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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

19.686 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: RAF, Linksextreme, Pseudolinke ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Linksextremismus - die vergessene Gefahr

26.08.2017 um 00:59
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:von einer Seite kann es auch mehr als von der anderen geben, oder eine ist gewaltbereiter, hat mehr Waffen oder überhaupt leichtere Opfer die getötet werden können.
Ja stimmt grundsätzlich hast Du da Recht. Die Frage steht trotzdem im Raum und wird scheinbar nicht gern beantwortet. *hust*
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:In Wirklichkeit waren alle ideologischen Mörder. Ob links oder rechts ist mit Verlaub: scheiss egal...
Ja seh ich auch so. Dann zähl doch mal die Todesopfer der linken Gewalt der letzten 30 Jahre in Deutschland auf. Bzw 30 klingt so nach RAF-Ausschluss, meinetwegen auch ein kürzerer Zeitraum.

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26.08.2017 um 01:06
TheBarbarian schrieb:
Der Feind ist nicht rechts oder links sondern moralisch schlecht...
Auf der Basis könnten wir schon eher kommunizieren, wenn du denn bereit wärst, Moral zu definieren (nachdem dir das bei Ideologie nun mal gar nicht gelungen ist).

Mache ich morgen. Moral ist ein heikles Thema. Hier mal was. “deftiges“

Ich will, dass wir mehr Geld spenden bzw staatlich aufwenden um Menschen in dritte Welt ländern ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich will, dass die Natur und die Tiere stärker geschützt werden. Ich will, dass es weniger superreiche und mehr satte Kinder gibt.

Ich will aber auch, dass meine Kinder nicht in einem Deutschland aufwachsen, in dem der Ausländeranteil immer weiter ansteigt und man sich teilweise fremd im eigenen Land fühlt.

Meine Frage: muss ich turbo Migration akzeptieren bzw darf man mich dazu zwingen? Oder darf ich nein dazu sagen und mir wünschen, dass wir weniger Ausländer nach Deutschland lassen. Und kann sich jemand vorstellen, dass ich das moralische Dilemma tatsächlich erfasse ich mich aber trotzdem für eine starke verlangsamung der Migration ausspreche. Bin ich rechts oder links ;)


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

26.08.2017 um 01:10
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Auch wenn ich dir recht geben muss, weil die Welt anscheinend zu korrumpiert ist, um anti-totalitär auszukommen, handelt es sich hierbei um eine beinah bedingungslose Legitimation von Gewalt zu Aufklärungszwecken.
Nicht das wir uns hier falsch verstehen, ich meine mit totalitär allumfassend (alles durchdringend), nicht die autoritäre Regierung. Die Frage zur Legitimation von Gewalt ist natürlich eine (im wahrsten Sinne des Wortes) prekäre. Nur taugt klassische Revolutionstheorie (sofern diese überhaupt gegeben war) natürlich nichts im Angesicht heutiger Verhältnisse. Aber ich mache an dieser Stelle im nächsten Absatz weiter.
Ja, und Ursachenerhaltung sowie -verstärkung. Für Ursachenauflösung sollte mehr und mehr gearbeitet werden. Darum ging es mir. Wer sich an eine totalitäre Aufklärungskultur mit ein wenig Dialektik anpasst, der ist von innen her auch noch korrumpiert genug, um als halber Postfaschist zu gelten.
Nach dem was du geschrieben hast, liegt ja die Frage im Raum, wie akut nun die faschistische Gefahr von einer spezifischen Gruppe ist, die in einer postnazistischen Gesellschaft sozialisiert ist? Und in wieweit nun Gewalt ein Mittel seien kann? Dazu sei erst einmal gesagt, dass ich für Gewaltverzicht bin, wo es geht. Meiner Meinung nach ist das effektivste Mittel gegen faschistische Tendenzen eine strikte Verweigerung der gesellschaftlichen Partizipation solcher (und der betroffenen Personen, bei gleichzeitiger Bekämpfung der strukturellen Ursachen (was nun der eigentliche Knackpunkt ist). So zu tun als seien Resistenzkräfte generell unsinnig, kann ich schon vor den konkreten Eindrücken täglich vorkommender Militanz mit faschistischen Motiven nicht einsehen. Da geht es dann nicht mehr um gesellschafltiche Modelle oder Analysen, sondern um Menschenleben.


