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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Homosexualität, Queer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 22:09
@Funkystreet

Also erstens, mir ist noch nie untergekommen, dass jemand sich als heterosexuell outet ;)
Nur Homosexualität wird als das andere wahrgenommen, dass einer rechtfertigung und einer Beichte bedarf

Du wirst ja nicht zu der Frau hingehen und sie fragen ob sie hetero ist ;)
"hey, du bist mir aufgefallen. Du bist hetero oder?"


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 22:16
@HotMysteryBoy

Dass "Homosexualität" das andere ist, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Für die einen ist homo das andere, für die anderen hetero. Für den statistisch gesehen größten Teil ist es nun mal homo, was das andere ist. Eine Gruppe muss ja größer sein.

Das hat jetzt gar nichts mehr mit dem ursprünglichen Thema zu tun, was du jetzt sagst.

Ich bin mir sicher, dass dus jetzt verstanden hast.

Ich bin jetzt weg, hab besseres zu tun als zu über sowas zu diskutieren.


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 22:17
@Funkystreet
naja, du verkennst grundlegende mechanismen der gesellschaft ;)

so naiv gedacht wie persönlich ist es aber... ist es eben nicht ;)


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 22:50
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:die wirklich absolut überwiegend meisten Männer und Frauen !
sorry aber kapitalistischen Grundsätzen entsprechende Ausschlachtung gewisser geschlechtsspezifischer Vorlieben beim Konsumverhalten, gab es bereits seit frühester Zeit und es lässt sich beispielsweise anhand der Beigaben auf ersten Blick erkennen ob Bestattung eines Mannes oder einer Frau vorliegt
Eben da wird es ja so interessant, denn bei vielen Gräbern und auch bei vielen Knochenproben konnten Rückschlüsse auf die Lebensweisen gemacht werden, nicht selten gab es Samml"er" und Jäger"innen", so eben auch umgekehrt, beides gab es schon immer, nur gab es besonders in der Antike keine starre, Festlegung der Rollenzuweisungen, besonders die Griechen, Ägypter und Perser waren da sehr offen. Erst mit den monotheistischen Religionen wurde eine Aufspaltung in die Rollenpolaritäten betrieben, ihre Weltsicht war schwarz/weiß und ohne jede Zwischentöne.
Was nämlich spricht dagegen, dass auch Frauen jagten? Nichts. Das ist schon die ganze Antwort. Niemand weiß, wer die Speere oder Lanzen benutzt hat, die gefunden worden sind, möglich ist alles. Zu schwach? Zu viel Arbeit mit den Kindern? „Jagende Frauen“, sagt Miriam Haidle, Paläoanthropologin und Koordinatorin eines Forschungsprojekts über kulturelle Evolution an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, „sind weltweit ethnographisch belegt, von der Polarregion, Nordamerika, Südamerika, Afrika, Asien, Australien.“ Der Grad der Beteiligung an der Jagd sei veränderlich, „von einzelnen bis zur Mehrheit der Frauen, die Beute reicht in der Regel von Kleinwild bis Mittelwild“.

