Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Die erste Suche war ja auf dem Steig 6 und in Todtmoos. Und erst danach wurde die Suche auf den kompletten Steig ausgeweitet. Wobei ich mich bis heute frag, ob es hierfür eigentlich Gründe gab zb Hinweise. Klar, man fand Scarlett weder in Todtmoos noch auf dem Steig 6. Aber das dann die Suche auf die kompletten 119km ausgeweitet wurden, hat mir damals schon irgendwo Gedanken bereitet. 5,6 und Todtmoos. Natürlich ist es gut das überall gesucht wurde.

Auch die Suchenden in der Scarlett Gruppe suchen nicht nur auf der letzen Etappe.

Die Polizei vermutete ja, so stand es in der Presse, das Scarlett vom Weg abgekommen ist, und hat damals ja auch versteckte Wege und Pfade abgesucht.

Würde Scarlett egal auf welcher Etappe auch, irgendwo nahe am Wegesrand liegen, hätte man Sie sicherlich gefunden. Bzw. aufgrund der Temperaturen hätte man mit Sicherheit irgendwann auch Gerüche wahrgenommen.

Ich bin immer noch der Meinung, wie im September schon, vielleicht stürzte Sie irgendwo in eine Felsspalte hinein. Es wäre nicht die erste Person, die durch solch einen Sturz spurlos verschwunden wäre. Mit gesamten Gepäck. Am Schluchtensteig ist mir jedoch so etwas bislang nicht bekannt. Aber in einem anderen Teil vom Schwarzwald, die Frau hatte massives Glück, und war von außen nicht zu sehen Ihr Rucksack ebenso nicht. Einen Hund traf es auch schon. Irgendwo hatte ich mal eine PDF Datei im www. gefunden wo Felsspalten eingetragen waren, ich muss mal schauen ob ich diese noch finde...

Da man so überhaupt nichts findet, finde ich sollte man an alles mögliche denken, auch an das unmögliche. So das tatsächlich vielleicht soviele Unglückliche Situationen eingetreten sind, dumme Zufälle wo am Ende zu einem Absturz geführt haben können.

Was das Netz betrifft, kommt es auch nochmals auf den Anbieter an. Ich weiß von einigen die D1 Netz haben also Telekom, auf dem Steig besseren Netzempfang hatten als zb D2 und o2.

Lieselottela schrieb:Die Polizei vermutete ja, so stand es in der Presse, das Scarlett vom Weg abgekommen ist, und hat damals ja auch versteckte Wege und Pfade abgesucht.

Wenn sie auf der 6. Etappe vom Weg abgekommen ist und "vom Weg abkommen" mit abstürzen gleichzusetzen ist, dann kann das nur ja nur auf dem Steig ab Au passieren; vorher gibts nichts, wo man abstürzen könnte.

Nimmt man vom Weg abkommen als "den falschen Weg einschlagen", dann kommt man eigentlich immer nur nach oben. Schlägt man den falschen Weg runter zu ein, ist man dann halt schon wieder unten in der Nähe der Landstraße.

Auf dem ersten Abschnitt bis Au/Schwarzenbach wäre das dann hoch Richtung Gersbach, Altensteiner Kreuz/Hohe Muttlen o.ä. Und dort hoch ist kein Steilgelände, wo man abstürzen kann, dann sind halt Höhenmeter, die man zurücklegt.

Und ab Au nach oben, einen der tausend Wege, die es dort gibt, bewegt man sich auf normalen Waldwegen ohne Absturzgefahr. Und auf diesen Waldwegen fahren Jäger und Forstis, also auch da ist ein absolut spurloses Verschwinden mehr als unwahrscheinlich.

@CorvusCorax

Wo würdest du nochmals suchen?

Lieselottela schrieb:Wo würdest du nochmals suchen?

Wo nochmals? Im Wehratal? Nirgends. Der Drops ist gelutscht.

Vielleicht käme Bewegung in den Fall, wenn für den entscheidenden Hinweis eine Belohnung ausgesetzt würde.
Man kann doch jetzt nicht mehr (nur) von einem Absturz ausgehen. Selbst wenn es eine verlässliche Zeugin gibt, die Scarlett zum fraglichen Zeitpunkt bei Schwarzenbach gesehen hat und diese Aussage wirklich stimmt, dann bedeutet das ja nicht, dass sie die Schlucht auch erreicht hat. Sie kann fünf Minuten nach dieser Sichtung überwältigt und abtransportiert worden sein.

