Vermisstenfall Madeleine McCann

DatNat schrieb:Es gibt einen deutschen Fall (60er- oder 70er-Jahre glaube ich), bei dem ein Baby vor einem Laden aus dem Kinderwagen entführt wurde.

Der Junge hieß Felix. Felix wurde ausgetauscht.
Das war 1984 in Dresden. In der DDR war es damals normal, Säuglinge in ihren Wagen vor den Geschäften stehen zu lassen.
Das kommt uns heute befremdlich vor, aber damals war das üblich. Man hatte Vertrauen.
Felix Eltern haben in ihrem Kinderwagen ein fremdes Kind gefunden, mit einem Muttermal im Gesicht.
Es scheint heute klar zu sein, dass der kleine Junge ausgetauscht wurde, weil er diesen "Makel" hatte. Eine russische Offiziersfamilie, wollte ihrer Familie zuhause wohl ein schönes Kind präsentieren.

Ich habe neulich nochmal eine kurze Doku zu dem Fall McCann gesehen. Restaurant und Unterkunft lagen nur wenige Meter auseinander.
Wer sich über das Verhalten der Eltern aufgeregt, sollte überlegen, ob er/sie nicht schon ähnlich gehandelt hat.

Ist es nicht merkwürdig? In der einen Nacht, in der das Kind geschrien hat, hat es nur nach "Daddy" gerufen. Warum nicht Mummy?

Vielleicht war zu dem Zeitpunkt schon jemand männliches im Appartement?
Wie gut konnte Maddie reden? Normalerweise bilden Kinder in dem Alter schon sinnvolle Sätze, sie hätte es wohl ihren Eltern erzählt, merkwürdig ist es trotzdem.

Die Tür zum Schlafraum der Kinder wurde heran gezogen, als die McCanns gingen.
Bei der Runde nach 21 Uhr, die ein Freund der McCanns gemacht hat, war die Tür offen. Er zog sie wieder bis auf einen Spalt breit zu, bemerkte dass das Zimmer ungewöhnlich hell war und hörte ein Geräusch, hat aber nicht genauer nachgeguckt.

Mutmaßung war, Taschenlampe oder das Fenster war zu dem Zeitpunkt schon geöffnet und das Straßenlicht schien hinein.


Beim Rundgang von Maddies Mutter, war die Tür wieder offen. Wurde die Tür, nachdem der 21 Uhr Rundgang beendet war, wieder geöffnet? Oder war der Durchzug beim öffnen der Terrassentür schuld?

Wenn es die Tage davor keinen Kontrollgang gab, wurde der TV vielleicht überrascht und wäre fast aufgefallen?
Hier war von einem Spray das betäubt die Rede, wenn sie beim ersten Besuch laut wurde, ihn evtl. dadurch vertrieben hat, hatte er für den zweiten Besuch etwas zur Betäubung dabei?

@frauZimt
Das habe ich anders in Erinnerung. Das Kind war zwar weg, aber der Wagen blieb leer. Den anderen, kranken Jungen fand man woanders „ausgesetzt“ in der gleichen Stadt allerdings (Dresden meine ich). Es blieb bei der Vermutung, dass der Junge als Tauschobjekt diente und das weil er krank war. Der Verdacht mit den Russen blieb ein Verdacht. Die waren ja damals überall stationiert und nicht besonders beliebt in der Bevölkerung. Der Begriff „Die Freunde“ wenn man von den Russen sprach, war ein rein politisches Wunschdenken.

@Lingh
Der Fall in Dresden ist hier leider Offtopic.
Ich schreib dir später eine PN.

Ich hoffe, dass sich der Fall McCann jetzt zumindest klären lässt und, dass der Täter überführt werden kann.
Leider ist viel Zeit vergangen und die Autos (die er damals fuhr) wird es nicht mehr geben.
Die Ermittler werden jetzt nur das Nötigste an die Presse geben. Vielleicht hat man einen DNA-Treffer erzielt?
Der jetzt Verdächtige hat doch wahrscheinlich Spuren (Haare, Hautschuppen) im Apartment hinterlassen?

