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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

51.773 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 10:23
Zitat von lawinelawine schrieb:wieso kann er/sie nicht einfach aus eigenem Antrieb die Sprache lernen? mit Nachbarn zum Beispiel - dazu muss man auf andere zugehen statt sich in der eigenen commiunity abzuschotten und darauf zu warten, dass irgendwer einem einen Sprachkurs schenkt -
Dafür gibt es hier in der Gegend beispielsweise von Ehrenamtlichen betriebene Sprachtreffs, Frauen- und Kindergruppen. Es ging mir um die offiziellen, finanzierten Kurse, die von Institutionen der Erwachsenenbildung mit DAZ-Fachkräften betrieben werden um die Leute zu anerkannten Abschlüssen zu führen, die man braucht, wenn man eine Ausbildung oder ein Studium beginnen will, bzw. in seinem bisherigen Job, z.B. als Mediziner oder Fachkraft arbeiten will.

Dass die Leute hier bei uns mit ihren Nachbarn, mit Kontakten in Schule oder Kita deutsch reden, setzte ich als selbstverständlich voraus.

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 10:32
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:na wie läuft sie denn dann? Es werden doch Fingerabdrücke genommen, Fotos gemacht...wenn jemand keinen Pass hat, dann kann man den eben auch nicht herzaubern......
Genau, das hast Du erfasst. Heißt doch aber da jeder erst mal behaupten kann was er will. Dann ist er in Deutschland, ungeprüft .... das wird ja dann versucht .... und eine Riesenlobby möchte das man alles glaubt.
Obwohl wir keine Außengrenze haben ... Wahnsinn.
Eigentlich krank das man darum schon wieder nachdenkt an deutschen Grenzen Kontrollen einführen zu müssen. Einfach weil Leute unsere Freizügigkeit unterwandern und dann noch Beistand von ach so edlen Leuten zu erfahren. (siehe Zuwanderung von abgelehnten Asylbewerbern aus den skandinavischen Ländern) Wird dann mal so als zweite Chance verkauft .... toll


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 10:38
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:weltweit ist das ziemlich ausgeglichen, also WER flüchtet
neulich war die Flucht für Frauen deiner Meinung nach noch zu gefährlich, sie seien daheim bei der Familie besser aufgehoben...immer schön das Fähnchen im Wind halten...
Zitat von lawinelawine schrieb: Tussinelda schrieb:
Aber die fliehen ja nur vor Krieg, Unruhen, politischer Instabilotät, Bedürftigkeit, Armit.

nennst du bitte ganz konkret, wasaus deiner Aufzählung als Asylgrund nach dem GG und nach GFK als Anerkennungsgrund eines Asylbegehrens gilt?
die antwort auf die frage steht noch aus.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:eine Prüfung auf Asyl ist sowieso nur IM jeweiligen Land zulässig
stell dir vor, auch in anderen Ländern als Deutschland ist die Prüfung eines Asylbegehrens möglich.
nicht nur in Deutschland, Schweden und Österreich.
wusstest du das?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 10:52
Zitat von DoorsDoors schrieb:Dass die Leute hier bei uns mit ihren Nachbarn, mit Kontakten in Schule oder Kita deutsch reden, setzte ich als selbstverständlich voraus.
ich setze das nicht als selbstverständlich voraus. ich weiß, dass es zT nicht so ist.
vorallem Frauen in patriarchalisch geprägten communities haben es oftmals schwer, sich außerhalb der engen Familiengrenzen zu bewegen und damit regelmäßig Kontakt mit deutschen Mutterspachlern zu pflegen.

