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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

21.013 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Hartz IV, Sanktionen, BGE ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 10:45
@Streuselchen
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Und wäre es denn nicht im Interesse des Jobcenters, wenn bei einem Gutachten rauskommt, der Arbeitslose ist VOLL einsatzfähig und man hat dann die Möglichkeit ihm wirklich ALLES querbeet anbieten zu können?
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Also die Begutachtung gibt das Jobcenter in Auftrag, ...
Der medizinische Gutachter hat kein Interesse daran einen erkrankten als gesund zu quittieren und das Jobcenter hat daran auch kein Interesse.
Nunja, dass das Jobcenter in jedem Falle da so neutral ist, möchte ich bezweifeln, sh oben ;)
Diese Gutachten finden ohne Vorbelastung und ohne Beeinflussung statt. Es sind ganz normale Hausärzte, Psychologen und Allgemeinmediziner, die sich für diese Gutachten zu Verfügung stellen....
Wenn bei dem Gutachten rauskommt, dass jemand voll berufstüchtig ist, dann kann man davon ausgehen, dass das auch so ist.
Was ich halt in manchen Fällen (die ich so gehört hatte) noch immer bezweifle.
In meiner Gegend gibts zumindest Amtsärzte, welche NUR für die Jobcenter arbeiten, also ausschließlich diese Gutachten.
Wenn es solche Ärzte wie du angeführt hast, wären, DANN hätte ich weniger Bedenken, denen traue ich keine Kungeleien zu.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich verurteile zurückgezogene Menschen auch nicht, aber ein Arbeitgeber wird nicht klopfen kommen und fragen ob man bereit wäre Arbeitnehmer zu werden. Etwas Wolfsgeheule benötigt es dafür
Da hast du schon recht.
Schlimm finde ich (und ja nicht nur ich) dieses System quasi von "fressen oder gefressen werden" - mal überspitzt ausgedrückt, dennoch.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Zum einen, du vermischst hier was, ich hatte geschrieben, sie bemüht sich SELBST um Jobs, aber sie hat eben ihre Erschwernisse und wo sie wohnt gibts nicht so viele Jobs...
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Ich hatte verstanden, dass sie sich um ein Praktikum bemüht.
Ja war wohl dann ein Missverständnis (ich hatte es weiter oben dann als Möglichkeit für sie gesehen, werde ich ihr auch mal noch anraten). Sie selbst wollte bis jetzt immer nur einen richtigen Job (in Teilzeit)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Was mir bei den Ämtern und seitens Gutachtern - ganz allgemein gesehen - fehlt:
Dass Leute nicht individuell betrachtet werden, sondern alles über einen Leisten...
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Das konnte ich noch nicht beobachten. Eigentlich wird das auch überall vermieden weil es für die Bearbeiter ja selbst auch zu Problemen führt, wenn man Bewerber respektlos behandelt und ihnen nicht qualifizierte Arbeitsangebote zukommen lässt.
Wie gesagt, das was ich bezüglich Amtsärzte schrieb. Und ich weiß auch, dass es viele Vermittler gibt, die okay sind und menschlich denken.
Habe aber eben auch schon von einigen anderen Fällen gehört, wo das Individuum und seine Besonderheiten gar nichts zählen, sondern der Vermittler wirklich einfach nur von SICH ausgeht.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Die Arbeitgeber möchten sich der Agentur für Arbeit dann nämlich nicht mehr zur Verfügung stellen und suchen sich lieber eigene Möglichkeiten Bewerber heran zu ziehen.
Mir gings jetzt bei allem nur um die diversen Maßnahmen - wie eben im speziellen diese Schulung für meine Bekannte.
Du musst deinen Blick dahingehend etwas erweitern. Was hätte das Jobcenter davon Bewerber und Arbeitgeber zu verprellen und verärgern? Richtig. Nichts als Ärger.
das ist richtig. Aber bei Schulungen spielts halt keine Rolle, da wird kein Arbeitgeber verprellt.
Und wie gesagt, der Vermittler sagte bedauernd sinngemäß - ich MUSS jetzt mal...
(meine Bekannte und auch ich, wir können diesen offensichtlichen Druck den er hat zwar nachvollziehen, finden dieses System dahinter jedoch falsch).
Es geht hier nicht um Quoten oder zu erfüllende Beschäftigungsverhältnisse. Der Kernpunkt ist Nachhaltigkeit und einen Leistungszug auf lange Zeit; oder gar für immer; Null und nichtig zu machen.
das glaube ich. Dieser Vermitllier ist tatsächlich sehr menschlich denkend und verständnisvoll und will im Sinne des Jobcenters aber auch der Arbeitslosen nur das Beste (ist nicht ironisch sondern völlig ernst gemeint).
Jedoch dass es gar nicht auch bissel um Quoten geht, das kann ich nicht so recht glauben oder es gibt auch da wieder regionale Unterschiede?
Ja kann vielleicht wirklich sein, im Westen gibts halt mehr Jobs als im Osten, da muss auf die Vermittler kein Druck ausgeübt werden...


