Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Schlumsi schrieb:Zu diesem Osteopathen weiß ich auch nichts Genaueres. Ominös beschreibt es ganz gut. 😉
Diese Spur verlief jedenfalls ins Leere-trotz aller Bemühungen seitens der Angehörigen - Suchseite.

Dann müsste man sich aber allmählich auch mal fragen, weswegen diese Spur ins Leere lief, mir ist unbegreiflich, dass dieser Osteopath noch nicht ermittelt wurde, zumal sein Arbeitsplatz doch auf zwei Städte beschränkt werden konnte.

Zumindest ist doch dieser Zeuge, der den Osteopathen gesehen haben will, noch greifbar und momentan der einzige Ansatzpunkt (abgesehen von technischen Hilfsmitteln). Er sollte doch zumindest sagen können, wie lange die Rast gedauert hat, bei der er sich mit dem Osteopathen unterhalten hat.

Dann könnte man eventuell ausschließen, dass Scarlett diese Stelle erreicht hat.

Ebenso könnte der Zeuge doch zumindest eine Auskunft über die ungefähre Zahl der Wanderer geben, die ihm beim Rückweg entgegenkam (keiner, einer, ein halbes Dutzend oder mehr als zehn). Dann könnte man prüfen, inwieweit sich eine (verspätete) Medienfahndung noch lohnt.

Auch wenn mittlerweile eine lange Zeit vergangen ist, sollte sich der Zeuge doch an solche Dinge erinnern können, zumal er ja bereits seit längerem von der Bedeutung dieses Tages weiß und zumindest einige Details über seine Wanderung preisgab.

Fridolin31 schrieb:Dann müsste man sich aber allmählich auch mal fragen, weswegen diese Spur ins Leere lief, mir ist unbegreiflich, dass dieser Osteopath noch nicht ermittelt wurde, zumal sein Arbeitsplatz doch auf zwei Städte beschränkt werden konnte.

Nicht jeder Mensch ist begeistert von einer Hetzjagd nach seiner Person in den Sozialen Netzwerken und eventuell hat er sich ja bei der Polizei gemeldet. Er hat dann für ihn alles relevante getan und sieht kein Anlass sich bei einer Facebook-Gruppe zu melden.
Ich persönlich hätte mich nach so einem öffentlichen Aufruf auch nicht gemeldet, woher soll er den bitte wissen was ihn da am Ende erwartet.

Hexelchen schrieb:Ich persönlich hätte mich nach so einem öffentlichen Aufruf auch nicht gemeldet, woher soll er den bitte wissen was ihn da am Ende erwartet.

Schon klar, aber trotzdem wäre eine Information, dass dieser Mann nicht mehr gesucht wird, hilfreich, damit nicht irgendwelche übereifrigen Hobbyermittler nach wie vor in irgendwelchen Praxen anrufen.

Grundsätzlich wird der "Osteopath" ja auch nur als Zeuge und nicht als Verdächtiger gesucht, da er bereits gegen 12.30 Uhr in Au war, kann er Scarlett ja auch gar nichts angetan haben.

„Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“

Vielleicht denken wir alle viel zu kompliziert und das Geheimnis um Scarletts verschwinden ist gar nicht so kompliziert.
Wir haben eventuell das für uns normalste der Welt gar nicht bedacht und tappen daher noch im dunkeln.
Was das allerdings sein könnte weiß ich auch nicht -.-.

Kraftwerker schrieb:"Hallo, ich bin dann mal weg wegen Batterie/Abschied in nächste Zelle") sondern wurde von der Zelle selbst abgemeldet wegen Funkstille.

In der Zeitung stand ein Polizei Bericht das Handy sei am Abend vom Netz abgemeldet worden wegen Inaktivität.

Hexelchen schrieb:eventuell das für uns normalste der Welt gar nicht bedacht und tappen daher noch im Dunkeln.

Normale Ideen wurden hier doch schon sehr detailliert abgegrast, wie ich finde.

Mir fällt noch was Irriges wie Zeugenschutzprogramm ein, oder Entführung durch den chinesischen Geheimdienst, weil die Beziehung zum Freund in China eine Bedrohung dargestellt haben könnte...
Es gibt natürlich keine Anhaltspunkte hierfür.
Nichts Genaues weiß man nicht.
Es ist zum Haareraufen.