MissMary schrieb:Ich hätte meine Kinder in dem Stil auch nicht alleine gelassen - sie sind nun alles Teenager, trotz größtmöglicher Sorgfalt sind wir bei jedem Kind mehrfach in Situationen gekommen, wo wir am Ende dachte "puh, gerade nochmals gut gegangen". Und das, obwohl wir sehr sehr vorsichtig waren.

Geht mir genauso. Ich hätte meine Kinder auch nicht alleine gelassen in dem Alter, noch dazu in einem fremden Land.
Aber ich denke die Eltern haben hier einen Fehler gemacht, so wie viele andere Eltern auch Fehler machen. Für den sie jetzt auf die grausamste Weise bezahlen.
Das wünscht man seinem schlimmsten Feind nicht.

Karlssohn schrieb:Die Geschichte mit den Schweinen kann aber auch eine Finte sein - nach einigen Zeugensichtungen könnte Maddie ja auch irgendwo mit nach D genommen worden sein - und alle suchen irgendwo Leichenspuren.

Mir lassen einige Sichtungen keine Ruhe.
Es wurde unter anderem mehrere Male von Sichtungen in Marokko berichtet. Immer ein Mann mit einem blonden Kind.
Auch von einer Frau und einem Mann war die Rede.
Es gab Zeugenaussagen wo von einem dunkelhaarigem Mann mit dunklem Teint berichtet wird, der sich vor dem Apartment aufgehalten hat. Auch hier soll der weiße Van vor dem Hotel geparkt haben. Und und und....
Wenn man das alles zusammenfasst dann fällt es mir schwer zu glauben, dass er alleine gehandelt hat. Und es fällt mir schwer zu glauben, dass er Madeleine kurz nach der Entführung getötet hat.
Denn dann müsste man meinen, dass keine, überhaupt keine dieser Sichtungen der Wahrheit entsprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich alle geirrt haben.
Ich frage mich ob man bereits die Familie Smith befragt hat, immerhin ging man ja jahrelang davon aus, dass die den Täter gesehen haben.

Es wurde berichtet, 2006 wurden beim Ausräumen der Finca in einem Müllbeutel Perücken und "seltsame Kleidungsstücke - mglw. Kostümierungen" - gefunden.
Bei der Formulierung dachte ich anfangs an schwarze Kutten für (Satans-) Kult oder eine Art "Lack und Leder" für SM oä "Partys". Mittlerweile halte ich aber auch eine Verkleidung/schwarze Kleidung wie die des MASKENMANNs für möglich, um unerkannt agieren zu können.
Im Hinblick auf Mrs. Fenns Aussage, ein Kind weinte und rief "DADDY ?" (vllt. auch auf die Aussage eines Jägers im Inga-Fall, er hätte "PAPA"-Rufe im Wald gehört) wäre es denkbar, dass sich ein MANN in der Gegenwart des Kindes befand, dieses aber nur die männliche Statur/Stimme bemerkte und deshalb mit "Daddy" [bist du das? Warum hast du dich so komisch angezogen? Was tust du?] ansprach. (Sehe gerade @Summet hat ähnliche Gedanken.

"Seltsame Kleidungsstücke" ist für mich ein Trigger in diesem Fall. Aber bestimmt wurden sie als Müll entsorgt...

Summet schrieb:Wenn es die Tage davor keinen Kontrollgang gab,

Warum sollte es die Tage davor "keinen Kontrollgang" gegeben haben?
Soviel ich weiss, wurde das jeden Tag so gehandhabt...

Summet schrieb:Ist es nicht merkwürdig? In der einen Nacht, in der das Kind geschrien hat, hat es nur nach "Daddy" gerufen. Warum nicht Mummy?

Ich finde das nicht merkwürdig. Ich kenne mehrere Kinder, die eher nach ihrem Vater als ihrer Mutter rufen würden. Allerdings haben in den mir bekannten Familien die Väter die Elternzeit gemacht.

Mein Patenkind würde nach ihrem Papa rufen, weil sie - gerade 4 Jahre alt geworden- weiß, dass Papa eher nachgibt als Mama. Allerdings ruft sie, wenn sie nachts plötzlich wach wird, abwechselnd nach Mama und Papa.

Meiner Meinung nach kann man daraus keine Rückschlüsse ziehen, dass ein fremder Mann anwesend ist.