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 11:09
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nunja, dass das Jobcenter in jedem Falle da so neutral ist, möchte ich bezweifeln, sh oben ;)
Doch, das Jobcenter muss da sogar neutral sein. Sie dürfen auch nicht einsehen was besprochen wurde, sie erhalten nur ein Gutachten in dem steht, ob der jenige arbeitstauglich ist, wieviel Stunden am Tag und wieviel Stunden in der Woche.
Was der Sachbearbeiter erfährt ist das, was der Leistungsbezieher ihm persönlich erzählt. Wenn da nun jemand sitzt der über seine persönlichen Gebrechen nicht berichten möchte, dann kann man auch kein entgegenkommen vom Sachbearbeiter erwarten.
Neutral ist das Jobcenter aber und darf sich in ein ärztliches Gutachten nicht reinhängen.
Der Vorwurf und deine Bedenken müssen belegbar sein, wenn es gerechtfertigt beäugt werden soll. So aber ist es nur Gerede und ich würd fast schon Hetze dazu sagen wollen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Was ich halt in manchen Fällen (die ich so gehört hatte) noch immer bezweifle.
In meiner Gegend gibts zumindest Amtsärzte, welche NUR für die Jobcenter arbeiten, also ausschließlich diese Gutachten.
Wenn es solche Ärzte wie du angeführt hast, wären, DANN hätte ich weniger Bedenken, denen traue ich keine Kungeleien zu.
Auch die, die nur für das Jobcenter arbeiten haben nichts davon kranke Menschen gesund zu schreiben, denn wenn man nicht arbeitsfähig ist, kann man nicht vermittelt werden. Da helfen dem Sachbearbeiter deine verteufelten Maßnahmen nichts. Im Gegenteil, für das Jobcenter wäre es von Interesse kranke Menschen auch arbeitsunfähig zu schreiben denn dann kommen sie in eine andere Abteilung und liegen nicht mehr als arbeitssuchend in deinem elektronischen Datensatz.
Eine Maßnahme kostet Geld, viel Geld. Jemanden Gesundheit zu attestieren nur um ihn damit schikanieren zu können und in eine teure Maßnahme zu stecken schließt jegliche Logik schon aus. Wenn krank, dann krank. Umso besser, liegt dann nicht mehr auf dem eigenen Tisch.
Wenn gesund, dann werden Maßnahmen gesucht die einen Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

Wenn ich aus Druck kranke Menschen vermittel und der Arbeitgeber nichts mit ihnen anfangen kann, dann trennt der Arbeitgeber die Koorperation mit der Agentur für Arbeit und ich habe als Bearbeiter eine Anlaufstelle weniger für die anderen Kunden, die da noch so wären. Man würde sich selbst also einschränken und seine Quote topedieren.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:das ist richtig. Aber bei Schulungen spielts halt keine Rolle, da wird kein Arbeitgeber verprellt.
Und wie gesagt, der Vermittler sagte bedauernd sinngemäß - ich MUSS jetzt mal...
(meine Bekannte und auch ich, wir können diesen offensichtlichen Druck den er hat zwar nachvollziehen, finden dieses System dahinter jedoch falsch).
Doch, habe ich eben auch erklärt.
Auch Maßnahmenträger können zB. Arbeitgeber werden. Es geht aber ums große Ganze. Dem Jobcenter nützt es nicht Bezieher zwangsweise zu beschäftigen. Das mag einem gerne mal so vorkommen, aber dann muss man mal seine Einstellung zum Sozialsystem überdenken und ob der eigene Egoismus zuträglich ist, wenn ich auf Kosten anderer lebe.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Jedoch dass es gar nicht auch bissel um Quoten geht, das kann ich nicht so recht glauben oder es gibt auch da wieder regionale Unterschiede?
Immer dieses Quotengerede. Das Jobcenter verkauft keine Versicherungen, Mensch. :)
Die Quoten sind nur insofern wichtig, als das sie jedes Quartal in der Tagesschau erwähnt werden. Die Arbeitslosenquote. Meinst du die hätte im einzelenen dann Einfluss auf die Mitarbeiter in den jeweiligen Häusern? Im Osten steigt die Arbeitslosenquote, da müssen jetzt Köpfe in der Agentur für Arbeit rollen? Nein, man ist angewiesem soviele Menschen wie möglich in Arbeit zu bringen. Viele wollen sich aber nichts sagen lassen, meinen sie bräuchten keinen finanziellen Vormund und Arbeit könnten sie sich allein suchen. Bei vielen klappt das auch in Eigeninitative, die hörst du dann aber auch nicht jammern. Bei denen wo es nicht funktioniert, die werden dann laut und jammern wie unfair alles ist, statt sich dann auch wirklich allein in Arbeit zu bringen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 11:18
@Streuselchen
Deine Argumente sind sehr interessant für mich und ich finde es klasse, dass ich hier mit einem Menschen diskutieren kann, der - so vermute ich - Einblick in das Ganze hat.

Das ist jetzt alles sehr komplex geworden und ich habe nur noch wenige Zeit im Moment, ich komme später wieder und antworte dann.