vorallem Frauen sind oftmals auch nach Jahren des Aufenthaltes in Deutschland nicht in der Lage, sich auf Ämtern, beim Arztbesuch oder beim Elternabend /bei Gesprächen mit Lehrkräften, auf deutsch/ohne Übersetzer einem Gespräch zu folgen geschweige denn, es aktiv zu führen.
ich habe zB die Unterstützung beim Deutschlernen (speziell Grammatik) eines Mannes aus Myanmar eingestellt, weil er nciht al im Ansatz dazu zu bewegen war, seiner Frau Detuschlernen zu ermöglichen.
Seine Haltung:
"Ich lerne deutsch, ich werde arbeiten und genug für uns verdienen.
meine Frau wird zu Hause bleiben, sie ist für Haushalt und Kinder zuständig. um die schulischen Belange meiner Kinder kümmere ich mich. Meine Frau braucht dafür nicht aus dem Haus zu gehen."
er hat sie regelmäßig aus dem Zimmer gschickt, wenn ich mit ihm Detusch geübt habe, hat KEINEN Kontakt zugelassen. Sie durfte nichts, absolut nichts.
Übrigens: das war ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, sehr nett und kein bisschen unangenehm.
Aber seine Frau war nichts weiter als seine Leibeigene und Mutter seiner Kinder.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 11:03
Zitat von lawinelawine schrieb:er hat sie regelmäßig aus dem Zimmer gschickt, wenn ich mit ihm Detusch geübt habe, hat KEINEN Kontakt zugelassen.
Sie durfte nichts, absolut nichts.Übrigens: das war ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, sehr nett und kein bisschen unangenehm.
Aber seine Frau war nichts weiter als seine Leibeigene und Mutter seiner Kinder.
Einfach nur traurig sowas.
Das war/ist ja nun offensichtlich ein Asylbewerber (wegen Topic erwähne ich das jetzt nur -
Manchen Einheimischen welche schon länger hier sind, geht's sicher ähnlich).

Da wäre doch jetzt mein Ansatz für eine Asylgesetzgebungs-Änderung:
Wer hier Asyl beantragt hat die Pflicht, seine Frau nicht als minderwertig zu behandeln, also dass solche Fälle wie hier beschrieben gar nicht möglich wären.
Ansonsten gibt's anstatt Geld nur Sachleistungen und auch keine Kurse für denjenigen.

Vielleicht könnte sowas helfen, den Einstellungen solcher Paschas einzuwirken? (wenigstens bei Neuankömmlingen?).
Er hat ja dann die Wahl, entweder er will vom Staat Dinge in Anspruch nehmen, dann muss er sich zwangsläufig an ein anderes Frauenbild hierzulande GEWÖHNEN oder er lässt es halt sein und trägt die entsprechenden Konsequenzen.

Erscheint jetzt sicher einigen als inhuman, aber dazu stehe ich - im Interesse der Frauen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 11:07
@lawine

Hier ist es eher das Problem, dass Frauen allein nicht zu den Deutschkursen kommen können, weil es an Krippen- und Kitaplätzen mangelt. Da muss dann irgendeine Form der ehrenamtlichen Betreuung gesucht und gefunden werden, da das Unterrichten in einer Gruppe von z.B. fünf Frauen und acht Klein(st)kindern eine höchst anstrengende und ineffektive Sache ist.

Darüber hinaus haben eingeborene und zugezogene Frauen eine Frauengruppe initiiert, in der sie über Partnerschaftsprobleme, Sexualität, Verhütung, Kindererziehung etc. reden. Natürlich gibt es einige Männer, die das skeptisch sehen (wie ich es auch der Anfangszeit der "modernen" Frauenbewegung in den 1970 kannte) - aber die meisten geflüchteten Frauen sind so durchsetzungsfähig, dass sie trotzdem kommen.

Nach meinen Erfahrungen mit geflüchteten muslimischen Frauen machen die sich, sobald sie nicht mehr dem Gruppendruck in Camps ausgesetzt sind, durchaus auch schon selber "frei". In Familien brechen erstaunliche Konflikte aus, wenn Frauen, also Mütter und Töchter, plötzlich entdecken, welche Freiheiten sie hierzulande haben. Da erlebt so mancher traditionalistische Patriarch plötzlich sein blaues Wunder.

Frauen lernen schreiben und sprechen, gehen in die Schule, üben sich im Fahrradfahren oder im Schwimmen, machen Berufspraktika, erfahren etwas über sexuelle Selbstbestimmung, Verhütungsmittel, Abtreibung, Scheidung, Verbot von ehelicher Gewalt etc. - da scheint mir partiell eine neue Frauenbewegung zu entstehen.