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26.08.2017 um 01:14
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Meine Frage: muss ich turbo Migration akzeptieren bzw darf man mich dazu zwingen?
Niemand zwingt dich hier zu bleiben.
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Ich will, dass wir mehr Geld spenden bzw staatlich aufwenden um Menschen in dritte Welt ländern ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich will, dass die Natur und die Tiere stärker geschützt werden. Ich will, dass es weniger superreiche und mehr satte Kinder gibt.
Das ist sehr schön, ich will noch viel viel mehr, wie keine Grenzen so das es gar keine dritte Welt Länder geben muss, aber das beißt sich dann natürlich mit deinem Wunsch für weniger Ausländer in diesem Land, wobei kein Land, keine Ausländer. ;)
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Oder darf ich nein dazu sagen und mir wünschen, dass wir weniger Ausländer nach Deutschland lassen.
Natürlich darfst du das, diese Meinung darfst du gerne vertreten, warum auch nicht, ich vertrete meine ja auch. Immerhin haben wir hier auch die Freiheit dazu.
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Und kann sich jemand vorstellen, dass ich das moralische Dilemma tatsächlich erfasse ich mich aber trotzdem für eine starke verlangsamung der Migration ausspreche. Bin ich rechts oder links ;)
Ich weiß nicht was du bist. Evtl. hast du einfach nur Sorgen um deine Zukunft, hast angst vor Veränderung, angst vor zu viel Fremdem.
Das ist nichts wofür man sich schämen müsste. Du könntest aber auch den Versuch unternehmen und schauen wie das ganze funktionieren kann. Es gibt Länder da ist der Anteil an Ausländern oder Migranten wesentlich höher als in Deutschland. Hier gibt es sogar Landstriche da dürfte sich der Anteil weit unter 3% bewegen. Ich weiß nicht ob das wirklich schon zu viel ist.


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26.08.2017 um 01:15
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Der Feind ist nicht rechts oder links sondern moralisch schlecht...
Da können wir uns glaube ich grundsätzlich drauf einigen.
Es geht ja in dem Thread vielmehr um die Frage, wo sich die "moralisch Schlechten" eher formieren.
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Mache ich morgen.
Dann wünsche ich eine angenehme Nachtruhe.


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26.08.2017 um 01:17
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Ich will, dass wir mehr Geld spenden bzw staatlich aufwenden um Menschen in dritte Welt ländern ein besseres Leben zu ermöglichen. Ich will, dass die Natur und die Tiere stärker geschützt werden. Ich will, dass es weniger superreiche und mehr satte Kinder gibt.
Dann gilt es ja erst einmal zu analysieren, warum dies nicht der Fall ist, obwohl die Menschheit hinsichtlich ihrer technologischen und organisatorischen Möglichkeiten längst in der Lage dazu wäre.


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26.08.2017 um 01:25
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Nicht das wir uns hier falsch verstehen, ich meine mit totalitär alumfassend (alles durchdringend)
Achso, mein Fehler. Ich dachte: destruktiv autoritär. Allerdings ist 'allumfassend' ein großer Anspruch, ein großes Ideal, wo längst noch nicht alles gesagt ist. Derweil wird nach den letzten Gründen für moralisches Handeln gefragt. Mich würde interessieren, was die liberalen Meister im Moment denken, wenn sie sich die derzeitigen Strukturen der Zivilisation anschauen. Ich selbst denke da oft, dass sie so starr sind, dass sie kaum gelockert werden können. Aber meine Psyche könnte mir da einen Streich spielen.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Nur taugt klassische Revolutionstheorie (sofern diese überhaupt gegeben war) natürlich nichts im Angesicht heutiger Verhältnisse.
Nee, das ist nicht mehr praktikabel, hatten wir schon in einem anderen Thread.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Nach dem was du geschrieben hast, liegt ja die Frage im Raum, wie akut nun die faschistische Gefahr von einer spezifischen Gruppe ist, die in einer postnazistischen Gesellschaft sozialisiert ist?
Das kann ich selbst nicht einschätzen, da ich nicht in die Zukunft sehen kann und zum Extrapolieren a lá Nostradamus zu dumm bin.

