Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Mir ist aufgefallen, dass bei allen Überlegungen zur letzten Etappe immer von 10. September gesprochen wird, was auch definitiv richtig ist.

Ankunft bei der Freundin in Mainz war für Freitag den 11.09. geplant.

Da sie dort am Freitag nicht ankam, hat sie ihre Mutter am Samstag den 12.09. in Paderborn bei der Polizei vermisst gemeldet.

Was ist aber dann mit der letzten Übernachtung vom 10. auf den 11. September?

Wo war die geplant? Im Wald wild Zelten?

Ein paar Seiten zurück, ist ein YouTube Video verlinkt, wo ein Wanderer das am Ende der letzte Etappe gemacht hat und sich selbst fleißig dabei filmt.

Oder in Stühlingen, wo S. Ihr Auto geparkt hat?

Ich könnte mir vorstellen, dass in der Frage der Übernachtung eine wichtige ist.

Auf Seite 25 im Thread, ist die letzte Etappe mit Übernachtung dokumentiert/verlinkt.

Interessantes Video.

Forester schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass in der Frage der Übernachtung eine wichtige ist.

Ich auch. Erklärt aber so oder so nicht die Handygeschichte.
Und urplötzlich soll sie dann keinerlei Lust mehr auf jeglichen Kontakt verspürt haben, wo sie vorher sogar noch fast aus dem Supermarkt schreibt?
Nichtmal eine Whats Up, oder SMS, "Bin am Ziel und fahre morgen" oder so?

@Forester
Das mit der letzten Übernachtung habe ich mich auch schon gefragt. Es gibt einige Pensionen / Hotels in Wehr, vielleicht wollte sie sich spontan ein Zimmer dort nehmen. Einen Campingplatz habe ich bei Google Maps nicht gefunden. Aber wenn man am nächsten Tag zu einer Freundin fährt, möchte man sich vorher auch duschen/frisch machen. Daher kann ich mit wildes Campen nicht ganz vorstellen.

Bei YouTube gibt es ein Video über die 6 .Etappe des Schluchtensteigs. Es ist von Shany Splendida, eine Frau,die die Etappe alleine wandert. Sie erwähnt, das der Weg sehr schmal ist an einigen Stellen und sie zweimal fast abgerutscht wäre.
Das ist auch eher auf dem zweiten Stück des Weges. Die erste Strecke verläuft durch kleine Ortschaften/ Bauernhöfe.
Wenn dir auf diesen schmalen Wegen jemand entgegen kommt, dann bleibt dir die Person sicher in Erinnerung. Wenn Scarlett auf dem letzten Teil unterwegs war, dann muss sie dort jemand gesehen haben. Ein Unfall wäre daher nur dort denkbar, aufgrund der Schwierigkeit des Weges.
Wenn etwas passiert ist, wie ein Verbrechen,dann eher im ersten Teil. Ein Angriff auf schmaler Strecke wäre für den Täter ebenfalls gefährlich. Er würde ja auch mit abstürzen können.

@Gurkenwasser
Ja, das wäre eine Möglichkeit.

ABER: Erstens Hauptsaison, also vermutlich alles ausgebucht und zweitens vorher auch alles genau geplant und vorab gebucht passt meiner Ansicht nach nicht zusammen.

Sie hatte bestimmt einen Plan und wenn man vorhat wild zu campen würde ich das natürlich niemand auf die Nase binden, erst recht nicht den "Wanderern".

Ein Highlight auf der Tour wäre es allemal und würde auch das relativ späte aufbrechen erklären.🤔

Forester schrieb:Ich teile deine Einschätzung und wundere mich, warum die Polizei nicht auch so die Punkte abarbeitet.

Woher weißt du denn, was die Polizei macht oder auch nicht macht...bist du an den Ermittlungen beteiligt?

KnastHoeness schrieb:Ich verstehe hier nicht, wieso fast jeder von einem Wanderunfall/Absturz etc ausgeht und die Leute die Frau bzw deren Kleidung an der Erdoberfläche suchen.

