Tamar schrieb:Ich schäme mich abgrundtief für unseren Bundeskanzler.
Ich auch. Aber nicht speziell deswegen.
Die Frage, ob man so einen Angriff durchführen sollte, ist eben ein bisschen komplexer. Als Du es in Deinem Weltbild des "Gutmenschentums" unterzubringen scheinst.
Ist die Hamas (und andere Terrorgruppen) gefährlich? Absolut.
Ist das "Herumjammern" der Hamas über eine solche Behandlung unsinnig? Absolut.
Handelt Katar unethisch, wenn es die Hamas so offen unterstützt bzw. duldet? Absolut.
Aber demokratische und rechtsstaatliche Länder und Regierungen sind eben nicht die Hamas. Hier gelten strengere Regeln als für Terrorgruppen. Wir sind (zum Glück) nicht mehr beim alttestamentarischen "Auge um Auge". Und ja, das ist ein taktischer Nachteil. Das ist der Preis dafür, dass man sich einen Rechtsstaat leistet. Deswegen ist es richtig, dass strengere Regeln gelten und dass man (potentielle) Verstöße kritisiert und analysiert.
Israel ist in einer sehr schwierigen Lage. Weil es ständig auf eine Weise angegriffen wird, die mit rechtsstaatlichen Mitteln und "fair" kaum in den Griff zu bekommen ist. Dennoch muss man diskutieren können, welche Mittel des "Zurückschlagens" noch legitim sind und welche nicht. Wenn sich der "Führer der freien Welt" (hust) von Katar mit einem Jumbojet schmieren lässt, ist ja klar, dass wohin die Reise geht.
Wenn aus persönlicher Bereicherungsabsicht verfügbare Mittel der völkerrechtlichen Sanktionierung nicht wahrgenommen werden, ist es eben nicht gerade eine "gute" Vorgehensweise, statt dessen drauf zu bomben. Für Israel ist das bitter. Und vielleicht war es für Israel eine legitime Sache. Aber so richtig kritiklos sollte das nicht sein.