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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

22.319 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vermisst, 2020, September ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
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Themen-Wiki: Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 18:29
Zitat von TortTort schrieb:Vielleicht sogar Tipps von wunderschönen "Geheimwegen", die nur Einheimische kennen
Die kann man schon bekommen. Nur hätte sie dazu mit Einheimischen reden müssen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 22:13
Zitat von SimonTemplarSimonTemplar schrieb:gelbes ALARMHERZ und Trillerpfeife hatte sie als Notsignale dabei
Sie scheint sich ja im Vorfeld über ihre Sicherheit Gedanken gemacht zu haben. Was mich immer noch wundert und worüber ich immer wieder stolpere, auch wenn ich mich hier im Kreis drehe:

1 Das ungeladene Handy - sehr untypisch für Leute ihres Alters und eigentlich auch etwas fahrlässig, wenn man alleine in ablegenen
Gebiet unterwegs ist (kein Opferblaming), auch wenn man die Powerbank dabei hat

2 Der extrem späte Aufbruch, gerade am letzten Tag, wo man ja auch wieder zum Auto will und der öffentliche Nahverkehr nicht
der beste ist

3 Die Entscheidung am Morgen, noch wegen "nix" zu Edeka zu laufen und noch eine weitere Stunde mit telefonieren zuzubringen.


Neben den anderen Theorien habe ich inzwischen noch eine: Ich erkläre kurz: Es hätten meiner Meinung nach zu viele Zufälle sein müssen, um nicht eine gewisse Planung vorauszusetzen: ich brauche einen (ortkundigen und motorisierten) Täter, der just an dem Tag Zeit hat (es war ein Werktag) und genügend Werkzeuge im Auto, um sie zumindest an einer einsamen Stelle zu überwältigen - so, dass keine Spuren bleiben. Der Täter weiß gar nicht, was sie an Sicherheitsmaßnahmen dabei hat (AirTag) und wen sie in Kenntnis gesetzt hat, d.h. welches Zeitfenster ihm bleibt, bis jemand aufmerksam wird, dass etwas nicht stimmt und Alarm schlägt.

Andererseits sah man durch den großen Rucksack ohne Zweifel am ersten Tag, was der Plan war: sechs Etappen durchzuwandern. Das konnte man als Täter ja immer wieder überprüfen, z.B., indem man die Etappe "falsch" herum lief und ihr entgegen kam. Vielleicht fiel ihr das irgendwann auf und sie überlegte an dem Morgen, ob es zu gefährlich wäre, loszugehen. Allerdings hätte es ja dann die Möglichkeit gegeben, die Etappe gemeinsam mit anderen Wandern aus der Unterkunft zu wandern. Das ist nicht passiert.

Aber lass mal sagen ... Scarlett fiel in den Tagen der Typ auf, der immer wieder auftauchte. Einmal hatte sie ihn abgehängt (bei der Doppelübernachtung), aber nun war er an dem Morgen wieder da. Sie beschloss, ihn in die Irre zu führen und erst einmal in die "falsche" Richtung loszulaufen, um ihn zu täuschen, dass sie doch noch die E6 antreten würde. Er ließ sich aber nicht täuschen, sie wog sich in Sicherheit und der Zugriff erfolgte.

Oder - sie vertraute ihm. Letzter Tag. Rucksack schwer, Etappe nicht so dolle, er versprach ihr, sie könnten abkürzen und sie waren um 11 Uhr bei Edeka verabredet, er lud sie samt Rucksack ins Auto und statt auf die versprochene Schnittstelle überwältigte er sie.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 22:53
Zitat von CoscorobaCoscoroba schrieb:Ich weiß nicht, mit welcher Art von Mensch Ihr so zu tun habt. Aber bei der Art von Mensch, mit der ich zu tun habe, beruflich, privat und überall kommt es schon mal vor, gar nicht selten, dass Pläne kurzfristig geändert werden. Und ja, es kommt auch vor, wenn auch seltener, dass Ankündigungen über Pläne gemacht werden, die nicht der Wahrheit entsprechen. Beide Dinge kommen so oft vor, dass wir uns im Alltag kaum Gedanken darüber machen.
Ja, stimmt. Aber es gibt einen Unterschied zwischen spontan und random. Menschen, die ich kenne, ändern ihre Päne schon sehr spontan. Und ich auch. Aber das hat dann auch einen guten Grund. Entweder, weil man aus Gründen ein anderes Ziel in den Blick nimmt oder weil es eine Planänderung braucht, um das bestehende Ziel zu erreichen.

