Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

Der Schluchtensteig durch das Wehratal wird während der im obigen Beitrag beschriebenen Maßnahme sowohl ostseitig wie auch westseitig komplett gesperrt werden. Eine Umleitung wird nicht ausgeschildert. Das Landratsamt Waldshut als Träger des Schluchtensteigs empfiehlt eine Alternativroute über Fetzenbach, Gersbach und Mettlen.

Dateianhang: de-alternative-wehratal.pdf (5932 KB)
Quelle: Outdooractive, Kartografie: OpenStreetMap (www.openstreetmap.org)

@Strombopoly

Danke für die Information! Kurz gesagt möchte man den Wald aufräumen mit Holz also den Wald ausdünnen?

In den Mitteilungen und auf der Informationsveranstaltung war von Holzernte die Rede. Die Arbeiten dürften daher vorwiegend kommerzieller Natur sein. Im Bannwald wird es aber mehr darum gehen, Bäume zu beseitigen, die eine Gefahrenquelle darstellen könnten.

Genau so ist das, 99 Prozent der ganzen Kahlschläge in Deutschland sind kommerzieller Natur, selbstredend unter irgendeinem anderen Deckmantel. Da wird der Schwarzwald keine Ausnahme darstellen.

Ich ging immer davon aus das ein sogenannter Bannwald geschützt ist, und nicht gerodet werden darf. Warum wird das dann doch gemacht ?

LudwigPömmel schrieb:Danke für die Information! Kurz gesagt möchte man den Wald aufräumen mit Holz also den Wald ausdünnen?

Der Bannwald im Wehratal ist "Urwald" und wird normalerweise nicht bewirtschaftet. Aber obwohl alter gewachsener Mischwald, gibt es dort auch Fichtenbestände, die durch den Käfer tot sind. Und die Flächen sind erschreckend groß. Diese toten Bäume muß man nun eben entfernen. Allerdings ist das aufgrund der Steillage eine aufwändige Sache, weil man das Holz ja irgendwie rausbringen muß. Ein Forsti hat mir gesagt, dass das in solchen Steillagen und um den gesunden Baubestand nicht zu beschädigen mit Seilkrananlagen durchgeführt wird. Die Bäume werden also quasi nach dem Fällen über Stahlseile hochgezogen und raustransportiert. Ob das nun im Wehratal tatsächlich so gehandhabt wird entzieht sich meiner Kenntnis.

CorvusCorax schrieb:Diese toten Bäume muß man nun eben entfernen.

Das wundert mich. In meiner Umgebung gibt es auch so einen Wald und dort werden auch tote Bäume nicht entfernt. Schilder an den Eingängen warnen auch davor, dass Bäume jederzeit umstürzen können und daher das Betreten auf eigene Gefahr erfolgt. Dann ist das kein richtiger Urwald/Bannwald, denn der Mensch greift offensichtlich ein.

Empyria schrieb:Dann ist das kein richtiger Urwald/Bannwald, denn der Mensch greift offensichtlich ein.

Es ist ja auch nicht das gesamte Wehratal NSG Bannwald. Im ausgewiesenen NSG hat seit Jahrzehnten keine Forstwirtschaft stattgefunden. Nun ist es aber wohl so und wo genau gefällt wird, werde ich dann irgendwann sehen.
Auf jeden Fall sieht man seit ca. 3 Jahren, wie die Flächen mit abgestorbenen Käferbäumen immer größer werden. Und besser wird es wohl nicht.

Wehratal westseits:

Original anzeigen (0,2 MB)

Wehratal ostseits:

Original anzeigen (4,8 MB)

Schöne Fotos. So kann man sich doch ein besseres Bild davon machen.

Ich habe gestern Fotos gesehen wo aber gewarnt wird von dem Bannwald im Schwarzwald bzw auf deren Route. U.a.. wegen Rutschgefahren. Und wenn man sich weitere Fotos anschaut aus dem besagten Bannwald, kann man sehen wie viele Bäume, Äste kreuz und quer liegen. So ungefährlich schaut das auch nicht aus. Dennoch sieht man aber auch das diese besagte letzte Etappe nicht ganz so gefährlich wirkt wie vorherige.

