parabol schrieb:Und gibt es Bücher, die die außerordentliche Rachsucht der Israelis analysieren?
Gäbe es sie, würdest du sie uns sicher nennen können. Woraus schließt du denn die "außerordentliche Rachsucht der Israelis"? Seltsame Formulierung.
Zurück zu Gazawood: Hier mal zur Abwechslung ein kritischer Artikel zu eben diesem Phänomen.
https://www.france24.com/en/middle-east/20250806-videos-restaurants-gaza-famine-gazawoodDer Artikel weist zurecht darauf hin, dass die Existenz und Videos von Restaurants in Gaza zwar weder KI noch Fake sein müssen, sondern auch schlichtweg das Zeugnis einer Selbstverständlichkeit sein können. Dass auch im Krieg das Leben weitergeht und - wenn gerade keine Bomben oder Schüsse fallen - eben auch Cafés und Restaurants öffnen, sollte eigentlich keinen verwundern. Das war in Berlin, in Belgrad, in Sarajevo nicht anders (wenn nicht gerade extreme Kampfhandlungen stattfanden). Auch aus der Ukraine habe ich solche Berichte gelesen. Denn auch wenn "alles Sch***e ist" ,will man doch ein wenig Normalität haben. Und geht dann eben z.B. essen.
Auch dass dort etwa - wie im Videoi von Huch - Falafel und Kuchen vorbereitet werden, ist weder ein Beleg für noch gegen Hunger. Warum? Weil es eben auch im Krieg unterschiedliche Geldbeutel gibt. Dass die Hamas-Terroristen wohlgenährt in ihren Kellern hausen, ist etwa durch die Aussagen der Geiseln belegt. Und dass einige sich Falafel oder Kuchen leisten könnenm heißt nicht, dass eine Straße weiter Menschen mit einer Schüssel Linsen auskommen müssen. (Falafel wiederum ist kein sondern teures Essen - zermatschte Bohnen in billigem Öl frittiert; recht einseitige Ernährung). Es kann also durchaus sein, dass Restaurants solche Aufnahmen zeigen, ohne dass genereller Hunger belegt oder widerlegt wird. Auch ist anzunehmen, dass Hamas-Sympathisanten evtl. leichter an Essen geraten als andere.
Der Artikel weist auch darauf hin, dass natürlich auch hinter den Gazawood-Accounts Propagandaabsichten stecken (ach Mensch, so ein Wunder aber auch!), und das nur knapp über 5 % der gezeigten Video- und Fotobeweise wiederum verifiziert werden konnten. Das gilt aber eben genauso für die von Gazawood kritisierten Bilder und Videos ... die aber von der Weltpresse (und von
@parabol etc.) als "wahr" akzeptiert werden.
Für mich bleibt eine Binsenweisheit: Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst und auf jeden Fall; und beide Kriegsparteien betreiben Propaganda. In diesem Fall klar zu sehen - eine Seite will auf Teufel komm raus die Hungersnot durch fragwürdige Aufnahmen "beweisen", die andere mit ebenfalls nicht verifizierbaren Aufnahmen und Fakten "widerlegen". Was wir hier in Deutschland mitbekommen, ist bestenfalls ein gefärbter Ausschnitt der Realität.