Lieselottela schrieb: Ich bin immer noch der Meinung, wie im September schon, vielleicht stürzte Sie irgendwo in eine Felsspalte hinein. Es wäre nicht die erste Person, die durch solch einen Sturz spurlos verschwunden wäre. Mit gesamten Gepäck. Am Schluchtensteig ist mir jedoch so etwas bislang nicht bekannt. Aber in einem anderen Teil vom Schwarzwald, die Frau hatte massives Glück, und war von außen nicht zu sehen Ihr Rucksack ebenso nicht.

Das Problem ist, dass es, wenn ich das richtig verstanden habe, auf den ersten beiden Stunden der Etappe gar keine Felsspalten gibt. Dann ist der Schwarzwald nicht Island - ich glaube, du spielst auf den Fall in Triberg beim Dreikaiserfelsen an - das war eine Geocacherin (ich kenne den Cache auch). Da musst du den Trail verlassen und schon etwas klettern und dann noch doof abrutschen.

Geht man nun davon aus, dass Scarlett ja eine Agenda hatte - von Todtmoos nach Wehr laufen - und morgens die Pufferzeit schon im Vorfeld aufgebraucht hat, glaube ich nicht, dass sie auf der Strecke noch viel mit Kletteraktionen verbracht hat. Ich laufe die Etappe diesen Sommer mal interessehalber, aber ich wandere sehr viel im Schwarzwald (daher meine Aussage nun zum Schwarzwald allgemein, nicht zu der Etappe): Es gibt hier schon Trails, die enger werden und mal nach einer Seite sehr steil abfallen. Denn es doof läuft, dann stolpert man und rutscht noch einen ganze Weile den Hang runter ... aber es ist kein hochalpines Gebirge.

Es gibt nun keine Felsspalten auf den Trails - die Trails liegen so, dass sie nicht über Megagefahrenstellen führen - in der Wutachschlucht sind auch solche Stellen, wie oben beschrieben, immer noch durch ein Drahtseil gesichert, dass du nicht den Abflug machst, sondern dich selbst abfängst. Also, kurz, wenn du ordnungsgemäß wanderst und du stolperst, kann es schon sein, dass du den Abflug machst und dich beim Abrutschen auch verletzt, aber dass du in einer Felsspalte verschwindest, wo du nicht mehr gefunden wirst, ist auf den Trails eigentlich nicht möglich.

Lieselottela schrieb:Da man so überhaupt nichts findet, finde ich sollte man an alles mögliche denken, auch an das unmögliche. So das tatsächlich vielleicht soviele Unglückliche Situationen eingetreten sind, dumme Zufälle wo am Ende zu einem Absturz geführt haben können.

Da stimme ich dir zu - allerdings hat der Schwarzwald eine riesige Fläche und eine sehr unterschiedliche Beschaffenheit - es gibt Waldstücke, die aus Monokulturen bestehen - da kannst du viele Meter in den Wald reinschauen und würdest auch sehen, wenn da etwas liegt. Dann gibt es aber die, die die natürliche Strauchschicht am Waldesrand haben, Brombeerranken (die das reinlaufen schon sehr ungemütlich machen) und Bäumchen in allen Größen und auch Unterholz - wenn es da doof läuft, kann jemand (etwas überspitzt gesagt) jahrelang hinter dem Strauch neben dem Trial liegen und keiner findet dich.

Sie liegt (wenn sie liegt) nicht so offensichtlich. Da muss nun der Zufall reinspielen ... der Zufall hatte dieses Jahr noch nicht viele Chancen - wir hatten einen sehr schneereichen und langen Winter. Der April war nun trocken, der Mai, wo die erste "Wandermassenbewegung" wieder einsetzt, war bisher entsetzlich kalt und verregnet. Sprich: Der "Zufall" kommt erst noch, wenn die Wandermassen, die Pilzsucher, die Beerensucher, Urlaubdaheimausflügler einfallen. Und die Wildcamper ... gerade auf diesen mehrtägigen Steigen sind immer wieder Leute unterwegs, die sich die Übernachtung zumindest jede zweite Nacht einsparen und -weil das verboten ist- sich abends recht diskret mit einem kleinen Zelt relativ tief in den Wald zurückziehen, um nicht dem Förster zu begegnen. Das sind also Leute, die dann die offiziellen Trails verlassen ....

Lieselottela schrieb:Was das Netz betrifft, kommt es auch nochmals auf den Anbieter an. Ich weiß von einigen die D1 Netz haben also Telekom, auf dem Steig besseren Netzempfang hatten als zb D2 und o2.

