bla_bla schrieb:Aber ich habe die Zeit als Jugendlicher sehr intensiv miterlebt und kannte niemanden, der damals 1989/90 den Euro wollte. Aber sehr viele, die nach der D-Mark, der Westmark, der West-Knete gierten.
Das es in die Richtung einer Einheitswährung in Europa geht, war aber abzusehen. Natürlich konnte zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung niemand nach dem Euro "gieren", weil es ihn schlicht noch nicht gab. Ich vermute aber mal, den Menschen wäre es ziemlich egal gewesen, ob es die Deutsche Mark oder der Euro ist, sie wollten einfach Teil des Neuen sein.
bla_bla schrieb:sie haben die "Wiedervereinigung" nach dem Beitrittsartikel Artikel 23 des Grundgesetzes gutgeheissen und die Politiker und Parteien, die dies voranbrachhten, gewählt.
Ja, klar, das hatte ich ja ebenso zitiert. Das habe ich auch gar nicht in Frage gestellt. Nur eben den Punkt, dass sie auf die Straße gegangen sind einen Anschluss an die BRD gefordert haben.
Generell finde ich aber die Begründung etwas befremdlich. Natürlich wird man gewisse Hoffnungen und Träume mit einer Wiedervereinigung verbunden haben, aber sich jetzt nach über 30 Jahre hinzustellen und zu sagen:
Das hat sich alles nicht erfüllt, deswegen wähle ich jetzt die AfD und akzeptiere und befördere auch Rechtsextreme in die Parlamente.
Damit macht man es sich zu einfach.
Zumal auch in den neuen Bundesländern z.B. Frau Merkel in der Regel wiedergewählt wurde.
bla_bla schrieb:Was man auch bedenken muss, die AfD hat zwar das Etikett "europa-feindlich", tatsächlich ist sie aber 'nur' feindlich gegenüber einem "leyen-haften" Europa bzw. feindlich einer Draghi oder Lagarde EZB.
Die blaue Wunderpartei ist einfach nur dagegen. Ein schlüssiges Konzept als Alternative zur EU haben sie nicht, denn...
bla_bla schrieb:Wenn das Klima in Europa insgesamt sich ändert, würde die AfD da sicher auf den Zug mit aufspringen. In einem Europa von Orban, Le Pen, Kickl, Meloni, Wilders würde auch eine Weidel mitspielen. Wirtschaftlich würde das keine Probleme schaffen, gesellschaftlich jedoch würde sich viel ändern können, ob zum Besseren, naja... Vielleicht gäbe es sogar wieder eine Annäherung an das UK eines Farage...
... die Wunderpartei ist den genannten Personen zu rechtsextrem. Niemand möchte in Europa mit der AfD in dieser Richtung zusammenarbeiten. Das würde auch schon deswegen schwierig, weil außer Orban und Kickl alle anderen eine völlig andere Position gegenüber Putin vertreten.
Die blaue Wunderpartei steht eigentlich ziemlich alleine da.
AfD weiterhin isoliert von rechter EU-Parteienfamilie
Marine Le Pen und die ID-Partei lehnten am 12. Juni eine Wiederaufnahme der AfD in die Fraktion im Europaparlament ab. Die AfD war zuvor wegen zahlreicher Skandale kurz vor den Europawahlen von der rechten EU-Fraktion ausgeschlossen worden.
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https://www.euractiv.de/section/politics/news/afd-weiterhin-isoliert-von-rechter-eu-parteienfamilie/Im Ausland finden es selbst die Rechten nicht lustig, wenn man als blaue Wunderpartei immer wieder den Nationalsozialismus hofiert und/oder versucht die Geschichte umzudeuten (siehe Schuldfrage der SS oder Position Hitlers).