RedRobin schrieb:Warum sollte es die Tage davor "keinen Kontrollgang" gegeben haben?
Soviel ich weiss, wurde das jeden Tag so gehandhabt...

Das kam durch die Aussage der älteren Nachbarin auf, die über eine Stunde lang Kinderweinen hörte.

@RedRobin
Weil die Nachbarin eine Stunde und 15 Minuten lang das weinen gehört hat und erst dann kamen die Eltern nach Hause . Also wurde ja nicht wie danach aller 15 oder 30 Minuten nachgesehen. Unverantwortlich sowas wirklich.

Kuno426 schrieb:Es wurde berichtet, 2006 wurden beim Ausräumen der Finca in einem Müllbeutel Perücken und "seltsame Kleidungsstücke - mglw. Kostümierungen" - gefunden.
Bei der Formulierung dachte ich anfangs an schwarze Kutten für (Satans-) Kult oder eine Art "Lack und Leder" für SM oä "Partys".

Dabei dachte ich an eine Sichtung in Amsterdam. Wo eine Verkäuferin eines Partygeschäftes, Madeleine erkannt haben will.
Ich nehme mal an, mit Partygeschäft ist ein Geschäft gemeint, indem man Kostüme, Perücken usw kaufen kann.

Kuno426 schrieb:"Seltsame Kleidungsstücke" ist für mich ein Trigger in diesem Fall.

Oha, danke für die Verbindung nochmal.

Tatsächlich hat Brückner bei der Vergewaltigung der 72-Jährigen laut Braunschweiger Zeitung auch eine Maskierung getragen:

Von sich selbst zeichnet er das Bild eines hilfsbereiten Mannes mit wechselnden Beziehungen zu Frauen, der nichts mit jenem maskierten Täter zu tun hat, der es im September 2005 regelrecht genossen haben soll, sein hilfloses Opfer durch Schläge mit einem biegsamen metallenen Gegenstand zu quälen und zu erniedrigen.

Und die Bild-Zeitung schreibt:

Das Opfer habe eine geschwärzte Taucherbrille getragen, die die Einbrecher beim Deutschen auch im Schlafzimmer entdeckt hatten.

Ney war auch in Portugal. Er war wohl auch im Ocean Club, wenn auch nicht zur Tatzeit.
Beide waren Sexualstraftäter mit einer (womöglich gemeinsam gebildeten) Vorliebe für Kostüme und Maskierungen.
Die müssen sich doch gekannt haben.
Oder wie der Käufer von Brückners T3 sagt: "Wir, die Deutschen, die an der Algarve leben, kennen uns alle mehr oder weniger."

@Trine
Die Möglichkeit würde ich dennoch in Betracht ziehen. Der Maskenmann begann ja auch nicht mit Entführungen, sondern drang zunächst nur in Schlafsäle ein.
Ob sich das Kind früh an den AlbTraum erinnern konnte bzw. ob die Eltern es beschwichtigten, es hätte nur schlecht geträumt?
(OT: Ein Junge im Internat erzählte sogar, dass er sich einschliessen wolle, damit SIE ihn nicht holen können... Leider hat ihm diese klare Kommunikation, ggü einer Freundin, nichts genützt!)

frauZimt schrieb:Ich hoffe, dass sich der Fall McCann jetzt zumindest klären lässt und, dass der Täter überführt werden kann.
Leider ist viel Zeit vergangen und die Autos (die er damals fuhr) wird es nicht mehr geben.
Die Ermittler werden jetzt nur das Nötigste an die Presse geben. Vielleicht hat man einen DNA-Treffer erzielt?
Der jetzt Verdächtige hat doch wahrscheinlich Spuren (Haare, Hautschuppen) im Apartment hinterlassen?

Ich bin da ziemlich zwiegespalten was das Thema anbetrifft. Es gibt Bundesländer, da würden die Indizien bereits ausreichen, um Anklage gegen B. zu erheben.

Wie oft gab es bereits in den vergangenen Jahren in ähnlichen Fällen Verdächtige mit pädophilen Neigungen, ähnliche Strafregister, wo der Täter nicht überführt werden konnte. Allein der Fall Maddie hat den britischen Steuerzahler mehr als 13 Millonen Pfund gekostet. Die britischen und portugiesischen Beamten haben auch nicht wirklich gut miteinander harmoniert und die portugiesischen Ermittler waren ziemlich überfordert mit dem Fall.