Auch muslimische Frauen kommen langsam, aber gewaltig!


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 11:10
Zitat von DoorsDoors schrieb:Auch muslimische Frauen kommen langsam, aber gewaltig!
das lässt hoffen.
Hoffentlich ist es nicht nur bei Euch "da oben" so? Bzw. südlich, westlich und östlich genauso?


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 11:15
@Optimist

In Grossstädten, in denen, wie in Hamburg oder Berlin, schon sehr viele Menschen aus den Herkunftsländern, teils seit Generationen, leben, mag es "Parallelgesellschaften", wie man sie auch von deutschen Communities im Ausland kennt, eher geben als auf dem Lande. Hier werden Menschen sehr schnell über Vereine, Feuerwehr, Kita, Schule, Job integriert. Das ergibt sich einfach aus der Nähe zu den Eingeborenen und der sich daraus ergebenden Beinahe-Unmöglichkeit selbstgewählter Isolation.

Aus meinem Archiv exhumiert:

Ich arbeite seit fast drei Jahren mit Geflüchteten zusammen. Darunter sind überwiegend Muslime, Sunniten wie Schiiten aus Syrien, Irak, Iran, Afghanistan und ein paar afrikanischen Staaten.

Ich begegne täglich etwa einem Dutzend am Tag, ob bei Kursen, "Hilfestellungen", Gesprächsrunden oder freundschaftlichen Besuchen.

Von denen wünscht sich kein einziger Mensch die Einführung eines islamischen Gotteststaates in der BRD. Ganz im Gegenteil. Sie geniessen die "westlichen Freiheiten":

Ich kann mich kleiden wie ich will.

Ich kann als Frau arbeiten gehen, mein eigenes Geld verdienen.

Ich kann mir meine Sexualpartner frei aussuchen.

Ich kann mich von meinem Partner trennen, wenn er mir nicht passt.

Ich kann jederzeit allein auf die Strasse gehen.

Ich kann mich mit Angehörigen des anderen Geschlechts treffen, egal, ob verheiratet oder nicht.

Ich kann als Mädchen zur Schule gehen oder auf die Universität.

Ich kann als Frau einen Führerschein machen und mir ein Auto kaufen.

Wenn mein Mann mich schlägt, kann ich zur Polizei oder ins Frauenhaus.

Wenn meine Kinder mich nerven, kann ich Beratungsangebote annehmen.

Ich kann Verhütungsmittel benutzen.

Ich kann gleichgeschlechtliche Orientierungen ausleben.

Ich muss mich nicht an Feiertage oder Speisevorschriften halten.

Ich kann auch als Frau allein in die Disco oder ins Kino.

Ich kann als Frau im Sportverein aktiv sein.

Ich kann als Frau im Bikini oder ganz ohne schwimmen gehen.

Ich kann als Frau alles machen, was Männer machen.

Ich kann hier meine Meinung sagen.

Ich kann mein Leben frei planen, ohne dass sich meine Eltern einmischen.

Ich werden nicht von Nachbarn bespitzelt.

Ich muss keine Angst vor der Polizei haben.

Ich kann mich informieren, wo ich will.


Das sind so in etwa die Sachen, die mir Geflüchtete in unseren Gesprächsrunden als Vorzüge ihrer "neuen Heimat" benannt haben, bzw. Frauen in der Frauengruppe meiner Ehefrau und Tochter diskutieren.

Bei niemanden von ihnen habe ich den Eindruck, sie würden morgen mit Kalaschnikov und Sprengstoffgürtel die Islamisierung des Abendlandes voran treiben wollen.

Einschränkend sei natürlich gesagt, dass diese Auswahl nicht repräsentativ ist und nicht für alle Geflüchteten gilt. Wer sich aus Angst, Unwissenheit oder Dünkel von Gesprächen mit den Eingeborenen fern hält, fällt natürlich durchs Raster. Aber das ist meines Wissens bei rd. 60 Geflüchteten in unserer 2.300 Einwohner-Gemeinde keine einzige Person.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 11:19
@Doors
das glaube ich dir alles und das finde ich alles klasse, wie das bei euch läuft.
Liegt nun eben wirklich daran, dass es mehr eine ländliche Gegend ist.

