AfD

eckhart schrieb:Die sogenannte "Prolemlösung" ist durch häufige Wiederholung allgemein bekannt: Die Union solle sich der rechtsextremen AfD annähern.
Welches Problem soll das bitte beheben?

Habe ich nicht geschrieben.

Groucho schrieb:Dann sollte man aber ehrlich diskutieren.

Wer Rassisten wählt, unterstützt Rassismus.
Wer Rassismus unterstützt, ist ein Rassist.

So lange hier AfD-Wähler als "sind ja gar keine Rassisten" verharmlost werden, ist die Diskussion nicht ehrlich und somit sinnlos.

Es gibt genug Menschen denen Rassismus einfach scheiß egal ist, weil sie eigene Probleme haben und glauben, die AFD würde auch nur eines davon lösen. Das hat nichts mit Ehrlichkeit zutun.

behind_eyes schrieb:aber ich kenne ne Menge Leute die die wählen obwohl sie nicht in das Raster des hier typischerweise verurteilten AfD-Wähler aka "Rassist" passen.

Welches Raster haben deine Bekannten?

Ich kenne nämlich auch AfD-Wähler (sogar einen, der in die Partei eintreten und sich politisch engagieren wollte), diese hatten unterschiedliche Präferenzen, die sie zur Wahl bewogen haben und ich kann sie nicht alle als Rassisten einordnen.

DerThorag schrieb:Es gibt genug Menschen denen Rassismus einfach scheiß egal ist

Sie wählen Rassisten und unterstützen somit Rassismus.

Und wer Rassismus unterstützt, ist ein Rassist.

behind_eyes schrieb:Jep, da findet man den/die Rassist*in vorm Herrn :-)

Groucho schrieb:Nöö, die Verteidigung/Verharmlosung von AfD Wählern.

Du hast vergessen zu erwähnen, daß ich für jene spreche, die keine Rassisten sind - auch wenn du der Meinung bist das wir hier 10 Millionen Rassisten haben.

Lepus schrieb:Welches Raster haben deine Bekannten?

Ich kenne nämlich auch AfD-Wähler (sogar einen, der in die Partei eintreten und sich politisch engagieren wollte), diese hatten unterschiedliche Präferenzen, die sie zur Wahl bewogen haben und ich kann sie nicht alle als Rassisten einordnen.

Genau. Ähnlich ist es bei denen die ich kenne.
Genau wie bei dir kurz vorm eintreten und sich engagieren, Typ Allein-Unternehmer, Recht frustriert über die politische Situation und die immer schwieriger werdenden Bedingungen für Unternehmer, vor allem Kleinstunternehmer (Abgaben, Vorschriften, Bürokratie usw.)
Dann jene die sich von der Propaganda rund um die Flüchtlingsthematik blenden lassen, da werden viele sehr sehr gut abgeholt von der AfD, deren Kommunikationsstrategie halte ich für die beste aller Parteien hier.
Und bevor jetzt jemand fragt, wie die AfD das lösen möchte: es spielt keine Rolle wie die das lösen möchten, entscheidend ist das sie dem Wähler erzählen das sie es können und das an jeder Ecke, so funktioniert Wahlkampf heutzutage, auch wenn das vielen nicht gefällt und auch wenn das nicht richtig ist.

Groucho schrieb:Sie wählen Rassisten und unterstützen somit Rassismus.

Und wer Rassismus unterstützt, ist ein Rassist.

Und wenn sie bei der nächsten Wahl wieder SPD, CDU, FDP, etc. wählen, verlieren sie diesen Status "Rassist" wieder?

Mensch, stellt euer eigenes Ego mal hinten an. Dann ist der Spuk auch mal vorbei, oder soll das evtl. gar nicht erst passieren?

Ich kenne Leute, die selbst migriert sind vor vielen Jahren, total Multi-Kulti sind, aber dennoch die AfD wählen, weil ihnen die Kriminalität, die von Flüchtlingen ausgeht, Angst macht. Sie haben kein Problem mit den Flüchtlingen, die sich an die Gesetze halten und helfen denen auch privat mit Spenden und helfen beim Papierkram für die Ämter .

Dazu muss ich sagen, dass sie direkt am Bhf wohnen und dass sich am BHF in dieser Stadt viele Flüchtlinge aufhalten.

Ob sie sich aber mit dem Wahlprogramm auseinander gesetzt haben, weiss ich nicht.

