Scarlett (26) beim Wandern im Schwarzwald verschollen

CorvusCorax schrieb:Natürlich ist das nicht 100%ig auszuschliessen. Aber wenn man die Reichweite der Todtmooser Funkmasten berücksichtigt, in die das Handy eingeloggt war, und davon ausgeht, dass sie die E6 gelaufen ist, dann ist sie nicht viel weiter wie bis Au gekommen. Und bis dorthin liegen die gefährlichen Stellen noch nicht mal auf dem Weg. Und was sollte man nach 1 Jahr finden, was man in den vergangenen Monaten nicht gefunden hat?

Ich meine mich an Leichenfunde im Wald durch Pilzsucher (o.ä.) an Stellen zu erinnern, an denen Jahre vorher die Polizeihundertschaften im 5m- Abstand erfolglos gesucht haben. Ich nehme weiter an, dass eine solche systematische Suche am Schluchtensteig E6 auch gar nicht möglich war, dazu muss ein Gelände nicht absturzgefährdet sein, eine Hangneigung von 30-45° genügt schon.

Gerade mangels aller anderer Indizien für Verbrechen, Abtauchen, Sui..... steht für mich immer noch ein Auffinden von Sc im Bereich des E6 als eher wahrscheinlich im Raume.

Aber klar, wir betreiben damit leider nur Kaffeesatzlesen.

frankysinatra schrieb:an denen Jahre vorher die Polizeihundertschaften im 5m- Abstand erfolglos gesucht haben

Mich würde einmal ein Erfahrungsbericht eines Polizisten interessieren, der bei einer solchen (vergeblichen) Suche dabei war. Wo liegen aus seiner Sicht allgemein die Fehlerquellen? Bzw. woran könnte es in Scarletts Fall liegen, dass die bisherige Suche erfolglos war, falls sie dort doch liegen sollte? Was mich auch nebenbei interessieren würde, ist, wie solche Einsätze von Polizisten wahrgenommen werden. Ist das (bei aller menschlichen Tragik) eine willkommene Abwechslung im Dienstalltag? Oder eher nervige, mühevolle Mehrarbeit?

Tsurukawa schrieb:Mich würde einmal ein Erfahrungsbericht eines Polizisten interessieren, der bei einer solchen (vergeblichen) Suche dabei war. Wo liegen aus seiner Sicht allgemein die Fehlerquellen

Ach, da erinnere ich mich immer wieder an den hiesigen Vermißten-/Mordfall Hutter, der auch der Kripo WT unterlag. Nach Jahren wurden die Überreste der Mutter in einem Waldstück gefunden, die in weniger Entfernung liegenden Knochen der Tochter hat man dabei erstmal übersehen, weil man "nicht genau" hingeschaut hat.

CorvusCorax schrieb:Ach, da erinnere ich mich immer wieder an den hiesigen Vermißten-/Mordfall Hutter, der auch der Kripo WT unterlag. Nach Jahren wurden die Überreste der Mutter in einem Waldstück gefunden, die in weniger Entfernung liegenden Knochen der Tochter hat man dabei erstmal übersehen, weil man "nicht genau" hingeschaut hat.

Würde ich mir sehr gerne anschauen, gibt es dazu evtl. einen Link?

JosephConrad schrieb: Wenn man da vom Weg abrutscht, sich den Kopf anschlägt und hangabwärts in einem Gestrüpp zu liegen kommt, wird man wohl eher nicht gefunden, da die Suchmannschaft nicht das gesamte unwegsame Gelände durchkämmen kann.

Zudem sind ja auch andere Szenarien denkbar: Du rutscht ab, schlägst dir den Kopf an, bist verwirrt/ desorientiert und irrst erst mal ins Unterholz ....

Hexelchen schrieb:Dennoch ist es komisch das ihr niemanden mehr begegnet sein mag. An dem Tag waren unzählige Wanderer zu unterschiedlichen Zeiten unterwegs, von Todtmoos nach Wehr und umgekehrt

So komisch ist das nicht - es ist einfacher (Höhenmeter) von Todtmoos nach Wehr zu laufen als anders herum. Die meisten Wanderer sind auf der Etappe früher los. Letzten Sommer war gutes Wetter, es waren jede Menge (EU) Ausländer im Schwarzwald unterwegs. Ich wohne auch in der Gegend und wenn die Sprache auf den Fall kommt, gibt es immer noch viele, die davon gar nichts mitbekommen haben.