Fridolin31 schrieb:Grundsätzlich wird der "Osteopath" ja auch nur als Zeuge und nicht als Verdächtiger gesucht, da er bereits gegen 12.30 Uhr in Au war, kann er Scarlett ja auch gar nichts angetan haben

Es hieß doch, dieser Osteopath und S. wären ungefähr zeitgleich in Todtmoos gestartet. Dann wären sie beide doch in etwa zur gleichen Zeit in Au gewesen. Wenn sie um 10:15 Uhr nach dem Supermarkt nämlich nicht dort rumgetrödelt hat und zu diesem Zeitpunkt losgelaufen ist und nicht wie angenommen, erst um 11 Uhr, dann verschiebt sich nämlich die ganze Sache um 30 Minuten.

Wenn man diesen Zeittracker mit ihrer durchschnittlichen Laufgeschwindigkeit der Vortage zugrunde legt und sie ist um 10:15 Uhr losgelaufen, dann wäre sie um kurz vor 11 Uhr schon oben bei der Reha-Klinik gewesen, hat dort telefoniert. Und diese 30 Minuten ziehen sich dann durch alle Stationen. Und dann wäre sie schon um 12:30 Uhr in Au gewesen.

Hanseatin schrieb:Normale Ideen wurden hier doch schon sehr detailliert abgegrast, wie ich finde.

Ausser eben der Tatsache, daß so ziemlich alles verwertbare darauf hindeutet, daß S. die Wanderung wie geplant fortführte und in unübersichtlichem, gefahrenbirgenden Gelände verunglückt ist.

Es bleibt einfach die wahrscheinlichste Variante, wie @CorvusCorax mit dem einstellen von Fotos und Videos vor kurzem verdeutlichte.

Kraftwerker schrieb:und in unübersichtlichem, gefahrenbirgenden Gelände verunglückt ist.

Das wage ich zu bezweifeln.
Ganz einfach aus dem Grund, das mittlerweile alle Stellen, die man potenziell als gefährlich wahrnimmt, wohl mindestens einmal abgesucht sein dürften. Das bezieht sich aber nur auf Etappe 6.
Das es da zuhauf Stellen gibt, die man nicht erreicht, kann ich mir nicht vorstellen.

Nicht umsonst hat sich laut @CorvusCorax die Suche nach ihr mittlerweile eher auf andere Gebiete verlagert.

wutachflühe schrieb:In der Zeitung stand ein Polizei Bericht das Handy sei am Abend vom Netz abgemeldet worden wegen Inaktivität.

Quelle?

MettMax schrieb:Das es da zuhauf Stellen gibt, die man nicht erreicht, kann ich mir nicht vorstellen.

Nach dem ich das motorrad Video gesehen habe bin ich anderer Meinung. Was es an Manpower brauchen würde um das Areal abzusuchen ist riesig. Ohne dies zu tun heißt immer auf Basis von vagen Annahmen und Vermutungen zu agieren ("Hier kann sie nicht liegen weil xyz"). Das ist keine "Suche".

MettMax schrieb:Das es da zuhauf Stellen gibt, die man nicht erreicht, kann ich mir nicht vorstellen.

Das Problem wird sein, dass der Körper samt Rucksack durch die Natur mit Schlamm und Blättern bedeckt- und von Pflanzen überwachsen sein kann. Da laufen im Zweifel Scharen von Menschen dran vorbei und sehen nichts.

Kraftwerker schrieb:Tja, nichts genaues weiß man nicht. Und es wird wohl so bleiben.

Aber, zusammengefasst:

Nach dem Edeka Einkauf kamen mehrere Video Telefonate, die eine Handy Batterie strapazieren würden. Empfang war angeblich schwach, also hatte das Gerät allerhand zu tun: Full Power und grosse Datenmenge, plus Bildschirm an und auf maximal hell gestellt (Tageslicht, im Freien).

Dann spar modus und Funkstille bis zum kurzen und eher auffälligen Zugriff auf den Datei Manager , vermutlich in der Gegend Schwarzenbach (obwohl dies auf der Annahme beruht, daß S. die normale E6. Route ab Todtmoos lief?).

Dann...?

Vermutlich wieder spar modus. Funkstille bis zum Abend, wobei die meisten davon ausgehen, daß die Abmeldung zu diesem Zeitpunkt eher ein "Timeout" der Zelle war und nicht etwa eine aktive Abmeldung des Geräts.

