Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Emapeel schrieb:Das Videotelefonat hat der Freund in China ja bestätigt. Er hat aber offensichtlich nicht gesagt, dass Sc. bei ihm ist oder zu ihm kommen wollte.

Wie hätte sie denn nach China kommen sollen? Liegt ja nicht gerade um die Ecke, und eine Einreise ist ohne Visum nicht möglich, sie hatte keine Reisepass dabei, dazu Corona und Geld braucht man sowieso. Und wieso hätte sie dafür auf eine Schwarzwaldtour gehen sollen, um dann ausgerechnet auf der letzten Etappe zu beschliessen, ich geh´ dann mal nach China? Ne, absolut abwegig.

Wenn schon abdüsen, dann läge das euopäische Ausland doch allemal näher. Stühlingen liegt direkt an der Schweizer Grenze, da gehts über den Zoll und nach ein paar Metern ist man in der Schweiz. Von dort ist man z.Bspl. in 1 Stunde in Zürich am Flughafen.
Genauso ab Zell i.W. Dort in die S6 steigen, in 30 Minuten ist man in der Schweiz, die fährt von Zell durch bis an den Basler SBB und von dort kommt man an den Basler Flughafen oder mit dem Zug nach Italien oder Frankreich.

xy2017 schrieb:Das mit Nawalny habe ich auch gehört. Aber da waren aus Sicherheitsgründen bestimmt schon früher welche vor Ort. Aber ob das schon am 10.09. der Fall war, glaube ich eher nicht.

Da ich direkt neben Ibach wohne, kann ich die Frage gut beantworten. Zur Zeit von Scarletts Verschwinden war Nawalny auch bei der lokalen Polizei noch kein Thema und es wurden auch vorab in diesem Zeitraum keine "Vorspäher" gesichtet. Die lokale Polizei wurde dann Tage zuvor informiert und über Nacht ohne vorherige Kommunikation die Gemeinde überfallen. Der Bürgermeister musste brav Platz machen und hatte nichts mehr zu sagen, die Gemeindehalle mit dem intakte Vereinsleben wurden für die Polizei zwangsenteignet und zweckentfremdet. Wir waren alle froh, als dieser Mensch von hier wieder ging und Ruhe herrschte. Wie die Leute den Mensch vor Ort in seiner Unterkunft und bei seinen Filmstudiobesuchen erlebten, schreibe ich hier lieber nicht und behalte es eher für mich. Ich habe ihn ja auch nie gesehen und bin eh voll unpolitisch. Ein warmer Mensch scheint er aber nicht zu sein und geht mit Angestellten dementsprechend um. Auf alle Fälle hat Nawalny nichts mit Scarlett am Hut, die Zeiten überschneiden sich nicht, daher kein Thema.

Aber sonst sehr gute Beiträge die Zeit (ich erinnere hier an die Aussage vom rasenden S-TV Mensch. Er meinte, er hat selber mit dem Freund aus China gesprochen und dieser würde auch irgendwann zur Suche kommen. Aber keine Ahnung inwiefern diese Aussage stimmt. Wenn der Mensch genauso verlogen wie die Bild-Zeitung ist, so ist darauf nicht viel zu Wetten.) und wir sehen alles mehr oder wenig ähnlich. Es nervt einfach, dass wir nicht wissen, wir genau die Route zum IK verlief.

Eigentlich wollte ich abwarten, bis dass endlich transparent kommuniziert werden kann und wundere mich mit jedem Tag mehr, warum die Mitsuchenden/Einheimischen/Miträtselnden da nicht eingeweiht werden. Da ich jetzt davon ausgehen muss, dass Scarlett ernsthaft gesucht wird und ich den Verantwortlichen der Suche keine Blödheit oder Profilierungsgehabe vorwerfen will, kann es eigentlich nur sein, dass derzeit wirklich ermittelt wird. Alles andere wäre Fake und Schwachsinn. Wenn man jemand wirklich suchen will und kein Ermittlungsansatz gegeben, so ist die Formel, je größer die Transparenz, umso erfolgsversprechend er die Suche. Und ganz ehrlich, wenn man jemand wirklich finden will, so steht man doch über jeglichem medialen Gerede und nimmt sich doch dann als Angehöriger, im Sinne der Verschollenen, gerne in diesem Wunsch zurück.