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15.10.2018 um 14:31
@Optimist

Was Quoten angeht, kann ich dir sagen, dass es weniger Quoten gibt als du es dir womöglich vorstellen kannst.
Besonders was den Punkt Sanktion angeht. Für einen Berater ist eine Sanktion ein immenser Papierkram und Aufwand. "Gerne" macht das Keiner, bzw. sollte es keiner.

Es ist jedoch ein Fairnessprinzip, um z.B. eben nicht einen Einheitsbrei herzustellen getreu dem Motto :"Sind eh alle faul und wollen nicht".

Auch was Maßnahmen angeht, natürlich sollte die immer 100% passgenau sein und dem Bewerber immer zu 100%" etwas bringen. Dies ist jedoch nicht planbar und vor allem finanzierbar.
Steuererhöhungen und höher Angaben, dann kann man drüber reden, dass Bildungsträger Maßnahmen anbieten mit 3 Teilnehmer.

Ja" Etwas Schwund ist immer", was die Maßnahme angeht.


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15.10.2018 um 14:35
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Fiktiv: Person X sucht Arbeit und eine Wohnung. Er wird betreut von einem Fallmanager der ihm bei der Wohnungssuche behilflich ist.
Oh Mann, ehrlich... ich hab mir ja vorgenommen, mich hier raus zuhalten - weil das hier sowieso zu nichts führt. Bzw. weil hier wohl jeder seine eigene Wahrheit vertritt.

Aber das was du hier schreibst, ist so unendlich weit weg von meiner Realität.

Ich musste mir eine Wohnung suchen. Die Rolle meines Fallmanagers kann ich nur mit "stets bemüht" bewerten. End vom Lied: ich muss die Region wechseln. Und das ein Fallmanager bei der Arbeitssuche hilft, steht wohl auch nur auf dem Papier so. Bzw. ins Internet schaun kann ich auch.

Du willst hier wohl von deinem Arbeitsalltag erzählen, willst uns die frohe Botschaft vom ach so tollen Hartz 4 bringen - indem die Klofrauen stolz auf ihren Beruf sind.
Offensichtlich können die Sphären, in denen wir leben, unterschiedlicher nicht sein.


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15.10.2018 um 14:42
@Negev

Soll er für dich eine Wohnung anschauen? Soll er für dich den Mietvertrag unterschreiben? Soll er seine Wohnung verlassen damit du einziehen kannst?

Dass was man selber erledigen kann, wird auch selber geregelt.
Viele Menschen haben selbst 2018 entweder keinen Zugang zum Internet oder fühlen sich der Sache nicht gewachsen.
Da ist es ein Leichtes, gemeinsam bei Immobilienscout24 nach angemessenen Wohnungen zu schauen.
Infos über lokale Genossenschaften erhält man auch.
Zitat von NegevNegev schrieb:Ich musste mir eine Wohnung suchen.
Zurecht, du willst ja auch eine haben.
Zitat von NegevNegev schrieb:Du willst hier wohl von deinem Arbeitsalltag erzählen, willst uns die frohe Botschaft vom ach so tollen Hartz 4 bringen indem die Klofrauen stolz auf ihren Beruf sind
Von jemanden der pausenlos in Selbstmitleid versinkt und Schuld und Versagen immer bei anderen sucht, muss sich die Klofrau tatsächlich nix abschauen. Die kann mit Stolz auf ihr Werk schauen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 14:46
Zitat von NegevNegev schrieb:Du willst hier wohl von deinem Arbeitsalltag erzählen, willst uns die frohe Botschaft vom ach so tollen Hartz 4 bringen - indem die Klofrauen stolz auf ihren Beruf sind.
Offensichtlich können die Sphären, in denen wir leben, unterschiedlicher nicht sein.
Den Abschnitt verstehe ich nicht.
Du beziehst doch Leistungen aus dem SGB II, richtig? Warum schimpfst du denn jetzt auf Geldleistungen, die dir erbracht werden und wünschst dir jetzt zusätzlich noch jemanden, der dir eine Behausung sucht?

Frage mich sowieso warum Fallmanager den Beziehern nicht noch das Brot in Häppchen schneiden. Das wäre ja wohl das mindeste.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 14:50
@capspauldin
Du hast absolut keine Ahnung was ich tue und was nicht. Also hör auf mir irgendetwas zu Unterstellen!

Du hast gesagt, der Fallmanager würde dem "Kunden" bei XY helfen!

Jetzt drehst du dir die Wahrheit wieder so zurecht, als wäre ich zu faul. Was soll das?

Ich verlasse mich eben nicht darauf, das ich durch das Jobcenter in Arbeit vermittelt werde. Auch habe ich mich nicht darauf verlassen, dass ich Unterstützung bei der Wohnungssuche bekomme.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 14:54
@Negev

Nochmal, lesen und dann den Geifer wegwischen. Suchen musst du schon selber, das Jobcenter berät und man kann zb gemeinsam sich im Netz erkundigen.

Ich unterstelle dir gar nichts, wenn spiegel dir nur dein Auftreten.
"Mich will eh keiner, dann lass ich es lieber".

Case Management ist immer basierend auf Selbsthilfe.


