Hunde

nairobi schrieb:Nun ja, ein Hund sollte sein Herrchen als Anführer akzeptieren und nicht beißen

Wenn mich einer körperlich bedrängt und anfasst und ich etwas gegen meinen Willen tun soll, weil ich angeblich "stur" bin, dann ist das für mich ein beschissener Anführer, dem ich nicht vertrauen kann und dem ich nicht folge. Zumal solche Dinge wie Sitz und Platz absolut nichts mit Führen zu tun haben, sondern billige Tricks sind.

Optimist schrieb:kenne eine Hundeschule, da bringen die dem Besitzer als erstes bei, dass der Hund zwischen "Arbeitsbereich" und "Freizeitbereich" unterscheiden können muss und auch wie der Besitzer dies - mit Liebe und positiver Bestärkung - erreichen kann.

Und erst wenn das Grundsätzliche klappt (z.B. sitz und bleib) und der Hund den Besitzer als Chef akzeptiert, fangen die mit Schwierigeren wie "platz" an

Es ist doch egal, ob der Hund jetzt Sitz oder Platz macht. Das sind billige Zirkustricks. Wichtiger ist, wer bewegt wen, wie viel Raum gebe ich, wo weicht der Hund auf Körpersprache, wo stellt er sich wieso quer usw. Also wer führt hier wen, wer gibt Schutz und Orientierung, wer setzt wem welche Grenzen, wie vermittle ich Regeln des Zusammenlebens. Sicher nicht, ob der Hund sich jetzt setzt oder nicht.

@sybel
Aus Liebe zu dem Tier?
Vielleicht ist es für das Tier besser ein neues Zuhause zu finden, als erst 1,5 Jahre keine Grenzen kennenzulernen und dann aber möglichst schnell mit Gewalt, damit man mit Baby "funktioniert".

nairobi schrieb:Hundeplanung ist gecancelt

Was ein Glück für den Hund 🐶
Ich lese ganz gern mal in Hundeforen mit und da stellen sich mir echt die Haare auf, was da von den Hunden erwartet wird. Grad Goldies passen ja optisch so schön ins Familienbild. Gibt echt Leute, die denken so ein Hund wäre ein Selbstläufer.

gagitsch schrieb:meine Frau und ich werden ab Januar Pflegestelle für Vermittlungshunde

Dafür habt ihr meinen echten Respekt.

Ich wäre sicher ein Pflegestellenversager.
Was mal meins ist, geb ich nicht mehr mehr.

Ich könnte auch nicht züchten, mal davon abgesehen, dass ich sowieso von Zucht keine Ahnung hab. Bei mir müsste sich jeder quasi bis auf die Unterhose nackig machen. Wahrscheinlich würde ich zum Stalker werden.

Hab einfach zuviel gehört und gesehen und mein Vertrauen in andere Hundemenschen ist oft nicht sehr gut. Gut gemeint ist nicht gleich gut gemacht. Bin mir aber sicher @Rumo guckt sich ihre zukünftige Besitzer sehr sehr genau an.

Unser erster Hund war ein sogenannter "Wohnzimmer-Upps". Das mit dem "Upps" würde ich heute nicht mehr so einfach glauben.
Wenn ich heute so drüber nachdenke, dass die ohne uns besser kennenzulernen nen Welpen mitgegeben haben, pfffff...

Sie hatte dort ne schöne Welpenzeit, ist gut geprägt worden. Da hatten wir Glück. Allerdings hat auf meine Mails schon nach ein paar Monaten keiner mehr geantwortet. Interesse, wie der Hund sich entwickelt gleich null.

Mit unserer ersten Hündin sind wir auch in die nächstbeste Hundeschule. Würde ich heute auch nicht mehr so machen, ohne mich zuvor besser zu informieren.

Die Welpengruppe war okay, die Rüppelgruppe hab ich mir ein paar Mal ohne Hund anguckt und dankend abgelehnt. Überforderte Besitzer und Hunde ausser Rand und Band.

Am meisten gelernt über Hunde und deren Erziehung, hab ich von einer Freundin, die wirklich Ahnung hat. Von ihr hab ich auch gelernt, mir aus verschiedenen Methoden das für uns beste raus zu ziehen.
Was bei dem einen Hund auf Anhieb funktioniert, ist für nen anderen noch lange nicht geeignet.

@Rumo
Wie gesagt ich finde es auch nicht gut. Nur verteufele ich nicht gleich den Menschen dahinter. Ein Hund der mit 15 Monaten noch keine Erziehung hat wird kaum eine Chance haben. Einer der durch falsche Erziehung verdorben wurde natürlich auch nicht. Ja Trainer in OG wie Nairobi schrieb sind größtenteils ehrenamtlich eben in dem Verein tätig und haben im Gegensatz zu vielen auch Grotten schlechten teuren Trainern meistens nichts davon. Und natürlich kann da noch so viel Liebe hinter stecken und es trotzdem nicht richtig sein.
Der Besitzer ist aber alleine dafür verantwortlich das der Hund nicht zu gegebener Zeit schon liebevoll ohne Zwang erzogen wurde.
Nein runter drücken ist nicht richtig, genauso wenig wie Alpharolle und der ganze Alpha Quatsch als solches.
Und ich gebe dir recht Sitz und Platz haben nichts mit führen zu tun aber der Mann hat sich in einer Gruppe eingetragen wo eben genau das das Ziel des Kurses war. Und eben bei einem Trainer einer OG nicht, wenn ich Nairobi richtig verstanden habe, einer gewerblichen Hundeschule.

Rumo schrieb:Es ist doch egal, ob der Hund jetzt Sitz oder Platz macht. Das sind billige Zirkustricks. Wichtiger ist, wer bewegt wen, wie viel Raum gebe ich, wo weicht der Hund auf Körpersprache, wo stellt er sich wieso quer usw. Also wer führt hier wen, wer gibt Schutz und Orientierung, wer setzt wem welche Grenzen, wie vermittle ich Regeln des Zusammenlebens. Sicher nicht, ob der Hund sich jetzt setzt oder nicht

da bin ich grundsätzlich auch bei dir.
Wobei ich es aber nicht schlecht finde, wenn Hundi auch mal sitz und bleib kann.

Das fand ich bei meinem damals nützlich, wenn ich mit ihm Suchspiele machen wollte.
Auch so fand ich es gut, wenn er Befehle konnte, weil ich mir denke, das könnte eine Art Gehirnjogging sein.

Jedenfalls hatte er immer viel Spaß dabei, wenn ich ihn z.B. ins Sitz/Bleib schickte, ihn nach paar Sekunden zu mir rief und dann als Belohnung etwas warf, was er dann holen wollte...

bahoma schrieb:Von ihr hab ich auch gelernt, mir aus verschiedenen Methoden das für uns beste raus zu ziehen.
Was bei dem einen Hund auf Anhieb funktioniert, ist für nen anderen noch lange nicht geeignet

das ist auch meine Erfahrung. Deshalb finde ich es nicht gut, wenn Hundetrainer so pauschal sagen, dieses und jenes muss man so und nicht anders machen.
Finde auch, man muss individuell sich auf jeden Hund neu einstellen und herausfinden, was und wie jeweils geht oder auch nicht geht.