Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

hpoirot schrieb:Das stimmt nicht, ich wollte dich auch nicht angreifen. Ich wollte nur sagen, dass wir darüber schon nachgedacht haben, warum sie nach dem Telefonat evtl. ihre Pläne änderte und zum Ibacher Kreuz wollte usw.

Also wie gesagt, es kommt ja auch darauf an, aus welchem Motiv sie ihre Pläne geändert hat und das hat dann im weitern Verlauf etwas mit dem Suchort zu tun. Wenn der Freund an diesem Morgen mit ihr Schluss gemacht hätte, wäre sie wohl aus anderen Bewegründen in Richtung IK gegangen als wenn er ihr einen Plan zum gemeinsamen Untertauchen präsentiert hätte. Das sollten jetzt nur Bespiele sein.
Ich gehe auch nicht von einem gemeinsamen Untertauchen aus und halte das für nahezu Unmöglich. Wir dehen uns nicht im Kreis, wenn
wir versuchen in die Tiefe der wenigen Infos zu gehen. Wir laufen nur Gefahr uns zu täuschen, aber das bleibt ja nicht aus.

@xy2017

Enttäuschung über den Freund wäre ein guter Grund, das Handy auszuschalten, das sehe ich genauso! Oder eine andere schwere Enttäuschung, die sich ganz plötzlich ergab. Von der Welt erstmal in Ruhe gelassen werden, keine weiteren Anrufe, keine Nachrichten - total nachvollziehbar.

Wenn dem so gewesen wäre, und wenn auch die Hundespur zum IK die richtige wäre: Neue Fragen ergeben sich.

Hätte sie die Enttäuschung so aus der Bahn geworfen, dass sie die Tour vor der letzten Etappe aufgibt? Eigentlich kurz vorm Ziel?

Warum wollte sie ausgerechnet vom IK aus weiterkommen?

Wohin hätte sie von Stühlingen aus gewollt? Zur Freundin nach Mainz, wie geplant, oder direkt nach Hause, oder irgendwoanders hin?

Vielleicht werden Antworten gefunden und fügen sich zu einem neuen Gesamtbild?!

Ich führe das Szenario jetzt mal selber weiter.

Der Bus fuhr erst dreizehn Uhr nochwas, wenn ich den Fahrplan richtig lese. Viel zu spät, wenn man schnell weg will.
Was mache ich nun? Mitfahrgelegenheit in Todtmoos suchen, auf Parkplätzen in der Nähe des Edeka und Kurparks, sowie an der L151 und Nebenstrassen.
Leider hab' ich kein Glück. Ich beschliesse zum Ibacher Kreuz zu laufen. Das kenne ich aus den Vortagen und rechne mir mehr Chancen aus.

Hier stellt sich wieder die unbeantwortete Frage:
Verfolgten die zum IK gelaufenen Hunde eine Spur entlang der L151 oder auf Waldwegen? Oder eine Kombination aus beiden, L151 und Waldwege?
Denn wenn sie tatsächlich ganz eilig weggewollt hätte und eine Mitfahrt in einem Auto hätte abpassen wollen, wäre sie nicht durch den Wald gegangen.

Allerdings: als Tramperin wäre sie eher aufgefallen als eine "normale" Wanderin. Von daher ist es auch wieder eigenartig, dass keine Sichtungen einer Tramperin gemeldet wurden, auf die Scarletts Beschreibung und auch sonst alles passt. Jedenfalls weiss ich von keinen solchen Sichtungen, habe nichts gefunden.

lemystere schrieb:Allerdings: als Tramperin wäre sie eher aufgefallen als eine "normale" Wanderin. Von daher ist es auch wieder eigenartig, dass keine Sichtungen einer Tramperin gemeldet wurden, auf die Scarletts Beschreibung und auch sonst alles passt. Jedenfalls weiss ich von keinen solchen Sichtungen, habe nichts gefunden.

Richtig, gerade eine junge Frau, blond, mit großem Rucksack, sagen wir an einer Landstraße, das würde doch auffallen. Zumindest wenn sie alleine war. Im Zuge der Suchmaßnahmen hätte sie dort aber eigentlich auch gesehen werden müssen. Landstraßen sind ja nicht besonders breit, da muss man dann vermutlich deutlich abbremsen, wenn man vorbeifährt. Meistens schimpft man ja noch über solche Leute, die einen quasi zum Abbremsen zwingen, nach dem Motto "Kann der/die nicht woanders gehen?!"