Alle, die Scarlett besser kennen, beschreiben sie als zielstrebig. Und sie beschreiben sie zwar als spontan, aber in ihren persönlichen Beziehungen als durchaus loyal und verlässlich. Das schließt für mich ein absichtliches Untertauchen, womöglich noch als Kurzschlussentscheidung nach dem Frühstück, einfach aus.

Aber ja: tragischerweise ist tatsächlich etwas passiert, das Scarletts ursprünglichen Plan durchkreuzt hat. Und um das zu verstehen, halte ich die Methode, die @Volvic vorschlägt, für die beste: Erklärungen zu finden, die Scarletts Situation am 10.09. gut aufnehmen und dabei möglichst wenig Ad-hoc-Annahmen machen.

Das stärkste Motiv ist für mich immer noch ihre Absicht, die E6 in Wehr zu beenden. Das hat sie noch um 11 Uhr am Telefon gesagt, hat auch entsprechende Busverbindungen gegoogelt und offenbar wurde eine Frau, auf die die Beschreibung passt, auch mehrfach auf der E6 gesehen. Trotzdem hat sie diesen Plan nicht beendet.

Starke und nicht zu konstruierte Gründe dafür wären z.B. die von @Tort genannte Möglichkeit, dass Scarlett sich plötzlich schwach und k.o. gefühlt hat. Wen Corona damals ordentlich erwischt hat, weiß sicher noch, wie schnell man plötzlich bereit ist, auch sehr gute Pläne spontan zu ändern.
Oder auch die von @CorvusCorax u.a. geäußerte Vermutung, dass Scarlett die 5 Etappen der letzten Tage zunehmend in den Knochen steckten und sie deshalb abzukürzen wollte - vielleicht ja an der Alten Wehrer Brücke, bevor es danach nochmal einige Höhenmeter nach oben geht. Und weil der Bus nach Wehr ja von dort aus nicht fuhr, hätte sie schnell eine Mitfahrmöglichkeit gesucht, ohne allzu wählerisch sein zu können. In beiden Fällen wäre es möglich (aber nicht logisch erforderlich), dass sie schon länger verfolgt wurde, denn die Initiative zur Mitfahrt hätte von ihr ausgehen können.

Diese oder ähnliche Gründe würden auch eine Rast an diesem Findling erklären, obwohl es dort keinen schönen Rastplatz gibt. Ich kenne den Stein zwar nicht. Aber er sieht aus wie eine Stelle, an der Menschen mit Tramperfahrung stehen würden, um auf Autos zu warten, die den Parkplatz (Richtung Wehr?) verlassen , oder? Denn wenn Scarlett noch um 12 die Absicht hatte, durchzuwandern, hätte sie sich auch im Vorfeld nicht danach erkundigt, ob der Bus diese Haltestelle überhaupt bedient.

Auch eine Verabredung auf (oder abseits) der Strecke käme infrage, aber dann braucht es auch schon wieder ein paar neue Annahmen. Wenn man Handydaten, Zeugensichtungen, 17-Uhr-WA usw. berücksichtigt und auch einbezieht, wie ihr Umfeld Scarlett beschreibt, ist solch eine Art von Planänderung leider ungleich wahrscheinlicher als ein Abtauchen und jahrelanges Ghosten von Freunden und Familie.

Und ich wiederhole mich. Aber auch bei dieser Art von Szenarien gibt es zwei oder drei grundsätzliche Varianten und Orte. An dem Parkülatz, in Au oder am IK, wenn die Initiative von Scarlett ausging. Das Umfeld des Sonnenbrillenfundortes, wenn sie nicht freiwillig in ein Auto stieg. Und bei all dem mögen vielleicht direkte Spuren oder Zeugen fehlen. Trotzdem lassen die jeweiligen Umstände starke Vermutungen über mögliche Täterprofile zu, an die man vor Ort auf verschiedene Weisen anknüpfen kann. Nur braucht es dazu ein paar konkrete Infos, die vielleicht auch bekannt sind - aber eben nicht hier.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 23:23
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:2 Der extrem späte Aufbruch, gerade am letzten Tag, wo man ja auch wieder zum Auto will und der öffentliche Nahverkehr nicht
der beste ist

3 Die Entscheidung am Morgen, noch wegen "nix" zu Edeka zu laufen und noch eine weitere Stunde mit telefonieren zuzubringen.
Klingt nach der gerade diskutierten spontanen Änderung. Plan war: Früh los, Etappe laufen. Änderung (nachdem sie schon früh auf war): Treffen mit jemandem und jetzt zu viel Zeit. Mal sehen, was es bei Edeka gibt. Mal sehen, wen ich anrufen könnte.