Ich erinnere nur an dem Fall Peggy K. aus Lichtenberg in Hof. Wie oft worden da bereits mutmaßliche Täter präsentiert, Grundstücke umgegraben, Verdächtige waren in U-Haft. Ein geistig behinderter Mensch einen Geständnis ohne Anwalt herausgepresst, was er später widerrief, Wiederaufnahmeverfahren nach Jahren, Freispruch und und und. Da hatte man das Gefühl als neutraler Betrachter,dass das halbe Dorf pädophil gewesen ist, soviel Verdächtige waren das auf einmal.

Sogar Paralellen zu den NSU Morden worden gezogen, usw. Herausgekommen ist bis heute nichts.

Es wäre wirklich zu wünschen, dass sich im Fall Maddie, auch im Zusammenhang zu anderen vermissten Kindern, wo der Tatverdächtige Christian B mit in Verbindung gebracht wird, sich weitere Zeugen melden, die Ermittler Beweise finden, die zweifelsohne die Schuld belegen. Ein weiterer Indizienprozess will sicher keiner haben. Von sich aus wird der Beschuldigte kein Offenbarungseid in Form eines Geständnis leisten, dass er der Täter ist, obwohl sehr viel dafür spricht, dass er die Kinder entführt und ermordet haben könnte. Der wird alles versuchen schnellstmöglich wieder auf freien Fuss zu kommen, um unterzutauchen.

Dabei dachte ich an eine Sichtung in Amsterdam. Wo eine Verkäuferin eines Partygeschäftes, Madeleine erkannt haben will.
Ich nehme mal an, mit Partygeschäft ist ein Geschäft gemeint, indem man Kostüme, Perücken usw kaufen kann.

@Tinker
Da steht zwar war ein Partygschäft in Amsterdam. Aber es ist eigentlich ein Ballongeschäft. Weiter unten im Artikel wird es deutlich. Auf der Website gibt es zumindest nur Ballons. Hab auch schon überlegt was die dort gekauft haben könnten, wenn es die Entführer gewesen sind.
https://www.sueddeutsche.de/panorama/maddie-akten-veroeffentlicht-war-madeleine-in-amsterdam-1.588225

@1899Ost
@Käsepizza

1899Ost schrieb:Allerdings war der doch bis 2015 im Besitz von Christian B. und von einem weiteren Camper war nie die Rede. Für mich noch eine Unklarheit.

Käsepizza schrieb:Von einem Camper lese ich das erste Mal.
Das könnte bedeuten, dass er zeitgleich zwei Fahreuge in D hatte, genauso wie er zwei Fahrzeuge in Portugal hatte. Oder der Camper gehörte nicht ihm bzw war nicht auf ihn gemeldet

Der Wohnwagen, den er in Neuwegersleben genutzt haben soll, soll ein "Winnebago"-Camper sein:

Sowohl in Portugal als auch in der Börde habe der Verdächtige zum Zeitpunkt der Taten auf abgelegenen Grundstücken gewohnt, teilweise in Wohnwagen. Und er soll jeweils mehrere Autos besessen haben.

In Portugal fuhr er einen dunklen Jaguar und einen VW Kleinbus. In Neuwegersleben soll er unter anderem einen Wohnwagen vom Typ "Winnebago" genutzt haben.

https://www.mdr.de/brisant/maddie-inga-vermisst-zusammenhang-100.html

Hier schweifen viele vom Thema ab,
@Coldcases

wieso sollte CB untertauchen...? Aufgrund dessen ist es ja nicht belegt ob er damit was zutun hat, viel eher kann man Vermuten wäre die Einrichtung Mittäter gar Täter.diese Nicole etc... Heisst die so...

Den bei paar Sichtungen des Kindes wahr ja anscheinend ein Paar in der Nähe...

Folglich ist es anzunehmen daß es einen Ring gibt.

sooma schrieb:Der Wohnwagen, den er in Neuwegersleben genutzt haben soll, soll ein "Winnebago"-Camper sein:

Ja, das ist gemeint. Bischof hat bei der Augsburger Allgemeinen auch von "Winnebago" gesprochen.