Generell ist Empfang im Schwarzwald durch tiefe Täler und hohe Berge sehr mau - sogar in Dörfern ... die lokalen Kindern können dir z.B. beim Homeschooling ein Lied davon singen. Ähnliches gilt für den Mobilfunkempfang - der folgt auch keiner Logik - an einem Tag ging das Telefonieren an der Stelle, am nächsten nicht.

P.S. Bei uns sind die Wanderbewegungen auch oft an den Wanderbus gekoppelt - und darauf, wann der Trail wieder freigegeben ist. Weiß nicht, wie es "da hinten" in Wehr aussieht - bei uns war die Wutachschlucht und die Nachbarschluchten durch den trockenen Sommer und den Winter ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden - der Ranger hat bis vor kurzem immer gewarnt, reinzugehen, da teilweise der Wanderweg abgerutscht war, viele Bäume den Weg versperrten ... d.h. es sind mit Sicherheit auch noch nicht viele Leute den Schluchtensteig angegangen.

Wirklich los geht die Wandersaison dann, wenn die Wege trocken sind (und das dauert in den Schluchten), der Wanderbus fährt und die Wege freigegeben ... da geht sicher noch einiges, was den "Zufall" unterstützt, 1000 Augen sehen halt einfach mehr.

Auf der offiziellen Schluchtensteig-Seite steht, dass nach vielen anstrengenden Aufräumarbeiten alle Spuren des Winters beseitigt sind und dass die Wanderwege gut begehbar sind.

https://www.schluchtensteig.de/eip/pages/aktuelle-weginfos.php

MissMary schrieb:Wirklich los geht die Wandersaison dann, wenn die Wege trocken sind (und das dauert in den Schluchten), der Wanderbus fährt und die Wege freigegeben ... da geht sicher noch einiges, was den "Zufall" unterstützt, 1000 Augen sehen halt einfach mehr.

Das scheint ein Hauptproblem bei der Suche nach Scarlett zu sein. Wenn die Wege frei sind, wird die Suche durch die beraubten Wälder erschwert und im Winter, wenn die Wege freier sind, sind die Schluchten gesperrt.

MissMary schrieb:- an einem Tag ging das Telefonieren an der Stelle, am nächsten nicht.

Das klingt interessant, wobei der Empfang in Schwarzenbach und Au ja relativ konstant zu sein scheint.
Man müsste daher noch mehr über Scarletts Onlineverhalten auf den vorherigen Etappen erfahren. Hatte sie zwischendurch mal an ihre Freunde geschrieben oder WhatsApp beantwortet oder war sie vollkommen auf die Strecke konzentriert und meldete sich nur außerhalb der eigentlichen Wanderung.

Hexelchen schrieb:Hier mal der Radius etwas mehr als 13km um Schmidt Markt Todtmoos.

https://www.mapsdirections.info/de/kreis-radius-karte/?lat=47.733181604253346&lng=8.002402003121178&radius=2038.620051847863

Dann ist das Ibacher Kreuz ja ca. an der Grenze der T.Funkzelle. Dann stellt sich die Frage, was passiert, wenn man gerade aus der
einen Funkzelle raus ist, aber noch keine andere erreicht hat. Wenn es nicht im Flugmodus war, musste die ständige Netzsuche ja
ziemlich viel "Energie" kosten.

Dann kann man leider nur abwarten!

Mit dem Netz das weiß ich, hatte erst o2 und bin nun gewechselt, seither ist mein Netz weitaus besser, als zuvor. Komme auch aus der Region.

MissMary schrieb:Wirklich los geht die Wandersaison dann, wenn die Wege trocken sind (und das dauert in den Schluchten),

Die Wege werden in den Schluchten nie ganz trocken sein. Wie stellst du dir das vor? Es wird auch im Frühling/Sommer/Herbst genügend Regengüsse geben, welche die Schluchtenwege rutschig machen. Ich bin morgens nach einem nächtlichen Starkregen durch die Wutachschlucht gewandert, da war die Wutach eine einzige braune Brühe. Mit einem guten Profil unter den Wanderschuhen, Wanderstöcken und großer Vorsicht habe ich diesen Abschnitt trotzdem gut gemeistert und die anderen Wanderer ebenso. Eine trockene Schlucht gibt es nicht oder eben äußerst selten.

Thordis schrieb:@Pizzeria
Hast du dich überhaupt schon eingelesen? Sie war auf einem Weitwanderweg und hatte ihr Auto am Ausgangsort geparkt.

Hexelchen schrieb:Es waren Kleinigkeiten und nichts größeres! Smoothie, Riegel und noch etwas kleines soweit ich weiß. Also nicht der Rede wert.