Wir haben ein Erstarken von populistischen Tendenzen mit reichlich unzufriedenen Bürgern, die ausgerechnet Liberale (und ferner: den Liberalismus) dämonisieren, obwohl sie eigentlich Neoliberalismus meinen.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:So zu tun als seien Resistenzkräfte generell unsinnig, kann ich schon vor den konkreten Eindrücken täglich vorkommender Militanz mit faschistischen Motiven nicht einsehen. Da geht es dann nicht mehr um gesellschafltiche Modelle oder Analysen, sondern um Menschenleben.
Wenn ich mir das im Hier und Jetzt so angucke, dann kommt für mich auch nur Resistenz in Frage, zur Eingrenzung oder gar Rettung von Menschenleben. Die eigentlichen Probleme sind, wie du sagst, die strukturellen Ursachen. Also im Hier und Jetzt der Balken und in der Zukunft die totalitäre Auflösung des ganzen innerpsychischen Geschwürs. Nur da, da wird es arg kompliziert.


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26.08.2017 um 01:31
Achso, mein Fehler. Ich dachte: destruktiv autoritär. Allerdings ist 'allumfassend' ein großer Anspruch, ein großes Ideal, wo längst noch nicht alles gesagt ist. Derweil wird nach den letzten Gründen für moralisches Handeln gefragt. Mich würde interessieren, was die liberalen Meister im Moment denken, wenn sie sich die derzeitigen Strukturen der Zivilisation anschauen.
Ehrlich gesagt würde mich das auch interessieren. Da meiner Meinung nach die liberale Phase unserer Gesellschaftsformation noch nicht abgeschlossen ist, tut sich für mich die Frage auf, wie die Ideale dieser noch verwirklicht werden sollen (wo wir wieder bei der Ideologie wären).
Das kann ich selbst nicht einschätzen, da ich nicht in die Zukunft sehen kann und zum Extrapolieren a lá Nostradamus zu dumm bin. Wir haben ein Erstarken von populistischen Tendenzen mit reichlich unzufriedenen Bürgern, die ausgerechnet Liberale (und ferner: den Liberalismus) dämonisieren, obwohl sie eigentlich Neoliberalismus meinen.
Dazu muss ich sagen, dass ich selber ein Problem mit dem Namen "Neoliberalismus" hab. Meines Erachtens nur der Versuch der liberalen Ideologie sich im Beisammensein von Monpolkapitalismus und gleichzeitigem laissez fair auf Subjektebene noch rechtfertigen zu können. Also einfach noch mehr innere Vergesellschaftung fordern.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Wenn ich mir das im Hier und Jetzt so angucke, dann kommt für mich auch nur Resistenz in Frage, zur Eingrenzung oder gar Rettung von Menschenleben. Die eigentliche Probleme sind, wie du sagst, die strukturellen Ursachen. Also im Hier und Jetzt der Balken und in der Zukunft die totalitäre Auflösung des ganzen innerpsychischen Geschwürs. Nur da, da wird es arg kompliziert.
Ja das sehe ich genauso.


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26.08.2017 um 02:03
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Ehrlich gesagt würde mich das auch interessieren.
Es handelt sich um hochintelligente und hochempathische Individuen. Da ist die Architektur der Psyche beinah unversehrt, weil die eine angemessenere Fürsorge und totalitärere Einbindung ihrer Kinder praktiziert haben.