D.h. das Gerät kam zu keinem Zeitpunkt wieder aus dem Spar Modus um eine aktive Verbindung herzustellen.

D.h. S. hatte keinen Zugriff zur mitgeführten Power Bank oder diese war entladen oder, daß zu dem Zeitpunkt als sie eine Verbindung wieder herstellen wollte, kein Empfang möglich war.

D.h. daß sie sich theoretisch aber in jeder x-beliebigen Zelle befinden konnte, aber eben ohne Empfang.

Hab ich das richtig verstanden?

Ich greif das nochmal auf, weil wir da gerade an einem wichtigen Punkt sind, auch Dank der wichtigen Informationen von @FindetScarlett... im Prinzip hast Du das richtig verstanden (wenn ich es richtig verstanden habe ;-) ) bis zum Punkt, den ich in FETT markiert habe... Huaweis haben im Ultrasparmodus normalen Telefonempfang, d.h. sie melden sich in einer neuen Funkzelle normal an, hab das gerade bei meinem ausprobiert. Man kann bei meinem auch die Apps wählen, die davon ausgenommen sind, eine z.B. Wanderapp könnte z.B. aktiv bleiben. Bei dieser hidisk-meldung muss sie noch über Todtmoos angemeldet gewesen sein, danach wäre es egal gewesen, ob der Ultrasparmodus beendet wird oder nicht, das Handy hat sich an keiner anderen Funkzelle mehr angemeldet, d.h. das Gerät muss, nachdem es zuletzt in Todtmoos angemeldet war, in einem Funkloch "hängengeblieben" sein. Im einfachsten Fall: liegt da noch.

JosephConrad schrieb:Das Problem wird sein, dass der Körper samt Rucksack durch die Natur mit Schlamm und Blättern bedeckt- und von Pflanzen überwachsen sein kann.

Mittlerweile wird das unbestritten so sein. Allerdings sucht man nicht erst jetzt nach ihr.

Geht man von einem Unglück aus, gibt es mehrere Möglichkeiten.

Variante 1
Man hat an der falschen Stelle gesucht, weil man die Unglücksstelle als nicht potenziell gefährlich erachtet.
Aber an einer ungefährlichen Stelle verunglücken...? Nicht ausgeschlossen, aber das wäre wirklich großes Pech.

Variante 2
Man hat an der falschen Stelle gesucht, weil sie sich noch von der Unfallstelle ein Stück weg bewegen konnte.
Hierbei hätte man recht wahrscheinlich Teile der Ausrüstung an der Unfallstelle gefunden, vermutlich schleppt man sich möglichst ohne Ballast weiter,- aber nicht noch tiefer ins "Dickicht". Also auch recht unwahrscheinlich.

Variante 3
Man hat an der falschen Stelle gesucht, weil sie den Schluchtensteig (Etappe 6) verlassen oder nicht angetreten hat.
Die Tage davor hat sie sich offenbar auch nicht exakt an die Routenführung gehalten, so das ich davon ausgehe, das die ausgeschilderte Strecke nur ein grober Leitfaden für sie war. Aber soviel sehenswertes in der Nähe vom Wanderweg scheint es nicht zu geben, das dies in Erwägung zu ziehen wäre.

In Anbetracht dessen, halte ich persönlich einen Unfall auf Etappe 6 für wenig wahrscheinlich.

CorvusCorax schrieb:Ich muß einfach wieder BackToBasic. Ohne jeden Schnörkel und 1000 Eventualiäten gedacht,

Finde ich gut und wichtig 👍

CorvusCorax schrieb:gehe ich davon aus, dass S. sich am 10.09.20 zur regulären Etappe aufgemacht hat. Sie hat zuvor alle Etappen absolviert und es gab keinen triftigen Grund, die letzte und 6. Etappe nicht anzutreten. Dazu unlängst die Äußerung der FB-Gruppe, dass man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, das Scarlett die Wanderung nach Wehr wie geplant angetreten ist.

So. Und dann kommt der 6 km-Radius von @Maletzki ins Spiel. Wenn sie in die "richtige Richtung" gelaufen ist, also nach Süden, dann war sie nicht im 6km-Radius nördlich, östlich oder westlich. Und 6 km in südlicher Richtung sind es bis Au und dem Einstieg zum Wehratalsteig. Somit wäre sie definitiv bis Au gekommen und/oder eben auch noch ein Stück weiter auf dem Steig, da ab Au Funkloch ist.