Wollte nur erzählen, dass es auch solche Wähler gibt. Sollte aber keine neue Info sein.

yari schrieb:Wollte nur erzählen, dass es auch solche Wähler gibt. Sollte aber keine neue Info sein.

Wenn man aus seiner eigenen Bubble mal rausschaut, gibt es die verrücktesten Geschichten. Man muss sie nicht nachvollziehen können, aber eingestehen das es sie gibt.

Während man noch an die stiefeltragenden Glatzkopfschläger glaubt, ist die AFD schon wieder in der nächsten Propaganda-Phase einen Schritt weiter.

behind_eyes schrieb:Genau wie bei dir kurz vorm eintreten und sich engagieren, Typ Allein-Unternehmer, Recht frustriert über die politische Situation und die immer schwieriger werdenden Bedingungen für Unternehmer, vor allem Kleinstunternehmer (Abgaben, Vorschriften, Bürokratie usw.)

So ähnlich ist mein Bekannter auch drauf, nur dass er ein Möchtegern-Unternehmer ist, ein Versager mit großen Ambitionen, aber er verkackt es immer wieder und daran sind natürlich alle anderen Schuld...
Er will am liebsten direkt in die Elite und die Migranten und die Regierung hindern ihn daran, so seine Meinung.

behind_eyes schrieb:Und bevor jetzt jemand fragt, wie die AfD das lösen möchte: es spielt keine Rolle wie die das lösen möchten, entscheidend ist das sie dem Wähler erzählen das sie es können und das an jeder Ecke, so funktioniert Wahlkampf heutzutage, auch wenn das vielen nicht gefällt und auch wenn das nicht richtig ist.

Genau, es geht der AfD nur um das Narrativ "Wir kümmern uns, mit uns wird alles besser, die Ausländer sind Schuld, wir "remigrieren" sie und dann wird es Deutschland besser gehen!", wie sie das umsetzen wollen, kommunizieren sie nicht, können sie ja auch nicht, weil sie keine Lösungen haben.
Und eben auch keine brauchen, weil sie durch ihre Stimmungsmache genug Wähler generieren, die nicht begreifen, dass die AfD nichts Konkretes zu bieten hat, nur die Gefühle werden gefüttert, der Hass und der Frust.
So sehe ich es jedenfalls.

DerThorag schrieb:Während man noch an die stiefeltragenden Glatzkopfschläger glaubt, ist die AFD schon wieder in der nächsten Propaganda-Phase einen Schritt weiter.

Ja, und ihr macht alle schön mit, indem ihr gewisse Wähler hier "rein wascht".
Schön auch, wie du zum Kontrast die Glatzen ins Spiel bringst.

Der AfD Wähler, also der "nicht rassistische" hat natürlich nur gute Absichten:

yari schrieb:weil ihnen die Kriminalität, die von Flüchtlingen ausgeht

Wie ihr es dreht und wendet, alle diese Menschen unterstützen mit ihrer Wahl Rassismus und Hetze.

Und wer sowas unterstützt, ist für mich ein Rassist.

Das mag bei euch traurigerweise anders aussehen....

Lepus schrieb:So ähnlich ist mein Bekannter auch drauf, nur dass er ein Möchtegern-Unternehmer ist, ein Versager mit großen Ambitionen, aber er verkackt es immer wieder und daran sind natürlich alle anderen Schuld...
Er will am liebsten direkt in die Elite und die Migranten und die Regierung hindern ihn daran, so seine Meinung

Ja richtig und da sage ich: why not? Solche Typen gibt es überall aber im Grunde hat keine ihrer Beweggründe was mit Rassismus zu tun bzw müssen dies nicht zwangsläufig, pauschal.

Lepus schrieb:Genau, es geht der AfD nur um das Narrativ "Wir kümmern uns, mit uns wird alles besser, die Ausländer sind Schuld, wir "remigrieren" sie und dann wird es Deutschland besser gehen!", wie sie das umsetzen wollen, kommunizieren sie nicht, können sie ja auch nicht, weil sie keine Lösungen haben.

Und müssen sie auch nicht, es geht um Stimmen, nicht um Lösungen und Stimmenfang (Wähler) hat halt traditionell nie was mit echter Lösungsfähigkeit zu tun.

Lepus schrieb:Und eben auch keine brauchen, weil sie durch ihre Stimmungsmache genug Wähler generieren, die nicht begreifen, dass die AfD nichts Konkretes zu bieten hat, nur die Gefühle werden gefüttert, der Hass und der Frust.
So sehe ich es jedenfalls.