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15.10.2018 um 15:03
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Suchen musst du schon selber, das Jobcenter berät und man kann zb gemeinsam sich im Netz erkundigen.
Dann lassen wir das Theater. "Im Netz erkundigen" kann sich jeder selber.

Dann werden nur noch jene eingeladen, die tatsächlich keinen Computer/Internet haben. Oder tatsächlich nicht fähig sind (warum auch immer) selber zu schauen.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 15:15
Zitat von NegevNegev schrieb:Dann lassen wir das Theater. "Im Netz erkundigen" kann sich jeder selber.
Ahja? Welche Gutsherrenart ist denn dieses Denken? Moment warte da gab es doch was ähnliches :"Jeder der arbeiten will findet auch eine".


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 15:18
Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Zumal ich durchaus differenziert habe - zwischen jene die sich selber erkundigen können und jene die es nicht können.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 15:33
Zitat von NegevNegev schrieb:Jetzt drehst du dir die Wahrheit wieder so zurecht, als wäre ich zu faul. Was soll das?
Das ist das einzige "Argument" was Hartz IV Verteidiger haben: Der Arbeitslose ist grundsätzlich faul und gierig und muss ständig in den Arsch getreten werden, sonst säuft und raucht er den ganzen Tag....


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

15.10.2018 um 16:24
@Negev

Funfact, dann prangerst du ja an, eine Hilfestellung nicht erhalten zu haben, auf die du aber verzichten würdest, da du diese ja gar nicht benötigt hättest.
Köstlich.

@Groucho

Na da üben wir aber nochmal was mit den Phrasen, für Gepöbel war es dann doch zu platt.


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16.10.2018 um 00:08
@Streuselchen
Du hattest weiter vorn geschrieben:
dann sollte sie vielleicht ins SGB VII wechseln
dazu hatte ich nun sowas gefunden:
Beim SGBVII geht es darum:
Sozialgesetzbuch (SGB) Siebtes Buch (VII)
– Gesetzliche Unfallversicherung –
(SGB VII) ...
https://con.arbeitsagentur.de/prod/apok/ct/dam/download/.../dok_ba015589.pdf
Das Siebte Buch Sozialgesetzbuch (SGB VII) ist die Rechtsgrundlage für die gesetzliche Unfallversicherung in Deutschland.
https://www.google.com/search?q=SGB+VII&ie=utf-8&oe=utf-8&client=firefox-b-ab

Es geht hier offensichtlich um Unfallversicherung.
Insofern verstehe ich das mit dem Wechsel ins SGB VII nicht.
Kannst du mir bitte mal erklären, wie du das genau gemeint hattest?
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Nunja, dass das Jobcenter in jedem Falle da so neutral ist, möchte ich bezweifeln, sh oben ;)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Doch, das Jobcenter muss da sogar neutral sein. Sie dürfen auch nicht einsehen was besprochen wurde, sie erhalten nur ein Gutachten in dem steht, ob der jenige arbeitstauglich ist, wieviel Stunden am Tag und wieviel Stunden in der Woche.
...
Neutral ist das Jobcenter aber und darf sich in ein ärztliches Gutachten nicht reinhängen.
dass das Jobcenter sich nicht reinhängt, nichts spezielles mit den Amtsärtzen bespricht usw., glaube ich und hatte ich auch nicht bezweifelt.
Mir gings darum, ob es möglich sein könnte, dass es zwischen Jobcenter und Amtsarzt ALLGEMEINE "Absprachen" DAHINGEHEND geben könnte, dass der Amtsarzt möglichst wenige Arbeitslose für unfähig erklärt.
Denn wie gesagt, vermutete ich ja, dass es im Interesse der Jobcenter sein könnte, so wenige wie möglich "Problemfälle" (also schlecht vermittelbare Leute zu haben).
Der Vorwurf und deine Bedenken müssen belegbar sein, wenn es gerechtfertigt beäugt werden soll. So aber ist es nur Gerede und ich würd fast schon Hetze dazu sagen wollen.
Das soll keine Hetze oder so sein, sondern diese Befürchtung resultiert aus Erzählungen von Anderen und auch eigenem Erleben, wie solche Untersuchungen abgelaufen sind und inwieweit der Gutachter sich tatsächlich für die Beschwerden des Patienten interessiert hatte oder gefühlt NICHT interessierte.
Klar kann ich das alles nicht beweisen, und deshalb kann ich es nur als meine persönlichen Eindrücke wieder geben.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Auch die, die nur für das Jobcenter arbeiten haben nichts davon kranke Menschen gesund zu schreiben, denn wenn man nicht arbeitsfähig ist, kann man nicht vermittelt werden.
wenn der Gutachter der MEINUNG ist, man sei für 8 Stunden arbeitsfähig (der Arbeitslose sich aber nicht wirklich fähig fühlt 8 Stunden zu arbeiten sondern z.B. nur 4 Stunden) dann kann der Arbeitslose nicht viel dagegen machen, er muss dies so hinnehmen und und der Vermittler kann denjenigen ganz normal vermitteln. Wenn man dann ablehnen würde, gibts halt Sanktionen. Ich weiß von einem, der genau in diesem Dilemma steckt und nun versucht über das Gericht zu seinem Recht zu kommen.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb: Im Gegenteil, für das Jobcenter wäre es von Interesse kranke Menschen auch arbeitsunfähig zu schreiben denn dann kommen sie in eine andere Abteilung und liegen nicht mehr als arbeitssuchend in deinem elektronischen Datensatz.
Dieses Argument leuchtet mir ein. Da gehts jetzt aber um Leute, welche komplett arbeitsunfähig sind.
Bei mir ist jedoch der Punkt, dass sie noch arbeitsfähig sind, jedoch keine 8 Stunden.
Und unter dieser Bedingung wirds für das Jobcenter sicher schwer, solche Arbeitslosen in eine andere Abteilung "abzulegen". Ergo haben sie jemanden der schwer vermittelbar ist. Deshalb mein Gedanke/Vermutung, dass es dann aus Sicht des Jobcenters einfacher wäre, sojemand bekäme das gutachterliche Urteil: voll arbeitsfähig (also 8 Stunden), dann kann er so jemanden ALLE an Maßnahmen (wie eben z.B. Schulungen) anbieten, hat also mehr Auswahl.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Eine Maßnahme kostet Geld, viel Geld. Jemanden Gesundheit zu attestieren nur um ihn damit schikanieren zu können und in eine teure Maßnahme zu stecken schließt jegliche Logik schon aus. Wenn krank, dann krank. Umso besser, liegt dann nicht mehr auf dem eigenen Tisch.
ja wie gesagt, es geht nicht um krank, sondern um "voll einsatzfähig" oder nur "halb"

