Vermisste Familie aus Drage

Um nochmal auf die Auswahl der Brücke zurückzukommen:
Ich denke, Marco S. wusste, dass dort geeignete Betonklötze vorhanden sind, darum diese Brücke.
Warum er sich mit Gewicht beschwert hat:
1. Damit er - falls er den Sprung noch überlebt - sich nicht mehr nach oben kämpfen kann und schnell ertrinkt.
oder/und
2. Damit er nicht gefunden wird.

Arbeitshandschuhe wahrscheinlich deshalb, weil man damit einen Betonklotz tragen und sich auch besser festzuren kann, wenn man welche trägt.

Angenommen Marco S. ist gar nicht mit dem Fahrrad nach Lauenburg gefahren, sondern mit dem Herrenfahrrad bis nach Winsen zum Bahnhof, wo es auch gefunden wurde. Er fährt mit dem Zug weiter nach Lauenburg, wo er bereits das Damenfahrrad zuvor deponiert hat. Mit diesem bringt er den Betonklotz an die Elbe und nimmt sich dort das Leben. Aber dazu müsste es eventuell Zeugen geben, dass er mit dem Zug gefahren ist. In diese Richtung hat man auch noch nichts gehört. Ich denke mal, dass wirklich dieser Betonklotz mit ein Grund für die Wahl des Ortes war, aber auch, dass er glaubte, dort nicht gesucht zu werden.

@Robin76

Zu dem Zeitpunkt, als der Betonklotz geschnappt hat, war auf der Geesthachter Brücke genau so ein Absperrgitter mit genau dem gleichen Betonklotz dran. Das war also kein Motiv die Lauenburger Brücke zu wählen. Außerdem findet man die Dinger zuhauf. Das ist alles so umständlich, verstehe ihn nicht, warum er nicht in Drage in die Elbe gehopst ist. Warum hat er solch einen Aufwand betrieben? Mit den Fahrrädern, den Gurten darauf. Zerbreche mir den Kopf und versuche mich in ihn hineinzuversetzen. Verwirrt mich alles...

Die Polizei geht nach wie vor von einem erweiterten Suizid aus, über ein mögliches Motiv rätseln sie bis heute
http://www.n-tv.de/panorama/Fall-Schulze-in-Drage-bleibt-mysterioes-article18242121.html

@Fruchtschorle
Ich denke, die Brücke ín Geesthacht befindet sich schlicht und ergreifend zu nah an seinem Arbeitsplatz (MS hat in Geesthacht gearbeitet). Womöglich war es sein alter Arbeitsweg. Und auch der Arbeitsweg vieler seiner Kollegen. Ich habe mal nachgesehen: unweit der Geesthachter Brücke befindet sich ein namhaftes Chemieunternehmen. Für mich völlig verständlich, dass er eine weiter entfernte Brücke genommen hat. Das passt wiederum auch: er wollte nicht gefunden werden.

Das ist dieses Absperrgitter mit dem Betonklotz.

@TurangaLeela

Das denke ich auch, dass er diese Brücke in Lauenburg gewählt hat, weil er hoffte, nicht gefunden zu werden. Wenn eine ganze Familie verschwindet, hätte man ja voraussichtlich zuerst in Wohnortnähe die Elbe abgesucht.

Marco Schulze wird ein letztes Mal bei seinem Aushilfsjob auf einem Reiterhof gesehen.

Hier steht kein Datum dabei. Aber das passt doch nicht. Wurde er nicht das letzte Mal gesehen, als er die Mülltonne hinausbrachte und gehört, als er mit seinem Schwiegervater telefonierte? Dann müsste er ja danach noch auf dem Reiterhof gesehen worden sein, also entweder am selben Abend oder am nächsten Tag. Aber für den 23.07.2015 gab es ja nur die Sichtung morgens um 7.30 Uhr, als eine Zeugin ihn von Richtung Stove kommend sah. Am Datum könnte sie sich allerdings getäuscht haben. Der 23.07.2015 war nie Fakt. Der Reiterhofbesitzer hat diesbezüglich auch nichts erwähnt. Er gab nur an, dass er mit Marco S. um ca. 17.25 Uhr am 22.07.2015 telefonierte. Also das mit der Sichtung auf dem Reiterhof das passt irgendwie nicht.

