Inga Gehricke - Fünfjährige in Stendal vermisst

Ich dachte auch sehr lange darüber nach, was Inga`s Mutter im Stern sagte.
Das sie denkt, dass sie noch lebt und ganz woanders ist.
Aber ein 5 jähriges Kind von der Außenwelt 2 Jahre lang zu verstecken, halte ich obwohl es den Fall Kampusch gab, für unwahrscheinlich.

dass die mutter sich das wünscht ist doch menschlich sehr verständlich!
auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür eben sehr gering ist.

Wenn das Schicksal von Natascha Kampusch hier reingebracht wird, muss ich direkt an die Ermittlungsfehler denken, die dort zu hauf gemacht wurden.

Schade, dass man von Seiten der ermittelnden Behörden nichts weiter hört.natürlich hat man keine Lust den Mob auf den Plan zu rufen, aber da gerade dieser Fall so medial war ,ist natürlich auch das Interesse groß, ob es schon subjektiven Tatverdacht gab, oder auch welche Zeugenaussagen von besonderer Bedeutung waren.

Es macht mir schon Angst, dass das Schicksal von Inga vllt für immer ungesühnt bleibt und irgendwann in Vergessenheit gerät.

Wenn man so gar keine Spuren und Anhaltspunkte hat, wird es natürlich immens schwer, ein Kind zu finden. 

Hätte Silvio S. z.B. nach einem Opfer aufgehört, hätte man ihn und auch das erste Opfer niemals gefunden. 

Was nun natürlich zum nächsten Gedanken führt: Wenn die kleine Inga von einem Verbrecher mitgenommen wurde, warum gab es vorher oder nachher keine ähnlichen Fälle in der Gegend?

inci2 schrieb:Ich halte es trotzdem für wahrscheinlicher, daß die Kleine auf dem Gelände
tödlich verunfallt ist. Das ist jetzt einfach ein Bauchgefühl, zumal auch die
Mutter gesagt hat, daß sie sich gerne versteckt habe, und der Vater ja auch
angedeutet hat, daß sie wohl mal gerne ein wenig ausgebüxt ist, und man
die Info des Vaters auch so deuten kann, daß sich die Kleine da "riskant" verhalten
hat. Also "riskant" aus Sicht eines Erwachsenen, Kinder haben da ja doch andere
Maßstäbe.

Du beißt dich so an der Aussage des Versteckens fest. Hast du eine Vorstellung davon, wie sich 5-jährige Kinder verstecken? das passiert gerne hinter einer durchsichtigen Gardine oder einer schmalen Holzlatte. Ein so kleines Kind hält beim Verstecken dennoch Sichtkontakt, weil es selber Angst bekommt, wenn es die Erwachsenen nicht mehr in Sichtweite hat.

Zwei Jahre sind es nun schon...
Ich habe gerade nochmal die ersten Seiten des Threads gelesen, damals schrieb ich am 03.05.:


ich hoffe, die Maus hat sich nur verlaufen und wird bald gefunden.



Da war Ingas Verschwinden noch frisch und alle hier hofften mit.
Es macht mich wirklich traurig, dass es diesen Thread noch gibt..."geschlossen, das Kind ist wieder da" wäre nach meinem Geschmack. Denn was soll man nach zwei Jahren hoffen?

inci2 schrieb:Ich kann mich daran erinnern, daß ein User damals mal gesagt hat, er wolle
dahin fahren und sich an der Suche beteiligen. Ich weiß aber nicht mehr, welcher
User das war. Vielleicht fällt das einem ja hier noch ein.

Ich erinnere mich, weiß aber auch nicht mehr welcher User das war, habe leider beim querlesen auch nichts gefunden

Axolotl schrieb am 07.05.2015:Vielleicht sollten wir einfach mithelfen zu suchen, anstatt hier rumzulabern. Habe gerade mal geguckt: Ich brauche 1, 5 Stunden mit dem Auto. Ich fahre da jetzt hin und nehme auch meine Hunde mit :)

Hat noch jemand Lust zu helfen?