Eines der prominentesten Beispiele sind die Agta, ein Volk, das auf den Philippinen lebt. Die Frauen tragen Macheten, sie jagen mit Pfeil und Bogen, auch dann noch, wenn sie schwanger sind. Die Beute sind Wildschweine und Hirsche, die Mädchen fangen kurz nach der Pubertät mit dem Jagen an. Kinder werden auch mitgenommen, huckepack auf dem Rücken. Umgekehrt gibt es natürlich auch in vielen Kulturen sammelnde Männer. Sammler, Frauen wie Männer, brauchen Gefäße, Taschen, Mörser, Messer, sie müssen wie Jäger ausschwärmen und beobachten, es spricht also auch nichts dafür, dass Sammeln kein Motor für Erfindungen sein kann. Im Londoner British Museum hat die Archäologin Jill Cook eine Schau über „Ice Age Art“ kuratiert, in der sie die These vorstellt, Frauen könnten die eiszeitlichen Frauenfiguren geschnitzt haben - für Frauen. Das Frankfurter Eiszeitmädchen trägt sie um den Hals.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/anti-emanzipatorische-argumente-steinzeit-fuer-immer-12125657.html
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:auf jeden Fall haben sich schon bronzezeitliche Protokapitalisten z.B. gewisse Vorliebe für Schmuck seitens eines der Geschlechter zu Nutzen gemacht und allen möglichen Dekotand unter ungefähr die Hälfte der Leute hier gebracht
Also bei den Ägyptern und Persern gab es Schmuck der von Männlein und Weiblein getragen wurde, gar Schminke und auch Kleider wurden gleichermaßen getragen und bei beiden wirkte es aus heutiger Sicht mehr feminin als maskulin, im Grunde war das damals aber weitestgehend geschlechtsneutral. Auch wenn es Krieger gab die durchaus hypermaskulin waren, selbst die hatten Röcke und Schminke im Gesicht so auch Körperschmuck :D

Generell lebt es sich einfach angenehmer wenn man das dem Menschen selbst überlässt ob er sich lieber feminin, maskulin oder gar androgyn gibt, Hauptsache es harmoniert zwischen innerer und äußerer Eigenwahrnehmung. Um mehr geht es hier auch nicht, gleiches gilt auch für die Rollen. Das Mann und Frau sich meist bewusst in ihre Rollen so leben wie wir sie heute sehen, daran wird sich nur geringfügig etwas ändern wenn man es offen lässt, aber es wäre etwas lockerer und ausgewogener, vielleicht auch etwas verspielter.

Könnte auch zum Thema hier passen, wenn es um die leichten Zwischentöne zwischen den geschlechtlichen Polaritäten und ihren Erscheinungsformen geht:

safe image.php
The term “agender” refers to individuals who identify as neither male or female, preferring the term “they” as opposed to the gender normative pronouns “he” or “she”. On November 4th, 2013, Maybeck High School senior Sasha Fleischman was sleeping on a public bus on the way home from school when they were suddenly awakened by flames leaping up their body. The teen suffered 2nd and 3rd degree burns up and down their legs, spending over a month in a hospital burn unit. The story made headlines across the San Francisco Bay area where the incident took place and Fleischman suddenly found themselves thrust into the spotlight as a voice for the agender and genderqueer community. Photographer Chloe Aftel shot the victimized teen as well as others who do not allow society or culture to define them.

Researchers have discovered that those who live as neither male or female suffer the most from discrimination and violence in the LGBT community, their determination to remain undefinable seeming to provoke and disgruntle those uncomfortable with gender norms. “When I wear a skirt,” Fleischman told San Francisco Magazine,”it makes them think about gender and not jumping to conclusions.” For people like Fleischman, it is crucial to simply be who they are, even in the face of intolerance and personal risk.
https://www.facebook.com/androfeminine/posts/250386051832709

Also why not. Ich bin mir sicher, etwas kreativer Gender-Dekonstruktivismus schadet nicht und schafft mehr Raum für mehr Möglichkeiten und Optionen im Leben aller Menschen, also nicht nur von Männern und Frauen, sondern auch von allen die sich nicht völlig festlegen wollen. Die breite Masse wird sicherlich so bleiben wie sie ist, nur eben mit etwas mehr Spielraum. Jedenfalls wäre dies wünschenswert.


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 23:04
@cRAwler23

Du übersiehst dabei eine gewichtige Sache.

Die Geschlechtsdekonstruktion nützt ausschließlich jenen, die nicht heterosexuell sind, also allen Queers, Homos, Transpersonen, Unschlüssigen, Wankelmütigen und Menschen ohne Geschlechtstrieb. Dies ist nur eine Minderheit.

