Die Einschätzung der IPC sei erfunden, um einer "Fake-Kampagne der Hamas" gerecht zu werden. Seit Kriegsbeginn seien mehr als 100.000 Lastwagen mit Hilfsgütern in den Gazastreifen gelangt.
Vor dem 7. Oktober 2023 kamen nach Angaben der Organisation Medico International zwischen 500 bis 600 Lastwagen täglich in den Gazastreifen. Das ergäbe bei dem seit 685 Tagen andauernden Krieg eine Menge von 342.500 bis 411.000 Lastwagen - deutlich mehr als die von Israel verzeichneten 100.000 Lkw.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/hungersnot-gazastreifen-ipc-100.htmlAlso heute ist das erste mal eine Hungersnot offiziell ausgerufen worden in diesem Konflikt.
Bevor jetzt wieder die üblichen Meinungen und Totschlagargumente anfangen würde ich gerne versuchen das ganze sachlich anzugehen.
Wie wir wissen gibt es dazu schon länger unterschiedliche Meinungen/Einschätzungen so auch im Link nachzulesen.
Was sich geändert hat, ist das die Daten jetzt nach einer international anerkannten Methode erhoben wurden.
ALLERDINGS hat man die Standards der Erhebung kürzlich geändert sagt menawatch, die ich persönlich zwar als größtenteils seriös,jedoch zeitweise sehr einseitig einschätze.
Gaza: Kriterien für Hungersnot wurden heimlich geändert
Quelle:
https://www.mena-watch.com/gaza-kriterien-hungersnot/Im folgenden kann man nachlesen wieso die Organisation diese Änderung in der Erfassung gemacht hat. Nach eigenen Angaben aufgrund der Gegebenheiten in gaza. Siehe unten.
kann aber auch auf den Oberarm-Test zurückgegriffen werden. Dann reduziere sich auch – aufgrund der abweichenden Metrik – die Schwelle des zur Ausrufung einer Hungersnot nötigen Werts von 30 Prozent auf 15 Prozent. Die IPC handelte hier demnach im Rahmen ihrer eigenen Richtlinien.
Quelle:
https://www.welt.de/politik/ausland/article68a708370a16084cd8d4eeaa/IPC-Berichte-werden-zum-Politikum-Das-Problem-mit-den-Hunger-Daten-aus-Gaza.htmlMan muss jetzt also festhalten, auch nach israelischen Angaben kommt zu wenig im Gazastreifen an,siehe Angaben zu LKWs und tatsächlich benötigter Menge.
Das Wort Hungersnot scheut man natürlich, aber selbst mit den Angaben israels ist es ja nur logisch, dass man eine Hungersnot kurz bis mittelfristig zumindest in kauf nimmt. Gehen wir von den angegebenen 100000 Lkw aus wie Israel sie angibt wären es selbst ohne Plünderungen (wo eventuell nochmal bis zu 90 Prozent wegfallen)
nur ein Viertel bis ein Drittel der benötigten Gesamtmenge.
Ich möchte nochmals betonen, dass die 100000 Lkw eine Angabe Israels ist nur bevor hier wieder jemand behauptet das sei Hamas Propaganda.
Ich würde abschließend sagen auch wenn eine Hungersnot derzeit nicht erreicht sein sollte, bewegt man sich sehenden Auges darauf zu.