Wie du hier auch schreibst:
Zitat von DoorsDoors schrieb:In Grossstädten, in denen, wie in Hamburg oder Berlin, schon sehr viele Menschen aus den Herkunftsländern, teils seit Generationen, leben, mag es "Parallelgesellschaften", wie man sie auch von deutschen Communities im Ausland kennt, eher geben als auf dem Lande
Aber das ist eben der Knackpunkt. Viele Asylbewerber kommen eben nicht im ländlichen Raum unter, sondern mehr in den Städten und wollen selbst meist auch in Großstädte (las ich mal irgendwo).
Die Probleme der Integration sind also vorhanden und nehmen sicher nicht ab, wenn man weiterhin - jeden der sagt, er braucht Asyl - dann auch sofort über die Grenze lässt....
(wie gesagt, meine Meinung zu "Asylbeantragung unbedingt in D.." ist ja bekannt)
Zitat von DoorsDoors schrieb: Aber das ist meines Wissens bei rd. 60 Geflüchteten in unserer 2.300 Einwohner-Gemeinde keine einzige Person
hinzu kommt ja auch - bei solch einem geringen Prozentsatz von Geflüchteten (60 von 2300) fällt die Integration sicher um einiges leichter.


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22.03.2018 um 11:20
Zitat von lawinelawine schrieb:Übrigens: das war ein sehr intelligenter und gebildeter Mann, sehr nett und kein bisschen unangenehm.
Natürlich ist das so, weil Moralvorstellungen ja nicht mit dem Bildungsstand zusammen hängen sondern eher mit der Präferenz dessen. Ist ja bei uns nicht anders.


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22.03.2018 um 11:26
Zitat von DoorsDoors schrieb:In Familien brechen erstaunliche Konflikte aus, wenn Frauen, also Mütter und Töchter, plötzlich entdecken, welche Freiheiten sie hierzulande haben. Da erlebt so mancher traditionalistische Patriarch plötzlich sein blaues Wunder.
Bestehen denn berechtigte Hoffnungen, dass sich solche - wie Du schreibst - "Konflikte" rasch in Wohlgefallen von selbst auflösen oder gibt es eventuell berechtigte Zweifel, dass es dadurch zu möglichen Unvereinbarkeiten mit den hiesigen Auffassungen von Partnerschaften kommen könnte?


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22.03.2018 um 11:32
@Ogella

Ich denke so genau kann man das gar nicht beantworten. Es kommt dabei ja auch auf den Mann und die Frau an.
Selbst wenn es beim Großteil klappt, dann wird es immer auch Fälle geben wo das ganze eher böse enden kann.
Nicht jede Frau wird die Kraft haben und sich von einem extrem partiarischen Mann trennen, wenn es denn nötig wird. So wird auch nicht jeder Mann einsehen, dass eine Frau hier ihr eigenes Leben führen darf.


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22.03.2018 um 11:57
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:So wird auch nicht jeder Mann einsehen, dass eine Frau hier ihr eigenes Leben führen darf.
Das könnte also bedeuten, dass hierzulande für eine derzeit nicht näher spezifizierte Menge an Zugezogenen die Legislative tätig werden müßte, um nachsorgend oder sogar prophylaktisch Vorkehrungen treffen zu können, damit diese neuen Erscheinungen bei uns hier per jure abgedeckt sind, falls die vorhandenen Gesetze dafür nicht ausreichen.


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22.03.2018 um 12:01
@Ogella

Unsere Gesetze decken sowas aber ab. Und ich spreche da auch eher von Einzelfällen.


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22.03.2018 um 12:01
@Ogella

Manche dieser Partnerschafts- bzw. Generationskonflikte lösen sich, wie bei den Eingeborenen, "von selbst", manchmal ist Intervention von aussen nötig, manchmal hilft auch Trennung/Scheidung oder der Auszug der jugendlichen Kinder. Dafür gibt es von der Jugendhilfe bis zu Frauenhäusern eine breite Palette von (mehrsprachigen) Hilfsangeboten. Das ist nach meinen mehrjährigen Erfahrungen bei Menschen aus Afghanistan, Albanien, Eritrea, Irak, Iran, Syrien oder Somalia nicht anders als bei den Hiesigen.


