sacredheart schrieb:Na ja, ich habe mit 17, mit 15 und mit 19 in einer Band gesungen, es war zwar kein Punk, sondern Metal. Wenn ich mir heute unsere Texte, haben wir da niemals Mord an irgendwem besungen. Ich finde das ziemlich erschreckend, wenn man mit 17 oder 18 Jahren so drauf ist. Da muss dann schon viel schiefgelaufen sein in der Sozialisation. Ich hatte jedenfalls mit 17 anderes zu tun, als mich über die fiktive Verbrennung anderer Menschen zu freuen, ist auch gerade in Deutschland mit seiner Geschichte nicht gerade geschmackssicher.
Und wenn die Freude an brennenden Polizisten typisch für eine 'Szene' sein soll, dann ist diese Szene wohl komplett scheisse.
Es ist schon immer wieder erstaunlich, wie die szenetypischen Geschichten, die dort auch gerne besungen werden, umgedeutet werden, um ihnen irgendeinen moralischen Strick zwirbeln zu können.
Hier geht es nicht um Mord.
.. sondern um bestimmte Vorkommnisse in der Vergangenheit, wo szenetypischer Widerstand gegen einen autoritären Staat in Polizeigewalt ausgeufert ist, und in furchtbaren Eskalationen mündete.
Mord wird anders definiert, also bitte mal bei der Wahrheit bleiben, und keine Märchen erfinden.
sacredheart schrieb:Eine Reflexion des eigenen Beitrags zur Gewalt gegen die Polizei und die dahinterliegende Mentalität klingt doch komplett anders.
Es gab da keinen Beitrag zur Gewalt gegen die Polizei seitens der Frau, sondern einen musikalischen Beitrag zur szenetypischen Kultur des Widerstandes gegen eine autoritäre und gewaltbereite Obrigkeit. Das ist ein himmelweiter Unterschied, und hier so zu tun, als würde sie das für ihren Job disqualifizieren, ist bestenfalls ein unbeholfener Versuch "der Linken" einen Mord anzulasten, der nur in den Köpfen mancher Rechten existiert.
Die glauben wohl, ihrer Sache damit einen Dienst erweisen zu können. Da irren sie sich. Damit schneiden sie sich höchstens ins eigene Fleisch, denn auch ihre eigenen Rechte werden mit dem Widerstand gegen eine autoritäre und gewaltbereite Obrigkeit geschützt. Nicht nur die der Linken.