sundra schrieb:Mag sein, aber mir kommt es eher so vor, dass das alles nur Sinn macht, wenn man ganz gemütlich in den Tag plant.
Ja, die Zeitplanung finde ich auch relevant. Der Telefontermin am Vormittag war ja wohl fest. Ebenfalls wurde ja schon mehrmals durchgerechnet, dass Scarlett bei Aufbruch gegen 11 Uhr abends noch einen Bus von Wehr nach Stühlingen bekommen hätte. Die fahren aber anscheinend "nur" stündlich. Und wenn Scarletts Wander-App bei Wanderbeginn die Ankunftszeit nahe an der Bus-Abfahrtszeit des Busses errechnet hätte, wäre der Zeitdruck schon da gewesen. Eine Sunde Wartezeit ist schon frustrierend, wenn man noch eine weite Fahrt vor sich hat und eigentlich nur ins Zelt will. Das könnte auch erklären, warum man eine verlorene Sonnenbrille nicht wieder einsammelt, auch wenn es evtl. nur 15 Minuten kosten würde.
Natürlich kann es auch sein, dass Scarlett gar nicht den Bus errichen wollte, sondern (wie oft vermutet) eine Verabredung. Und dafür sprechen auch die Umstände der Zeugensichtung am Parkplatz an der Alten Wehrabrücke. Man fragt sich ja schon, warum jemand ausgerechnet an einer Kreisstraße ohne Sitzgelegenheit Rast machen sollte, wenn man auch eine Bank mit Aussicht o.ä. haben könnte.
@dystron hat mal auf Komoot beliebte Rastplätze auf der E6 recherchiert und ich hab mir auch nochmal ein paar gewanderte Touren angeschaut. Der Parkplatz kam kein einziges Mal als Rastplatz vor und wirkt auch eher wie ein Treffpunkt, an der man wartet als wie ein Ort, an dem man gerne eine (Steh-)Pause einlegt.
dystron schrieb am 11.01.2025:Ich hab auf Komoot bisher 70 Leute gefunden, die die Etappe 6 absolviert und aufgezeichnet haben. Da sieht man auch das Geschwindigkeitsdiagram und darin eben auch die Rastpausen.
Die beliebteste Raststätte auf dieser Route liegt ziemlich eindeutig bei der Felsenhütte mit Blick auf Wehratal, bzw. einer Rastbank kurz danach.
Scarlett könnte also um 11 aufgebrochen sein, (meinetwegen noch mit kurzem Halt auf dem Markt). Dann sieht sie in ihrer Wander-App, dass sie sich beeilen muss, entweder wegen einer guten Busverbindung oder wegen einer Verabredung. Das schließt zwar leider noch nicht aus, dass es bei Schwarzenbach eine kritische Situation gab, aber es würde erklären, warum sie eine evtl. verlorene Sonnenbrille nicht wieder eingesammelt hat.
Trotzdem bleiben die bekannten Fragen: wie wäre so eine Verabredung zustande gekommen? Ein Backup des Google-Kontos mit WA-Sicherung konnte ja wohl gemacht werden und hat offenbar nichts ergeben - und noch am Vormittag hat sie ihrem Freund gesagt, sie würde sich
aus Wehr nochmal melden.
Und wäre die Fahrt dann wieder durch Toftmoos gegangen, wo dann um 17 Uhr noch besagte WA einging?
Immerhin: Wenn es wirklich eine Verabredung gab, muss es einen vorherigen Kontakt geben, der in irgendeiner Form Spuren hinterlassen hat: entweder analog in den Tagen und an den Orten vorher, in Nachrichten an Freunde & Familie, in Handy-Backups, Social-Media oder auch durch das kürzlich hier genannte Auskunftsrecht nach der DSGVO bei Wanderapp, WA oder anderen Diensten. Oder sogar durch frühere Reise-oder Social-Media-Bekanntschaften, die auffällig oder creepy waren oder wurden.