Aber vielleicht ziehe ich hier auch einen Fehlschluss, das würde mich ehrlich gesagt freuen, denn mein Misstrauen in dieser Hinsicht gefällt mir selbst nicht, aber mir kommen halt nun mal diese Gedanken/Vermutungen (eben wegen der Erzählungen von Menschen, die ich als glaubwürdig einschätze).
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber bei Schulungen spielts halt keine Rolle, da wird kein Arbeitgeber verprellt.
Und wie gesagt, der Vermittler sagte bedauernd sinngemäß - ich MUSS jetzt mal...
(meine Bekannte und auch ich, wir können diesen offensichtlichen Druck den er hat zwar nachvollziehen, finden dieses System dahinter jedoch falsch).
Die Arbeitslosenquote. Meinst du die hätte im einzelenen dann Einfluss auf die Mitarbeiter in den jeweiligen Häusern? Im Osten steigt die Arbeitslosenquote, da müssen jetzt Köpfe in der Agentur für Arbeit rollen?
na so krass natürlich nicht, sondern mehr in Richtung "Empfehlungen" vielleicht und ist es nicht sogar auch ohne Druck so, dass viele Mitarbeiter das Bestreben haben in seinem Betrieb "gut dazustehen"? Gibt doch sicher kaum jemanden der sich sagt, ganz egal, wie miene Chefs mich einschätzen, oder?
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Immer dieses Quotengerede. Das Jobcenter verkauft keine Versicherungen, Mensch. :)
Die Quoten sind nur insofern wichtig, als das sie jedes Quartal in der Tagesschau erwähnt werden.
ja genau, man will vermutlich in der Öffentlichkeit gut dastehen (also die Jobcenter insgesamt, NICHT der einzelne Mitarbeiter). Insofern gehts also doch bissel um Quoten, wie du jetzt selbst geschrieben hast.
Und dieses - nach außen besser dastehen, zahlenmäßig - das könnte ja nach unten weiter gegeben werden...
Aber das sind nun wirklich nur Einschätzungen aus Erlebten heraus. Wenn es ein totaler Trugschluss ist, dann um so besser, würde mich freuen.
Nein, man ist angewiesem soviele Menschen wie möglich in Arbeit zu bringen.
Ja eben genau in dem Sinne meinte ich das alles.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.10.2018 um 06:20
@Optimist

Ich habe mich vertippt, ich meinte das SGB XII.
Für die kurzweilige Verwirrung beim Suchen muss ich mich entschuldigen.
Das SGB XII kennt laut § 28 SGB I in Verbindung mit § 8 SGB XII folgende Leistungsarten:

Hilfe zum Lebensunterhalt, (§§ 27 – 40 SGB XII)
Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, (§§ 41 – 46 SGB XII)
Hilfen zur Gesundheit, (§§ 47 – 52 SGB XII)
Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, (§§ 53 – 60 SGB XII)
Hilfe zur Pflege, (§§ 61 – 66 SGB XII)
Hilfe zur Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten, (§§ 67 – 69 SGB XII)
Hilfe in anderen Lebenslagen, (§§ 70 – 74 SGB XII)

sowie die jeweils gebotene Beratung und Unterstützung.