Wenn mich jemand heute fragt, was das undurchsichtiges für mich bisher an diesem Fall war, so die getätigte Aussage, dass der Familie geraten würde, nicht voll an die Öffentlichkeit zu gehen.

Wer trifft so eine Aussage und warum?

Bei so einem Fall ohne Ansatz war von Anfang an klar, je mehr Hinweise und Transparenz, umso höher die Erfolgsaussichten. Das dies bis heute nicht in Anspruch genommen wurde und die Kommunikation zwischen den einzelnen Suchenden (auch aufgrund der fehlenden transparenten Kommunikation) mangelhaft ist, finde ich das doch bemerkenswert.

Glasengel schrieb:Wenn mich jemand heute fragt, was das undurchsichtiges für mich bisher an diesem Fall war, so die getätigte Aussage, dass der Familie geraten würde, nicht voll an die Öffentlichkeit zu gehen.

Wer trifft so eine Aussage und warum?

Diese Aussage hat mich auch sehr irritiert. Der einzige Grund, sie so zu treffen, könnte sein, dass die Behörden vermeiden wollten, dass plötzlich Hunderte Spurensucher in Turnschuhen auf dem Schluchtensteig herumkraxeln.

Ansonsten sehe ich es halt auch so, dass mit jeder Woche, in der die Öffentlichkeit nicht um Hinweise gebeten wird, eine Chance vertan wird, das Schicksal von Scarlett aufzuklären. Morgen Abend ist übrigens wieder mal Aktenzeichen XY....

Fridolin31 schrieb:Diese Aussage hat mich auch sehr irritiert. Der einzige Grund, sie so zu treffen, könnte sein, dass die Behörden vermeiden wollten, dass plötzlich Hunderte Spurensucher in Turnschuhen auf dem Schluchtensteig herumkraxeln.

Du meinst, dass dann auch mehr (schlecht ausgerüstete) Sucher auf dem Steig wären? Da wäre nur am Anfang der Suche ein (in meinen Augen nach wie vor unsinnigen) Argument gewesen und wäre aber zu regulieren bzw. (im Sinne der Suche) die Polizei hatte auch dann mehr Kapizitäten frei geben "dürfen". Nur jetzt ist die Unfalltheorie eher unwahrscheinlich geworden und frische Pilze gibt es nicht mehr zu finden, die sechste Etappe würde jetzt sicher nicht mehr gestürmt werden.

Nein, jetzt muss (!) es einen anderen Grund für die fehlende Transparenz und das zurückzuhalten von Informationen geben. Da hoffe ich, das die Polizei ermittelt und nicht (da die Polizei nicht ermittelt) dass es so ist, wie bei meinem Nachbarn. Der ist auch Pilzfreund und geht nie zusammen auf die Pilzjagd, will seine Stellen nicht veraten. Meine Oma lehrte mich, dass ich die Natur mit meinen Mitmenschen teilen sollte und daher es für alle ein Gewinn ist. Bei den Pilzen hat sie Recht behalten und inzwischen sammle ich in einer Saison drei verschiedene und anderst schmeckende Pfifferlingssorten, mein Nachbar ist beim gewöhnlichen Eierschwammerl hängen geblieben.

Aber ich schweife ab, sorry...

Glasengel schrieb:Da ich direkt neben Ibach wohne, kann ich die Frage gut beantworten. Zur Zeit von Scarletts Verschwinden war Nawalny auch bei der lokalen Polizei noch kein Thema und es wurden auch vorab in diesem Zeitraum keine "Vorspäher" gesichtet.

Danke für die Info!
Sehr interessant die Ausführungen zu N.s Erholung im Schwarzwald.

Wieviel mögliche Waldwege gibt es von Todtmoos Zentrum aus zum Ibacher Kreuz?
Im Prinzip müssten wir ja nur wissen, welchen Weg sie von St.Blasien aus nach Todtmoos
genommen hat. Das müsste ja dann der Gleiche sein, sonst wäre ja nicht die Frage aufge-
kommen, ob die Hunde diese Spur mit der vom Vortag verwechsellt haben.

xy2017 schrieb:Wieviel mögliche Waldwege gibt es von Todtmoos Zentrum aus zum Ibacher Kreuz?
Im Prinzip müssten wir ja nur wissen, welchen Weg sie von St.Blasien aus nach Todtmoos
genommen hat. Das müsste ja dann der Gleiche sein

Waldwege von Todmoos hoch zum IK gibts einige. Wenns um den Weg geht, den man auf der 5. Etappe von St. Blasien kommend nach Todtmoos läuft, dann ist es dieser hier, die Hohwehraschlucht runter oder eben rauf.