LudwigPömmel schrieb:Dennoch sieht man aber auch das diese besagte letzte Etappe nicht ganz so gefährlich wirkt wie vorherige.

Das Problem der letzten Etappe habe ich immer darin gesehen, dass man am Ende einer Wandertour oft schon etwas ermüdet ist, insbesondere bei sommerlichen Temperaturen.

Hinzu kommt, dass gerade die Etappen 4 und 5 und auch das erste Viertel der Etappe 6 deutlich weniger tückische Stellen aufweisen als der Rest der letzten Etappe.
Dies kann zur Folge haben, dass ein Wanderer, der sich nicht eingehend mit der Topographie beschäftigt hat, sich innerlich schon auf ein ungefährliches Ende des Schluchtensteigs einstellt und seine Konzentration darunter leidet.

Momentan sieht es allerdings nicht so aus, als sei dieser Umstand Scarlett zum Verhängnis geworden.

Ich hatte gelesen, das es im Schwarzwald nicht so warm gewesen ist, wie es auf dem freien Feld oder in der Innenstadt der Fall sein würde. Und das nachts sogar wie in der Wüste die Temperaturen stark sinken können. Hierdurch sogar Reif einstehen kann. Reif kann jedoch dafür sorgen das die verschiedenen Untergründe feucht sind. Und durch Feuchtigkeit besteht die Gefahr das man ausrutschen kann. Und sich hierbei verletzen kann. Meine eigene Vermutung war das der Untergrund trocken ausgesehen haben kann, aber es doch rutschig gewesen ist. Hierbei kann man auch theoretisch abstürzen. Aber was anhand der Fotos zu erkennen war, können viele Orte eingesehen werden. Und ich habe Fotos gesehen, seitens der Berghelfer und der Polizei, wo Orte auch abgesucht wurden wo normalerweise kein Gast des Schluchtensteigs aufsuchen würde. Auch wurde ein Hubschrauber eingesetzt mehrfach, und auch Drohnen sind zum Einsatz gekommen. Ich habe mich jetzt etwas ausführlicher beschäftigt mit den Maßnahmen die Vermisste Frau zu finden. Dennoch finde ich das die Suche sehr spät erst begonnen hat. Aber vielleicht hat CorvusCorax Recht, durch die Arbeiten der Forstwirtschaft besteht die geringe Chance die Frau vielleicht doch zu finden. Jedoch denke ich, das nach der langen Zeit wo die Frau jetzt vermisst wird dies überhaupt nicht so einfach wird. Weil ein Körper ja zerfällt, einfacher wird es wohl sein Ausrüstungsgegenstände zu finden. Wie der rote Rucksack, oder das türkise Tuch, vielleicht auch die Schuhe. Wobei ich mir auch gedanklich schon dachte, Füchse oder auch Wölfe (vielleicht auch anderes Getier) könnte gefallen daran gefunden haben. Und diese Gegenstände in Ihre Höhlen mitgenommen haben.

LudwigPömmel schrieb:Ich habe gestern Fotos gesehen wo aber gewarnt wird von dem Bannwald im Schwarzwald bzw auf deren Route. U.a.. wegen Rutschgefahren. Und wenn man sich weitere Fotos anschaut aus dem besagten Bannwald, kann man sehen wie viele Bäume, Äste kreuz und quer liegen. So ungefährlich schaut das auch nicht aus. Dennoch sieht man aber auch das diese besagte letzte Etappe nicht ganz so gefährlich wirkt wie vorherige.

Rutschgefahr und die Gefahr herabfallender Äste besteht immer.

Besonders im Bannwald und noch mehr während und nach einem Sturm, starkem Schneefall und vor allem Eisregen.