Möglich ist aber auch, dass ihr auf diese Weise eine Mitfahrgelegenheit angeboten wurde, die nicht so vorteilhaft war....

lemystere schrieb:Hier stellt sich wieder die unbeantwortete Frage:
Verfolgten die zum IK gelaufenen Hunde eine Spur entlang der L151 oder auf Waldwegen? Oder eine Kombination aus beiden, L151 und Waldwege?
Denn wenn sie tatsächlich ganz eilig weggewollt hätte und eine Mitfahrt in einem Auto hätte abpassen wollen, wäre sie nicht durch den Wald gegangen.

Allerdings: als Tramperin wäre sie eher aufgefallen als eine "normale" Wanderin. Von daher ist es auch wieder eigenartig, dass keine Sichtungen einer Tramperin gemeldet wurden, auf die Scarletts Beschreibung und auch sonst alles passt. Jedenfalls weiss ich von keinen solchen Sichtungen, habe nichts gefunden.

Ja, das wissen wir doch bis heute nicht, ob die Hunde entlang der Landstraße oder über den 5. Etappen-Wanderweg hoch zum IK gelaufen sind.

Egal, welche Strecke sie gewählt hätte und sie vor hatte, vom IK zu trampen, dann kann sie wiederum nicht ab IK im Gelände verunfallt sein, was dort oben auch eher unwahrscheinlich ist, dann wären wir doch wieder bei der Verbrechens-Theorie → zur falschen Zeit am falschen Ort den "Bösen Buben" getroffen.

lemystere schrieb:Hier stellt sich wieder die unbeantwortete Frage:
Verfolgten die zum IK gelaufenen Hunde eine Spur entlang der L151 oder auf Waldwegen? Oder eine Kombination aus beiden, L151 und Waldwege?

Wenn er tatsächlich Schluss gemacht oder sogar von einer neuen Freundin gesprochen hätte (rein theoretisch), wäre das selbstständige Abschalten des Handys und die Umkehr zum Auto natürlich am verständlichsten. Denn mit so einem emotionalen Schlag in die Magengrube, hätte sie den Weg wohl auch nicht mehr geschafft oder überhaupt gehen wollen. Das sie jetzt direkt auf die Idee kommt per Anhalter zu fahren, glaube ich eher nicht. Ich schätze, dass sie vielleicht lieber den Waldweg genommen hätte, eventuell nachdem sie in Todtmoos an der Bushaltestelle gesehen hat, dass der Bus erst in einer Stunde kommt (Obwohl sie das bestimmt schon vom Vortag wußte?) Denn das Abschalten des Handys, um erstmal in Ruhe gelassen zu werden, würde ja auch im weiteren Verlauf eher in den Wald führen als auf eine stark befahrene Strasse. Aber das kann uns ja nur jemand beantworten, der den Weg der Suchhunde kennt.
Als sie am IK ankam, hätte sie allerdings immer noch warten müssen. Wenn die Bus- und Wanderzeiten so stimmen.
Und dort käme dann wieder ein Mitfahrangebot ins Spiel, wie auch immer das ausgesehen haben mag. Denn dort oben gibt es
ja auch einen Parkplatz. Vielleicht stand schon jemand dort oder jemand ist kurz mit dem Hund gegangen und vor ihr auf dem gleichen Waldweg wieder zurück zum Auto?

lemystere schrieb:LeMystere
um 16:11
beschäftigt
@xy2017

Enttäuschung über den Freund wäre ein guter Grund, das Handy auszuschalten, das sehe ich genauso! Oder eine andere schwere Enttäuschung, die sich ganz plötzlich ergab. Von der Welt erstmal in Ruhe gelassen werden, keine weiteren Anrufe, keine Nachrichten - total nachvollziehbar.

Wenn dem so gewesen wäre, und wenn auch die Hundespur zum IK die richtige wäre: Neue Fragen ergeben sich.

Hätte sie die Enttäuschung so aus der Bahn geworfen, dass sie die Tour vor der letzten Etappe aufgibt? Eigentlich kurz vorm Ziel?

Warum wollte sie ausgerechnet vom IK aus weiterkommen?

Wohin hätte sie von Stühlingen aus gewollt? Zur Freundin nach Mainz, wie geplant, oder direkt nach Hause, oder irgendwoanders hin?

Vielleicht werden Antworten gefunden und fügen sich zu einem neuen Gesamtbild?!