Original anzeigen (0,2 MB)

xy2017 schrieb:Wieviel mögliche Waldwege gibt es von Todtmoos Zentrum aus zum Ibacher Kreuz?

Einfach mal bei google maps anschauen, da kann man sich Routen von Todtmoos zum Ibacher Kreuz anzeigen lassen. Was anderes wird Sc. auch nicht zur Verfügung gestanden haben.

Wenn man sich die Entfernungen und Alternativwege so ansieht, dann sieht man, dass es im Prinzip nicht viel ändert, ob sie Richtung Wehr oder Ibacher Kreuz unterwegs war. Es sind ein paar zusätzliche Wege abzusuchen, ich würde mal davon ausgehen, dass das bereits geschehen ist.

Selbst wenn man sich fast zu 100% sicher wäre, dass sie in Richtung Ibacher Kreuz und nicht Richtung Wehr aufgebrochen ist nach den Telefonaten, was würde das ändern? Man hätte sich die Suche auf dem Weg nach Wehr sparen können, mehr aber wohl auch nicht.

CorvusCorax schrieb:Waldwege von Todmoos hoch zum IK gibts einige. Wenns um den Weg geht, den man auf der 5. Etappe von St. Blasien kommend nach Todtmoos läuft, dann ist es dieser hier, die Hohwehraschlucht runter oder eben rauf.

Vielen Dank! Von diesem Weg müssen wir dann wohl vorest ausgehen und dort nach möglichen Zeugen suchen. Also alle ("Einheimischen" Ibach, Todtmoos etc.) , die dort regelmäßig vormittags mit dem Hund, Fahrrad oder sonst wie unterwegs sind und am 10.09. nicht im Urlaub bzw. im Ausland etc. waren.

Hallgrim schrieb am 13.03.2021:Ein Bekannter einer Userin von hier war einer dieser 4 Mantrailer Hundeführer. Hoffe es kommt nun etwas verständlicher rüber.

Und hoffen, dass sich diese Userin nochmal meldet und uns genauere Infos dazu geben kann, wie z.B. den Punkt, an dem die Spur abriss.
Wo also vermutlich das Auto stand.

Während dessen könnte man sich auch Gedanken darüber machen, wer dort oben zur Mittagspause mit seinem Auto für Scarletts spurloses Verschwinden hätte sorgen können? Kann man davon ausgehen, dass sie jemand im Vorbeifahren, auf einer Bank sitzend, gesehen hat und dann umgekehrt ist, um zu einem günstigeren Zeitpunkt ein Mitfahrangebot zu machen oder hat die betreffende Person vielleicht dort auf dem Parkplatz gestanden, um Mittagspause zu machen.
Wie lange hätte Scarlett sich dort aufhalten können, wenn sie meiner Vermutung nach, eher langsam unterwegs war und vielleicht sogar noch an besonderen Stellen (Aussichtspunkt, Wasserfall?) stehen blieb. Sie hatte ja noch recht viel Zeit gehabt, wenn der nächste Bus dort oben um 13.30 Uhr abgefahren ist.
Wieviel Verkehr ist da oben an einem Do. Vormittag in der Ferienzeit zwischen ca 11.45/12.00 Uhr und max. 13.30 Uhr und wer fährt eventuell sogar regelmäßig mittags dort vorbei?

Es ist natürlich aber auch möglich, dass diese Mitfahrgelegenheit vom Ibacher Kreuz nichts mit ihrem letztendlichen Verschwinden zu tun hat und ein wichtiger Zeuge wäre, der sich jetzt aus Angst nicht meldet. Es kann eben auch im weiteren Verlauf etwas passiert sein. Da wir aber nicht wissen, ob sie wirklich nach Stühlingen wollte (wovon ich aber stark ausgehe), ist dann die Frage, ob jemand aus reinem Zufall oder echter Hilfsbereitschaft die ganze Strecke bis dort mit ihr gefahren wäre oder hätte fahren müssen? Das schein mir eher
unwahrscheinlich. Aber ich kenn mich in der Gegend nicht aus und weiß nicht wie oft, diese Strecke am Tag gefahren wird.