Word, Emotionalisierung vom Feinsten.

Vielleicht sollte man darüber diskutieren, was man unter einem Rassisten versteht.

Wie können die denn Rassisten sein, wenn sie gleichzeitig diese Menschen unterstützen und selbst aus dem Ausland sind?
Sie wählen aus Angst die AfD, wahrscheinlich wie viele andere Menschen auch.

Ich kann dieses Verhalten auch nicht gut heißen, aber so ist die Lage.

@behind_eyes

Wenn 10 Millionen Menschen Rassisten wählen, macht sie das weniger rassistisch, als wenn 1000 Menschen eine rassistische Partei wählen?

yari schrieb:Sie wählen aus Angst die AfD, wahrscheinlich wie viele andere Menschen auch.

Ich kann dieses Verhalten auch nicht gut heißen, aber so ist die Lage.

*Frust.

Nicht nur "Angst". Angst kann natürlich abstrakt sein bzw. empfunden werden aber ich denke es gibt oft auch eher (spontane?) Frust- als denn Angstwähler, auch wenn abstrakte Ängste sicherlich oft auch Teil der Wahlkalkulation sind.

Ich mein ich hab se ja auch damals gewählt aber das war gefühlt noch eine ganz andere AfD - und meine Lebenslage oder Einstellung war auch etwas anders. Die heutige AfD kann man IMO nur noch bedingt mit der damaligen Lucke/Petry-AfD vergleichen, wo ich mal mein Kreuz 1-2 mal druntergesetzt hab. Auch wenn es damals schon die radikalen Strömungen oder Pappenheimer in ihr gab.

Für mich sind es indes populistische Versprecher, die teils sogar dem feindlichen Ausland zugeneigter sind als dem eigenen Staatsprinzip oder liberal-demokratischen Prinzip. Das finde ich gefährlich. Da wähle ich lieber alle anderen Parteien oder ne Kleinstpartei weil ich nicht weiß was ich mit jenen in potentieller Regierungs(mit)verantwortung kriegen würde. Im worst-case setzen sich die Russenfreunde durch was ich als Ukraineunterstützer nicht verantworten kann.

Die AfD als Konträr- bzw. potentielle Feindpartei (im Sinne von sich an fremde feindliche Mächte eher anbiedernd) ist daher für mich unten durch bis sie sich maßgeblich deradikalisiert und auch den Autokratenfetisch begräbt. Alle meckern se über die "Altparteien" aber die wähle ich dann lieber als so eine Populistenpartei die vorab viel versprechen kann aber bei Regierungs(mit)verantwortung dann vermutlich abkacken oder reale Endlichkeiten des Handelns erfahren würde, weil sie auch nur mit Wasser kochen können bzw. auf gesetzgeberische Mehrheiten angewiesen wären und sich an Verfassungsrecht halten müssen.

Ich habe zumindest sowohl unter den sogenannten "Altparteien" als auch unter alternativen kleineren Parteien genug Auswahl, als dass ich auch bei Frust oder Migrationskritik die AfD wählen müsste.

yari schrieb:Vielleicht sollte man darüber diskutieren, was man unter einem Rassisten versteht.

Ich mache ein Angebot:
Ein Rassist ist ein Mensch der rassistisch eingestellt ist und der dem Rassismus anhängt.
https://www.google.com/amp/s/www.duden.de/rechtschreibung/Rassist%3famp

Sachlich ganz genau wäre dies ein männlicher Mensch.

Ob eine Wahlstimme für eine Partei, die durch rechtsextreme Positionen auffällt, ausreicht diesen Titel zu erwerben, muss jeder selber entscheiden, ich persönlich habe noch keine fundierte Herleitung dazu gelesen - AfD-Wähler=Rassisten ist für mich diesselbe geistige Höhe wie Migranten=Straftäter.

Warden schrieb:Ich mein ich hab se ja auch damals gewählt aber das war gefühlt noch eine ganz andere AfD - und meine Lebenslage oder Einstellung war auch etwas anders. Die heutige AfD kann man IMO nur noch bedingt mit der damaligen Lucke/Petry-AfD vergleichen, wo ich mal mein Kreuz 1-2 mal druntergesetzt hab. Auch wenn es damals schon die radikalen Strömungen oder Pappenheimer in ihr gab.

