Linksextremismus - die vergessene Gefahr
07.10.2016 um 18:54@Anonymous
Genau das.
Genau das.
Eher nicht. Der Begriff ist ein politisches Schlagwort der 20 Jahre, als die Europäischen Demokraten noch Furcht vor dem Bolschewismus sähen wollten. Der wird auch so von der Politwissenschaft nicht verwendet, sondern im Höchstfall als Polemik oder halt Stimmungsmache verstanden.Aldaris schrieb:Solche Leute kann man in der Tat als Linksfaschisten bezeichnen...
Was kommt als nächstes? Das auf den meisten Antifa Logos die Farben Schwarz, Weiß und Rot verwendung finden? Die Definition von Faschismus ist eben NICHT die, das ich gegen irgendwelche Meinungen bin und diese bekämpfe, sondern dass ich eine auf völkische oder nationale Hegemonie bezogene Staatsform errichten will. Da kannst du noch so viel Wortkonstruktionen in deine Beiträge einbauen. Richtiger wird es dadurch auch nicht. Nach deiner Definition wäre selbst Widerstand im Nationalsozialismus gleichzeitig selbst Faschismus gewesen. Dieses ahistorische "die Gefahr von der (gesunden) Mitte wegdefinieren" ist nicht nur logisch gesehen fragwürdig, sondern auch gefährlich. Demnach kann nämlich ein Faschist kein Faschist mehr sein, sobald er sich zum Schein an die demokratischen Spielregeln hält (siehe NPD, Reps, etc.).Harry_Haller schrieb:Wer die Meinunsfreiheit durch Gewalt gegen Personen und Sachen einschränken möchte muss sich nicht über Vergleiche mit der SA wundern.
Wer anderen Menschen generell die Ausübung ihrer Grundrechte verwehren möchte muss sich auch mal als Linksfaschist bezeichnen lassen.
Wie geil hier wieder der Eindruck erweckt wird, alle linken wären verkappte Maoisten. Ich selbst habe genausoviele Schlägerein zwischen linken erlebt, wie zwischen linken und rechten. Zum Glück ist der antiautoritäre Flügel innerhalb der deutschen linken mittlerweile recht stark. Ich selbst kenne keine Szenekneipe in die man mit irgendwelchen Stalin und Mao Sprüchen reinkommt.shionoro schrieb:Was ich damit sagen will, ist, dass die linke szene ausrastet, wenn sich jemand nicht eindeutig und hundertprozentig von jeglichen rechten tendenzen distanziert (und sei es nur, wie man hier sieht, ne Burschenschaft mit nem Bismarck bild im keller), aber auf ihren Märschen gar kein Problem damit hat, wenn leute mit Bildern von massenmördern rumrennen.
Ist er eben nicht. Der Begriff wird zunehmen bagatellisiert durch absolut sinnenleerte Überstrapazierung. Linksfaschismus ist ein politischer Kampfbegriff und kein Wort das du in den Politikwissenschaften oder der Soziologie findest.shionoro schrieb:Faschismus wird heute als begriff aber ausgeweitet auch auf andere totalitäre einstellungen.
Genauso wie homophobie ein wort ist, welches im wissenschaftlichen diskurs keine verwendung findet, aber im öffentlichen diskurs eben sehr wohl und bei dem klar ist, was gemeint ist (tipp, nicht die ANGST vor homosexuellen).paranomal schrieb:Ist er eben nicht. Der Begriff wird zunehmen bagatellisiert durch absolut sinnenleerte Überstrapazierung. Linksfaschismus ist ein politischer Kampfbegriff und kein Wort das du in den Politikwissenschaften oder der Soziologie findest.
Absoluter Unfug. Der Politische Islam kann zurecht als Faschismus bezeichnet werden, da dort durchaus völkische und nationale Konstruktionen ihren Platz haben (siehe Palästina). Du könntest nun zu Linksextremen auch Hoologans sagen, denn nach deinen ulkigen Formvergleichen trifft das sogar in vielen Punkten mehr zu als in Bezug auf den Faschismus. Es ist halt problematisch, wenn man Faschismus auf den Gewaltakt reduziert. Denn dann ist Krieg Faschismus und Polizei ist Faschismus. Mit solchem Unsinn bringt man sich in Teufels Küche.shionoro schrieb:Z.B. kann man die leute beim IS als faschisten bezeichnen, weil sie sich genau so verhalten.
Was dem nazi sein Volk ist, ist dem Islamisten seine religion und dem Linksextremen seine Ideologie.
Wenn du dich hiermit nicht mal irrst:shionoro schrieb:Genauso wie homophobie ein wort ist, welches im wissenschaftlichen diskurs keine verwendung findet, aber im öffentlichen diskurs eben sehr wohl und bei dem klar ist, was gemeint ist (tipp, nicht die ANGST vor homosexuellen).