Zu leiden haben insbesondere weiße heterosexuelle Männer (also das archetypische Feindbild der Feministen), da diese sich niemals mehr sicher sein können, ob die weibliche Person, der sie gerade gegenüberstehen, überhaupt eine Frau ist.


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 23:28
@cRAwler23
mag hier und da ja durchaus Ausnahmen bei Verteilung von Rollen und gängigen Verhaltensweisen gegeben haben, werden dann aber auch als solche hervorgehoben

die Griechen z.B. sehr befremdet über manche Geschichten, die man sich über gewisse Frauen in Hinterskythien erzählt hat und bei römischen Historikern wird Verkommenheit unpopulärer Kaiser gern auch durch übermäßige Erwähnung ihres weibischen Verhaltens hervorgehoben, insofern es denn iwie passt..........gerad die Mittelmeerkulturen und bei denen ganz besonders Oberschicht gut überliefert ziemlich macho !
sich wie Frau verhalten oder homosexuelle Neigungen (in Bezug auf Männer ....Lesben kaum je Thema) eher passiv ausleben, bei denen früher absolut nicht hoffähig

das sich Männer damals nicht nur wenn sie Barbaren waren lediglich kriegsbemalten, sondern durchaus auch aus reinen Schönheitsempfinden sich dezent schminkten liegt halt an der zeitgemäß anderen Wertung
und Röcke o andere Kleidungsstücke die wir heute eher als feminin betrachten würden, meinetwegen, aber antike Frauenkleidung im Alltag nur an Frauen der Antike zu finden .........Männer mit Schleier in der alten Colonia Claudia eher nicht zu erwarten

Person aus der Antike (vielleicht gar Germane o Kelte) würde auf solch Diskussion hier garantiert gar nicht klar kommen :D


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 23:49
@KillingTime
Das ist völliger Unsinn! Du gehst dabei von einer Wahl der eigenen Identität aus, dabei ist dies nicht allein der Fall, nur zum Teil. Die Identität reift und wird meist in früher Kindheit und Jugend geprägt, gleichzeitig ist diese an biochemische/hormonelle Prozesse gekoppelt.

Das Verhältnis zwischen homosexuellen, heterosexuellen und Transgendern, Cisgendern war schon immer gleich, das einzige was ich im Laufe der Zeit geändert hat, sind die Möglichkeiten. Also keine Angst, an den Zahlen wird sich prozentual nichts ändern und auch die meisten Männer und Frauen bleiben weiterhin heterosexuell. Die Natur hat bei jeder komplexen Spezies mit Sozialstrukturen gewisse sexual- und geschlechtsidentitäre Vielfalten geschaffen. Wir leben nicht in einer Monokultur sondern einer Polykultur. Das einzige was sich nach der "Geschlechtsdekonstruktion" ändern wird, sind die Möglichkeiten und Optionen. Die biologischen Geschlechter bleiben erhalten, für die meisten eben auch ihre sexuellen und geschlechtlichen Identitäten. Geschlechtsdekonstruktion spielt allein auf sozialer Ebene, nicht auf physischer oder gar genetischer (falls du das denkst).