F.Einstoff schrieb:Ich wüsste schon nach kürzester Zeit nicht mehr, wie diese unzähligen Wanderer, die mir da entgegen gekommen wären ausgesehen haben. Und das sie auf keinen Fotos zu sehen ist wundert mich auch nicht. Wenn ich Fotos in der Natur mache, dann warte ich bis fremde Personen aus dem Bild raus sind bevor ich Abdrücke.

Mir geht es ganz genauso. Zumal - wenn du in durchschnittlichem Tempo wanderst, wirst du ja auch nicht überholt. Kann sein, dass die ganze Zeit Leute z.B. 300m vor dir sind und du triffst sie nie.

Fridolin31 schrieb:Die Wanderer, die am Morgen aus Wehr kommend, die 6 Etappe "rückwärts" absolvierten, könnten ihr unter Berücksichtigung der Uhrzeit, zu der Scarlett in Todtmoos startete, frühestens im Gebiet rund um Au begegnet sein.

Du sparst massiv Höhenmeter ein, wenn du die Etappe "richtig" herum läufst. Daher ist die Frage, ob so viele die Etappe wirklich rückwärts gingen.

PalomaPicasso schrieb:Scarlett ist ja nicht vor elf Uhr los gegangen. Sprich sämtliche Wanderer sind vor Ihr los gegangen, die meisten Touristen brechen so circa um 8h / 9h los am Vormittag in Todtmoos.

Diese "Trödelei" am Morgen ist auch etwas, was mich vermuten lässt, dass sie doch nicht vorhatte, die 22km zu wandern. Das haben wir ja schon mal besprochen.

JosephConrad schrieb:Bei Birgit Ameis war es ähnlich, die Suchmannschaften sind wohl in der Nähe des späteren Fundortes der Leiche vorbeimarschiert, trotz Hunde, etc.

Und trotz Leichengeruch - irgendwelche Jogger haben Leichengeruch wahrgenommen - die Polizei hat nichts gefunden.

frankysinatra schrieb:Gerade mangels aller anderer Indizien für Verbrechen, Abtauchen, Sui..... steht für mich immer noch ein Auffinden von Sc im Bereich des E6 als eher wahrscheinlich im Raume.

Es ist mit Sicherheit eine Möglichkeit, wenngleich es auch andere Möglichkeiten gibt.

MissMary schrieb:So komisch ist das nicht - es ist einfacher (Höhenmeter) von Todtmoos nach Wehr zu laufen als anders herum. Die meisten Wanderer sind auf der Etappe früher los. Letzten Sommer war gutes Wetter, es waren jede Menge (EU) Ausländer im Schwarzwald unterwegs. Ich wohne auch in der Gegend und wenn die Sprache auf den Fall kommt, gibt es immer noch viele, die davon gar nichts mitbekommen haben.

Ich bin auch aus der Nähe und war eine Woche nach dem Verschwinden wandern in der Wutachschlucht. Ich habe zu allen möglichen Zeiten Menschen getroffen. Mal alleine zu zweit ganze Gruppen und sogar Kinder. Selbst als die Dunkelheit sich ankündigte waren noch Menschen unterwegs.
In Todtmoos selber sind mir immer wieder Leute mit Hunden in die Richtung Klinik begegnet, somit scheint dies auch eine beliebte Gassirunde zu sein und selbst von Wehr Richtung Ende der 6.Etappe sind auch immer
Leute mit Hunden unterwegs. Für mich also sehr komisch und letztes Jahr waren viele Leute aus dem Ländle dort auch wandern und eher weniger Fremde.

Hexelchen schrieb:Mal alleine zu zweit ganze Gruppen und sogar Kinder. Selbst als die Dunkelheit sich ankündigte waren noch Menschen unterwegs.

Eignen sich manche Streckenabschnitte eigentlich auch zum Mountainbiken?
Könnte ein Täter auch unauffällig nach einer eventuellen Tat einfach weitergeradelt sein?

MissMary schrieb:Du sparst massiv Höhenmeter ein, wenn du die Etappe "richtig" herum läufst. Daher ist die Frage, ob so viele die Etappe wirklich rückwärts gingen.

Man kann doch nicht nur von Wanderern/Urlaubern ausgehen, die die gesamte Schluchtensteigtour von A - Z laufen, oder Wanderer/Urlauber, die in Todtmoos starten und Richtung Wehr die E6 laufen. Hier laufen viele Einheimische einfach die "Rückwärtspiste" vom Stausee aus, oder von der Wehrabrücke oder von anderen Punkten in Richtung Au/Todtmoos als Spaziergang oder sonstige Pirschgänge. So wie ich sind dort viele unterwegs, ob mit oder ohne Hunde, just for fun.