Weil die Wahrscheinlichkeit für einen Wanderunfall weitaus höher sein dürfte und es zudem lt. Aussagen der Ermittler für ein Verbrechen bisher keine Anhaltspunkte gibt.

Sorry, dass ich nicht die Meinung der Grünen vertrete aber ich bin überzeugt von dieser harten Wahrheit und letztendlich wird es sich auch so bewahrheiten.

Ich schließe ein Verbrechen nicht aus, vermute aber auch eher einen Unfall mit tödlichem Ausgang.

Warten wir es doch einfach ab.

MettMax schrieb:In dem Fall wäre doch mutmaßlich der Handykontakt nicht schon im Ort abgerissen.

Sie könnte auch das Mobiltelefon ausgeschaltet haben, um den Akku zu schonen. Oder auch, weil dieses Labyrinth als ein magischer Ort gilt, wo es Sinn macht, elektronische Geräte abzuschalten, wenn man sich auf eine spirituelle oder vermeintlich spirituelle Erfahrung einlassen möchte.
Es sind natürlich auch andere Möglichkeiten denkbar, warum das Mobiltelefon in dem Bereich abgeschaltet wurde. Auf jeden Fall sollte die Gegend genauestens abgesucht werden. Da sind auch einige Häuser in der Nähe des Labyrinths.

Der Schluchtensteig führt direkt am Kurpark vorbei, wo man das Labyrinth findet. Um den Kurpark herum stehen Häuser. Dieser Abschnitt ist nicht einsam, dort gehen am Morgen Kurgäste spazieren und Hunde werden ausgeführt. Ich habe das selbst beobachtet, denn ich hatte ein Zimmer im Café Zimmermann direkt ggü vom Kurpark. Als ich in 2014 den Schluchtensteig gewandert bin, gab es dieses Labyrinth noch nicht. Es besteht erst seit August 2016. Ob es in den aktuellen Wanderbeschreibungen erwähnt ist, weiß ich nicht, bezweifle ich. Es war dann wohl ein spontaner Besuch am Wegesrand - im Vorbeigehen.

Hat die Polizei definitiv einen Nachweis, dass Scarlett den Trail angetreten hat? Es war Saison, der Ort wohl ausgebucht und etliche Wanderer auf der Route. Kein Zeuge?
Outdooractice ist eine führende Wanderapp und Website. Ich habe gestern ausführlich diese Route beschrieben. Zeitangabe dort ist 8 Stunden. Einige User hier werten die Route auf 4 Stunden ab. Diese Zeitdifferenz kann ich mir nicht vorstellen. Die Frau hatte auch schweres Gepäck dabei .

Ich habe tatsächlich 8 Stunden gebraucht. Aber ich bin eine sehr langsame Wanderin (damals 60), die sich viel Zeit fürs Fotografieren lässt und mehrere Pausen macht. Auch ich hatte einen großen Rucksack dabei. 4 Stunden ist vermutlich zu wenig, 5-6 Stunden könnte ich mir bei einem jungen Menschen sehr gut vorstellen. Ich staune oft, wie schnell manche Wanderer unterwegs sind.
Entgegengekommen ist mir auf der letzten Etappe niemand (Juni 2014 werktags) und überholt haben mich auf dieser ganzen Etappe höchstens 4 Leute (2 Paare). Ich bin aber auch schon um 7:30 Uhr in Todtmoos gestartet. Die anderen Wanderer waren sicher später dran, weil es in den Pensionen und Hotels meist erst ab 8 Uhr Frühstück gibt und sie deshalb um einiges später gestartet sind als ich.

An diesem Donnerstag ihres Verschwindens war auch wie jeden Donnerstag ein Wochenmarkt in Todtmoos, von 8-13 Uhr.
Weiß jemand wo genau dieser Wochenmarkt in Todtmoos ist.

Soweit ich weiß (und ich habe alles gelesen) gibt es nur Anhaltspunkte, dass Scarlett die 6. Etappe antreten wollte.
Sie ist ja auch vom Edeka geradewegs Richtung Etappenbeginn gegangen und dabei am keltischen Steinlabyrinth vorbeigekommen. Das stellen sich auch einige zu kompliziert vor.