Dem Menschen soll einfach nur möglich sein sich seiner Selbst sicherer zu werden ohne befürchten zu müssen irgendwie ein Sonderling zu werden der ausgegrenzt wird vom Rest der Gesellschaft. Auch "weiße, heterosexuelle Männer" werden dabei NICHT ausgegrenzt. Denn Feminismus dient nicht der Überhöhung der Frau gegenüber dem Mann, sondern allein dessen Emanzipation und so das man sich gesellschaftlich auf Augenhöhe begegnen kann. Die Frauen die es damit übertreiben sind einfach nur Extremisten und auch hier sage ich, macht die Dosis das Gift. Feminismus ist besonders in den Gesellschaften gefragt wo Frauen unter dem Machtgefüge der Männer zu leiden haben. Bei uns ist der Feminismus nicht mehr notwendig aber eben auch nicht verzichtbar. Nur muss dies eine gesunde Dosis und Rationalität besitzen. Sonst isses ja auch egal wie wer was macht, Hauptsache man schadet keinem. Postgender schadet keinem, im Gegenteil, es hilft auch den "Zwischentönen" als das gesehen zu werden was sie eben sein wollen. Man wird sich in einer Postgenderwelt einfach keine Gedanken mehr darüber machen und alles wird noch immer ganz natürlich seinen Lauf nehmen, nur eben ohne Zwang in einer bestimmten Rolle behaftet zu sein. Der Mensch muss sich einfach nicht mehr verstellen und kann gegebenenfalls auch äußere Angleichungen an die innere Wahrnehmung vornehmen (Transgender), jedoch wird dies auch dann noch einen kleinen Prozentsatz der Menschen betreffen, die Masse bleibt dabei und wird es auch so weiter leben und erleben.
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:sich wie Frau verhalten oder homosexuelle Neigungen (in Bezug auf Männer ....Lesben kaum je Thema) eher passiv ausleben, bei denen früher absolut nicht hoffähig
Das mag heute der Fall sein, doch du hast scheinbar keine sonderlich guten Geschichtskenntnisse, denn dann wüsstest du das der größte Eroberer der Geschichte "Alexander der Große" ein bisexueller Mann war, der durchaus feminine Eigenschaften hatte und auch Liebschaften zu anderen Männern und Eunuchen pflegte, hier ein Beispiel:

Bagoas war ein junger Eunuch und angeblich bereits ein Liebhaber des Großkönigs Dareios III. Kodomannos gewesen. Nach dessen Ermordung 330 v. Chr. in Baktrien wechselte er in die Gefolgschaft Alexanders des Großen und erwirkte bei diesem mittels seines gewinnbringenden Charmes die Begnadigung des Chiliarchen Nabarzanes, der an dem Mord an Dareios III. durch Bessos beteiligt war.
Wikipedia: The Persian Boy
Wikipedia: Bagoas (Günstling)
Wikipedia: Alexander der Große

Generell gab es zwar auch damals schon Machos, jedoch war man kulturell weitaus feinsinniger. Auch die Stellung der Frauen war nicht zu unterschätzen, so auch ihre gesellschaftlichen Freiheiten. Auch die Homo-, Bi- und Heterosexualität waren damals mehr ein sexuelles Gefüge das Hand in Hand ging.

Wikipedia: Homosexualität im antiken Griechenland
Wikipedia: Homosexualität im Römischen Reich
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:das sich Männer damals nicht nur wenn sie Barbaren waren lediglich kriegsbemalten, sondern durchaus auch aus reinen Schönheitsempfinden sich dezent schminkten liegt halt an der zeitgemäß anderen Wertung
Na eben, gerade weil sie damals unbefangen und frei von dieser dualistischen Weltsicht und Wertung waren, gerade aus diesem Grund hat sich da einfach keiner nen Kopf gemacht und einfach das getragen was man als schön empfunden hat, egal ob nun maskulin oder feminin oder gar neutral. Der damalige Zeitgeist war jedenfalls reifer als alles was die dualistische Weltsicht des Christentums und der anderen Monotheistischen Religionen so mit sich gebracht hat.
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:und Röcke o andere Kleidungsstücke die wir heute eher als feminin betrachten würden, meinetwegen, aber antike Frauenkleidung im Alltag nur an Frauen der Antike zu finden .........Männer mit Schleier in der alten Colonia Claudia eher nicht zu erwarten
Im alten Persien gab es besonders gern gesehene, männliche Bauchtänzer in femininen Fummel, sie sind auch heute noch zu sehen, ja selbst im prüden Iran noch. Auch die Derwische sind da ein gutes Beispiel.
Zitat von WiesenschreckWiesenschreck schrieb:Person aus der Antike (vielleicht gar Germane o Kelte) würde auf solch Diskussion hier garantiert gar nicht klar kommen
Die würden sich nur wundern, dass man sich darüber den Kopf zerbricht und Menschen von Geburt an in bestimmte Rollen presst. Gerade die Germanen waren bekannt für ihre Emanzen und starken Frauen, nicht selten gab es da auch Kriegerinnen und Jägerinnen, die Seite an Seite mit Männern und auch gegen Männer und andere Frauen gekämpft haben. ;)