07.05.2015 um 12:01

Jetzt sind es wirklich schon 2 Jahre, und immernoch nichts, keine Spur, kein Hinweis.
Wirklich sehr tragisch, auch ich dachte anfangs noch, es wird sich schnell aufklären.
Gehe mittlerweile auch von einem Verbrechen aus, und der Täter hatte viel Glück.

ich denke mir, dass es gar nicht sicher ist, wo sie genau vom Grillplatz aus hingelaufen ist. Das sie zurück wollte, ist vielleicht eher eine Vermutung. 
Ich stelle es mir so vor: Inga kam auf dem Grillplatz mit den Wasserflaschen an. Dann hatte sie vielleicht Durst und wollte gleich was trinken, was vielleicht abgelehnt wurde mit den Worten, sie sollle zurücklaufen, sich dort was zu trinken holen. Die Kinder achteten vielleicht nicht besonders auf Inga, was sie dann machte. 
Als dann die grosse Schwester  alleine zurück zur Mutter kam, bemerkte diese, dass Inga nicht dabei war und wurde aufmerksam. Auf die Frage hin, wo Inga sei, wurde eben geantwortet, dass sie wieder zurück wollte, da sie Durst hatte.. Wohin sie letztlich aber gelaufen ist, kann man gar nicht so genau wissen... Oder hatte man sie wirklich gesehen, wie sie sich wieder auf den Rückweg machte?

Und das sich sich lange irgendwo versteckte, schliesse ich auch aus. Das halten 5jährige normal nicht lange durch. Meiner Tochter zumindest würde es nach 1min langweilig werden, wenn sie nicht gefunden wird...

@Traumfeee
Hast du eigentlich vom Stern eine Antwort auf deine Email bekommen?

Moin..
Wurde bestimmt schon angerissen das Thema:

Es gibt ja ein Integrationsangebot einer besagten Klinik in Uchtspringe.. dort werden zur Integration Ausbildungen angeboten.. u.a. im Forstbereich..
Gerade diesen Zweig fand ich sehr interessant..

Auch findet man dort mehrerer Ausbildungen..
Von Gastro bis Krankenpfleger etc. ..

Da ich immer noch denke dass der Täter sich genau aus kannte..

Falls ich hier wieder was los trete, sorry.. war nur eine Überlegung nachdem ich mir das mal genauer angesehen habe und auch Fahrradrouten gecheckt habe..

Es versetzt mir Messerstiche ins Herz, wenn ich lese, die Mutter hofft, dass Inga jetzt bei einer anderen Familie wohnt. So sehr ich diese Version sowohl Inga, als auch ihrer Familie wünsche, ist es so gut wie ausgeschlossen.
Inga war damals schon 5 ½ Jahre, sie erinnert sich an ihre richtige Familie und würde nur heim wollen.

Da sie den ganzen Tag dort verbrachte ist sie jemandem aufgefallen. Dann hatte diese Person das „Glück“, Inga alleine auf den paar Metern vom Grillplatz zum Gästehaus anzutreffen. Vermutlich stand er (ich gehe zu 99 % von einer männlichen Person aus) neben seinem aufgesperrten Fahrzeug. Ich glaube nicht, dass er Inga zu sich gelockt hat, das hätte zu lange gedauert. Ich glaube eher, dass er sie einfach geschnappt und in sein Fahrzeug geworfen hat. Das geht innerhalb von Sekunden und bevor das Kind noch schreien kann, ist schon die Tür / der Kofferraum zu.
Dann ist er wahrscheinlich seelenruhig und langsam davongefahren.

Ich verstehe nicht, dass man heutzutage weder über Handyauswertung, noch mittels Satellitenbilder feststellen kann, wann wer wo weggefahren ist. Der hat doch ganz sicher ein Handy mitgehabt und da es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Spontanverbrechen war, war es auch eingeschaltet.