[/quote]
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Da meiner Meinung nach die liberale Phase unserer Gesellschaftsformation noch nicht abgeschlossen ist, tut sich für mich die Frage auf, wie die Ideale dieser noch verwirklicht werden sollen (wo wir wieder bei der Ideologie wären).
Anekdote: Ein Journalist vom Fokus redete mal was von einer 'hyperaufgeklärten' Gesellschaft. Warum ist man so dreist und abgestumpft? Schreibt sowas einem Publikum aus Millionen von Rezipienten, die das nach konformistischer Manier ungefragt übernehmen? Die Eingeschränktheit/ideologische Verblendung journalistischer Berichterstattung ist bereits ein ernstzunehmender Missstand. Die ganzen Sender und Zeitungen werden von Privatunternehmen finanziert. Das Aufkommen profaner populistischer rechts anmutender Tendenzen hinzugerechnet und es ergibt sich eine obskure Bewahrheitung von einigen dystopischen Romanen aus dem letzten Jahrhundert. Überall schwelt schlichtweg Wut. Klar, wenn man langsam und rein vorbewusst zu verstehen beginnt, was man im Verlauf der Geschichte und nach dem zweiten WK mit sich machen lassen hat, fühlt man sich instrumentalisiert und von außen fehlgeleitet. Die Atomisierung der Weltbilder hat zu unkontrollierbar vielen konkurrierenden Einzelgruppierungen geführt.

Ich denke, die Meister haben viel argumentiert, aber gucken jetzt nur noch zu und lassen den Karren vor die Wand fahren. Es wird nicht edel werden. Die besagte Lockerung der postfaschistischen Fesseln kann auf unterschiedlichen Ebenen verlaufen.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Meines Erachtens nur der Versuch der liberalen Ideologie sich im Beisammensein von Monpolkapitalismus und gleichzeitigem laissez fair auf Subjektebene noch rechtfertigen zu können. Also einfach noch mehr innere Vergesellschaftung fordern.
Bei gebetsmühlenartigem Wiederholen von Selbstverantwortungsparolen und dem kapitalistischen Traum. Wenn sich das die Liberalisten ausgedacht haben, die mit an der französischen Revolution beteiligt waren, dann verstehe ich gar nichts mehr.


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26.08.2017 um 02:17
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Es handelt sich um hochintelligente und hochempathische Individuen. Da ist die Architektur der Psyche beinah unversehrt, weil die eine angemessenere Fürsorge und totalitärere Einbindung ihrer Kinder pratiziert haben.
Da stellt sich ja direkt die Frage nach psychischen Unversehrtheit, bzw. der Pathologie. So wie ich das sehe, ist die psyche alles andere als unversehrt, sondern die Ideologie (als Rechtfertigungstaktik für äußere und innere Domestizierung) äußerst wirksam.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Die Eingeschränktheit/ideologische Verblendung journalistischer Berichterstattung ist bereits ein ernstzunehmender Missstand. Die ganzen Sender und Zeitungen werden von Privatunternehmen finanziert. Das Aufkommen profaner populistischer rechts anmutender Tendenzen hinzugerechnet und es ergibt sich eine obskure Bewahrheitung von einigen dystopischen Romanen aus dem letzten Jahrhundert.
Interessanterweise eher den Tendenzen von Brave New World und nicht denen von 1984 (auch wenn dieser Rorman gerade von rechtsgerichteten gerne instrumentalisiert wird). Zugegebenweise sind jedoch beide Romane in dialektischer Formation relevant. Ich betone nur ersteren, da dieser vollkommen aus dem Blickfeld verschwunden zu sein scheint.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Ich denke, die Meister haben viel argumentiert, aber gucken jetzt nur noch zu und lassen den Karren vor die Wand fahren. Es wird nicht edel werden.
Das denke ich auch. Nur im Gegensatz zu den Denkern des letzten Jahrhunderts bilde ich mir auch nicht ein, hier irgendwelche Prognosen erstellen zu können. Das kommende Elend wird jedenfalls qualitativ andere Dimensionen annehmen als vorher.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Bei gebetsmühlenartigem Wiederholen von Selbstverantwortungsparolen und dem kapitalistischen Traum. Wenn sich das die Liberalisten ausgedacht haben, die mit an der französischen Revolution beteiligt waren, dann verstehe ich gar nichts mehr.
Ideengeschichtlich ist das ganze sogar ziemlich schlüssig. Der Liberalismus war in seiner Kritik nie radikal genug und konnte damit auch die gesellschaftliche Realität nie als solche fassen. Übrig bleib nur ein ideologisch verkürztes Abbild von dem was eigentlich verwirklicht werden sollte.
Problematisch ist eher (und das wird in diesem Thread quasi idealtypisch eindeutig), dass alle Versuche der radikaleren Überwindung im allgemeinen Bewusstsein verbrannt sind, da diese mit einer Unnatur des Menschen identifiziert werden. Dabei wird dem Irrsinn des falschen "gerechten" Tausches weiterhin gehuldigt, als wäre dieser letztendlich doch die alternativlose Lösung.