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22.03.2018 um 12:50
Zitat von lawinelawine schrieb:neulich war die Flucht für Frauen deiner Meinung nach noch zu gefährlich, sie seien daheim bei der Familie besser aufgehoben...immer schön das Fähnchen im Wind halten...
lüge bitte nicht. Ich schrieb, es sind Binnenflüchtlinge, sie flüchten ins Nachbarland, ich habe aufgezeigt, warum eine Flucht gerade nach Europa gefährlich ist für Frauen und Kinder, warum deshalb entschieden wird, dass zum Beispiel der älteste Sohn geht. Außerdem fehlt es an Geld, um allen gleichzeitig die Flucht zu zahlen. Das Frauen weniger nach Europa kommen hat nichts damit zu tun, dass sie nicht auch flüchten. Diesen Zusammenhang stellst Du her und der ist falsch. Frauen flüchten mit der Familie innerhalb des Landes oder ins Nachbarsland (größtenteils). Wenn mich nicht alles täuscht, dann hatte ich das sogar verlinkt.
Zitat von lawinelawine schrieb:die antwort auf die frage steht noch aus.
nein, die steht nicht aus, es ging um Fluchtgründe, nicht um Asylgründe
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Ja genau, nur Du lebst in der Realität, ich weiß. Aber wäre ja alles egal, wenn sie nur berechtigt wären. Aber die fliehen ja nur vor Krieg, Unruhen, politischer Instabilotät, Bedürftigkeit, Armit. Aber das ist natürlich anzuprangern
das ist der komplette post diesbezüglich, es wäre schön, wenn Du dann nicht
Antworten willst zu Fragen, die sich überhaupt nicht stellen. Danke
Zitat von lawinelawine schrieb:stell dir vor, auch in anderen Ländern als Deutschland ist die Prüfung eines Asylbegehrens möglich.
ja, aber derjenige muss ein Asylverfahren IN Deutschland durchlaufen und hier Asyl begehren, um hier anerkannt zu werden, wenn es sich nicht um einen Kontingentflüchtling handelt.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 12:57
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Das Frauen weniger nach Europa kommen hat nichts damit zu tun, dass sie nicht auch flüchten.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:Frauen flüchten mit der Familie innerhalb des Landes oder ins Nachbarsland (größtenteils).
Weshalb flüchten nicht alle Mitglieder der Familie inerhalb des Landes oder ins Nachbarland, wenn dort ein (offenbar) sicheres Unterkommen möglich ist?

Damit hast Du ja quasi jetzt selbst den Beweis für die Wirtschaftsflüchtlinge geliefert.


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22.03.2018 um 13:02
Zitat von accattoneaccattone schrieb:Was und wem nützt es, wenn du ständig tendenziöse (hier linkspopulisitische) Quellen verlinkst?
zeig Du doch bitte mal auf, warum die links allesamt linkspopulistisch sind, welche Aussagen in den links nicht stimmen, falsch dargestellt sind oder zu linkspopulistisch. Bitte mit Zitaten als Beispiele, dann Quellen, die belegen, dass die Aussagen in den Zeitungen falsch, bzw. linkspopulistisch sind, ich also nachvollziehen kann, wo in meinen links was falsch oder verzerrt dargestellt wurde. Dann kann ich Deine Behauptungen, alle meine links seien linkspopulistisch und sie deshalb inhaltlich komplett zu ignorieren auch nachvollziehen.
Zitat von OgellaOgella schrieb:Weshalb flüchten nicht alle Mitglieder der Familie inerhalb des Landes oder ins Nachbarland, wenn dort ein (offenbar) sicheres Unterkommen möglich ist?