Das Steinlabyrinth sind lediglich ein paar Steine, die in Form eines Labyrinths auf einer Wiese angeordnet sind.
Auf der einen Seite ist dichtes Gebüsch, auf der anderen Seite eine Straße und dahinter Gebäude.

Jedenfalls sieht es bis zu diesem Punkt aus, als wollte sie die Etappe antreten.

Vielleicht sollte man nochmal Hunde direkt vom Steinlabyrinth aus suchen lassen?

Mir fällt es mittlerweile schwer, an einen Unfall auf der Etappe zu glauben.
Die Handydaten legen nahe, dass sie entweder nicht dazu kam, die Etappe anzutreten oder, falls sie sie angetreten hat, dass sie nicht weit gekommen ist.

Selbst wenn sie sie angetreten hätte, sind die ersten 12 km völlig ungefährlich, wie hier mehrfach berichtet wurde. Und weiter als das dürfte sie laut ihren Handydaten nicht gekommen sein.

Dass sie per Anhalter von da aus irgendwohin gefahren wäre ist auch unwahrscheinlich.

Bleiben also noch die Gebäude zwischen dem keltischen Steinlabyrinth übrig oder ein unfreiwilliges Einsteigen in irgendein Fahrzeug.

Enterprise1701 schrieb:Ich habe gestern ausführlich diese Route beschrieben. Zeitangabe dort ist 8 Stunden. Einige User hier werten die Route auf 4 Stunden ab. Diese Zeitdifferenz kann ich mir nicht vorstellen. Die Frau hatte auch schweres Gepäck dabei .

22km / 7,5h wären 2,9km pro Stunde. Das ist arg gemächlich. Bzw sehr viele Päusle.
Junge Hüpfer kriegen auch 5km/h hin. Lässig.
Ob das Gepäck so schwer war weiss man auch nicht das ist ja heutzutage alles auf leicht optimiert.
Wurfzelte wiegen teils <2kg.
Außerdem wäre sie bei 7,5h ja immer noch um 18 Uhr in Wehr gewesen.

Enterprise1701 schrieb:Hat die Polizei definitiv einen Nachweis, dass Scarlett den Trail angetreten hat? Es war Saison, der Ort wohl ausgebucht und etliche Wanderer auf der Route. Kein Zeuge?

Etliche dürfte übertrieben sein. Ferien waren ja schon quasi rum. Einige passt eher.
Einen Nachweis haben sie nicht, laut PMs.

Was mich wundert, im Fall Rebecca gehen die EB unter anderem aufgrund der Handydaten davon aus, dass das Verschwinden/Verbrechen genau an dem Ort geschah, an welchem ihr Handy ausging.

Wieso ist der Ansatz hier so anders?

Vermutlich weil das Handy ja erst Abends vom Netz ging.

menari schrieb:Bleiben also noch die Gebäude zwischen dem keltischen Steinlabyrinth übrig oder ein unfreiwilliges Einsteigen in irgendein Fahrzeug.

Ein "unfreiwilliges" Einsteigen stell' ich mir schwierig vor. Ist ja nicht so einfach, eine Person mit großem Marschgepäck unauffällig in ein Auto zu verfrachten.

GhOuTa schrieb:Ferien waren ja schon quasi rum

In Baden-Württemberg waren in dieser Woche noch Schulferien (1. Schultag = 14.9.2020).

AnnCarola schrieb:Ich habe tatsächlich 8 Stunden gebraucht. Aber ich bin eine sehr langsame Wanderin (damals 60), die sich viel Zeit fürs Fotografieren lässt und mehrere Pausen macht. Auch ich hatte einen großen Rucksack dabei. 4 Stunden ist vermutlich zu wenig, 5-6 Stunden könnte ich mir bei einem jungen Menschen sehr gut vorstellen.

@AnnCarola
Hattest du denn Empfang auf deinem Mobilnetz auf der Strecke?