Dieser Fall macht mich unendlich traurig und wütend zugleich. Ich war immer schon eine hysterische Helikopter Mutter, aber dieser Fall hat das nochmals verschärft!

Ich bin auch von der Sendung XY enttäuscht – der Fall wurde dort anders dargestellt, als von der Mutter beschrieben – die Sendung hat nicht mehr das Niveau, als noch Eduard Zimmermann dabei war.
Ich wünsche es den Eltern und auch Inga, dass dieser Fall – vielleicht mit privaten Ermittlern (dafür gehört ein Spendenkonto eingerichtet) – doch noch gelöst wird!

Ein Kind zu entführen geht leicht und schnell. 
Es ist lautlos und wenn ein Auto im Spiel ist schnell vollzogen.


In diesem Fall ist es so schwer nachzuvollziehen  weil niemand weiss WO genau der Abgriff stattfand. 

entschuldigt meine frage, falls schon gestellt. alle seiten habe ich mir nicht durchgelesen.

wurde mal geschaut, welche handys während des verschwindens in diesem gebiet eingelockt waren?

@Flamingo85
Dazu gab es nie offizielle Pressemitteilungen. Gehört aber zur Standardermittlung und wurde sicherlich durchgeführt. Bei mindestens 200 anwesenden Personen an diesem Nachmittag wird das aber sicher nicht leicht gewesen sein.
Wenn der Täter das Handy ausgeschaltet hatte und nur vorbei fuhr, hat man keine Chancen ihn zu finden.
Wenn der Täter dort "befugt" ein-und ausgeht/-fährt, dann kann man ihm aber bei der nicht vorhandenen Spurenlage auch nichts nachweisen. Man hätte damals alle Fahrzeuge anwesender Personen mit Mantrailer auf Geruchsspuren nachuntersuchen müssen. Wieviel Fahrzeuge werden an dem Nachmittag am Gelände gestanden haben?- Schätze 50+
Viel Arbeit. Und wenn mans nicht zeitnah durchführt oder das Fahrzeug gut gereinigt wurde....

MaryPoppins schrieb:Bei mindestens 200 anwesenden Personen an diesem Nachmittag wird das aber sicher nicht leicht gewesen sein.

@MaryPoppins
@Flamingo85

Mit der heute zur Verfügung stehenden Technik - hoch komplexe Software, Datenbanken und auch Hardware - sind 200 Datensätzen mittlerweile nur noch ein Pups. Mittels eben spezieller Software können diese Daten mitunter bereits schon nach Minuten gewisse Informationen liefern, in der Tiefe analysiert sind mit solch einer Software regelrechte "Geschichten" ableitbar. 

Ebenfalls interessant dürften vielmehr auch die darüber hinaus angrenzenden Verbindungen sein, die sich aus den 200 Datensätzen zusätzlich ableiten lassen. Wenn nicht aus den eigentlichen 200 Datensätzen sich bereits schon Auffälligkeiten ergeben, könnten sich durchaus aber aus den weiteren Nummern evtl. interessante Informationen aufbauen. 

MaryPoppins schrieb:Wenn der Täter das Handy ausgeschaltet hatte und nur vorbei fuhr, hat man keine Chancen ihn zu finden.

Auch das ist ein Trugschluss. Es mag mitunter sein, dass ein Täter genau in dem Zeitraum sein Handy deaktiviert als er sich im Bereich des Wilhelmshofs aufgehalten hat. An dieser Stelle kann man aber so gesehen eine Negativbetrachtung aufbauen indem man eben das Gebiet des Wilhelmshof nicht direkt betrachtet sondern stattdessen die umliegende Umgebung. Hier tauchen dann sicherlich wesentlich mehr Daten auf die man analysieren muss, aber man kann sich dass dann wie ein Radar vorstellen. Wenn eben im größeren Umkreis sich diverse Handynummern auf das Gebiet des Wilhelmshof zu bewegten und sich diese ab einen gewissen Zeitpunkt deaktivierten ist das auch sehr auffällig. Wenn dann diese Nummern oder zumindest eine Nummer sich nach einem gewissen Zeitpunkt wieder aktiviert wurde und sich vom Wilhelmshof entfernten, dann ist das eine Verbindung die mehr als auffällig erst einmal ist.