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26.08.2017 um 03:03
Zitat von paranomalparanomal schrieb:So wie ich das sehe, ist die psyche alles andere als unversehrt, sondern die Ideologie (als Rechtfertigungstaktik für äußere und innere Domestizierung) äußerst wirksam.
Ja, das ist gerade so, weil sich die narzisstisch-orientierten Selbstoptimierungsparolen gruppendynamisch ankonditioniert werden und diese direkt und sublimal an niedere Triebbedürfnisse appellieren. Gemeinschaftssinn mittels Egoismus ist pure Absurdität. Diese Art von Dekadenz zieht sich selbst durch die Institutionen und deren Mitarbeiter, die es besser wissen sollten, also vermeintlich humanistische Institutionen. Deswegen gibt es auch nicht weniger Pathologie, eher noch mehr. Verdrängtes und Abgespaltes kommt zum Vorschein/will ans Bewusstsein.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Das kommende Elend wird jedenfalls qualitativ andere Dimensionen annehmen als vorher.
Falls man das aus dem Fehlen der Korrektur der kapitalistisch-dekadenten Systems (das eine fortschreitend absurdere Kapitalakkretion annimmt) ableiten kann, dann wird das so sein. Oder auch, falls eine gewisse Internetseite eines bestimmten Privatunternehmens recht behält (Prognosen), auf die nicht zuletzt Regierungen zwecks Einsicht militärspezifischer internationaler Informationen zurückgreifen. Das Nicht-Regulieren ist in diesem Kontext allerdings gefühltskalteste dunkelste Logik, sozusagen Machiavellismus in fatalistischster Form. Es ist ein Nicht-Eingreifen, weil man denkt, nicht angemessen eingreifen zu können.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Übrig bleib nur ein ideologisch verkürztes Abbild von dem was eigentlich verwirklicht werden sollte.
Der "Witz" ist: es GIBT realitätsgetreuere Analysen des IST-Zustandes aus den letzten Jahren (Erich Fromm, Arno Gruen), der sich historisch unter den und den Bedingungen/evolutionsbiologisch entwickelt hat. Demnach GIBT es auch einige erprobte Ansätze zur Überwindung der Unnatur, aber sie werden abgestoßen. Es ist nicht nur verpönt, Pathologisches und Animalisches anzusprechen, es wird gefürchtet. Es hat u.a. mit einem Schuldkomplex zu tun.
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Dabei wird dem Irrsinn des falschen "gerechten" Tausches weiterhin gehuldigt, als wäre dieser letztendlich doch die alternativlose Lösung.
Wikipedia: Milgram-Experiment


