Brexit und danach?

@lukistar


Siehe meinen Link vom Independent.

Es gibt Protestwähler, die einfach gegen das System gestimmt haben. Und dachten, GB bleibe sowieso in der EU.

Als sie mitbekamen worum es schlussendlich geht, und als Folgen das ganze hat, bereuten sie das ganze.

Leute reifen in den Wahlbehörden an, und wollten ihre Stimmabgabe ändern.
Auch gab der UKIP Trottel erst gestern zu, dass die 350 Millionen, welche ins Sozialsystem gesteckt werden sollten, eine glatte Lüge war.

Wieviele Wähler dies betrifft weiss natürlich niemand.
Aber generell ist es bitter, wenn man solche Wahlen nicht ernst nimmt.
Ganz gleich ob es 10 oder 10 Millionen wähler sind.

@xxrabiatorxx

xxrabiatorxx schrieb:Über die Hälfte der Exporte der Briten gehen in die EU. Wenn die EU Zölle auf Güter aus Großbritannien erhebt, wäre das verheerend. Das gilt in beiden Richtungen.

Wieso denn für beide Seiten? Ich hab wenig Ahnung von Volkswirtschaft, aber aus meinem Laienverständnis heraus kann das der EU doch ziemlich Latte sein?

@evilparasit

Dann ist doch alles gut. 😄

@stereotyp Ich meinte es bezog auf Güter die Europa importiert.

evilparasit schrieb:Was hat es mit einem Demokrativerständiss zu tun, wenn eine Abstimmung nicht rechtlich bindend Vollzogen wird.

Das hat zentral viel mit Demokratieverständnis zu tun.
Wenn man das Ergebnis einer solchen direkten Volksabstimmung nicht akzeptieren und im Parlament "übersetzen" würde, würde man das Grundprinzip der Demokratie außer Kraft setzen, nämlich dass der Bürger der Souverän ist.
Formal-rechtliche Abläufe hü oder hott, und unabhägig vom Ergebnis.

Was ist geschehen:
Cameron wollte eine Legitimierung seiner Position, rechnete aber 2013 noch nicht mit den Problemen von heute.

Was wird geschehen:
GB wird nicht austreten, u.a. weil sie dann Scottland and North Ireland verliert.

Lebbe geht weider

evilparasit schrieb:Auch gab der UKIP Trottel erst gestern zu, dass die 350 Millionen, welche ins Sozialsystem gesteckt werden sollten, eine glatte Lüge war.

Das ist putzig, da frage ich mich warum die Medien das nicht "vorher" entdeckt haben.

Abahatschi schrieb:Das ist putzig, da frage ich mich warum die Medien das nicht "vorher" entdeckt haben.

Hat die verdammte Lügenpresse gemacht.

@stereotyp

stereotyp schrieb:Wieso denn für beide Seiten? Ich hab wenig Ahnung von Volkswirtschaft, aber aus meinem Laienverständnis heraus kann das der EU doch ziemlich Latte sein?

Die Briten kaufen natürlich auch viele Produkte aus Europa, da dieses Handelsvolumen abnehmen wird, wird es auch der EU schaden, allerdings längst nicht so extrem wie es GB schaden wird.

Für Europa wird das unangenhmen aber gut verkraftbar. Für GB wird es brutal.

@xxrabiatorxx
Schon klar. Aber dennoch. Die EU-Wirtschaft juckt das doch eher peripher. Dazu verdienen sie an den Zöllen...

@lukistar
Wie viele die für den Verbleib gestimmt haben, würden heute Brexit wählen? Irrelevant, wie die andere Seite. Ist eine Momentanentscheidung, da hilft nachtreten und relativieren nicht weiter.

Parralell führe ich einen Chat mit einem ehem. schottischen Arbeitskollegen. Der hat, 37 Jahre, männlich und wie geschrieben Schotte, für den Brexit gestimmt. Als überzeugter Europäer imBewußtsein, das sich etwas ändern muß.
Edit:
Hab kurz nachgefragt, er würde heute so wie vorgestern abstimmen.