Emapeel schrieb:Ich überlege immer wieder wie sich Sc. das Leben und Unterrichten in China wohl vorgestellt hat. Ohne studiert zu haben und eine Lehrbefähigung. Wie gut waren ihre Chinesischkenntnisse? Auch das ist zumindest rudimentär geforderte Voraussetzung. Hätte sie ein unbefristetes Visum bekommen? Eine Arbeitserlaubnis? Und wann? Eine „Überbrückung“ der Zeit wg. Corina? Das scheint mir das geringste Problem in diesem Zusammenhang. Da war sicher noch einiges zu tun bevor es hätte losgehen können. War das ein ernsthafter Plan oder eher unbestimmtes Wunschdenken? So viele Fragen und keine Antworten!

Das ist alles realistisch. Eine Freundin von mir hat Englisch studiert, das Studium aber kurz vor Ende abgebrochen. Nun arbeitet sie in Japan als Englischlehrerin an einer Privatschule. Ohne irgendwelche Probleme. Das wird sicher in China nicht anders sein.
Meine Freundin spricht rudimentär Japanisch, halt sehr gutes Englisch, Deutsch und Russisch. Sie hat, soweit ich weiß, ein Studentenvisum und kann auch während Corona dort bleiben. Inzwischen konnte sie sich sogar eine Wohnung anmieten.

Allerdings halte ich es im Fall von Scarlett für eher unwahrscheinlich, dass sie sich auf diese Weise nach China absetzt.

xy2017 schrieb:Es ist natürlich aber auch möglich, dass diese Mitfahrgelegenheit vom Ibacher Kreuz nichts mit ihrem letztendlichen Verschwinden zu tun hat und ein wichtiger Zeuge wäre, der sich jetzt aus Angst nicht meldet. Es kann eben auch im weiteren Verlauf etwas passiert sein.

Ohne XY sehe ich keine Chancen, diesbezüglich noch etwas aufzuklären.

Halinka schrieb:Allerdings halte ich es im Fall von Scarlett für eher unwahrscheinlich, dass sie sich auf diese Weise nach China absetzt.

Soweit ich weiß, gab es im September 2020 chinatechnisch eine Einreisesperre wegen Covid-19. Auch auf die Gefahr hin, dass mein Kommentar wieder gelöscht wird wegen Spekulation...es wäre möglich gewesen, sich in einem anderen Land, z.B. in der Türkei, zu treffen. Zumindest habe ich das öfter bei Pärchen gelesen, die covidbedingt monatelang getrennt waren.

hpoirot schrieb:Zumindest habe ich das öfter bei Pärchen gelesen, die covidbedingt monatelang getrennt waren.

Das stimmt schon, aber weshalb dann das Untertauchen und der komplette Abbruch der Kommunikation mit ihren Verwandten.

Das Verhältnis zu ihren Eltern scheint doch gut gewesen zu sein, ansonsten wäre Scarlett nicht noch wenige Wochen zuvor mit ihr auf dem Camino gepilgert.
Und nichts und niemand hätte eine Mittzwanzigerin daran hindern können, sich irgendwo auf der Welt mit ihrem Freund zu treffen, da war kein heimliches Verschwinden, das ihre Familie in Verzweiflung stürzt, notwendig.

Fridolin31 schrieb:Das stimmt schon, aber weshalb dann das Untertauchen und der komplette Abbruch der Kommunikation mit ihren Verwandten.

Das Verhältnis zu ihren Eltern scheint doch gut gewesen zu sein, ansonsten wäre Scarlett nicht noch wenige Wochen zuvor mit ihr auf dem Camino gepilgert.
Und nichts und niemand hätte eine Mittzwanzigerin daran hindern können, sich irgendwo auf der Welt mit ihrem Freund zu treffen, da war kein heimliches Verschwinden, das ihre Familie in Verzweiflung stürzt, notwendig.