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26.08.2017 um 03:17
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Diese Art von Dekadenz zieht sich selbst durch die Institutionen und deren Mitarbeiter, die es besser wissen sollten, also vermeintlich humanistische Institutionen. Deswegen gibt es auch nicht weniger Pathologie, eher noch mehr. Das Verdrängte und Abgespaltene kommt zum Vorschein.
Und da ist das wieder in Mode gekommene Abfeiern der Fußballnationalmannschaft noch die harmloseste Manifestation.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Falls man das aus dem Fehlen der Korrektur der kapitalistisch-dekadenten Systems (das eine fortschreitend absurdere Kapitalakkretion annimt) ableiten kann, dann wird das so sein. Oder auch, falls eine gewisse Internetseite eines bestimmten Privatunternehmens recht behält (Prognosen), auf die nicht zuletzt Regierungen zwecks Einsicht militärspezifischer internationaler Informationen zurückgreifen. Das Nicht-Regulieren ist in diesem Kontext allerdings gefühltskalteste dunkelste Logik, sozusagen Machiavellismus in fatalistischster Form. Es ist ein Nicht-Eingreifen, weil man denkt, nicht angemessen eingreifen zu können.
Also zwangsläufig wird es auf ökonomischer Basis zum drastischen Fall der Profitrate kommen, egal wie man das mit staatlichem herumdoktorn noch hinausschiebt. Allerdings wird danach kein System ala Rifkins Share Economy eintreten und wenn, dann wird das nur eine nicht konturierte Version des Kapitalismus, aber nicht dessen Ende sein. Die Alternative wäre natürlich eine (so weit es geht) von der Lohnarbeit befreite Gesellschaft, welche neue Optionen der Transzendierung von Bedürfnissen ermöglichen würde, was wiederum Phänomene wie den Faschismus tendenziell im Keim ersticken sollte.
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Der "Witz" ist: es GIBT realitätsgetreuere Analysen des IST-Zustandes aus den letzten Jahren (Erich Fromm, Arno Gruen), der sich historisch unter den und den Bedingungen/evolutionsbiologisch entwickelt hat. Demnach GIBT es auch einige erprobte Ansätze zur Überwindung der Unnatur, aber sie werden abgestoßen. Es ist nicht nur verpönt, Pathologisches und Animalisches anzusprechen, es wird gefürchtet. Es hat u.a. mit einem Schuldkomplex zu tun.
Also ich finde die Sozialcharakter-Studien von Fromm immer noch ziemlich zutreffend (was vielleicht auch einfach daran gelegen haben mag, dass er länger gelebt hat als so manch anderer Vertreter der "kritischen Theorie", bzw. der neomarxistischen Auslegung der Psychoanalyse). Auch wenn die Analyse, dass der "Autoritäre Charakter" zunehmen vom "Marketing Charakter" abgelöst war nicht ganz zutreffend war. Eher ergänzen sich beide auf perfide Art und Weise (Parallel zu der Symbiose von Monopolkapitalismus und Liberalismus).


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26.08.2017 um 05:48
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:Andere Meinungen sind zu akzeptieren!! Ob Ausländer raus oder Ausländer rein. Beides ist gleich “dumm“' bzw schwarz oder weiss.
Neonazi/Rechtsextremisten-Meinungen sind nicht zu akzeptieren, weil sie meist gesetzeswidrig sind ...
Die (wichtige) Aufgabe von Antifaschisten ist es, dies offenzulegen, anzuprangern und den Staat zum Handeln aufzufordern ...

Von alleine verschwinden die ja nicht, sondern gewinnen immer mehr an Einfluss (siehe Länder, in denen die Antifaschisten schwach aufgestellt sind) ...


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26.08.2017 um 07:15
Ich find's okay, dass ,,linksunten" verboten wurde.
Auf der entsprechenden Indymedia-Präsenz gab es regelmäßig umfangreiche, kaum verhohlene Aufrufe zu Gewalt. Vor allem natürlich gegen Polizisten, andere Staatsvertreter, staatliche Einrichtungen und ,,Nazis" ganz im Allgemeinen.
Wer Nazi ist, das bestimmt der Linksradikale gerne mal aus dem Bauch heraus, denn er weiß sich ja stets für eine gute Sache kämpfend.

Fraglich ist nur, warum man erst jetzt gehandelt hat, die Aufrufe gab es ja schon seit Jahren.

Unsere Gesetze beinhalten das Recht auf freie Meinungsäußerung, nicht aber das Recht, zu Straftaten und Gewalt aufzurufen und entsprechende Schritte zu planen und zu verfolgen.


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26.08.2017 um 07:53
@paranomal

dazu noch mal kurz Beitrag von paranomal (Seite 623) :
Nur denke ich, die werden von weiter oben sicherlich auch ne Art "Agenda" bekommen

