Ivanov selbst hat keine solchen Befugnisse), verlängert den Fall um weitere 1 Monat - bis zum 28. Mai. Auf diese Weise sollte das damals geltende Recht angewendet werden.
5.Eine weitere Verlängerung ist nur mit Zustimmung des Staatsanwalts der Republik und nur dann möglich, wenn die Tatbestandsmerkmale festgestellt wurden. Ein solches Ereignis wurde nicht
Das ist alles gut und schön und richtig, die Dienstwege, die Zuständigkeiten, die Positionen der Leute. Habe ich begriffen. Aber es schweift ab von der Kernfrage:
wie kommen die unterschiedlichen, widersprüchlichen Daten auf den verschiedenen Dokumenten zustande?? Wenn es dafür eine harmlose Erklärung gibt (also keine „Vertuschung“, aus was für Gründen auch immer), dann verstehe ich sie nicht.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 22:04
@Iva
Ich glaube mittlerweile, dass die Wahrheit, wie so oft, in der Mitte liegt.
Dass von fast allen Theorien (na ja, außer Yetis, Geister, Außerirdische 🤣🙈) ein bisschen was mit hineinspielt.

Für mich sind die wahrscheinlichsten Fakten:
- die Wetterbedingungen waren schwierig
- es gab etwas, das die Gruppe überrascht hat
- es gab irgendwelche Phänomene am Himmel
- diese haben irgendetwas mit der plötzlichen Panik zu tun
- es gab Gruppenmitglieder, die nicht so recht hineinpassten- die andere Motive hatten, an der Tour teilzunehmen, als die reine Begeisterung fürs Wandern
- es gab möglicherweise Geheimnisse untereinander
- es gab Handgreiflichkeiten, also Fremdverschulden, welche beim Tod der Wanderer eine Rolle spielten
- der Tod von Zolotarev und Dubina hat eine spezielle Ursache
- die Radioaktivität spielt eine Rolle
- etwas stimmt mit Kolevatov mit, und mit seinem Tod auch nicht
- die Mansi wussten mehr, als sie sagen
- es gab bei den Ermittlungen Vertuschungen, Maulkorb, Manipulationen (Diese können aber durchaus auch ganz banale Gründe gehabt haben)

Das sind so meine Überzeugungen derzeitig...
aber daraus kann ich keine Theorie zusammenbasteln, die schlüssig ist.


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26.11.2019 um 22:09
@chelsi
Ich bin fast bei dir :)

Fangen wir bei den Toten an.

Was macht den Tod von Zolotarev, Dubina und Kolevatov so besonders?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 22:16
Ich hab immer wieder eine Assoziation zum Thema helle Erscheinungen am Himmel.
Tunguska, dort wurden tagelang vorher Lichtphänomene gesichtet.
Ob einer der Wanderer diese Geschichte wohl kannte?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 23:00
also ich bin med. gesehen ein laie, aber als ich mir die skizzen mit den verletzungen angesehen/durchgelesen hab, war mein erster gedanke sofort dass die gruppe an der zeder irgendwie in einen (faust)kampf involviert war, das sehe ich ganz genauso wie chelsi.

Ein anderer punkt sind die körperstellen, welche jeweils betroffen sind, wie immer wieder schläfe, hinterkopf, nacken... (wie wenn man jemand schnell und gezielt ausschaltet mit zielgerichteten schlägen auf die empfindlichen körperstellen. Bitte nicht mit den augen rollen, sind nur meine gedanken und ich persönlich finde, dass es schon auffällt, kann jeder aber natürlich anders sehen).
Dann die tiefen verbrennungen, und dieses abgebissene stücke haut von der hand lag ja noch zwischen den zähnen, sieht jetzt für mich so aus als wäre es kurz vor dem tod passiert wie zb wenn man den schmerz kaum ertragen kann, ansonsten hätte man es doch raus- oder runtergeschluckt aber so macht es für mich keinen sinn.. Dann das thema augen/zunge während dubinina noch am leben war.. ich glaube es zwar auch nicht, aber es klingt irgendwie wie.. folter? Alles nur gedanken..
Alles zusammengenommen kann ich persönlich da an keine reine, naturbedingte katastrophe glauben, ich glaube auch weder an yetis noch an kgb agenten.. keine ahnung, ich denke sie waren zur falschen zeit an falschem ort mit ihrem zelt, oder es ging eig um was ganz anderes, ich meine wer blickt da schon absolut durch wer von der gruppe genau wie wo was gemacht hat und welche verbindungen er wohin hatte.