1.21Gigawatt schrieb:Für GB wird es brutal.

Oder eben nicht. Gibt sehr viele EU-nahen Staaten die in Wohlstand und Glück leben, aber kein Mitglied sind, Norwegen, Schweiz. Das geht schon und oft auch gut.

@nickellodeon

Und wie viel von dem genannten ist noch zu 100% britisch und NICHT Teil eines internationalen Konzerns und/oder eines Joint Agenturen?

Ein internationaler Konzern verlagert leichter seine Produktion in "stabilere und sichere" Regionen. Und so lange nicht ein klares Wort aus der Politik (Austritt Ja/Nein) kommt und die Austrittsverhandlungen nicht abgeschlossen werden, werden sich internationale Geldgeber mit Investitionen in GB erstmal zurück halten...

Abahatschi schrieb:GB wird nicht austreten, u.a. weil sie dann Scottland and North Ireland verliert.

Gibt es denn noch Optionen um das zu verhindern? Kann das Referendum zeitnah wiederholt werden?

@lukistar
Das Parlament braucht das nicht zu berücksichtigen.

Nordirland wird das UK nie verlassen, zumindest ganz sicher nicht um sich mit Irland zu vereinen. Eher friert die Hölle zu. Da ist ja selbst eine Union von Schottland und Nordirland noch wahrscheinlicher.

Wozu muss man überhaupt EU-Mitglied sein? Um an einem Europäischen Binnenmarkt teilzunehmen jedenfalls nicht.
Teil der Währungsunion waren sie auch vorher nicht, Teil der Nato werden sie bleiben. Jetzt kommt es auf die ganzen Detail-Verträge an, dazu sind mindestens zwei Jahre Zeit. Am Ende wird sich an den Konditionen wie man mit dem Nachbarstaaten Handel und kulturellen, politischen Austausch treibt gar nicht viel ändern, nur dass man als UK jetzt souveräner ist.

lukistar schrieb:Gibt es denn noch Optionen um das zu verhindern? Kann das Referendum zeitnah wiederholt werden?

* Es findet sich kein PM mit einer Mehrheit der den Austritt erklärt.
* Großbritanien ändert seine Verfassung so das die Entschediung aus des EU Austritt nicht ohne Qualifizierte Mehrheit erfolgen kann oder ohne Einmütige Zustiimmung der Nationen.

@Fichtenmoped
Wie viele deutsche oder europäische Unternehmen werden denn nicht vom Bankplatz London aus von Hedgefonds geführt?

Bauindustrie, Zulieferer der Automobilenindustrie, Medizintechnik, Maschinenbau, Wohnungsbau? Was machen die 100.000 Mieter in deutschen Mietobjekten, wenn die Hedgefonds sagen, raus, wir brauchen den Wohnraum für andere Zwecke?

Die Verflechtungen sind so global; daraus ergibt sich für mich auch die Sicherheit, das einige völlige Abkehr gar nicht stattfinden kann.

@Trash43

Trash43 schrieb:Oder eben nicht. Gibt sehr viele EU-nahen Staaten die in Wohlstand und Glück leben, aber kein Mitglied sind, Norwegen, Schweiz. Das geht schon und oft auch gut.

Norwegen und Schweiz halten sich an all die Regel und Zugeständnisse* die sie der EU machen müssen gegen die, die Briten gerade gestimmt haben, nur das sie kein Mitsprache Recht in der EU haben.

Wenn das, das Ziel der Brexiter war, dann ist das extra dumm.


*Freizügigkeit, offene Grenzen, EU-Regularien uvm.

@nickellodeon

nickellodeon schrieb:daraus ergibt sich für mich auch die Sicherheit, das einige völlige Abkehr gar nicht stattfinden kann.

Selbst wenn der Bankensektor in GB nur um 10% schrumpft würde das schon gigantschen Schaden in GB anrichten.