->p:
Also so unkonkret formuliert erscheint mir das doch irgendwie zu nah am verschwörungsideologischen Vorturteil. Wie genau stellst du dir so eine "Agenda" denn vor?
Um deine Frage zu beantworten, so was ähnliches in der Art hatte ich gemeint:
Anekdote: Ein Journalist vom Fokus redete mal was von einer 'hyperaufgeklärten' Gesellschaft. Warum ist man so dreist und abgestumpft? Schreibt sowas einem Publikum aus Millionen von Rezipienten, die das nach konformistischer Manier ungefragt übernehmen? Die Eingeschränktheit/ideologische Verblendung journalistischer Berichterstattung ist bereits ein ernstzunehmender Missstand. Die ganzen Sender und Zeitungen werden von Privatunternehmen finanziert. Das Aufkommen profaner populistischer rechts anmutender Tendenzen hinzugerechnet und es ergibt sich eine obskure Bewahrheitung von einigen dystopischen Romanen aus dem letzten Jahrhundert. ...
Klar, wenn man langsam und rein vorbewusst zu verstehen beginnt, was man im Verlauf der Geschichte und nach dem zweiten WK mit sich machen lassen hat, fühlt man sich instrumentalisiert und von außen fehlgeleitet.

Ich denke, die Meister haben viel argumentiert, aber gucken jetzt nur noch zu und lassen den Karren vor die Wand fahren. ....
Wie auch immer und woran das nun im Einzelnen liegt, finde ich, Politik kommuniziert manche Dinge zu wenig, gar nicht oder nicht optimal, sodass die Bevölkerung manche Handlungsweisen "in den falschen Hals" bekommen kann.
DAS war vor ein paar Seiten mein Ausgangspunkt, nämlich als es darum ging, weshalb man Linksautonome gewähren lässt.

FF hatte dann plausibel erklärt, was die Gründe sein könnten.
Nur wie gesagt, wird so etwas mMn nicht nachvollziehbar kommuniziert und ich hinterfragte, die möglichen Beweggründe für diese Unterlassung.
Wie will man da Vertrauen in Politik und Medien stärken?


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26.08.2017 um 08:17
Zitat von KcKc schrieb:Fraglich ist nur, warum man erst jetzt gehandelt hat, die Aufrufe gab es ja schon seit Jahren.
Wahlkampf um dem rechten Rand ein paar Stimmen abzugraben.


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26.08.2017 um 09:39
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Neonazi/Rechtsextremisten-Meinungen sind nicht zu akzeptieren, weil sie meist gesetzeswidrig sind ...
Neonazi, Rechtsextremisten UND Linksextremisten- Meinungen... dann stimmt es.

Zumindest bezüglich aller extremen Meinungen des Spektrums. Ein Linksradikaler ist nicht besser als ein Rechtsradikaler in seinem fundamentalen denken... und umgekehrt.

Wenn man beides nicht in einem Kontext sieht bzw nennt, wird man auch niemals zwischen gemäßigten linken und rechten vermitteln können. Man muss diesen Klassenkampf überwinden.

Radikalisten braucht keiner, weil nicht konsensfähig.


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26.08.2017 um 09:47
Zitat von postcrysispostcrysis schrieb:Wir haben ein Erstarken von populistischen Tendenzen mit reichlich unzufriedenen Bürgern, die ausgerechnet Liberale (und ferner: den Liberalismus) dämonisieren, obwohl sie eigentlich Neoliberalismus meinen.
Exakt!
Zitat von paranomalparanomal schrieb:Der Liberalismus war in seiner Kritik nie radikal genug und konnte damit auch die gesellschaftliche Realität nie als solche fassen.
Ebenso exakt!

Hoffentlich liefert das Verbot von "linksunten" genug Anstoß, endlich über eine grundsätzliche Selbstkritik des Liberalismus nachzudenken!

- CDU/CSU wissen gar nicht , worum es geht.
- Die FDP scheint mir hierzu nicht fähig.
- Die SPD, die den allergrößten Grund zu Selbstkritik hätte, enttäuscht.
- Linke haben es verschlafen.
- Grüne sagen in der Summe nichts dazu, deshalb besteht bei denen noch die meiste Hoffnung.
Für mich.