Das SGB XII unterscheidet formal nicht mehr wie bisher das BSHG die Hilfe zum Lebensunterhalt und die (früheren) Hilfen in besonderen Lebenslagen (HibL). Letztere werden jetzt als Hilfen nach dem 5. bis 9. Kapitel bezeichnet und umfassen alle oben genannten Hilfen ab §§ 47 ff. SGB XII. Es bestehen weiterhin Unterschiede bei der Einkommens- und Vermögensanrechnung bei den einzelnen Hilfearten des SGB XII.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Zw%C3%B6lftes_Buch_Sozialgesetzbuch
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Mir gings darum, ob es möglich sein könnte, dass es zwischen Jobcenter und Amtsarzt ALLGEMEINE "Absprachen" DAHINGEHEND geben könnte, dass der Amtsarzt möglichst wenige Arbeitslose für unfähig erklärt.
Aber diese Absprachen gibt es nunmal im Allgemeinen nicht. In Einzelfällen, wo ein Bearbeiter etwas übermotiviert ans Tageswerk schreitet und seine Empathie zu Hause ließ, sicherlich. Dennoch daraus eine allgemeingültige Angst wachsen zu lassen ist unnötig. Das Jobcenter hat Interesse an vermittelbaren Menschen und dem Gang zum medizinischem Gutachter geht ja auch immer ein gewisser Krankheitsverlauf voraus. Jemand der normal arbeitssuchend gemeldet ist und regelmäßig zu Einladungen erscheint, aktiv ist, Eigenleistung erbringt usw., der wird dort nicht hingeschickt. Aber wenn man eine Arbeitsunfähigkeit nach der anderen zum Jobcenter schickt, möglichst noch lange auf das gleiche Krankheitsbild (Erstausstellung oder Folgebescheinigung der AU sind da wichtig), der wird dann schonmal gefragt.
Da hat man auch erstmalig die Möglichkeit den Berater über Krankheiten in Kenntnis zu setzen, das schafft im Idealfall andere Möglichkeit Verständnis zu erhalten. Immer im Rahmen der jeweiligen Positionen! Mit dem medizinischen Gutachten wird wie gesagt überprüft inwieweit der Leistungsbezieher dem Arbeitsmarkt überhaupt zur Verfügung steht. Dafür werden ALLE Unterlagen von den behandelnden Ärzten eingeholt. Sprich, der Gutachter entscheidet da nicht allein und schon garnicht mit Absprache vom Jobcenter, sondern er bildet sich sein Urteil aus den Krankenakten und lädt zudem noch zu einem persönlichen Gespräch. Manchmal brauch es das Gespräch nicht mehr, da die Krankenakten ziemlich eindeutig sind. Und wenn jemand 1 Jahr pausenlos krankgeschrieben ist von einem Orthopäden zB., dann kann da auch nochmal eine unabhängige Nachuntersuchung angeordnet werden.
Bei Rückenschmerzen kann man sich krankschreiben lassen, Halbtagskrankschriften gibt es noch nicht. (Auch wenn dies gerade mal gefordert wurde).
Der Gutachter kann aus dieser AU heraus aber befinden, dass halbtags arbeiten dennoch möglich wäre. Das kann der private Arzt nicht. Er kann auf die AU nicht schreiben 'für 4 Stunden arbeitstauglich'; er kann nur eine AU ausstellen oder keine.
Zitat von OptimistOptimist schrieb: wie gesagt, es geht nicht um krank, sondern um "voll einsatzfähig" oder nur "halb"

Aber vielleicht ziehe ich hier auch einen Fehlschluss, das würde mich ehrlich gesagt freuen, denn mein Misstrauen in dieser Hinsicht gefällt mir selbst nicht, aber mir kommen halt nun mal diese Gedanken/Vermutungen (eben wegen der Erzählungen von Menschen, die ich als glaubwürdig einschätze).
Die Schlüsse sind kein Fehlschluss, aber du beziehst in dein Denken nur negative Erzählungen ein. Wie oft hörst du denn positives? Vermutlich niemals, weil wenn etwas gut läuft, erzählt ein Betroffener nur selten davon.
Über negative Erfahrungen möchte man sich dann, logischerweise, austauschen. Dieses hinterlässt dann aber ein falsches Bild und plötzlich ist allgemein alles fehlgängig.
Zitat von OptimistOptimist schrieb: so krass natürlich nicht, sondern mehr in Richtung "Empfehlungen" vielleicht und ist es nicht sogar auch ohne Druck so, dass viele Mitarbeiter das Bestreben haben in seinem Betrieb "gut dazustehen"? Gibt doch sicher kaum jemanden der sich sagt, ganz egal, wie miene Chefs mich einschätzen, oder?
Es gibt keinen besonderen Grund für die Agentur für Arbeit und dem Jobcenter gut dazustehen. Es ist von Vorteil nicht besonders menschenverachtend zu gelten, damit der Kundenkontakt nicht permanent zu Spannungen und Differenzen führt.
Für finanzielle Spritzen vom Bund und Land, für Fördermaßnahmen und Schulungen ist es auch von Vorteil wenn man fortwährend rege Vermittlung men vorweisen kann. Aber das Geld was da kommt, geht ja auch wieder in Schulungen und Förderungen hinein. Davon darf sich keiner was in die private Tasche packen.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:genau, man will vermutlich in der Öffentlichkeit gut dastehen (also die Jobcenter insgesamt, NICHT der einzelne Mitarbeiter). Insofern gehts also doch bissel um Quoten, wie du jetzt selbst geschrieben hast.
Und dieses - nach außen besser dastehen, zahlenmäßig - das könnte ja nach unten weiter gegeben werden...
Nein, das Jobcenter ist ja nicht verantwortlich für die Arbeitslosenzahlen sondern die Arbeitslosen sind es. Und die Arbeitslosen sind nicht arbeitslos weil das Jobcenter sie nicht vermittelt. Es ist auch kein Zwang für einen Bearbeiter dich in Arbeit zu bringen; seine Pflicht ist es dich bei der Arbeitsaufnahme zu unterstützen. Der eigene Wille ist dafür aber Pflicht. Mitarbeit unabdinglich.
Die Quote verrät nicht, dass das Jobcenter seine Arbeit nicht gut erledigt sondern wieviele Arbeitslose es gibt. Dies hat verschiedene Gründe.
Wenn man sich an Quoten und Statistiken vom Jobcenter aufhängen möchte, dann sollte man sich dir der jeweiligen Häusern anschauen.
Die Arbeitslosenquote ist völlig unabhängig vom Jobcenter, denn in die fließt auch jemand ein, der garnicht beim Jobcenter gemeldet ist oder Bezüge und Beratung erhält.