Dann die kamera, die Zolotaryov noch umhatte mit den bildern die ja leider nicht mehr richtig entwickelt werden konnten..
Was mir auch immer wieder einen kloß im hals beschert ist ua die auffindsituation von Zolotaryov und Kolevatov, für mich sieht es so aus als hätte Kolevatov im tod noch seinen arm um Zolotaryov gelegt, wie zum trost oder ich weiss nicht.. :/ Auf jeden fall alles sehr tragisch


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26.11.2019 um 23:21
Zitat von chelsichelsi schrieb:Aber irgendjemand schrieb hier neulich, dass können sie ja schon am Morgen verfasst haben, denn sie sind ja erst sehr spät aufgebrochen
Beitrag von bergfreund (Seite 487)

Nur am Rande:
Man kann in den Tagebucheinträgen nachlesen dass sie auch schon am Vortag Probleme hatten mit dem (rechtzeitigen) Aufstehen. Was nur mit dem nicht intakten Verhältnis von Motivation zur Erschöpfung zu tun haben kann. Und nicht von Disziplin der Gruppe oder (ausreichender) Führungsstärke Dyatlovs zeugt. Was ebenfalls in Dyatlovs Tagebuch anklingt als er über das Anlegen des Vorratslagers schreibt.

Und nochmal, Maslennikov, der die Route genehmigte eine andere (einfachere) Route für die Querung des Kammes, nachzulesen in seiner Zeugenaussage.
Auch wenn weniger bepackt beim Aufstieg durch Anlegen des Vorratslagers und in teilweise gespurter Spur aufgestiegen - sie müssen durch das Laufen im Tiefschnee in den Tagen zuvor sehr erschöpft gewesen sein.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

26.11.2019 um 23:37
Und trotzdem erklärt Erschöpfung, auch ein Streit und selbst Panik nicht , warum sie nichts aus dem Zelt mitgenommen haben um zu überleben (z.b. Axt, Decken).


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.11.2019 um 00:56
und wegen dem unbekanntem tagebuch, also nach meinem ausschlussverfahren müsste es entweder Doroshenko oder Krivonischenko gehört haben, wobei ich auf den ersteren tippen würde.

Findet ihr es nicht auch teilweise ironisch geschrieben oder lese nur ich das so?
Für mich hört es sich nämlich so an, als ob es schon reibereien gab (was ich jetzt aber nicht unbedingt mit dem unglück in verbindung sehe, ich denke bei so vielen leuten ist das mehr oder weniger normal).


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27.11.2019 um 06:54
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Und der Trupp damals war zum Zeitpunkt des Unglücks sicherlich noch nicht ausgeruht (genug).
Nachdem ich mir die ins Englische übersetzten Tagebucheinträge bei https://dyatlovpass.com/ noch einmal gründlich durchgelesen habe, verstärkt sich dieser Eindruck noch. Schon die Fahrt in das Gebiet war ziemlich anstrengend. Die Rucksäcke scheinen sehr schwer gewesen zu sein. Die Teilnehmer schreiben selbst, was alles nicht so gut lief. Das Zelt hatte immer wieder neue Löcher und musste genäht werden. Das Entfachen des Feuers hat sehr lange gedauert, dadurch haben sich auch die Mahlzeiten und die Ruhephasen verschoben.
Einige Kleidungsstücke hatten schon vor der fatalen Nacht Brandspuren abbekommen (nicht nur die 1 Jacke). Lyuda hatte eine Verletzung am Bein.
Sooo gut vorbereitet wie vermutet, scheint die Gruppe auch nicht gewesen zu sein. Und niemand wusste, was Dyatlov vorhatte (eine andere Aufstiegsroute testen, die noch nicht erprobt war). Die Stimmung innerhalb der Gruppe war doch nicht so friedlich-fröhlich wie es die Fotos vermitteln. Vor allem die beiden Frauen schreiben vom zunehmend aufdringlichen Verhalten (einiger) der Männer.

Die Tagebucheinträge enthalten wirklich einige Informationen, die wichtig sein könnten. Ich weiß, das wurde hier schon thematisiert. Ich persönlich kehre aber immer wieder zurück zu einer Verkettung unglücklicher Umstände als Ursache des Unglücks.


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27.11.2019 um 08:27
Zitat von IvaIva schrieb:en an.

Was macht den Tod von Zolotarev, Dubina und Kolevatov so besonders?
Bei Zolotarev und Dubinina die Wucht des Aufpralls und die Schwere der Thoraxverletzungen. Wie Vozhrodzhenny es beschreibt, vergleichbar mit einem Autounfall bei hoher Geschwindigkeit. Aber einen Verkehrsunfall am Pass kann man ja mal getrost ausschließen, da würde ich mich festlegen 😉
Ich habe solche Verletzungen häufig in Afghanistan gesehen, wo ja praktisch täglich irgendwo IEDs (improvised explosive devices= selbstgebastelten Sprengsätze) hochgehen. Durch die Druckwelle gibt es sog. „Blast Traumata“ der Lunge. Das sind neben Schutzverletzungen die mit Abstand häufigsten zum Tode führenden Verletzungen von Soldaten. Wir wurden gedrillt darauf, wie man die sofort erkennt und behandelt, weil es eben so häufig war. Hab Protokolle geführt damals, die ich mir nochmal angeschaut habe, und die Verletzungen sahen wirklich genauso aus.
Dazu kommen noch die Lungenödeme bei den Jungs an der Zeder- die würde ich für ein Inhalationstrauma halten, die damit verbunden sein könnten. Meine Idee wäre eine Explosion aus der Luft- Treibstoff, Brennstoff, selbst Blitzschlag wäre denkbar. Vielleicht auch in Zusammenhang mit der Radioaktivität.