Das weiß ich nicht. Ich wäre sowieso nie auf die Idee gekommen, wenn ihr Papa das hier im Forum nicht mal in Erwägung gezogen hätte.
Wir wissen ja auch nicht, wie ihre Familie zu ihrem Freund und ihren Reisen bzw. zu ihren weiteren Plänen stand und ob sie finanziell unabhängig war.
Natürlich ist ein Unfall möglich oder auch ein Verbrechen, aber auch fürs Aussteigen gibt es genug Möglichkeiten, wie einen Flughafen in unmittelbarer Nähe, nahe Grenzübergänge usw.

AnnCarola schrieb:Ohne XY sehe ich keine Chancen, diesbezüglich noch etwas aufzuklären.

Das wäre dann natürlich optimal (wenn auch etwas spät), aber eben momentan ohne glaubwürdige Zeugenaussagen bzw. Sichtung am IK nicht realisierbar.
Ich frage mich, ob sich überhaupt Zeugen gemeldet haben, die sie bei Edeka an diesem Morgen gesehen haben?

Fridolin31 schrieb:weshalb dann das Untertauchen und der komplette Abbruch der Kommunikation mit ihren Verwandten.

Das Verhältnis zu ihren Eltern scheint doch gut gewesen zu sein, ansonsten wäre Scarlett nicht noch wenige Wochen zuvor mit ihr auf dem Camino gepilgert.
Und nichts und niemand hätte eine Mittzwanzigerin daran hindern können, sich irgendwo auf der Welt mit ihrem Freund zu treffen, da war kein heimliches Verschwinden, das ihre Familie in Verzweiflung stürzt, notwendig.

Das sage ich mir auch und sehe deswegen auch nur die Alternative Wanderunfall oder Verbrechen. Es gibt aber weder in Richtung auf das eine noch in Richtung auf das andere irgendeine Beobachtung.

Hinsichtlich der Vermutung eines Wanderunfalls kann man wenigstens etwas tun: Mögliche Wege und Absturzstellen absuchen, wobei mit fortschreitender Erfolglosigkeit dieser Bemühungen die Wahrscheinlichkeit für ein Verbrechen zunimmt. In diese Richtung kann man ohne irgendwelche Beobachtungen aber ja nicht einmal irgendetwas zur Aufklärung unternehmen! Wenn Scarlett zu irgendeiner Spontan-Bekanntschaft oder sogar einfach per Anhalter ganz ohne jedes Aufsehen in ein Auto gestiegen sein sollte und dies der Beginn eines Verbrechens gewesen wäre, hätte man überhaupt keine Handhabe, irgendetwas Konkretes zu vermuten, und man wäre wohl auf Kommissar Zufall angewiesen.

xy2017 schrieb:Also alle ("Einheimischen" Ibach, Todtmoos etc.) , die dort regelmäßig vormittags mit dem Hund, Fahrrad oder sonst wie unterwegs sind und am 10.09. nicht im Urlaub bzw. im Ausland etc. waren.

... eine "etwas" seltsame Vorstellung über die Einheimischen hier!
Wenn ich es könnte, würde ich so manchen hier aus dem Forum einladen sich vor Ort mal einen Eindrück zu verschaffen. Also so über die örtlichen Gegebenheiten, Möglichkeiten und praktizierte Lebensgewohnheiten von "Einheimischen".

Zur Sache. Ich fahre dort öfters vorbei, also teilweise 2x am Tag (manchmal auch noch öfter). Es könnte sogar sein, dass ich zum fraglichen Moment dort vorbei gekommen bin. Und ich kann jetzt nur für mich selbst schreiben, selbst wenn S. dort gewesen wäre... ich hätte daran NULL Erinnerungen! Wenn ich mich überhaupt mal an Touris in der Ecke erinnere, dann waren es solche die dort an einer sehr unübersichtlichen Stelle völlig unbedarft über die Strasse tapperten und sich dabei selbst gefährdeten. Von Todtmoos kommend fährt man eine Steigung hoch, auf dem Scheitelpunkt (Höhe vom Kreuz) befindet sich eine Kurve die nach ca. 50m auch schon wieder abfällt. Der größte Teil dort ist mit Leitplanken (bzw Gräben) versehen weshalb ein halten auf freier Strecke schwierig und auf Grund der Unüberschichtlichkeit nebenbei auch gefährlich ist. Die freie Fläche an dieser Stelle ist durch die Kurvenüberhöhung und tiefen Absatz zur Freifläche für normale PKW kaum befahrbar. Es besteht die Gefahr das der Unterboden aufsetzt...