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.10.2018 um 08:05
ich denke, die Arbeitslosenzahlen und wer dazu zählt und wer nicht ist hier ganz gut erklärt
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/hg-arbeitslosenzahlen-101.html


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.10.2018 um 08:11
@Streuselchen
danke dir für deine ausführlichen Erklärungen, die mir jetzt ziemlich plausibel sind.
Ja damit hast du sicher völlig recht, dass man meist nur Negatives erzählt bekommt was dann eine Verzerrung der Realität bewirken kann.
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Für die kurzweilige Verwirrung beim Suchen muss ich mich entschuldigen
Kein Problem, um so besser hast du mich jetzt aufgeklärt :)
Zitat von StreuselchenStreuselchen schrieb:Aber wenn man eine Arbeitsunfähigkeit nach der anderen zum Jobcenter schickt, möglichst noch lange auf das gleiche Krankheitsbild (Erstausstellung oder Folgebescheinigung der AU sind da wichtig), der wird dann schonmal gefragt.
Diesbezüglich möchte ich noch mal nachhaken anhand folgender Situation/Beispiels:

- jemand hat Verschleiß in den Nackenwirbeln oder im Rücken

- aufgrund dessen hält er keine 8 Stunden durch, sondern vielleicht nur 5.
Denn je LÄNGER die Belastung bei einer Tätigkeit ist, desto MEHR wirken sich die Verschleißerscheinungen aus. Zuhause kann er oft und längere Pausen machen mit Bürstenmassagen und Wärmebehandlung usw. um gut über den Tag kommen - auf Arbeit könnte er das nicht.

- er bekommt ALGII und nimmt wegen seiner Beschwerden natürlich keinen Krankenschein. Wozu auch, er weiß ja, dass er arbeitsfähig ist, halt nur keine 8 Stunden

Das alles erzählt er seinem Vermittler.
Dieser schickt ihn zum Gutachter.
Der GA sieht die Krankenakte und sieht bestätigt, dass der Verschleiß vorhanden is, das ist aber auch schon alles, denn der Patient hatte nie Krankenschein (sh oben)

Jetzt gibts 3 Möglichkeiten:

1.
GA glaubt ihm und schreibt: nur 5 Stunden möglich -> alles gut für den Patienten.

2.
Der GA glaubt ihm seine Beschwerden NICHT, denn Verschleiß bedeutet nicht in jedem Falle, dass man auch Schmerzen haben muss und es kommt auch immer auf die Art und Dauer der Belastung an.

3.
Der GA glaubts, aber er sagt sich: es haben Viele Beschwerden und Schmerzen, gehen aber dennoch 8 Stunden arbeiten - er scheert also Alle über einen Kamm, entscheidet sehr subjektiv (ist ja auch nur ein Mensch)

Er schreibt also ins Gutachten, dass er voll einsatzfähig ist.
Nun steht die Einschätzung und Befinden des Arbeitslosen vs des Gutachters.
Da bleibt dem Vermittler sicher nichts anderes übrig als dem Gutachten zu folgen oder? ... Und der Arbeitslose fühlt sich ungerecht behandelt bzw. begutacht.

Meine Gedanken zu Vollzeit und trotzdem mit Schmerzen arbeiten:
Für OP sind die Symptome nicht gravierend genug, man kann ja auch noch arbeiten, halt nur nicht so lange.

Wer nun trotzdem 8 Stunden arbeitet, kann seine Schmerzen mit Medikamten unterdrücken.
So jemand schädigt jedoch seine Gesundheit. Die Ursache beseitigt es nicht und man macht sich die Wirbel noch vollends kaputt bis zur Rente (das macht ja nichts, dann braucht man ja kein ALGII mehr... Sarkassmus off)

Wie siehst du das Ganze?