Finde die letzten Beiträge von euch allen sehr schlüssig. Nur mal angenommen Scarlett hätte in ihrem Telefonat erwähnt , dass sie jemanden kennen gelernt hat dass sich nicht mehr sicher ist über die eventuell gemeinsamen Lebenspläne, der chinesische Freund reagiert dementsprechend heftig , beschimpft sie oder macht Schluss .
Scarlett verschwindet spurlos , später von den Angehörigen befragt sagt der junge Mann von schlechtem Gewissen geplagt nicht das es Streit gegeben hat .
Das wäre ein triftiger Grund ihre Pläne zu ändern. Nach wie vor glaube ich dass man rund um das Ibacher Kreuz - auch zur Sicherheit um diese einsame Tanne und Stühlingen einen engeren Suchradius in Betracht ziehen sollte.

Ich frage mich auch, wer da so anhält am Ibacher Kreuz. Sind das Menschen aus Todtmoos, die mit dem Hund gehen oder joggen. Sind das Menschen, die da kurz Rast machen und auf der Durchreise sind und eventuell aus der Schweiz kommen? Es war ja immerhin Ferienzeit bzw. das Ende der Ferien. Das sind dann wiederrum Menschen, die nichts von der vermissten Wanderin wissen müssen und somit auch keine Zeugenaussage liefern können...

SimonTemplar schrieb:Nur mal angenommen Scarlett hätte in ihrem Telefonat erwähnt , dass sie jemanden kennen gelernt hat dass sich nicht mehr sicher ist über die eventuell gemeinsamen Lebenspläne, der chinesische Freund reagiert dementsprechend heftig , beschimpft sie oder macht Schluss .
Scarlett verschwindet spurlos , später von den Angehörigen befragt sagt der junge Mann von schlechtem Gewissen geplagt nicht das es Streit gegeben hat .
Das wäre ein triftiger Grund ihre Pläne zu ändern. Nach wie vor glaube ich dass man rund um das Ibacher Kreuz - auch zur Sicherheit um diese einsame Tanne und Stühlingen einen engeren Suchradius in Betracht ziehen sollte

Dem gegenüber steht aber doch Teutones Aussage, die letzten zwei Gespräche (Freundin, China-Mann) wären belanglos gewesen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kennt aber niemand das Original-Gespräch dieser Video-Telefonie, weil es davon keine Sprachaufzeichnung gibt. Somit kennt die Familie den Inhalt dieser Video-Telefonie auch nur durch späteren Kontakt und Aussage des China-Manns.

IK - Stühlingen - Einsame Tanne/Zell -, da bewegen wir uns schon in einem großen Radius. Wobei bei obigem Szenario und vorzeitigem Abbruch der Tour, die Rückkehr nach Stühlingen zum Auto am logischsten erscheint.

xy2017 schrieb:Ich frage mich auch, wer da so anhält am Ibacher Kreuz. Sind das Menschen aus Todtmoos, die mit dem Hund gehen oder joggen. Sind das Menschen, die da kurz Rast machen und auf der Durchreise sind und eventuell aus der Schweiz kommen?

Einheimische, Spaziergänger, Wanderer, Feriengäste, Motorradfahrer. Wäre sie einen Monat später unterwegs gewesen, wäre sicherlich nicht entgangen, wer sich dort oben aufgehalten hat. Da wurde durch den Aufenthalt von Nawalny in Ibach durch Sicherheitskräfte und Polizeiaufgebot die ganze Umgebung gecheckt.

Also brauchen wir jetzt erstmal die Bestätigung für die richtige Hundespur zum Ik. Ansonsten kann man ja den Kreis von möglichen Zeugen
überhaupt nicht eingrenzen. Das mit Nawalny habe ich auch gehört. Aber da waren aus Sicherheitsgründen bestimmt schon früher welche vor Ort. Aber ob das schon am 10.09. der Fall war, glaube ich eher nicht.

Ich überlege immer wieder wie sich Sc. das Leben und Unterrichten in China wohl vorgestellt hat. Ohne studiert zu haben und eine Lehrbefähigung. Wie gut waren ihre Chinesischkenntnisse? Auch das ist zumindest rudimentär geforderte Voraussetzung. Hätte sie ein unbefristetes Visum bekommen? Eine Arbeitserlaubnis? Und wann? Eine „Überbrückung“ der Zeit wg. Corina? Das scheint mir das geringste Problem in diesem Zusammenhang. Da war sicher noch einiges zu tun bevor es hätte losgehen können. War das ein ernsthafter Plan oder eher unbestimmtes Wunschdenken? So viele Fragen und keine Antworten!

Privatschulen! Bestimmte Privatschulen in China stellen Westler ohne jegliche Lehrqualifikation und -erfahrung, ohne Zeugnisse und Arbeitsvisum als Englischlehrer ein.
So lassen sich die eigentlich hohen Anforderungen umgehen. Das wusste ich nicht, habe es grad auf VICE gelesen. Der Artikel ist allerdings von 2014.
Vielleicht weiss jemand von euch, ob das heute noch so ist.
Dann könnte Scarlett so einen Job ins Auge gefasst haben.