Ich jedenfalls fühle mich als androgyner Mensch wohl damit, meine feminine Seite mit meiner maskulinen harmonieren zu lassen. Mich für eine reine Maskulinität oder Femininität zu entscheiden läge mir fern, da mir sonst etwas fehlen würde. Anima und Animus eben. Das bedeutet aber nicht das ich Menschen zur gleichen Lebensweise zwingen würde, wenn Männer und Frauen klar maskulin und feminin sind (innerlich wie äußerlich) oder auch transsexuell sind, dann sei es ihnen überlassen eine klare Geschlechtsidentität zu leben. Genau darum geht es hier ja, das alle akzeptiert werden und miteinander in Koexistenz leben können. Jedoch denke ich das jeder Mensch eine Anima und einen Animus hat, bei manchen mehr, bei manchen weniger.

Anima und Animus


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

16.07.2014 um 23:55
@cRAwler23
Zitat von cRAwler23cRAwler23 schrieb:Feminismus dient nicht der Überhöhung der Frau gegenüber dem Mann, sondern allein dessen Emanzipation
Da bist du leider total auf dem Holzweg.

Feminismus dient einer völlig anderen Sache, und das ist der Kampf gegen amerikanische Rechtsextremisten:

http://www.danisch.de/blog/2014/06/25/ein-boesartiger-vortrag-eines-boesartigen-professors/


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

17.07.2014 um 14:56
@HotMysteryBoy
Ich sehe da eher ein Problem wenn man sich den Idealen einer Aufklärung entgegensetzt und irgendeine Form von Ethnopluralismus fordert. Eigentlich weiß ich auch nicht wie postmoderne Denker so überhaupt noch emanzipatorische Ziele einfordern können, da das besondere vom allgemeinen nicht befreit, sondern zu einem metyphysischen Absurdum wird.
Da sehe ich den dialektischen Ansatz im Vorteil.


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

19.07.2014 um 14:39
@HotMysteryBoy

Was die Produktion von Unsinn betrifft, sind Professoren der Sozialwissenschaft immer noch unerreichte Klasse. 5000 und mehr Euro dafür im Monat vom schwer arbeitenden Steuerzahler einzuheimsen, ist fast schon Kunst.

Es gibt zwischen den Hirnen verschiedener Gruppen immer Unterschiede. Neulich gab es in den USA eine Studie, die Unterschiede zwischen dem republikanischen und dem demokratischen Hirn festgestellt hat (natürlich mit der eindeutigen Zielsetzung, die Republikaner, also die "Rechten" zu diskreditieren; insofern also eng mit den Sozialwissenschaften in Deutschland verwandt). Das Interessante ist: obwohl in Sachen Queer und ähnlichem immer wieder der Unterschied zwischen Hirnstrukturen gefeiert wird, sieht die Sache bei den Sozialwissenschaftlern plötzlich anders auch, wenn es um genetisch bedingte Intelligenzunterschiede zwischen Gruppen/Völkern/Rassen geht (aber nur dann, wenn die Lieblinge der politisch Korrekten dabei schlecht abschneiden). Da schreien die Sozialwissenschaftler dann alle : nein, das darf nicht sein, das stimmt nicht, alle sind gleich, es gibt keine Rassen und nur die böse, böse Umwelt (gemeint ist hier wohl das Kernfeindbild der Linken, der "Kapitalismus") ist schuld. Eine seltsame Art von Doppeldenk.