Eigentlich recht überschaubar.

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@seli
Danke für den Link. Darin steht ebenfalls das, was ich so merkwürdig finde. Nämlich, dass nicht alle an einem Ort aufgefunden wurden, z.B. im Haus.
Ich bin so hin- und hergerissen zwischen der Annahme, er hätte es seit Wochen durchdacht und geplant, und der Theorie, dass alles sehr schnell ging und er und seine Frau nach einer raschen Lösung suchten.

@Fruchtschorle

Fruchtschorle schrieb:Zu dem Zeitpunkt, als der Betonklotz geschnappt hat, war auf der Geesthachter Brücke genau so ein Absperrgitter mit genau dem gleichen Betonklotz dran.

Woher weißt du das?

Marco wurde wohl am Tag des Verschwindens (ich würde auf jeden Fall mal sagen es war am Tag des Verschwindens also am 22.07.) Morgens um,glaub 7.30 Uhr, in Stove gesehen.
Es geht diese Strecke nach Lauenburg.Da muss er an Geesthacht vorbei.Sowohl mit dem Auto als auch mit dem Fahrrad.
Nach Geesthacht kommt das große Waldgebiet (Lerchenhain) zwischen Geesthacht und Schnakenbek.
So ! Er fuhr Morgens mit dem Auto dahin (er wurde ja in Stove gesehen,nehmen wir es mal an) vielleicht um die Lage abzuchecken wo er später die Leichen ablegt ?
Und fuhr genau diese Strecke Abends/nachts mit dem Fahrrad nach Lauenburg mMn.
Ein Zwischenstopp machte er eventuell genau in diesem Waldgebiet ? (Um eventuell nochmals von beiden Abschied zu nehmen bevor er von der Brücke springt ? )
Demnach würden die beiden in dem Waldgebiet zwischen Geesthacht und Schnakenbeck liegen.
Würde jedenfalls Sinn machen.

Leichenspürhunde reagieren auf den Geruch einer Leiche. Den Mensch im Verwesensstadium. Einige haben die Zusatzausbildung als Blutspürhund. Diese schlagen dann auch bei kleinsten Blutspuren an. Nicht jedoch bei Erbrochenem.

@Nina75

Stimmt. Da gibt es diesen Weg und auch den Wald. Da hat auch ein Spaziergänger schon mal Verwesungsgeruch wahrgenommen. Es wurde gesucht, ohne Erfolg. Allerdings ist der Weg schmal und uneben. Dann noch im dunkeln da mit dem Rad lang, evtl. mit Hänger hinten dran oder Koffern hinten drauf mit Leichen stell ich mir sehr beschwerlich vor. Wobei das wiederum mit dem kaputten Schutzblech zusammen hängen könnte.

@Fruchtschorle
Er könnte auch die andere Seite gefahren sein also der ganze Weg bis zur Elbuferstr. und weiter bis direkt zur Brücke in Lauenburg.
Aber da müsste er durch mehrere Ortschaften durch.
Und das ihn da absolut niemand gesehen hat ?
Mann auf silbernem (Damen)fahrrad mitten in der Nacht ? (Ich vermute mal es wird nachts gewesen sein.Tagsüber hat er sich sicher nicht von der Brücke gestürzt.Das hätte man in jedem Fall gesehen.

Es sei denn er ist Schleichwege gefahren.
Also Feldwege wo eben zu dem Zeitpunkt niemand war der ihn hat sehen können.

Vier Gedanken...

Das Interview der Tochter in der Zeitschrift Closer erscheint mir komisch. Sie ist sich scheinbar zu 100% sicher, das M.S. die beiden umgebracht hat, trotzdem könne sie ihn dafür nicht hassen. Ein eventuelles Auflösen der Leichname im Stil von Breaking Bad ist eine Horrorvorstellung, die sie doch eigentlich schwer traumatisieren müsste, oder?

Warum haben die drei über die ältere Tochter von S.S. gestritten?

Es könnte auch sein, dass ER die Beziehung beenden wollte und SIE das nicht wollte. Vielleicht hat sie ihn erpresst, ihm die Tochter wegzunehmen und die Situation ist darüber eskaliert...