Damit hast Du ja quasi jetzt selbst den Beweis für die Wirtschaftsflüchtlinge geliefert.
habe ich jemals gesagt, es gäbe keine Wirtschaftsflüchtlinge? Da hast Du wohl was gehörig missverstanden, les nochmal nach


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.03.2018 um 13:18
Zitat von OgellaOgella schrieb:Weshalb flüchten nicht alle Mitglieder der Familie inerhalb des Landes oder ins Nachbarland, wenn dort ein (offenbar) sicheres Unterkommen möglich ist?
Das mit den "jungen Männern" hatten wir doch schon oft genug diskutiert: Es sind deshalb so viele, weil die Strapazen einer Flucht, z.B. zu Fuss aus Eritrea oder sonstwo südlich der Sahara, oder aus Afghanistan, kaum von Frauen und kleinen Kindern zu bewältigen sind.
Im Regelfalle machen sich z. B. syrische Flüchtlingsfamilien mit Kind und Kegel (und Ehefrau), gern auch mit Oma und Opa zunächst ins Nachbarland auf. Deshalb kommt z.B. im Libanon auf vier Einheimische ein Flüchtling. (Na, wartet's ab, liebe Sachsen!) Dann schickt die Familie meist einen oder mehrere junge Männer als Scouts vor. So, wie es übrigens auch deutsche Auswanderer/Flüchtlinge in vergangenen Jahrhunderten getan haben. Was ist daran so unnormal?

Frauen und Kinder gehören entweder zu den "Binnenflüchtlingen", die in Syrien beispielsweise fast 8.000.000 Menschen zählen - oder sie schaffen es bis in die Lager in den Nachbarländern.

Die sechs größten Aufnahmeländer von Flüchtlingen

Türkei - 1,59 Millionen
Pakistan - 1,51 Millionen
Libanon - 1,15 Millionen
Iran - 982.400
Äthiopien - 659.500
Jordanien - 654.100

Länder mit den meisten Binnenvertriebenen

Syrien - 7,6 Millionen
Kolumbien - 6 Millionen
Irak - 3,6 Millionen
Demokratische Republik Kongo - 2,8 Millionen
Sudan - 2,1 Millionen
Südsudan - 1,5 Millionen
Somalia - 1,1 Millionen
Ukraine - 832.000

Alle Zahlen bis Ende 2014/www.uno-fluechtlingshilfe.de

Schon immer bei Migrationsbewegungen, übrigens auch deutschen, waren es zunächst die jungen, kräftigen, intelligenten Männer, die in die Fremde geschickt wurden, in der Hoffnung dass sie, haben sie erst Fuss gefasst, ihre Angehörigen nachholen können.

Vor Kurzem sprach ich mit einem Jungen aus Eritrea. Er erzählte mir seine Geschichte: Sie waren fünf Brüder. In Eritrea wirst Du schon mit Abschluss der Schule, ca. mit 14, zum Militär eingezogen. Als Junge und als Mädchen. Du unterstehst lebenslänglich diesem Militärdienst und musst dem Militär zur verfügung stehen, wenn Du nicht ohnehin in Militärcamps unter elendigen bedingungen hausen muss. Viele Fabriken gehören hohen Militärs. Da müssen die Dienstverpflichteten arbeiten. Wer fehlt, wird als Deserteur bestraft. Krank sein ist keine Ausrede. Lohn gibt es nicht, nur den kargen Sold. Du wirst dahin befohlen, wo Dich Deine Vorgesetzten am profitabelsten einsetzen können. Folgst Du nicht, landest Du im Militäknast incl. Folter - wenn sie Dich nicht gleich als Deserteur an die Wand stellen.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnet Eritrea als ein einziges „gigantisches Gefängnis“.

Folglich hat die Familie alles zu Geld gemacht, was sie konnte und sich zusätzlich verschuldet, um ihren Kindern die Flucht zu ermöglichen. Die Ausreise ist illegal. Erwischen sie Dich: Knast oder Erschiessen. Zurückkehren kannst Du nie wieder. Dagegen war die DDR ja noch fast "human" zu nennen.