Und da man, wie schon mehrfach durchgekaut, zwischen Todtmoos, Schwarzenbach und Au auf ganz normalen Waldwegen nirgends abstürzen kann, bleibt nur das Stück ab Au bis wohin? Plus die zwei Theorien - entweder Unfallort oder Übergriffsort im Falle eines Verbrechens.

Für mich ist es nicht klar, dass Scarlett definitiv bis Au gekommen ist - es kann ihr doch schon vorher in diesem 6km-Radius etwas zugestoßen sein. Sicherlich kein Absturz auf dem Hauptwanderweg (mangels potentieller Absturzstellen), aber ein Ausrutschen abseits des Weges (Gründe zum Verlassen des Weges könnten sein:Austreten-müssen, bestimmte Pflanzen beschauen, Fotos machen...) kann mMn nicht ausgeschlossen werden. Wenn sie sich dabei verletzt hätte, ggf. abwärts geschlittert und hilflos verstorben wäre, könnte Scarlett dort in diesem unwegsamen, dicht bewachsenem Gebiet (auch schon vor Au) doch durchaus noch nicht gefunden worden sein.
Ich finde, diese traurige Möglichkeit sollte man nicht ausschließen.

FindetScarlett schrieb:Nein nicht immer, es war unterschiedlich. Meist hat sie in dichter besiedelten Gegenden öfters den Modus verlassen aber z.B auf der Etappe 3. durch die Wutachschlucht nicht ein einziges mal.

Ein bißchen könnte man vermuten,daß wenn sie um 11:57 in Schwarzenbach war und den Sparmodus kurz verließ,
diese als nächstes in Au gemacht hätte,was sie wohl vermutlich nicht tat,oder nicht mehr tun konnte?
Das wäre dann noch im 6km Radius.

Ich habe jetzt auch eine Weile gesucht und auch nur gefunden dass das Handy. bis am Abend eingeloggt war aber nicht der Grund für das ausloggen.

Möglicherweise stand es in der badischen Zeitung, aber da komme ich nicht mehr an die vollständigen Artikel dran.

wutachflühe schrieb:Möglicherweise stand es in der badischen Zeitung, aber da komme ich nicht mehr an die vollständigen Artikel dran.

Ich kann mich erinnern, finde es aber im Moment auch nicht. Kann auch im Südkurier gewesen sein.

Dafür habe ich aber das gefunden:

"Probst rät Wanderern auf dem Schluchtensteig zu einer guten Planung, die auch die Witterungsverhältnisse miteinbezieht, zu einem aufgeladenen Mobilfunkgerät und er empfiehlt dringend, Dritten vorher mitzuteilen, was man vorhat. Die Punkte eins und drei hat die geübte Wanderin Scarlett S. beherzigt. Ob ihr Handy zum Zeitpunkt ihres Verschwindens noch einen geladenen Akku hatte, ist fraglich."

Quelle:

https://www.badische-zeitung.de/es-spricht-einiges-dafuer-dass-die-junge-frau-den-weg-verlassen-hat--194816287.html?fbclid=IwAR2bpAWqyROL8mSiFCR1e-cvEUm4LYEaNVi39WG3QoSA7l1-sDny-Gabv8o

wutachflühe schrieb:Zum Thema Handy sehe ich immer noch so , sie ist ins funkloch gewesen und abends aus dem Netz abgemeldet wegen Inaktivität.

Soweit ich das verstanden habe, muss das Handy nicht im Funkloch gewesen sein. Ein Akku-Leer, Ausschalten oder kaputtes Handy führt auch zum Logout aufgrund Inaktivität. Die Beiträge von @JosephConrad ("Detach" /"Timeout" haben das gut und detailliert erklärt, finde ich.

Das Erreichen des Funkloches ab Au ist keine zwingende Voraussetzung für die Abmeldung des Handys von der FZ Todtmoos.

Hatte Scarlet denn eine Fitnessuhr und ggf Fitness-app, so dass sie möglicherweise bei Gefahr versucht hat, einen Notruf über die Uhr abzusetzen und dies für den Huawei-Eintrag verantwortlich sein könnte? Sorry, falls das schon erörtert worden sein sollte, ich lese zwar von Anfang an hier mit aber immer nur teilweise und habe es daher nicht in Erinnerung.