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26.08.2017 um 10:12
Zitat von IssomadIssomad schrieb:Neonazi/Rechtsextremisten-Meinungen sind nicht zu akzeptieren, weil sie meist gesetzeswidrig sind ...
Die (wichtige) Aufgabe von Antifaschisten ist es, dies offenzulegen, anzuprangern und den Staat zum Handeln aufzufordern ..
Autonome/Linksextremisten-Meinungen sind nicht zu akzeptieren, weil sie meist gesetzeswidrig sind gilt genauso.
den Staat zum Handeln gg neonzistische Umtriebe auffordern: ja.
GEwalt gegen Personen und Sachen, Selbstjustiz üben: nein

es ist egal welcher politischen Strömung Extremisten anhängen:
Extremismus, der zur Beseitigung unserer GEsellschaft auffordert, ist zu verurteilen.
extremistisches Handeln, dass andere Menschen oder ihr Eigentum schädigt, ist strafbewehrtes Handeln. auch wenn es die Linksraikalen/extremisten nicht gern hören: es gibt keinen heiligen Zweck, der strafbares Handeln rechtfertigt.

für diese Land gilt das GG. ausschließlich.
Weder das Kapital von Marx, die "Mao Bibel", Hitlers unsägliches "mein Kampf" oder Hippieregeln.

daran ändert auch die subjektive Meinung (vorgebliche Notwendigkeit und Rechtmäßigkeit ihres Handelns)  von Vertrer der einzelnen Strömungen nichts.

wer sich außerhalb des GG stellt steht außerhalb des GG.
wer strafbare Handlungen begeht, begeht strafbare Handlungen und gehört angeklagt und verurteilt.

der linke Extremismus ist genauso "viel oder wenig wert" wie der rechte Extremimus, der religiöse Extremismus, der ökologische Extremismus oder was immer zur Begründung herangezogen wird.
Zitat von eckharteckhart schrieb:endlich über eine grundsätzliche Selbstkritik des Liberalismus nachzudenken!
mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst
Zitat von eckharteckhart schrieb:- Die FDP scheint mir hierzu nicht fähig.
ist eine  liberale PArtei zu Kritik des Liberalismus berufen?
Zitat von eckharteckhart schrieb: Grüne sagen in der Summe nichts dazu, deshalb besteht bei denen noch die meiste Hoffnung.
im Gegenteil:

die einst tatsächlich Grünen (Umweltbewegten) mit linker Ausrichtung zerfallen in "Flügel" -  und haben letztlich nichts sinnvolles mehr beizutragen.
die Ökobilanz von Verboten von Dieselfahrzeugen wilkeiner sehen - hauptsache Verbote regeln das LEben.

Wenn sie irgendwann feststellen, dass zu Ökologie Verzicht statt staatlich gesteuert und gelenktes  Wirtschaftswachstum gehört, dann könnte man anfangen, die Grünen wieder ernst zu nehmen.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:  weiß nicht, alle die nur schwarz oder weiß kennen, sind für mich immer dann schwer zu begreifen, wenn der konträre Feind mit allen erlaubten Mitteln bekämpft werden darf

In diesem Thema bist gerade Du der jenige der hier alles nur schwarz und weiß sieht. (Links-Rechts is das selbe...)
der user sagte nciht, dass Links-Rechts das selbe ist, sondern dass Extremismus , egal welchen Anstrich er sich gibt, rechtswidrig und zu verurteilen ist.
Zitat von TheBarbarianTheBarbarian schrieb:In Wirklichkeit waren alle ideologischen Mörder. Ob links oder rechts ist mit Verlaub: scheiss egal...
word.

haben  Extremisten so an sich: sie übersteigern ihre Ideologie ins Extreme  und handeln extrem.
daher ist jeglicher Extremismus abzulehnen.
Zitat von Bone02943Bone02943 schrieb:Bleibt die Frage ob wir hier über eine Ideologie reden, oder über grausame Despoten, Diktatoren und saddistische Herrscher.
wir reden über extremistische Ideologien, die Despoten Diktatoren und saddistische Herrscher hervorbrachten


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Linksextremismus - die vergessene Gefahr

26.08.2017 um 10:25
Zitat von lawinelawine schrieb:mir ist nicht ganz klar, was du damit meinst
Da es hier zu weit ins OT führen würde,
ist es hier leicht verständlich erklärt worden:
http://www.zeit.de/2017/09/populismus-eliten-gutmensch-luegen/seite-3
Zitat von lawinelawine schrieb:ist eine  liberale PArtei zu Kritik des Liberalismus berufen?
Wer sonst?
Alle auf liberalem Grund operierenden Parteien sind dazu berufen! Sonst niemand!


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