Um es kurz zu machen: Fünf sind geflohen - einer hat überlebt. Die anderen vier: Verschollen - seit rund einem Jahr ohne Lebenszeichen. Gefasst? Getötet? Verschleppt? Im Mittelmeer ertrunken? Er weiss es nicht - wird es nie erfahren. Aber Dich wird's vermutlich freuen: Vier Menschen weniger, denen Du "den Arsch pudern" musst.

Ich denke, bevor man über Flüchtlinge urteilt, sollte man zunächst mal mit einigen von ihnen gesprochen haben. Seit Jahresbeginn bin ich ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe tätig. Ich habe im Laufe von sechzig Jahren schon so einiges an tragischen Schicksalen gehört und mitbekommen. Aber so manches, was ich in Gesprächen erfahre, toppt alles.

Jeder, der Unverständnis für Fluchtmotive äussert, sollte sich selbst einmal ganz ehrlich fragen, wie er sich in einer vergleichbaren Situation verhalten würde.

Und noch ein Blick zurück und in meine Heimat:

Die Bewohner Nordfrieslands mussten im Laufe der Geschichte oft ihr Land verlassen, weil es sie nicht ernähren konnte oder schlichtweg abgesoffen ist. Nach dem von Preussen gegen Dänemark gewonnen Krieg 1864 kam Nordfriesland zu Preussen. Damals sind junge Männer in Scharen - angeblich etwa 30 Prozent, aus Nordfriesland abgehauen, meist in die USA, weil Preussen, im Gegensatz zu Dänemark, für sie mehrjährige Wehrpflicht bereit hielt. Dann hätten sie ihre Familien nicht mehr unterstützen oder ernähren können. Also haben sie "rübergemacht" und, so seltsam es klingt, in Parallelgesellschaften z.B. in New York, gelebt und gearbeitet und haben mit dem verdienten Geld entweder ihre Familie daheim unterstützt oder für deren Nachzug gesorgt.

Da haben wir es wieder: Diese Nordfriesen: Alles Drückeberger!


Wer anderen Menschen "Feigheit" vorwirft, dem stelle ich die Frage, was sie/er in einer vergleichbaren Situation täte. Na, was tätest Du? "Dein Land" verteidigen, z. B. in Syrien? Auf wessen Seite und gegen wen? Auf der Seite des Regimes gegen die Rebellen? Auf der Seite seitenwechselnder Milizen? Beim IS? Für die Türken? Für die Russen? Für die Iraner? Für die Iraker? Gegen die Türken? Gegen die Russen? Gegen die Iraker? gegen die Iraner? Für oder gegen die Kurden? Für oder gegen die NATO?

Also los - entscheide Dich. In einem Bürgerkrieg wird man schnell vor eine Entscheidung gestellt. Pech, wenn es die falsche ist und der Mann am anderen Ende der Kala eigentlich eine andere Antwort von Dir hören wollte.

Viele geflüchtete junge Männer, beispielsweise aus Syrien oder dem Sudan hatten einfach keinen Bock, auf ihre Verwandten zu schiessen. Wer nicht gegen ein Regime kämpft, ist für dieses Regime. So oder so wird ihn eine Seite umlegen.

Meine Standardfrage an meine "besorgten Mitbürger" sei wiederholt: Was würdest Du tun?


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22.03.2018 um 13:20
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:habe ich jemals gesagt, es gäbe keine Wirtschaftsflüchtlinge? Da hast Du wohl was gehörig missverstanden, les nochmal nach
Nun, in der Tat habe ich Dich bislang so verstanden, dass alle Zugereisten aus Furcht vor Krieg, Schrecken und Terror hier um Asyl nachgesucht haben.

Also ist das wohl nicht der Fall. Gut. Damit wäre dann aber mit einem Schlag das Problem des Familiennachzugs gelöst. Denn alle die, die jetzt ihre Familie nachholen wollen, hätten ja ohne weiteres ebenfalls innerhalb des Landes oder ins Nachbarland fliehen können.

Somit fällt bei denen, die einen Antrag auf Familiennachzug stellen, jedenfalls der Asylgrund sofort weg. Das wäre doch ansonsten sogar ein Mangel in unserem Rechtssystem.


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