nocheinPoet schrieb:Fangen wir mal hier an, man sollte doch erstmal festhalten, was das Problem für die Bauern ist und auch wie groß und wer es wie verursacht hat.
Röhrich schrieb:Die Einfuhr von US Soja war eine Entscheidung der Chinesen, wüsste nicht wo Trump das entschieden hätte.
Was Du schreibst ist sehr seltsam, wo soll da der Bezug zu dem von mir sein? Es gibt ganz normal einen Markt für Dinge, Käufer kaufen da, wo es für sie günstig ist. Durch die Zölle geht so was kaputt, ich erkläre es Dir mal mit einer einfachen Analogie.
Stell dir vor, du bist ein Bäcker oder Supermarkt in Deutschland (wie China). Du kaufst jeden Morgen günstige, frische Brötchen vom großen Bäcker in Österreich (wie den USA). Die Brötchen sind top-Qualität, der Preis ist niedrig, und die Lieferung ist schnell (kurze Wege über die Grenze). Du importierst tonnenweise Brötchen, weil es sich lohnt – das deckt den Großteil deines Bedarfs ab. Der Bäcker in Tschechien (wie Brasilien) ist auch da, aber teurer oder weiter weg, also kaufst du hauptsächlich aus Österreich.
Plötzlich sagt die österreichische Regierung: "Wir finden, dass Deutschland unfair handelt (z. B. zu viel Brot subventioniert oder Rezepte klaut)." Sie verhängen Zölle auf deutsche Importe nach Österreich, sagen wir, auf Autos oder Bier, die du nach Österreich exportierst. Das macht deine Exporte teurer und schadet deinem Geschäft.
Als Reaktion sagt die deutsche Regierung dann: "Na gut, dann machen wir dasselbe!" Sie verhängen Zölle auf österreichische Brötchen und das sind dann 25% extra auf den Importpreis. Jetzt werden die Brötchen aus Österreich für dich (den Käufer in Deutschland) plötzlich viel teurer. Du zahlst den Zoll drauf, also lohnt es sich nicht mehr, die Preise steigen, und du suchst Alternativen.
Du schaust dich um und entdeckst, der Bäcker in Tschechien hat ähnliche Brötchen, vielleicht nicht ganz so nah, aber ohne extra Zölle. Also schließt du neue Verträge mit Tschechien ab, Du kaufst jetzt hauptsächlich dort ein. Die österreichischen Brötchen-Exporte nach Deutschland brechen ein (fast auf Null), und der österreichische Bäcker hat Probleme (Lager voll, Preise fallen). Tschechien freut sich und baut mehr Backöfen.
Nach einiger Zeit verhandeln die Regierungen (Deutschland und Österreich). Sie einigen sich vielleicht darauf, die Zölle zu senken oder auszusetzen. Plötzlich werden österreichische Brötchen wieder günstiger für dich – du könntest wieder etwas davon kaufen, um deine Lieferkette zu diversifizieren. Aber du brichst nicht alle Verträge mit Tschechien; du ergänzt nur. Ob das hält, hängt von den Politikern ab, es könnte jederzeit wieder eskalieren.
Also erstmal um eine Verständnisbasis zu haben. Es spielt doch gar keine Rolle, was Du da schreibst, die Käufer aus China haben eben günstig ihre Bohnen aus den USA gekauft, damit hatte weder die USA oder China als Regierung nun direkt was zu tun.
nocheinPoet schrieb:Bei Trumps on/off Zöllen ist ja nichts sicher, das ist ja sogar so wild, dass selbst die in den USA an einem Tag mal nicht wissen, was sind die Zölle, wann kommen sie und überhaupt.
Röhrich schrieb:Die Sojabohnen waren keine Entscheidung aus dem Weißen Haus, das haben die Chinesen entschieden.
Die Aussage macht noch weniger Sinn, als die davor, wenn dann der Kauf von Sojabohnen, und es gibt auch so keinen Sinn. Was genau willst Du uns da nun mitteilen?
nocheinPoet schrieb:...werden die Käufer aus China nicht einfach wieder in den USA kaufen. Warum sollten sie? Das muss für die etwas bringen, noch billiger, oder andere Vergünstigungen.
Röhrich schrieb:Warum haben die die vorher gekauft? Aus diesem Grund werden sie diese wohl auch nun weiterhin kaufen. Ich könnte mir vorstellen, die Frachtkosten sind ein sehr ausschlaggebender Grund, Argentinien und Brasilien sind wesentlich weiter weg und das schlägt auf die Logistikkosten.
Frachtkosten sind schon ein Argument, aber auch da ändert sich einiges, es geht sogar günstiger aus Brasilen so für 35 bis 38 Dollar die Tonne gegenüber 49 Dollar aus den USA. Brasilien kompensiert höhere Fracht durch niedrigere Preise bei der Erzeugung. Nur im schlechten Fall sind die Frachtkosten hier 20 bis 30 Prozent teurer. Das wird also wohl nicht reichen, dass nun die Bohnen so wie früher aus den USA gekauft werden, die Bauern dort werden recht sicher nicht so schnell an die Umsätze von vor den tollen Zöllen von Trump kommen.
Erkennst Du an, dass die Zölle von Trump nur dämlich waren? Oder nennen wir es einen Fehler?
nocheinPoet schrieb:... die Bauern in den USA haben viel Zeug, dass sie unbedingt verkaufen wollen und auch müssen, das drückt den Preis gewaltig.