Aber auch: Wanderer, von dem sie sich beobachtet fühlt und immer wieder sieht, will sie vorlassen. Sie will nicht dass er sie von hinten einholt. Also Zeit totschlagen.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 23:26
@CorvusCorax
Zitat von TortTort schrieb:Man kann aber vom Verhalten auch über das zukünftige Verhalten schließen. Ist sie die Etappen davor so gelaufen, es sie es geplant hatte?
Ist sie den Jakobsweg so gelaufen, wie es geplant war?
Beim Jakobsweg war sie mit ihrer Mutter gemeinsam unterwegs. Bedeutet für mich, dass sie nicht ganz so spontan entscheiden konnte bzw sich die Frauen abgestimmt haben. Interessanter finde ich ja ihre Asienreise. Habe da nicht alle Einzelheiten im Kopf. Aber mir kommt es sehr spontan vor, sich gleich J anzuschliessen und mit ihm zu reisen. Wie war das "eigentlich" geplant?
Um klarzustellen: ich fände es furchtbar, wenn die Freizeit durchgeplant ist. Warum denn ehrgeizig und zielstrebig das letzte Etappenziel erreichen müssen, wenn sich spontan eine (liebenswerte) Alternative ergibt? Ich fände das völlig okay!
Also, hatte sich Sc. dem J angeschlossen, um durch Asien zu reisen?
War der Schluchtensteig ihre Idee oder die des Wanderfreundes, der dann wg Corona nicht dabei sein konnte?
Wie leicht hat sich Sc für etwas Neues begeistern lassen?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

07.10.2025 um 23:30
Ich denke wenn jemand Scarlett richtig kennen würde, könnte das sehr helfen. Jetzt sind so viele Möglichkeiten im Spiel, die einfach auch davon abhängen, was für ein Mensch Scarlett war.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 09:27
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:2012

MissMary
gestern um 22:13
SimonTemplar schrieb:
gelbes ALARMHERZ und Trillerpfeife hatte sie als Notsignale dabei
Sie scheint sich ja im Vorfeld über ihre Sicherheit Gedanken gemacht zu haben. Was mich immer noch wundert und worüber ich immer wieder stolpere, auch wenn ich mich hier im Kreis drehe:

1 Das ungeladene Handy - sehr untypisch für Leute ihres Alters und eigentlich auch etwas fahrlässig, wenn man alleine in ablegenen
Gebiet unterwegs ist (kein Opferblaming), auch wenn man die Powerbank dabei hat

2 Der extrem späte Aufbruch, gerade am letzten Tag, wo man ja auch wieder zum Auto will und der öffentliche Nahverkehr nicht
der beste ist

3 Die Entscheidung am Morgen, noch wegen "nix" zu Edeka zu laufen und noch eine weitere Stunde mit telefonieren zuzubringen.


Neben den anderen Theorien habe ich inzwischen noch eine: Ich erkläre kurz: Es hätten meiner Meinung nach zu viele Zufälle sein müssen, um nicht eine gewisse Planung vorauszusetzen: ich brauche einen (ortkundigen und motorisierten) Täter, der just an dem Tag Zeit hat (es war ein Werktag) und genügend Werkzeuge im Auto, um sie zumindest an einer einsamen Stelle zu überwältigen - so, dass keine Spuren bleiben. Der Täter weiß gar nicht, was sie an Sicherheitsmaßnahmen dabei hat (AirTag) und wen sie in Kenntnis gesetzt hat, d.h. welches Zeitfenster ihm bleibt, bis jemand aufmerksam wird, dass etwas nicht stimmt und Alarm schlägt.