@Hanseatin

Es gibt einige die dort Mountainbike fahren! Auch auf E6. Da gibt's auch so Mountainbike Fahrer die einen ganz speziellen Namen haben, und in solchen Gebieten fahren. Fällt jedoch der Name nicht ein! In YouTube wenn man eingibt "Schluchtensteig" oder in anderen Sozialen Netzwerken nach Schluchtensteig googeln, und da gibt's auch viele Videos + Bilder wo Mountainbike Fahrer zu sehen sind ...

PalomaPicasso schrieb:Es gibt einige die dort Mountainbike fahren!

Wobei das Befahren der Steige für Mountainbiker verboten ist. Manche tuns halt trotzdem.

Tsurukawa schrieb:Mich würde einmal ein Erfahrungsbericht eines Polizisten interessieren, der bei einer solchen (vergeblichen) Suche dabei war. Wo liegen aus seiner Sicht allgemein die Fehlerquellen? Bzw. woran könnte es in Scarletts Fall liegen, dass die bisherige Suche erfolglos war, falls sie dort doch liegen sollte? Was mich auch nebenbei interessieren würde, ist, wie solche Einsätze von Polizisten wahrgenommen werden. Ist das (bei aller menschlichen Tragik) eine willkommene Abwechslung im Dienstalltag? Oder eher nervige, mühevolle Mehrarbeit?

Ich bin kein Polizist, kenne aber Polizeiarbeit und kann berichten, dass Flächensuchen üblicherweise mit Einheiten der sog. Bereitschaftspolizei ausgeführt werden, mithin mit in Ausbildung stehenden Polizeianwärtern im 1. bis 3. Ausbildungsjahr, natürlich unter Führung erfahrender Ausbilder. Ich denke, es ist für die eingesetzte Kraft eher eine Abwechslung in einem schnödem Ausbildungsbetrieb.

Solche Flächensuchen sind in Feld, Flur und Wald schon sehr dicht und intensiv, je nach Abstand der gebildeten Suchkette natürlich (und häufig, aber eben nicht immer erfolgreich). Im hügeligen oder bergigen Gelände kommen solche Flächensuchen schnell an Grenzen bzw sind unmöglich, wie ich erwähnte.

Hallo @PalomaPicasso glaube du meinst die Downhill Fahrer, die oft mit halsbrecherischer Geschwindigkeit die Hügel runter sausen.
Interessanter Gedanke von dir@Hanseatin mit den Mountainbikern.Falls Scarlett vielleicht eine solche Abfahrt als Abkürzung genommen hat könnte ich mir durchaus vorstellen das sie auf diesen engen Pfaden ins Rutschen gekommen ist und ein Unfall passiert.Oder sie hat sich erschreckt als ein Biker an ihr vorbeigesaust ist ,ein falscher Schritt mit dem Riesen Rucksack und weg ist man.Der Fahrer muss nicht mal was mitbekommen haben. Bei der Geschwindigkeit und total fokussiert auf ev.Hindernisse hab mich selber mal total erschreckt als ein Fahrer plötzlich einen Waldweg gekreuzt hat .

Ich verstehe Hanseatins Beitrag eher so dass sie meint, ein Mountainbiker hätte ein Verbrechen im Bereich der E6 begangen. Weil sie fragt, ob ein Täter nach einer eventuellen Tat einfach weitergeradelt sein könnte.
Einen Mountainbiker als Täter kann ich mir nicht vorstellen. Vielmehr leben die gefährlich nicht nur wegen des Sports an sich, sondern weil es schon vorgekommen ist, dass Rowdys einen Draht oder ein Seil über Bikerwege gespannt haben.
Einen Unfall Scarletts auf einer Biker-Abfahrt kann ich mir da schon eher vorstellen. Hoffentlich wurde an solchen Stellen auch gesucht. Aber diese gesamte Spurlosigkeit ist erschreckend, von Anfang an bis heute.

@SimonTemplar

Ja genau ! So hieß es was ich meinte! Offiziell ist er verboten ... Nur daran halten tut sich halt kaum einer... Meiner Mutter kam auch schon einer entgegen, mit einer extremen Geschwindigkeit. Der junge Mann ist allerdings selbst erschrocken, und geflogen. Ihm ist aber nichts passiert. Allerdings weiß ich dadurch eben, das es das gibt. Und in Instagram z.b. sieht man oft auch Fotos von denen und Ihren Touren. u.a. eben auch auf den jeweiligen Etappen! Finde es halt enorm gefährlich, wie diese fahren.

Na dann kann man ja nun auf den Downhill Strecken suchen und wird dann auch die Gegenstände von Scarlett finden.....die natürlich keinem und keiner aufgefallen sind in dem ganzen Jahr🤪🤔

Ich glaube hier haben einige ziemlich viel Phantasie, wenig Ahnung und davon ganz viel.