Röhrich schrieb:Ist die weltweite Sojabohnenernte denn ausreichend, um den Bedarf an Pflanzenölen zu decken? Denn der Preis für Sojabohnen am Markt wird durch Angebot und Nachfrage geregelt. Der Preis ist durch die US Rekordernte eh nicht besonders. Rekordernten sind für Bauern immer erfreulich, wenn gewogen wird aber meist negativ wenn abgerechnet wird. Das Problem haben wir derzeit in Deutschland bei Kartoffeln. Die nähe zum chinesischen Markt als weltgrößten Abnehmer von Sojabohnen bot der USA immer einen Vorteil, zu den beiden großen weiteren Sojaproduzenten Brasilien und Argentinien.
Du versuchst aber schon wo auf meine Aussagen Bezug zu nehmen? Oder schreibst Du einfach nur irgendetwas, dass Dir gerade so einfällt?
nocheinPoet schrieb:Es ist kein finaler Vertrag, Details sollen erst beim Treffen zwischen Trump und Xi Jinping am Donnerstag den 30. Oktober in Südkorea geklärt werden.
Röhrich schrieb:Details werden die beiden wohl weniger darüber besprechen, die werden darüber entscheiden. Um Details in Verträgen auszuhandeln schickt man seine Unterhändler. Der US Markt zieht jedenfalls beim Bohnenpreis heute gleich an an den Warenbörsen.
An den Börsen geht es rauf und runter, durch Trump mehr runter, also rauf. Und seit 2023 geht es gemittelt nur runter, da waren die mal bei fast 15 Dollar, durch die Zölle von Trump ging es dann fast auf 8 Dollar runter, Anfang August und nun sind sie so bei 9,5 und steigend. Die 10 werden sie wohl nicht schaffen, nach dem schnellen Rauf, wird es wohl auch noch wieder etwas runter gehen. Und Börse ist das Eine, die Bauen müssen aber auch real verkaufen, an der Börse wird viel spekuliert. Was die Bauen dann wirklich real davon haben, wird sich erst zeigen.
Röhrich schrieb:Nach zwei Tagen intensiver Gespräche in Malaysia verkündete Finanzminister Scott Bessent, die USA und China hätten sich auf eine substanzielle Vereinbarung geeinigt, um die von Präsident Trump angedrohten 100-prozentigen Zölle auf chinesische Waren abzuwenden.
Quelle: https://www.agriculture.com/soybeans-up-nearly-23cent-or-monday-oct-27-2025-11837441
Ja und?
Versuchen wir es mal anders, wie ist Deine Meinung/Einschätzung/Bewertung, geht es den Bauern in den USA jetzt durch die Zölle von Trump besser oder schlechter? Gehen wir davon mal aus, das "Abkommen" wird unterschrieben, wie ist das dann so Weihnachten für die Sojabauern in den USA? Was meinst Du, sagen die, ja wie geil, wir haben dank Trump jetzt viel mehr Geld, super Sache, oder sagen die doch mehr, Trump hat Mist gebaucht, viel Betriebe sind dadurch kaputt gegangen und insolvent.
Ich kann es Dir sagen, die Bauern sind am Kotzen, selbst wenn da nun das Abkommen kommen sollte wie geplant. Die Verluste können nicht mehr aufgefangen werden, die Käufer in China haben ja schon gekauft, die werden nun nicht noch mal nachkaufen und den Bauern in den USA das abnehmen, was die über haben. Wenn dann kaufen die eventuell ab November aus den USA wieder dazu, eventuell geht es bis März dann so wieder auf 35 Prozent, aber das sehe ich noch lange nicht.
Also, Deine Bewertung, waren die Zölle nun für die Bauern in den USA gut oder doch sehr schlecht?
nocheinPoet schrieb:Weil ICE hat aktuell wenig mit mexikanischen Kartellen am Hut, oder Drogenkartellen, Gangs und Schleuserbanden.
Röhrich schrieb:Du möchtest Belege zu ICE und stellst eine Gegenbehauptung auf? Könntest Du nun Deine belegen, ich belege meine hiermit.Nach einer Untersuchung des ICE Homeland Security Investigations in Newark mit mehreren Bundespartnern zum illegalen Drogenhandel verhängte das Office of Foreign Assets Control des US-Finanzministeriums am 6. Oktober Sanktionen gegen acht mexikanische Einzelpersonen und zwölf in Mexiko ansässige Unternehmen, die mit der Los Chapitos-Fraktion des Sinaloa-Kartells in Verbindung stehen. Die Gruppe ist für einen erheblichen Teil des in die USA geschmuggelten tödlichen Drogenhandels verantwortlich.
Quelle: https://www.ice.gov/news/releases/ice-investigation-results-treasury-sanctions-mexican-business-tied-sinaloa-cartel
Ja und?
Was hast Du damit nun belegt? ICE jagt "illegale" Einwanderer in den USA, die "Beamten" sind schlecht ausgebildet und körperlich nicht fit, und ich soll Dir belegen, dass die auf normale Menschen gehen? Schaust Du Dir das nicht an, hatten wir doch im Thread hier schon reichlich, Videos wie ICE einfache Bürger drangsaliert, verhaftet, weil sie nicht "weiß" sind, das mit der Fabrik hast Du überlesen?