Andererseits sah man durch den großen Rucksack ohne Zweifel am ersten Tag, was der Plan war: sechs Etappen durchzuwandern. Das konnte man als Täter ja immer wieder überprüfen, z.B., indem man die Etappe "falsch" herum lief und ihr entgegen kam. Vielleicht fiel ihr das irgendwann auf und sie überlegte an dem Morgen, ob es zu gefährlich wäre, loszugehen. Allerdings hätte es ja dann die Möglichkeit gegeben, die Etappe gemeinsam mit anderen Wandern aus der Unterkunft zu wandern. Das ist nicht passiert.

Aber lass mal sagen ... Scarlett fiel in den Tagen der Typ auf, der immer wieder auftauchte. Einmal hatte sie ihn abgehängt (bei der Doppelübernachtung), aber nun war er an dem Morgen wieder da. Sie beschloss, ihn in die Irre zu führen und erst einmal in die "falsche" Richtung loszulaufen, um ihn zu täuschen, dass sie doch noch die E6 antreten würde. Er ließ sich aber nicht täuschen, sie wog sich in Sicherheit und der Zugriff erfolgte.

Oder - sie vertraute ihm. Letzter Tag. Rucksack schwer, Etappe nicht so dolle, er versprach ihr, sie könnten abkürzen und sie waren um 11 Uhr bei Edeka verabredet, er lud sie samt Rucksack ins Auto und statt auf die versprochene Schnittstelle überwältigte er sie.
Gute Ausführung wie es gewesen sein könnte.
Zu1 - wir wissen ja nicht ob die Power Bank geladen war🤷🏽‍♀️es gab anscheinend in der K. Hütte nur in den Gemeinschafts Bereichen Möglichkeit zum laden , zudem waren GPS und blaue Haken deaktiviert.
Zu 2 sehe ich auch so . Scarlett schien da aber anders zu sein und war wohl morgens eher das späte Vögelchen.
Zu 3 stimmt dieses hin und her macht für mich überhaupt keinen Sinn .Es sei denn sie war verabredet und wollte Zeit totschlagen. Wenn das dann noch stimmt mit dem Souvenir-Shop und eventuell dem Besuch des Wochenmarktes ..
Für meine Begriffe hatte sie sich noch nicht entschieden ob sie laufen will oder nicht.
Persönlich glaube ich nicht an Zufälle.
Dass sie vielleicht jemand aus dem Weg gehen wollte könnte damit belegt werden,dass sie zu den drei Asia Jungs gesagt hat sie wolle ALLEINE wandern.
In Kombination mit dem späten Aufbruch würde dies auch wieder Sinn machen.
Oder eben die Verabredung hatte sich an dem Morgen verspätet und der Treffpunkt sich somit geändert.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 10:39
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:anstelle Busfahrt, von jemandem mitgenommen worden sein
Bei uns in der Gegend gibt es in jedem Dorf „Mitfahr Bänke“ gibt es sowas auch dort?
Hier ist es zb. so das Busse kaum bis gar nicht fahren und es dafür die Bänke gibt.
Beispiel > Oma Hilde sitzt da mit Trolley ich muss zur Arbeit, Einkaufsladen im gleichen Ort wie meine Arbeitsstelle. Natürlich nehme ich sie mit weil ich sie kenne und helfen möchte.

@CorvusCorax
Gibt es diese Bänke bei euch?


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 11:03
Zitat von _Salzbrezel_Salzbrezel schrieb:Gibt es diese Bänke bei euch?
In manchen kleineren Orten soll es sie geben. Gesehen habe ich aber noch keins.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 12:49
Zitat von SimonTemplarSimonTemplar schrieb:Dass sie vielleicht jemand aus dem Weg gehen wollte könnte damit belegt werden,dass sie zu den drei Asia Jungs gesagt hat sie wolle ALLEINE wandern.
In Kombination mit dem späten Aufbruch würde dies auch wieder Sinn machen.
Oder eben die Verabredung hatte sich an dem Morgen verspätet und der Treffpunkt sich somit geändert.
Kann man auch so Interpretieren: sie sagte der Gruppe, sie will alleine gehen, weil sie jemanden kennengelernt hatte, mit dem sie zusammen „alleine“ gehen möchte.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 13:03
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:In manchen kleineren Orten soll es sie geben. Gesehen habe ich aber noch keins.
Danke für die Rückmeldung. Vielleicht kannst du beim nächsten durch die Gegend fahren hier mal bewusst drauf achten.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 15:05
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Am Vorabend teilt sie lt. Aussagen von BFS noch mit, dass sie alleine nach Wehr laufen wolle. Sie googelt am Vorabend noch nach Bus-/Zugverbindungen von Wehr nach Stühlingen. Lt. XY erzählt sie ihrem Freund im Videocall am Donnerstagmorgen noch, dass sie ihn dann am Abend aus Wehr anrufen würde
Wenn man aussteigen möchte oder irgendwas in der Art, dann verhält man sich evtl. genau so.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 15:34
Bzgl. einer Person, die Scarlett schon länger beobachtet haben könnte:

Falls Scarlett das bemerkt hätte glaube ich eher nicht, dass sie dann „nur“ später losgegangen wäre. Weil dann zahlt sie mit einem für sie ungünstigeren Zeitplan für die Blödheit anderer.

Wenn einem jemand lästig wird ist das entweder eine nervige Labertasche, die man aber relativ gut los wird indem man beispielsweise vorgibt, auf einem Selbsterfahrungstrip zu sein und alleine gehen zu wollen. Denjenigen wird man irgendwie abschütteln und eine solche Person empfindet man als lästig, aber nicht als gefährlich.

Oder man empfindet die Klette, die sich so dranhängt, als seltsam und vielleicht bedrohlich - aufgrund seiner Erzählungen, des Verhaltens oder meinetwegen des irren Blicks.
In dem Fall würde man aber wohl auch nicht einfach nur zeitversetzt losmarschieren, sondern eher die Nähe anderer Wanderer suchen. Und es würde über die seltsame Person gesprochen.
Ist sowas bekannt? Wenn nicht halte ich es für eher unwahrscheinlich, dass es so einen Wanderer gab und weder Scarlett noch andere Zeugen hätten es je thematisiert.

Fraglich ist für mich auch ob ein Täter, wenn es denn einen gibt, sein Opfer tagelang beobachtet und erst dann ein Verbrechen begeht.

Die meisten Täter stammen aus dem Umfeld des Opfers und da ist klar, dass es natürlich eine Vorbeziehung gibt und Entwicklungen häufig über eine gewisse Vorlaufzeit bis zur Tat eskalieren.

Aber bei den Überlegungen, die hier kursieren, müssten wir es mit jemandem zu tun haben, dem Scarlett zufällig während ihrer Reise aufgefallen ist, der aber trotzdem nicht spontan zugeschlagen hat. Sondern er kombiniert ein Zufallsopfer mit tagelanger Beobachtung bevor er zuschlägt.

Was sagt die Literatur, gibt es derartige Täterprofile?

Ich vermute, dass Spontantäter eher herumstreifen, irgendwann ein potenzielles Opfer entdecken und dann sehr zeitnah den nächsten geeigneten Moment ausnutzen um das Opfer anzugreifen. Dass sich jemand dann aber tagelang Zeit lässt bis zum Angriff, erscheint mir eher unwahrscheinlich.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 16:20
@Volvic

Doch, es gibt Täter, die ihre Opfer tagelang beobachten und erst dann ein Verbrechen begehen.

Ein Beispiel ist der sogenannte Würmsee-Killer aus Ostwestfalen.
Er beschrieb die heimliche Beobachtung von Frauen in alltäglichen Lebenssituationen als eine Sucht, der er seit mehr als 20 Jahren nachging.
Im September 2022 überfiel er innerhalb von acht Tagen zwei Frauen in abgelegenen Waldgebieten in seiner Heimatregion und in Niedersachsen.

Prozess gegen Würmsee-Killer: „Fantasien von Überfällen und Gewalt“ | Regional | BILD.de https://share.google/Y5XXtcel8SHwIwRRa

Btw: Wo hielt er sich im September 2020 auf? Inwieweit prüften die EB, ob ihm ähnliche Verbrechen in anderen Teilen des Bundesgebietes zuzuordnen wären?
(Die Crux ist auch bei derartigen Abgleichen, dass die Ursache für Scarletts Verschwinden unbekannt ist und niemand, ausser dem möglichen Täter, weiss, ob überhaupt eine Straftat an ihr verübt wurde).