Danke! Und ja natürlich, hab aber den Teil des genauen Einkaufs verpasst und über die Suchfunktion nicht viel gefunden.

Hier wurden ja immer mal diverse spontane Planänderungen diskutiert und anhand der eingekauften Menge hätte sich das vllt spekulieren lassen, wenn die über kleine Snacks hinausgegangen wären.

Auf dem Schluchtensteig gibt es auch im Sommer, gerade nachts nur einstelligen Temperaturen. Und so kommt es immer wieder vor, dass es rutschige Stellen gibt. Besser gesagt, es ist keine Seltenheit! Auch im Sommer kann in der früh der Nebel sehr niedrig stehen, und hinterlässt auch seine Feuchtigkeit. Weiß ich weil von dort her komme.

Zum Thema was Scarlett eingekauft hat, das wurde in Facebook und hier oft besprochen. Das Sie keinen Wocheneinkauf gestartet hat.

Ich komme nochmal kurz auf das Handy zurück.
Wenn sie losgewandert ist und ihr Handy währenddessen an war, kommt ja das unglaubliche Pech ins Spiel, dass sich die Google-Timeline nicht aktualisierte. Diese bricht ja in Kurparknähe ab. Einige von euch hatten aus eigener Erfahrung berichtet, wie die Timeline manchmal spinnt und aktueller Aufenthalt an Orten angezeigt wird, die man vor Stunden verlassen hat. Das kann ich mir lebhaft vorstellen, das sowas passiert.
Hätte man eigentlich - als sich die Angehörigen ihre Google-Timeline ansahen - bemerkt, wenn ihre Timeline bearbeitet worden, was gelöscht worden wäre?

lemystere schrieb:Hätte man eigentlich - als sich die Angehörigen ihre Google-Timeline ansahen - bemerkt, wenn ihre Timeline bearbeitet worden, was gelöscht worden wäre?

Das kann man nicht feststellen und nur über Google erfahren dann. Google wurde damals angeschrieben aber es gab wohl keine Rückmeldung.

NaturalJuice schrieb:vielleicht kann man diese Karte hier auch einstellen?

Nochmal mit korrekter Quelle:

https://m.facebook.com/groups/vermisst.bittefindetscarlett/permalink/1167455367001826
Original anzeigen (0,4 MB)

https://ibb.co/zRsSsf7
Original anzeigen (24,8 MB)

@lemystere


Es kann doch aber sein, dass das Handy nicht ausgeschaltet wurde, und nicht in Flugmodous versetzt wurde, sondern nur die mobile Daten ausgeschaltet wurden. Bewusst, oder ausversehen. Dann sendet das Handy noch Daten. Aber die Google Timeline ist unterbrochen, WhatsApp geht nicht durch. Ich weiß aber wenn man auf der 6 Etappe ist, kommt es vor das sich dass Handy in das Schweizer Netz einloggen tut. Man erhält dann eine SMS für den Zugang, und über anfallende Kosten.

Angenommen ihr Handy war an, die Mobile Daten ausgeschaltet, dann dürfte Scarlett zumindest nicht so weit gekommen sein, wo das Schweizer Netz einsetzt. Glaub Orange Swiss wars.

AnnCarola schrieb:Die Wege werden in den Schluchten nie ganz trocken sein. Wie stellst du dir das vor? Es wird auch im Frühling/Sommer/Herbst genügend Regengüsse geben, welche die Schluchtenwege rutschig machen.

https://www.wutachschlucht.de/
Beachte einfach mal die Einschätzung des Rangers, der dort hauptberuflich arbeitet. Es gibt schon einen Unterschied zwischen "abgetrocknet und kurz draufgeregnet" und "im Winter wochenlang unter der Schneedecke eingeweicht". Die Schlucht ist immer offiziell zwischen Oktober/ November und Ostern gesperrt. Dieses Jahr sogar länger.

Du scheinst eine außergewöhnliche Wanderexpertise und -erfahrung zu haben, daher solltest du nicht von dir auf andere Wanderer schließen.

Da sich die meisten Wanderer an diese Empfehlung halten, ist der Publikumsverkehr entsprechend geringer = weniger Leute unterwegs = weniger Leute, die Scarlett finden können.

@Hexelchen
@Lieselottela

Danke für eure Erläuterungen (Handy).
Ja, das ist auch so ein Ding, dass Google die Daten nicht rausrückt. Sogar im Fall RR dauerte es lange, bis die Ermittlungsbehörde die angefragten Daten von Google erhielt.
Und ein Ausschalten der mobilen Daten aus Versehen ist schnell mal passiert, das stimmt, mir auch schon.