Kolevatovs Tod wird von allen am allerknappesten abgehandelt. Das Obduktionsptotokoll ist sehr dünn. Von ihm gibt es als Einzigsten kein Foto aus der Gerichtsmedizin. Und das alles, obwohl sein Genickbruch sich eigentlich schwer erklären lässt. Für mich sieht es aus, als hätte jemand ihm erstmal einen stumpfen Gegenstand gegen die Schläfe gehauen (z.B. Pistole) und ihm dann mit beiden Händen das Genick gebrochen. Solche Verletzungen kennt man gut aus dem Mafia- Milieu.
Bei den ganzen Obduktionsprotokollen kann man ganz gut zwischen den Zeilen lesen. Wichtig ist nicht nur, was drin steht, sondern vor allem auch, was NICHT drin steht.
Bei den ersten Toten hat man die Zusammenfassung der Todesursache auch einfach „copy-paste“ mäßig übernommen! Sowas macht man nicht! Jeder Tod ist anders, jede Leiche sah anders aus, es gab gravierende Unterschiede...

Aber ich glaube nicht, dass der Gerichtsmediziner unfachmännisch oder schlampig war, absolut nicht. Eher, dass ihm (wie auch Ivanov, der das ja im Interview klar beschreibt) gesagt hat, er soll da mal nicht so viel drin rumrühren.

@Brendol
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27.11.2019 um 08:57
Zitat von IvaIva schrieb:Ich hab immer wieder eine Assoziation zum Thema helle Erscheinungen am Himmel.
Tunguska, dort wurden tagelang vorher Lichtphänomene gesichtet.
Ob einer der Wanderer diese Geschichte wohl kannte?
Ich hab das auch gelesen, auch dass diese andere Wandergruppe (Blinov), die noch unterwegs war, in der Unglücksnacht irgendwelche Lichter gesehen hat. Und in den Tagen und Wochen davor und danach gab es auch Berichte aus Ivdel und Umgebung, meine ich. Weiß aber nicht mehr, wo ich das gelesen habe.

Ich glaube, dass Krivonischenko diese Lichter am Himmel fotografieren wollte. Er galt ja als begeisterter Fotograf. Seine Kamera wurde auf einem selbstgebastelten Stativ gefunden. Wenn man mal davon ausgeht, dass man eine Kamera nicht mitsamt Stativ bei einer Wanderung herumschleppt, schon gar nicht, wenn man Skistöcke in den Händen hat, dann hat er an jenem Nachmittag oder Abend das Stativ angebaut.
Wozu braucht man ein Stativ? Für Landschaftsaufnahmen mit ewig langer Belichtungszeit, z.B. bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Nacht. Jedenfalls nicht, um Personen zu fotografieren, das funktioniert so nicht.
Es wird ja auch angenommen, dass Krivo (mit Zolotarev) sich draußen aufhielt als das Ereignis passierte, denn die beiden waren noch nicht umgezogen.
Der Lichtfilter an Krivos Kamera wurde zerbrochen gefunden.
Wollte vielleicht jemand nicht, dass er was fotografiert, und gab es darüber Streß?
Kolevatov??

Was ist so abwegig an der Vermutung, dass Kolevatov ein Spitzel war? Er hatte in einem geheimen Bereich gearbeitet in Moskau. Und wenn es in der Sowjetunion ähnlich war wie in der DDR, gab es garantiert auch dort reichlich „IMs“, also Informanten, so wie Stasi- Spitzel. Dies war die Zeit des kalten Krieges.
Ich glaube nicht, dass man eine Wandergruppe zwei Wochen lang einfach so allein und unbeaufsichtigt hat laufen lassen. Schon weil es interessant gewesen wäre, die Teilnehmer zu bespitzeln, wie parteitreu sie wirklich sind.
Vielleicht ist Kolevatovs Tagebuch deshalb „verschwunden“, weil darin entsprechende Einträge waren.


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27.11.2019 um 15:59
Zitat von chelsichelsi schrieb:Bzw. Zolotarev wurde ja schon versucht zu exhumieren mit dem Ergebnis, dass offenbar jemand anders in seinem Grab liegt.
Eine zweite Untersuchung hat seine Identität bestätigt. Es wurde noch einmal ein neuer DNA-Test durchgeführt und dabei wurde eine Übereinstimmung mit der DNA seiner Schwester festgestellt.


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