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 16:48
Nachtrag:
Es gibt hier in AM einen kurzen Thread "Der Würmsee-Killer, ein Serienmörder?", demzufolge der Verurteilte ein Outdoor- und Survival-Spezialist war.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 16:50
Zitat von VolvicVolvic schrieb:In dem Fall würde man aber wohl auch nicht einfach nur zeitversetzt losmarschieren, sondern eher die Nähe anderer Wanderer suchen. Und es würde über die seltsame Person gesprochen
Ich denke das muss nicht sein, wenn die Person nicht wirklich "seltsam" wirkt. Aber für Scarlett vielleicht. Sie hat keine Lust auf Antworten "ach du hast die doch nicht mehr alle. Stehst du auf ihn oder was?" Also behält sie es für sich. Sie ist sich selbst auch gar nicht sicher ob er wirklich bedrohlich ist.
In diesem Fall finde ich es schon plausibel, jemanden "vorgehen" zu lassen. -> Wo könnte dieser "Jemand" lauern?
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Fraglich ist für mich auch ob ein Täter, wenn es denn einen gibt, sein Opfer tagelang beobachtet und erst dann ein Verbrechen begeht.
Scarlett ist an auf der letzten Etappe verschwunden. Für einen Beobachter, der Böses im Sinn hat, vielleicht ein "jetzt oder nie".


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 19:00
Zitat von AnnCarolaAnnCarola schrieb:Wenn man aussteigen möchte oder irgendwas in der Art, dann verhält man sich evtl. genau so.
Das stimmt.
Ironischerweise verhält man sich aber auch evtl. genau so, wenn man das Angekündigte wirklich vorhat.
Und auch, wenn man am nächsten Tag verunglückt und dann auffindbar in der Wildnis verloren geht.
Und auch, wenn man am nächsten Tag Opfer eines Kapitalverbrechens wird.

Also hilft die Interpretation von Scarletts Ankündigungen für den 10.09 ganz schön weiter ;-)
Sorry war sarkastisch. Allerdings stimmt es, dass wenn man abhauen will und niemand soll danach rausbekommen dass und wohin, dass man dann im Vorfeld in etwa solche Planungsmitteilungen absetzen würde. Allerdings würde "man" ggf. ein größeres Zeitfenster basteln, in dem es als normal wahrgenommen würde, wenn man sich nicht meldet und nicht erreichbar ist. Also das Treffen mit der Freundin schon am Folgetag ist etwas eng gesetzt für den Fall des geplanten Abtauchens. Da wären so drei Tage angekündigt offline ggf. nützlicher. Das Nicht-Einhalten des Termins bewirkt ja, dass ab da die Panik losgeht. Und so kam es ja auch.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 19:12
Wenn wir uns fragen - und das tun wir ja -, ob es zu Scarletts spurlosem Verschwinden besonders ähnliche Fälle gibt, müssen wir auf dem Schirm haben, dass, unter Annahme eines Verbrechens, der Täter vielleicht längst wegen einer anderen Straftat einsitzt. Ist er psychisch sehr belastbar, wird er den Teufel tun, weitere Straftaten zuzugeben, die ihm nicht zur Last gelegt werden. So jemand könnte auch sehr vorsichtig sein, was er seinen Mithäftlingen ausplaudert oder eben nicht.
Freilich kann der Täter auch verstorben sein.
Was ich natürlich am meisten hoffe: dass Scarlett irgendwo glücklich lebt und, wenn das zutrifft, sich entscheidet, wieder Kontakt zur Familie aufzunehmen. Und wenn sie am Leben ist, ein freiwilliger Weggang aber dauerhaft in eine Situation mündete, die sie sich so nicht vorgestellt und gewollt hat, ist sehr zu wünschen, dass sie daraus gerettet werden kann.


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 20:39
Zitat von VolvicVolvic schrieb:Die meisten Täter stammen aus dem Umfeld des Opfers und da ist klar, dass es natürlich eine Vorbeziehung gibt und Entwicklungen häufig über eine gewisse Vorlaufzeit bis zur Tat eskalieren.

Aber bei den Überlegungen, die hier kursieren, müssten wir es mit jemandem zu tun haben, dem Scarlett zufällig während ihrer Reise aufgefallen ist, der aber trotzdem nicht spontan zugeschlagen hat. Sondern er kombiniert ein Zufallsopfer mit tagelanger Beobachtung bevor er zuschlägt.