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.10.2018 um 08:41
Zitat von OptimistOptimist schrieb:danke dir für deine ausführlichen Erklärungen, die mir jetzt ziemlich plausibel sind.
Ja damit hast du sicher völlig recht, dass man meist nur Negatives erzählt bekommt was dann eine Verzerrung der Realität bewirken kann.
Es ist aber auch etwas alltägliches, Gutes hinzunehmen und sich still zu freuen oder einfach zum Tagesgeschehen überzugehen; und sich über Negatives aufzuregen und sich Luft zu machen. Natürlich auch um sich auszutauschen, Erfahrungen einzuholen und sich beraten zu lassen damit ein Fehler aus den Weg geräumt werden kann. Darf; und soll ja auch alles so sein. Wenn etwas falsch gemacht wurde, sollen für jeden die gleichen Rechte gelten; und eine Möglichkeit gefunden werden; Recht geltend zu machen.
Es ist nur hinderlich wenn man den Fehler einzelner auf alle überträgt und damit ein falsches Bild zeichnet.
Zitat von OptimistOptimist schrieb:Diesbezüglich möchte ich noch mal nachhaken anhand folgender Situation/Beispiels:
Ich kann dir dazu leider nichts sagen. Ich bin kein Gutachter, kein Arzt und niemand den es befähigt dahingehend eine Entscheidung zu treffen. Ich kann nur beschreiben was ich tun würde, wenn ich die betroffene Person wäre.
Ich würde mir, für mein Krankheitsbild, einen privaten Gutachter suchen, der nochmal bestädigt das meine körperliche Verfassung keine Tätigkeit über 6 Stunden erlaubt.
Man kann auch den Hausarzt fragen ob er bereit wäre ein Arztbrief zu verfassen, der diese Kernaussage enthält. Meistens muss man diese Arztbriefe aber vergüten, da dies eine Mehrarbeit für die Ärzte bedeutet. (Mein Arzt verlangt bis zu 50 Euro für soetwas). Der behandelnde Arzt hat durchaus die Möglichkeit die eingeschränkte Arbeitsfähigkeit festzustellen, nur gibt es dafür keine entsprechenden AU's für ihn zum ausfüllen. Das muss gesondert verfasst werden; hinterlässt aber schonmal einen tieferen Einblick für den Gutachter bei der Feststellung wie weit man arbeitsfähig ist.

Ich hoffe ich konnte dir damit einen persönlichen Rat mit auf den Weg geben. Aber bitte nicht vergessen, dass ist keine allgemeine Handlungsempfehlung sondern meine persönliche


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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread

16.10.2018 um 09:15
@Streuselchen
Herzlichen Dank für deinen persönlichen Rat, ich werde den betreffenden Personen diese gute Möglichkeit vorschlagen.
Kenn nämlich einige ähnlich gelagerte Fälle und die quälen sich dann ab weil sie auch keine Lust und Kraft haben zum Gericht zu gehen... und auf deine Idee kamen sie noch nicht.

Ein ganz krasser Fall wurde mir letztens erzählt (hoffe es hat niemand etwas dagegen, wenn ich dich bezüglich eines Einzelfalls noch mal um Rat frage für diejenige):

Sie ist in ALG2-Bezug und hat massive gesundheitliche Beeinträchtigungen aufgrund Vergiftungserscheinungen im Körper (Schwermetalle wie Amalgam usw) und auch andere Umweltgifte.
Sie sagt, sie sei erblich vorbelastet, da ihre Mutter auch Entgiftungsstörung hat (Leber...).
Ein Arzt der mehr mit Naturheilkunde zugange ist, hatte ihr das alles bestätigt, wird jedoch weder von Arbeitsamt-Gutachter noch vom Jobcenter anerkannt (das was dieser Arzt sagt).

Sie wird als Simulantin betrachtet und/oder als ists alles nur psychisch bedingt ihre Beschwerden.
Sie soll sich nun stationär aufnehmen lassen in einer Psychiatrie - das wurde ihr dringends angeraten oder halt Jobs annehmen.

Vor der Psychiatrie hat sie verständlicherweise Angst und zur Jobaufnahme fühlt sie sich nicht fähig. Das alles hat bei ihr zu Depressionen geführt bis hin zu einem versuchten Selbstmord.

Zur Zeit ist sie krankgeschrieben, aber ihr Hausarzt sagte, das kann er nicht auf Dauer.
Evtl ist er auch der Meinung, es sei alles nur Psychisch.
Sie sagte, die Schwermetalle auf die ihr Körper zu sensibel reagiert, lassen sich angeblich nur sehr schwer nachweisen und Ärzte wo sie schon war, hätten kein richtiges Interesse, da wirklich zu helfen, da es eben von allen Seiten auf die psychische Schiene abgestellt würde.

Ich weiß nun nicht (und kein Außenstehender) was ich davon halten soll.
Fakt ist, sie hat massiven Leidensdruck, weil sie sich in dem Dilemma befindet, sich arbeitsunfähig zu fühlen und nur die Option Einweisung oder Vollzeit -Job hat, wenn ihr Arzt sie nicht mehr krankschreibt.
Und das wiederum zieht sie noch mal runter.

Hast du eine Idee, wie man solch einem Menschen helfen kann, der von allen anderen Seiten keine Hilfe mehr erwarten kann, bzw. was sie machen könnte ohne Gefahr zu laufen in der "Klapse" zu landen?


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