All das ist hier aber nicht der Fall.

Selbst wenn man über einen herab fallenden Ast spekulieren möchte, passiert genau was?

Man liegt erschlagen mitten auf der E6 und wird innerhalb weniger Minuten gefunden.

Die Wahrscheinlichkeit für Scarlett ausgerutscht oder von einem herabfallenden Ast getroffen worden zu sein, tendiert somit gegen 0.

Wie schaut es auf der Strecke eigentlich mit Mountainbiker aus? Erzählt mir aber bitte nicht, es wäre evtl. verboten und deswegen sind dort auch keine.

Wenn es auf einem Wanderweg auf der einen Seite nur hoch und auf der anderen runter geht und so ein Vollidiot kommt mit Höchstgeschwindigkeit auf dich zugeschossen, dann machst du vor Schreck schnell mal einen verhängnisvollen Schritt zur Seite. Oder der Mountainbikefahrer streift dich sogar und du fällst Richtung Abgrund. Das könnte sogar auf eine meterbreiten harmlosen Wanderweg passiert sein.

@Momomo
Thema Mountainbiker stand hier auch schon zu Diskussionen. Tatsächlich sei es Verboten, und wenn man sich Fotos aber auch Videos anschaut zum Schluchtensteig sind Mountainbikes nicht unbedingt geeignet für den Schluchtensteig. Allerdings, sieht man eben auch auf Fotos und Videos das es Menschen gibt die eben per Mountainbike fahren.

Beitrag von Hanseatin (Seite 562)

Momomo schrieb:Wenn es auf einem Wanderweg auf der einen Seite nur hoch und auf der anderen runter geht und so ein Vollidiot kommt mit Höchstgeschwindigkeit auf dich zugeschossen

Kein normal tickender Mountainbiker fährt auf diesen Teilstrecken schneller als im Schritt-Tempo, da auf Grund von Treppen, Wurzeln und Steinen die Sturzgefahr zu hoch ist.
Ein Wanderer hat mich an einer solchen Stelle gefragt, warum ich schiebe und nicht fahre.

@Johnny77
Leider wird es dennoch solche Affen geben die das machen. Trotz den Gefahren.

Aber in der Sache: wir könnten annehmen, Scarlett hätte, warum auch immer (Mountainbiker, Schwächeanfall, Kollaps) den Gleichgewicht verloren und wäre gestürzt. Auf der E6 bliebe man an 99,9% der Stellen im unmittelbaren Sichtfeld. Die einigen wenigen Stellen, wo es anders aussehen würde, hat die Bergwacht als erstes abgesucht...

Hanseatin schrieb am 07.09.2021:Eignen sich manche Streckenabschnitte eigentlich auch zum Mountainbiken?
Könnte ein Täter auch unauffällig nach einer eventuellen Tat einfach weitergeradelt sein?

Sollte es so passiert sein ( woran ich nicht glaube ), dann muss sich der Verursacher des Unfalles doch gar nicht dessen bewusst gewesen sein? Er könnte einfach weitergerast sein und weg wäre er gewesen.

Momomo schrieb:Wie schaut es auf der Strecke eigentlich mit Mountainbiker aus? Erzählt mir aber bitte nicht, es wäre evtl. verboten und deswegen sind dort auch keine.

Auf dem ost- und westseitigen Steig sind Mountainbikes allemal verboten; trotzdem wurde dort in der Vergangenheit gefahren, auf div. Wanderapps ist der ostseitige Steig auch immer noch als Mountainbike-Highlight markiert.

Wir hatten in der Vergangenheit schon mal "Unfall mit Mountainbiker auf dem Steig", einer, der nicht mal gemerkt hätte, wenn wegen ihm ein Wanderer den Hang runter gestürzt ist. Die schauen ja nicht mal zurück, wenn die da wie im Rausch durchbrettern.
Die Möglichkeit wurde aber wieder verworfen, da man S. auch dann hätte finden müssen.