@jafraelWeltheilande im Dutzend, da muß ich denn doch schmunzeln.
Es ist ja richtig, daß diese Darstellungen bereits in den von Dir genannten Bildern und Riten vor die Augen der Neophyten hingestellt wurden, dennoch bedeutet nicht alles dasselbe. Die Riten des Dyonisos sind natürlich etwas anderes als die der Demeter z.B.
Auch die Zeit sollte man berücksichtigen, also inwieweit die griechische Philosophie bereits in den Götterkult eingeflossen und den Menschen dann zum Zentrum des Geschehens machte. Wie etwa in der sich entwickelnden Tragödie.
Sehr frühe Kulte zeigen ein unmitttelbares Götterwirken unter Mitwirken der Halbgötter und Heroen sowie unmittelbaren Kontakt der Menschen, die diese Götter noch als von außen anschauend erleben konnten. So wirkten z.B. die Furien als von außen kommendes und eingesetztes Regulum und verfolgten den Schuldigen, bis er die Konsequenzen trug, wie es ebenfalls von einigen Eingeborenenstämmen bekannt geworden ist.
Erst in der Entwicklung wurde aus dieser unmittelbaren Anschauung ein inneres und innerlich wirkendes Gewissen.
Viele Einweihungen von denen uns nur die größten, mit diesen verbundenen Mysterienstätten noch dem Namen nach bekannt sind, hatten teilweise sehr verschiedene Aufgaben, aber dennoch wirkten sie alle an der Entwicklung mit.
Sie waren aber niemals für alle zugänglich! Und sie zeigten vor allem nicht Verurteilungen der Götter, sondern Wandelbarkeit, welche tragischerweise mehr und mehr in den Erdentod miteinfloß, der gerade von den Griechen als besonders tragisch für Götter und Menschen empfunden wurde und zuletzt nur noch die Sicht auf ein unfreies Dasein im Hades freigab.
Die Heraufziehende Mündigkeit des Menschen wird aber dennoch gerade in Griechenland sehr gut sichtbar, insbesondere auch, wenn man sich die Geschichten des Odysseus genauer ansieht.
Mit dem öffentlich vollzogenen Einweihungsgeschehen um Christus tritt aber etwas in Wahrheit noch nicht Dagewesenes auf. Verborgenes wird auf die Weltbühne gestellt!
Gerade das macht das Geschehen noch schwerer faßbar als es ohnenhin bereits ist.
Dennoch handelt es sich, wie bei den verborgenen Mysterien nicht um Theater, sondern um durchaus menschheitlich bedeutendes und zutiefst Ernst gemeintes Geschehen.