Was sagt die Literatur, gibt es derartige Täterprofile?
Beim BKA gibt es ein Forschungsergebnis "Bestimmung des Täteralters bei sexuell assoziierten Tötungsdelikten auf der Basis von Tatgeschehensmerkmalen (Altersprojekt)" als PDF-Download.
Da wird unterschieden in "gezielte Opferwahl", "situative Opferwahl", "zufällige Opferwahl".

S. 90, 5.5.4.1 Opferwahl und planender Täter:
Mit der Opferwahl wird ein fallanalytisches Konzept in die Untersuchung aufgenommen (Dern &Baurmann, 2006: 2640), das Aufschluss über die „Natur des Tatentschlusses“ gibt und eine Einordnung des Falls im Hinblick darauf erlauben soll, ob das Opfer eher zielgerichtet angegriffen oder eher situativ ausgewählt wird.
Bei einer „gezielten Opferwahl“ sucht sich der Täter ganz bewusst ein bestimmtes Opfer aus, während bei der „situativen Opferwahl“ kein Tatentschluss vorhanden ist und sich die Opferwahl sowie das gesamte Tatgeschehen aus der Situation heraus ergibt. Eine mittlere Stellung nimmt die „zufällige Opferwahl“ ein, bei der ein latent handlungsbereiter Täter auf ein passendes Opfer trifft. Durch den Anblick des Opfers wird die Handlungsbereitschaft getriggert.
Das Konzept ist allerdings auf fremde Täter-Opfer-Beziehungen zugeschnitten. Da im eigenen Sample ein größerer Anteil an bekannten Täter-Opfer-Beziehungen vorhanden ist, verliert das Konzept an Trennschärfe. Bei einem Teil der Taten mit bekanntem Opfer ist die Wahl des Opfers sicher gezielt, da ein ganz bestimmtes Opfer gemeint ist. Der Kontext ist letztlich aber situativ, da die Tat aus einem Konflikt mit dem Opfer entsteht.
Quelle:
https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Publikationsreihen/Forschungsergebnisse/2011BestimmungTaeteralterBeiSexuellAssoziiertenToetungsdelikten.html


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Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

08.10.2025 um 21:25
Zitat von CorvusCoraxCorvusCorax schrieb:Beim BKA gibt es ein Forschungsergebnis "Bestimmung des Täteralters bei sexuell assoziierten Tötungsdelikten auf der Basis von Tatgeschehensmerkmalen (Altersprojekt)" als PDF-Download.
Da wird unterschieden in "gezielte Opferwahl", "situative Opferwahl", "zufällige Opferwahl".
Danke für die Informationen und die Studie!
Wenn man ein Verbrechen annimmt, ist eine "fremde Täter-Opfer-Beziehung" hier am wahrscheinlichsten (außer, man zählt eine einfache Wanderbekanntschaft oder eine Bekanntschaft nur "vom Sehen" schon zum persönlichen Umfeld). Für alles andere hätte sich eine Person aus Scarletts Umfeld aus ihrem gewohnten Alltag verabschieden müssen, um dann hunderte Kilometer hinter ihr herzufahren.

Und wenn man jetzt nur mal ganz grob assoziiert, welche bekannten und auffälligen Vorfälle es in der Zeit und in der Gegend gab, kommen schon zwei mögliche Arten der Opferwahl heraus.

Zum einen ist da der Fall der 33Jährigen, die in Lenzkirch/Fischbach Opfer sexueller Nötigung wurde: Mit ca. 40 - 45 Jahren passt der gesuchte Täter noch grob in die Altersstruktur der BKA-Studie. Am Busbahnhof wäre dann das passiert, was die Studie "zufällige Opferwahl" nennt.

Das Andere Auffällige ist, dass sich ein Unbekannter am Vorabend von Scarletts Verschwindens beim IK nach ihr erkundigt hat. Das wiederum ließe auf eine "gezielte Opferwahl" schließen.
In beiden Fällen hätte man zwar spärliche, aber doch Anhaltspunkte, von denen aus weitere Ermittlungen zumindest möglich wären.

Oder ein und derselbe Täter hätte Scarlett in den Tagen vorher gesehen, hätte das Schema seiner Opferwahl geändert und sie dann verfolgt...


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