An anderer Stelle habe ich es schon beschrieben, zu der Zeit wurden dort selbst für diese Gegend hier ungewöhnlich große Holzpolter angelegt.
Um es abzukürzen, sofern man überhaupt ernsthaft in Erwägung ziehen könnte das S. wirklich zu der Zeit diesen Punkt angelaufen ist, wird sie dort kaum per Anhalternin gestanden haben noch wird sie sich dort längere Zeit aufgehalten haben. Mein persönliche Meinung, aufbauend auf Ortskenntnisse!

Wenn man pragmatisch an die Sache herangeht und alle anderen Spekulationen außer acht lässt, und den Verlauf der Tour bis zum 10.09.20 anschaut, dann kann S. doch eigentlich keinen anderen Plan gehabt haben, als diese Tour regulär zu beenden, d.h., von Todtmoos nach Wehr zu laufen, wo sie irgendwo auf dieser Strecke verunfallt ist.

Dass die Hunde damals eine Spur zum IK verfolgt haben und eine nach Wehr, ist die Krux an der Sache. Welche nun die richtige war, lässt sich nicht klären. Hätte es nur die eine Spur durchs Wehratal gegeben, wäre das Gebiet zumindest eindeutig vorgegeben gewesen, nur dort und nirgendwo anders müßte ihr etwas passiert sein.

Da aber damals von Profis wie Bergwacht & Co. an den relevanten gefährlichen Stellen im Wehratal absolut nichts gefunden wurde und wenn man dennoch dabei bleibt, dass sie irgendwo im Wehratal abgestürzt sein muß, dann ist es in einem Bereich, der absolut unzugänglich ist, eine Stelle, die man eben nicht erreichen kann und wenn man sich auf den Kopf stellt. Vielleicht ist sie unter einen Felsvorsprung gerollt, in eine Vertiefung etc. etc. Und die Zeit tut ihr übriges. 7 Monate sind lang und der Wald "arbeitet" ja auch, da bleibt nichts, wie es war, da gehen Steine ab, Bäume entwurzeln und bedecken mit dem Wurzelbereich wiederum Flächen, Laub, Dreck, Wasser, Schnee, Erosion, Wildtiere. Der Status quo wird sein, dass nichts mehr genau so ist und sich befindet, wie vor 7 Monaten. Von daher ist es illusorisch zu glauben, überhaupt noch etwas zu finden, wenn sie denn dort verunfallt ist.

Weiß denn jmd wer die Hundeführer mit Spurenträgern von Scarlett ausgestattet hat? Waren das Dinge, die Verwandte vom Wohnort mitbrachten oder waren das Dinge aus dem in Stühling abgestellten Auto von Scarlett?

Spielt es außerdem eine Rolle, ob Spurenträger durch Verwandte an den Hundeführer übergeben werden oder sollte es der Genauigkeit halber durch eine dritte Person geschehen, die nicht blutsverwandt ist?

CorvusCorax schrieb:Dass die Hunde damals eine Spur zum IK verfolgt haben und eine nach Wehr, ist die Krux an der Sache.

Krux... aber wirklich!
Der "Suchauftrag" und die Leistungsfähigkeit der sogenannten "Suchhunde" ist zumindest mir immer noch nicht klar. Es macht ein Unterschied ob ich einen spezialisierten Suchhund aus Polizei-Bestand/Ausbildung oder einen Privathund mit Zusatzqualifikation "Rettungshund des DRK" auf Spurensuche schicke. Zumal hier wohl damals die schnelle Suche nach einer womöglich verunglückten Person mehr im Vordergrund stand, anstatt einer forensischer, belastbarer Spuren­sicherung!

Ich würde sogar behaupten, dass so gut wie alle Hunde unter diesen Bedingungen von Todtmoos entlang der Hoch-Wehra so gelaufen wären... es ist zum Teil ein sehr schmaler Trampelpfad wo entweder links oder rechts die Wehra fließt, flankiert von zum Teil sehr felsigen und steilen Abhängen. Da bleibt auch dem besten "Spürhund" abgewandt vom Hundeführer nur noch eine Richtung übrig... eben zum Ibacher Kreuz!
In diesem Sinne...