@lemystere
Privatschulen - klingt logisch. Aber ohne Arbeitsevisum finde ich sonderbar. Hatte Sc. denn ihre Stelle in der Verwaltung schon aufgegeben? Wollte sie sofort auswandern nach China? Weiß das jemand? Dann macht Untertauchen evtl. doch Sinn.

Emapeel schrieb:Wollte sie sofort auswandern nach China?

Von sofort kann man wohl weniger ausgehen, dafür muss man ja schon ein wenig planen. Kann mir nicht vorstellen dies Hals über Kopf zu tun, ohne gewisse Vorkehrungen zu treffen.

@Hexelchen
Das denke ich auch. Da müssten Freund/innen und Familie ja auf jeden Fall etwas über die zeitlichen Pläne wissen. Wäre schon interessant um die Theorie des freiwilligen Verschwindens auszuschließen.

Emapeel schrieb:Das denke ich auch. Da müssten Freund/innen und Familie ja auf jeden Fall etwas über die zeitlichen Pläne wissen. Wäre schon interessant um die Theorie des freiwilligen Verschwindens auszuschließen.

Teutone schrieb ja mal:

Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollenKriminalfälle / von Teutone am 08.03.2021

Guten Abend natürlich war scarlett nicht glücklich mit den corona bedingten Einschränkungen die ihre Pläne auf unbestimmte Zeit undurchfürbar machten. Deshalb suchte sie ja auch nach Alternativen diese Zeit zu überbrücken .Auch hier in der Umgebung hatte sie viele Wege ausprobiert aber vielleicht waren ihr diese Wege zu unspektakulär und sie suchte nach besonderen wegen .So kam sie dann kurz nach dem camino auf den schluchtensteigweg .

Da kann man ja schon von ausgehen das sie noch 2020 ihre Pläne umsetzen wollte und dies aber durch Corona nicht ging. Es könnte also sein das sie nach Alternativen suchte um diese doch umzusetzen und sich wegen Corona nicht länger aufhalten lassen wollte ?

Hexelchen schrieb:Da kann man ja schon von ausgehen das sie noch 2020 ihre Pläne umsetzen wollte und dies aber durch Corona nicht ging. Es könnte also sein das sie nach Alternativen suchte um diese doch umzusetzen und sich wegen Corona nicht länger aufhalten lassen wollte ?

Oder einfach, dass sie coronabedingt zurück nach Deutschland musste und nicht bei ihm bleiben konnte.

@enidan17
@Hexelchen
Das Videotelefonat hat der Freund in China ja bestätigt. Er hat aber offensichtlich nicht gesagt, dass Sc. bei ihm ist oder zu ihm kommen wollte. D.h. unter der Annahme, dass vorstehendes stimmt, dass man ein freiwilliges Verschwinden Scs.in Richtung China ziemlich sicher ausschließen kann. Und auf ein anderes Ziel gibt es wohl keine Hinweise. Das rückt bei mir die Überlegungen in Richtung Unfall (eher weniger wahrscheinlich, da überhaupt nichts gefunden wurde) und ein Verbrechen leider wieder ganz nach oben in der Wahrscheinlichkeit.

Emapeel schrieb:unter der Annahme, dass vorstehendes stimmt, dass man ein freiwilliges Verschwinden Scs.in Richtung China ziemlich sicher ausschließen kann.

Vor allem unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Scarletts Auto noch am Ausgangspunkt in Stühlingen stand und sie es während einer Vorbereitung zum "auswandern" oder "untertauchen" doch zumindest als zwischenzeitliches Transportmittel benutzt hätte.

Wenn wir davon ausgehen, dass Scarlett möglicherweise am Tag ihres Verschwindens doch nicht gewandert ist, liegt der Verdacht nahe, dass ihr irgendwo auf dem Weg zwischen IK und Stühlingen etwas zugestoßen ist.

Aber wie kommen wir hier weiter? Nicht durch Spekulationen über den Inhalt des Telefonats, auch wenn ich die Meinung teile, dass dieses vielleicht nicht so belanglos war wie vermutet und zu einem Stimmungsumschwung geführt haben kann.
Schon eher durch Zufall, zB wenn irgendwo auf dieser Strecke Verkehrskontrollen waren und derjenige, der für Scarletts Verschwinden verantwortlich ist, dort hineingeraten ist, eventuell durch überhöhte Geschwindigkeit in einer Radarfalle. Hoffe mal, dass die Ermittler dies überprüft haben.