Ein Untertauchen der beiden im Ausland halte ich für unwahrscheinlich. Um einen solch durchdachten Coup auszuführen und ein Jahr oder länger nicht aufzufliegen, muss man über einen sehr hohen Grad an Intelligenz und Organisationsfähigkeit verfügen; u.U. sogar fließend in der Sprache des Ziellandes sein, um dort nicht aufzufallen.

@LIX

LIX schrieb:Ein Untertauchen der beiden im Ausland halte ich für unwahrscheinlich. Um einen solch durchdachten Coup auszuführen und ein Jahr oder länger nicht aufzufliegen, muss man über einen sehr hohen Grad an Intelligenz und Organisationsfähigkeit verfügen; u.U. sogar fließend in der Sprache des Ziellandes sein, um dort nicht aufzufallen.

Woher willst du wissen ob Sylvia S. nicht intelligent ist (war), ob sie keine Fremdsprache spricht (sprach) und ob sie nicht organisieren kann (konnte)?

"Geld wurde weder abgehoben noch transferiert"

Mein 5%iges Wunschdenken, dass sie es doch geschafft haben abzuhauen, schmälert sich hiermit auch.

Normalerweise würde ich denken dass er die beiden Leichen auch in die Elbe verbracht hat - damit sie alle am Ende wieder zusammen waren. Bei den sehr leichten Körpern hätte ja auch eine weniger starke Beschwerung ausgereicht.
Ich kann mir iwie nicht vorstellen dass er gerade im Tod NICHT mit Miri vereint sein wollte.
Das wäre ja auch denkbar dass Sylvia ganz woanders abgelegt wurde und er und Miri zusammen sein sollten.
Er hatte die ganze Nacht Zeit. Er hätte sie weit elbabwärts ins Wasser lassen können und Sylvia dann auf dem Heimweg in ein großes, vorher ausgegucktes Waldgebiet ablegen oder vergraben können.
Man muss beachten dass es ihm extrem wichtig war die Fam. für immer verschwinden zu lassen. Da ist ein getrenntes Verbringen der Leichen doch 1.Priorität.
Wenn jetzt eine Frauenleiche im Wald gefunden wird, kann das eine x-beliebige Person sein. Findet man jetzt aber 2 Leichen bzw Skelette (was ja eh schon ungewöhnlich ist von der Anzahl her... wann hat man schon mal 2 Leichen an einen Ort gefunden???) kommt man doch ziemlich schnell auf die beiden Frauen - das hätte er sicher verhindern wollen. Also, ich hätte zumindest so gehandelt...

Zum event. Geschehen am Sex:

Als ehemaliger Schweinehirt / Schweinebauer hatte er vllt noch ein Tierbetäubungsgerät oder konnte sich eins beschaffen, was bei den sehr zierlichen Persönchen Miri und Sylvia sicher effektiv war ... Bolzenschussgerät??

Ich denke dass er durch die sehr persönliche problematische Familiensituation (also das Motiv was die Ermittler nicht nennen wollen) in Alarmbereitschaft war und alles schon im Kopf durchgespielt hat. Nach dem Motto: wenn X passiert, dann handle ich nach Y... und vllt schon grobe Vorkehrungen gezroffen oder Plätze ausgeguckt hat.

Also ich halte es für gut möglich dass Miri und Sylvia getrennt verbracht wurden .
Ich vermute zwei verschiedene (aber nicht gleichzeitig) , aber ähnlich gelagerte Motive.

Als Schwimmer/Taucher hätte er auch die Möglichkeit gehabt eine oder beide irgendwo tief unten im Wasser sie an irgendwas so fest zu haken das sie am Grund bleiben.Or not ?

@MATULINE
Es gibt ganz nüchtern betrachtet online 'Kommentare', die von ihr verfasst wurden und die aufgrund der Orthograpie, des Schreibstils, sowie der Interpunktion eher den Schluss zulassen könnten, dass sie eher kein überdurchschnittliches Bildungsniveau hatte. Intelligenz kann man davon nicht direkt ableiten, es ergeben sich allerdings wahrscheinlichere und unwahrscheinlichere Szenarien.
Ein Durchschnittsbürger kann das nicht schaffen, ohne aufzufliegen. Schon gar nicht mit einem Teenager als Anhang.