Ich glaube auch nicht, dass Queer-Theorie und Dekonstruktivismus in aller Munde sind. Lediglich eine winzige Zahl von Menschen interessiert sich dafür. Dass diese winzige Anzahl von Menschen anderen versucht, ihre Meinung aufzuzwingen, steht auf einem anderen Blatt.

Dass Biologie und Medizin sich schwer tun, Geschlechterkategorien anzuwenden, ist mir neu; auf solche Ideen kommen auch nur Sozialwissenschaftler.

Dekonstrutivismus ist an sich Relativismus, wenn nicht gar Nihilismus. Dekonstrutivistische Schriften bestechen durch hochgestochene Schreibweise, Angeben mit Fremdwörtern, Verfall von Standards und vollständige Sinnleere. Da sage ich nur : Alan Sokal.

Um deutlicher zu zeigen, was Dekonstrukitvimus ist, sollst man sich die menschenfeindlichen Bauwerke ansehen, die dieser Richtung entsprungen sind.

Was den Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Geschlecht betrifft, so müsste erstmal "Kapitalismus" definiert werden (nun, aber Definitionen sind gerade nicht die Stärke des Dekonstrutivismus; lieber wirft man mit inhaltsleeren Ismen um sich). Es ist auch die Frage zu stellen, warum in unserer relativ (aber nicht wirklich) kapitalistischen Welt Frauen und Homosexuelle weitgehend gleichgestellt sind. So ganz kann der Zusammenhang zwischen Kapitalismus und Geschlechterrollen nicht stimmen.

Zuguterletzt muss, wie schon angedeutet, gefragt werden, wie wissenschaftlich oder möglichst objektiv ein Zweig wie die Sozialwissenschaften überhaupt sein kann, der praktisch vollständig von Grünen /Linken/ 68ern dominiert ist.

Viele Grüße


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

19.07.2014 um 14:53
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Feminismus dient einer völlig anderen Sache, und das ist der Kampf gegen amerikanische Rechtsextremisten:
Das ist sicher einseitig ausgedrückt, aber gewiß dient der Feminismus (wie alle ihm verwandten Strömungen) auch dem Kampf gegen "rechts" (genauer gesagt gegen alles, was die Feministinnen für rechts halten, sprich: gegen jeden, der nicht wie ein lila Pudel in die Tröte der Feministinnen pustet, sei er auch tausendmal nicht wirklich rechtstextrem).

Bei der SPD übrigens brauchst Du keine hohen Standards erwarten.

Der Artikel von Danisch hat vor allem dort seine Verdienste, wo er auf die Strategien Kimmels eingeht : nämlich den Versuch, die Menschen durch kalte Aggressivität, übertriebene Mimik und Gestik und ständigem Redefluss am Denken zu hindern. Denn genau dass ist die typische Strategie der dekonstrutivistischen Falschmünzer (sowohl im gesprochenen und mit Abstrichen aus im geschriebenen Wort). Sehr gut kommt eine vergleichbare Strategie auch bei Terry Eagleton im Gespräch mit Roger Scruton zum Ausdruck (leicht auf youtube zu finden). Da lassen sich zwei ganz unterschiedliche Stile gut vergleichen. Immer ist Scruton eine Wohltat im Vergleich zu dem schwätzerischen Eagleton.

Leute wie Kimmel und Eagleton haben nicht umsonst das Reden perfektioniert. Zu wirklich großartiger schöpferischer Leistung sind sie aber unfähig. Sie können wirklich nur reden, reden reden...

Viele Grüße


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Queer-Theorie und Dekonstruktion der Geschlechter

19.07.2014 um 17:16
@waswarda
Mach bitte keine grundsätzliche Analogie zwischen Soziologie und Dekonstruktivismus auf ;) ...Sonst muss ich mich unberechtigterweise angesprochen fühlen :D


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