Dann solltest du dich da mal erkundigen. Denn diese Wahrnehmung kann ich nicht bestätigen. Immer wieder werden Teilnahmen an Demos von Gruppen abgesagt, weil sich fragwürdige Personen oder Gruppen daran beteiligen wollen.shionoro schrieb:Nein, aber die linken stellen sich nicht eindeutig genug verkappten Maoisten oder gewalttätern entgegen und lassen sie auf ihren Märschen mitlaufen.
Was ist denn jetzt Extremist? Im Sinne des VS oder als Synonym für Totalitär?shionoro schrieb:Ich sage nicht, dass das allen schmeckt, aber du kannst mir nicht erzählen, dass man aus so nem autonomen zentrum rausgeworfen wird wenn man ein extremist ist, so im allgemeinen.
1. Findet das Wort in den Sozialwissenschaften definitiv verwendung und 2. ist der Begriff auch umgangssprachlich (wenn auch fragwürdig) recht eindeutig definiet. Im Vergleich den du anstrebst, wäre das jetzt so als würde ich Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit generell mit Homophobie betiteln. DAS ist nämlich was viele mit dem Faschismusbegriff anstellen.shionoro schrieb:Genauso wie homophobie ein wort ist, welches im wissenschaftlichen diskurs keine verwendung findet, aber im öffentlichen diskurs eben sehr wohl und bei dem klar ist, was gemeint ist (tipp, nicht die ANGST vor homosexuellen).
Weil damit Antifaschismus per se kriminalisiert werden kann, sobald sich irgendwo irgendwelche Leute mal prügeln. Da wird dann das Motiv ignoriert und der der Barbarei (wenn auch mit falschen Mitteln) verhindern will, auf dieselbe Stufe gestellt, wie der der die Barbarei herbeiführen will. Damit spielst du rechtspopulisten und anderen Nadelstreifennazis in die Hände. Aber wenn das dein Ziel ist?shionoro schrieb:Du verstehst sehr wohl was ich damit meine, also warum die definitionsspielerei?
Wie bezeichnet man denn Anhänger des Stalinismus, Maoismus oder ähnlicher Ideologien im Sinne des politischen Kompass? Linksautoritär, nicht wahr (das heißt auch: Zum Ziel kommt man nur, indem das Volk durch harte und strenge Maßnahmen dahingepresst wird)? Rechtsradikal scheint unpassend. Die Methoden, mit denen diese Führer ihr Gebiet verwaltet haben, waren zumindest faschistischer Natur: Kontrolle der Medien, Sanktionierung bis hin zur Ermordung politischer Gegner, Meinungsdiktatur, allgemein also totalitäre, durchdringende Strukturen usw. usf.. Wenn das nicht in Richtung Faschismus geht, dann weiß ich auch nicht weiter. Die Ideologien entsprechen aber in ihren Grundfesten nicht völkischen und rechtsextremen Ideologien, strebten diese auch nicht an und trotzdem muss man sie irgendwo verorten. Da es ohnehin um den Faschismusbegriff Zwist und Zank rund um die Bank gibt, erlaube ich mir doch, ihn auf diese Art und Weise zu benutzen. Zumal spätestens jetzt bekannt sein dürfte, inwiefern ich ihn verwende. Polemik hin oder her.Philipp schrieb:Eher nicht. Der Begriff ist ein politisches Schlagwort der 20 Jahre, als die Europäischen Demokraten noch Furcht vor dem Bolschewismus sähen wollten. Der wird auch so von der Politwissenschaft nicht verwendet, sondern im Höchstfall als Polemik oder halt Stimmungsmache verstanden.
Schwachsinn, der Islam ist explizit international. Seine anhänger nicht zwangsläufig, aber das ist kein völkischer und auch kein nationaler kampf.paranomal schrieb:Absoluter Unfug. Der Politische Islam kann zurecht als Faschismus bezeichnet werden, da dort durchaus völkische und nationale Konstruktionen ihren Platz haben (siehe Palästina). Du könntest nun zu Linksextremen auch Hoologans sagen, denn nach deinen ulkigen Formvergleichen trifft das sogar in vielen Punkten mehr zu als in Bezug auf den Faschismus. Es ist halt problematisch, wenn man Faschismus auf den Gewaltakt reduziert. Denn dann ist Krieg Faschismus und Polizei ist Faschismus. Mit solchem Unsinn bringt man sich in Teufels Küche.
Ich mache mir hingegen ernsthafte Sorgen, dass manche so unglaublich erpicht darauf sind, den Faschismusbegriff gegenrell für 'politische Ränder' zu gebrauchen. Auch das Linksextrem hier nebenbei mal mit AntiFa synonymisiert wird, ist sehr fragwürdig.
Gegenüber jemanden, der es scheinbar gerechtfertigt findet schwerbehinderte zu verprügeln, erwarte ich auch keine rechtfertigung.Warhead schrieb:Gerade als Stalinist fliegst du aus nem autonomen Zentrum raus.
Aber gegenüber einem veganen,autoritären Rechtsfaschistenschützer muss man sich nicht rechtfertigen.Man bewirft ihn solange mit seinen pappigen Bratlingen bis er endlich das Weite sucht