Mountainbiker pauschal zu beschuldigen ist in etwa so clever wie Hundehalter zu verdächtigen. Scarlett könnte ja von einem Hund getötet worden sein....🤪

Da fällt mir echt nichts mehr ein.

Egal wie niedrig man die Messlatte des geistigen Verstandes legt, es gibt jeden Tag jemanden, der bequem darunter hindurch läuft.

@Forester

In Freiburg Stadt habe ich schon mehrmals erlebt, Fahrräder können eine relevante Unfallgefahr darstellen und doch sind auf dem Steig sehr wenige Biker unterwegs.

Bei einem mysteriösen Vermisstenfall ist es jedoch ganz normal, dass auch eher unwahrscheinliche Gefahrenquelle oder Abwegigkeiten bedacht werden. Selbst Tiere wie Wildschweine oder Wölfe wurden hier schon in Betracht gezogen. Wir alle spekulieren und Spekulationen ziehen sich über alle Möglichkeiten. Was soll daran also bitte dumm sein?

Das vermutlich einzig Dumme an unserer Spezies ist, dass manche Menschen sich eine Messlatte zwischen Menschen einreden.

Hat schon jeder seine Berechtigung und Sinn 😉

@Glasengel
Morgen 100% hast du meine Zustimmung .
Alles hier im Forum hat seine Berechtigung und jeder kann seine Meinung äußern.
Besonders an diesem 10. September sollten alle Unstimmigkeiten ruhen.In Gedanken sind wir denke ich@alle bei Scarlett und ihrer Familie . Werde heute Abend nach der Arbeit ein Licht anmachen damit die Dunkelheit der Ungewissheit sich erhelle in der Hoffnung das man endlich den entscheidenden Hinweis findet.

Forester schrieb:Ich glaube hier haben einige ziemlich viel Phantasie, wenig Ahnung und davon ganz viel.

... und zu viel Zeit, möchte ich noch ergänzen.
Ansonsten volle Zustimmung.
Dieser Thread ist schon lange ein absoluter Schwurbel Faden geworden, was sehr schade ist.
Deshalb schaue ich nur noch selten hier rein.
Was hier schon alles an Möglichkeiten -wohlgemerkt fernab jeglicher Plausibilität, auf den Tisch kam sprengt tatsächlich jedes Märchenbuch.

Nichtsdestotrotz bin auch ich heute in Gedanken bei Scarlett und ihrer Familie.

Ihr Schicksal wird mMn nur noch durch Zufall zu klären sein, wobei ich "Klärung" nicht wörtlich meine.

Dem Faden tut das kein Abbruch, ehe im Gegenteil.

Danke @CorvusCorax für diese sehr eindrucksvollen Bildern, die sehr plakativ sind.

Ganz ehrlich, wer stellt sich beim Ansehen der Fotos noch ernsthaft die Frage, warum sie nicht/noch nicht gefunden wird??

Wobei ich ein Verbrechen (zu 30%) auch nicht ausschliesse.

Cui_Bono schrieb:Ganz ehrlich, wer stellt sich beim Ansehen der Fotos noch ernsthaft die Frage, warum sie nicht/noch nicht gefunden wird??

Jedem durchschnittlich intelligenten Menschen dürfte klar sein, dass in diesem Gelände aufgrund der Topographie keine Flächensuche möglich ist, außer, man würde sich Tag für Tag einen Streifen von ein paar Quadratmetern rausnehmen und sich dort von oben bis unten abseilen und das Terrain abstochern. Dauert dann halt gut und gerne noch einmal 1 Jahr +. Abgesehen davon bräuchte es dazu Kletterprofis mit notwendiger Ausrüstung und davon nochmal abgesehen bräuchte es dazu im Bannwald/NSG einer Genehmigung, die wohl kaum zu bekommen wäre, da ja nicht aufgrund von Gefahr im Verzug eine abgestürzte/verletzte Person gefunden werden muß.

Leider hat sich bewahrheitet, was ich im privaten Kreis schon vor vielen Monaten des Nichtfindens der Vermißten oder deren Ausrüstungsgegenständen geäußert habe. Nämlich, dass der 10.09.2021 kommen wird und Scarlett S. noch immer nicht gefunden ist und wir nicht viel mehr wissen als vor einem Jahr. Ich bin nicht unbedingt der Esoteriker, eher Pragmatiker und Realist, aber vielleicht sollte man das Unabänderliche akzeptieren und nichts mehr erzwingen wollen. Nur was man nicht erzwingen will und gehen lässt kommt zu einem zurück.