Tatsächlich war ich bei Lucke schon raus weil es um Eurokritik ging, bzw den Ausstieg aus dem Euro... Aber nicht weil ich die Idee nicht mag (ich mag sie tatsächlich nicht) sondern weil dieses Vorhaben im Kern für mich als damalige Signature-Politik von Luckes Anfängen keine Zukunft (für mich) hatte. Ich dachte so, mensch der ist schon nicht dumm, als Politiker hat der mich voll überzeugt aber das Vorhaben an sich war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, so dachte ich damals.
Ich finde die Geschichte der AfD hinsichtlich des Sturzes von Lucke und der damit einhergehenden rechtsextremen Öffnung der Partei eine der spannendsten Parteilebensläufe die ich je gesehen hab, das wird in diesen beiden Dokus aus meiner Sicht sehr gut dargestellt:

Aufstieg rechts

https://www.zdf.de/play/dokus/zdfzeit-106/aufstieg-rechts-100

Da werden die Anfänge mit Lücke bis über den Sturz dokumentiert, mit Zeitzeugen.

Und weiter geht's ab 2015, der Beginn der Flüchtlingskrise und damit der Aufstieg der AfD:

AfD – Aufstieg in der Flüchtlingskrise

https://www.zdf.de/play/dokus/zdfzeit-106/die-afd-und-die-fluechtlinge-100

Sehenswerte Dokus, beide ca. 50min jeweils aber aus meiner Sicht sehr sachlich abgearbeitet.

Warden schrieb:Nicht nur "Angst". Angst kann natürlich abstrakt sein bzw. empfunden werden aber ich denke es gibt oft auch eher (spontane?) Frust- als denn Angstwähler, auch wenn abstrakte Ängste sicherlich oft auch Teil der Wahlkalkulation sind.

Es wird wohl eine Mischung aus mehreren Emotionen sein. Als Begründung wurde auch "Alternativkosigkeit" genannt.

Wie wir wissen wird genau das u.a. von der AfD ausgenutzt. Die Angst vieler Menschen und dass Misstrauen in andere Parteien

Sie glauben anscheinend , dass die AfD es schaffen wird, nur "nicht kriminelle" Flüchtlinge, die sich auch 100% korrekt ausweisen können, reinzulassen und die, die kriminell werden, schnell abzuschieben

behind_eyes schrieb:ich persönlich habe noch keine fundierte Herleitung dazu gelesen

:D Langsam wird es ein wenig peinlich.

Doch, die hast du schon mindestens zweimal gelesen.

Wer Rassismus unterstützt, ist ein Rassist. (Wer AfD wählt unterstützt Rassismus)
Egal, was sie sonst so über sich sagen. Talk is cheap.
Ich bemesse Menschen an ihren Taten.

behind_eyes schrieb:AfD-Wähler=Rassisten ist für mich diesselbe geistige Höhe wie Migranten=Straftäter.

Deine whataboutismen können das nicht verschleiern.

Groucho schrieb:Ich bemesse Menschen an ihren Taten.

Ich bemesse Menschen an ihren Motiven.

behind_eyes schrieb:Ob eine Wahlstimme für eine Partei, die durch rechtsextreme Positionen auffällt, ausreicht diesen Titel zu erwerben, muss jeder selber entscheiden, ich persönlich habe noch keine fundierte Herleitung dazu gelesen

ich persönlich habe noch keine fundierte Herleitung dazu gelesen
Wenn das wirklich stimmen sollte, empfehle ich die Verfassungssschutz-Urteile der Ostdeutschen Bundesländer, die bestehen daraus.
Darin heißt es Völkische Ideologie wirke dort wie ein monolithischer Block.

Sachsens Volks-chefUrban ist nach eigenem Bekunden seine rechtsextreme Einstufung trotdem ein Rätsel.
Das Verstehe wer will.
Zumal eine Zeitlang "Wessi" in diffamierender Weise wie rassistisch verwendet wurde um kurze Zeit, ebenjenen Wessis wie Höcke sklavisch hinterherzulaufen.
Die schämen sich nicht.

Auch wenn andere Nazi dumm rufen "Ihr seid och gar nich von hier"
Klar, wozu gibts Dialekte?
Um Dortmunder Sachsen zu erkennnen. :D

behind_eyes schrieb:Ich bemesse Menschen an ihren Motiven.

Schnell wirds peinlich!