Sollte man dann - und davon geh ich mal kräftig aus - sich auch Verbindungen mehr in Richtung Uchtspringe und eben dort ganz besonders das Gebiet um die Forensik näher betrachtet und sich mitunter weitere Querverbindungen wieder in Richtung Wilhelmshof ergaben, dann bauen sich da auf Dauer wie oben beschrieben regelrechte "Geschichten" auf.

Sollten darüber hinaus der oder die Täter noch wesentlich blöder gewesen sein und das selbe Handy genutzt haben wie z.B. bereits mindestens ein Jahr zuvor und man dann auf einmal feststellen konnte, dass diese Nummer bei anderen Observierungen ebenfalls auftauchte, dann kommt man gewissen Erkenntnissen noch bei weitem näher.

Fakt ist, dass man aus Handyverbindungen eine Unmenge an Informationen ableiten kann. Entweder in Form von Querverbindungen zu anderen Personen oder aber auch Bewegungsmuster bzw. sogar beides gekoppelt. Ist alles mittlerweile mehr als möglich, insbesondere seit dem Thema Terrorismus in unserem Lande.

@Tamins
Danke für die detaillierte Info!
Leider scheint sich aber im Fall Inga aus der vorliegenden Datenauswertung keine weitere Erkenntnis auf den Täter ergeben zu haben.
Heisst für mich, dass der Täter entweder gar kein Handy mitführte. Oder dass der Täter sogar von der Polizei befragt wurde, wie andere Besucher, Mitarbeiter, Lieferanten, Patienten etc auch, nur so unauffällig erschien oder ein falsches Alibi vorweisen konnte, dass er bisher durchs Raster fiel. Die Frage ist, ob es Sinn macht alle bekannten Personen noch einmal zu befragen, in der Hoffnung dass einer doch nervös wird oder eine abweichende Geschichte erzählt.

@MaryPoppins

Das ist der Eindruck der nach außen hin durch die Ermittler mittels der Presse vermittelt wurde. Welche Informationen sich jedoch intern wirklich ergaben, davon haben wir Ottonormalos keine Ahnung.

Ich verweise aber nochmals auf meine zuvor geschriebene Nachricht. Es konnte mitunter auch ermittelt werden, welche Besucher, Bewohner oder Betreuer an dem Tage wie Du schreibst eben kein Handy mitführten oder es eben nicht aktiviert haben aber in den Tagen zuvor und erst recht danach eben ständig wieder in Betrieb hatten. Hier aber auch die Anmerkung, dass ich sicherlich nicht weiß, wie es mit den Auflagen im Wilhelmshof war was die Nutzung eines Handys der Bewohner (Patienten) betraf.

MaryPoppins schrieb: Oder dass der Täter sogar von der Polizei befragt wurde, wie andere Besucher, Mitarbeiter, Lieferanten, Patienten etc auch, nur so unauffällig erschien oder ein falsches Alibi vorweisen konnte, dass er bisher durchs Raster fiel.

Wer weiß, es liegen bestimmt ausführliche Befragungsprotokolle jeder einzelnen Person vor, die sich an dem Tage auf dem Wilhelmshof aufgehalten haben. Es kann wohl sein, dass aus diesen Informationen in den bisherigen zwei Jahren nichts ableiten ließ (ich persönlich gehe jedoch vom Gegenteil aus), aber eben evtl. in der Zukunft wohl schon. 

Hier noch ein Artikel aus der Stern. Im Interview Ermittler R. Klockziem! 

http://mobil.stern.de/panorama/stern-crime/vermisste-inga--ermittler-spricht-mit-dem-stern-erstmals-ueber-den-fall-7428740.html