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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

15.553 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Club, Getötet, Rosenheim ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Hanna W. tot aus der Prien geborgen

Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 17:46
Zitat von OriginesOrigines schrieb:ein. Das ist Journalisten-Sicht. Die wollen immer den "Skandal", das "Justizversagen". Und es fällt ihnen schwer, das (gibt es auch) vom normalen Lauf der Dinge zu unterscheiden.
Es braucht nicht, dass ein Journalist „Skandal“ schreibt, dass jemand versagt hat.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Aber der Rechtsstaat ist kein Uhrwerk und es ist eingepreist, dass es eine andere Sicht der Dinge gibt oder Fehler passieren
Eine Kammer ist ja nicht der Rechtsstaat, sie sind ein Teil davon.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Nachher ist man immer schlauer
Wenn ich nichts neues dazu gekommen ist oder alles schon beantragt war, dann nicht.

Meines Erachtens, haben sie schon versagt, indem sie unterlassen haben, ein Aussagepsychologisches Gutachten zu beantragen, besonders wenn die vorläufige Einschätzung bestand hat.

Aussagekräftiger, wäre es natürlich, wenn der BGH dazu Stellung genommen hätte, da gebe ich recht. Auch was die Beweiswürdigung angeht.

Möglicherweise, war es für das Gericht ganz gut, dass sie gleich einen absoluten Revisionsgrund geschaffen haben.

So bleibt natürlich viel mein persönliches Empfinden und Einschätzung, anders rum aber genauso.

Es ist aber ganz sicher nicht der „normale Lauf“, dass jemand als Mörder zu 9 Jahren Haft verurteilt wird und am Ende wird rechtskräftig festgestellt, dass dieser komplett unschuldig ist.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Bei bestimmten Rechtsfragen ist es sogar so, dass Dir ein bayerisches Gericht eins auf die Nuss haut, und ein niedersächsisches Gericht Dich frei spricht.
Wir reden dann aber auch von einer bundesweiten Absegnung und von einer Frage, ob jemand Täter ist. Und nicht davon, ob jemand zu viel Gras besessen hat, oder länger an der roten Ampel stand.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Also: Aus dem Maschinenraum des Rechtsstaats betrachtet werden Urteile aufgehoben und zurückverwiesen und neu und anders entschieden und niemand hat rechtsstaatswidrig gehandelt.
Ich habe auch nie von Rechtsbeugung gesprochen. Ich muss nicht etwas vorsätzlich kaputt machen, um zu versagen.
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das kann man nicht gehaupten. Wenn ST der Täter wäre, dann wäre das Ergebnis des Wahrheitsfindungprozesses des ersten Gerichts richtig, egal, wie das 2. Gericht geurteilt hat
Natürlich kann man das behaupten.

Ich habe von dem Fall gesprochen, dass offiziell festgestellt wird, dass ST unschuldig ist.

Wenn das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre und Aliens Rudi Rupp wieder zusammengeflickt und in die Donau verbracht hätten, wäre da auch der Wahrheitsfindungsprozess des Ersten Gerichts richtig.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 17:52
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Das kann man nicht gehaupten. Wenn ST der Täter wäre, dann wäre das Ergebnis des Wahrheitsfindungprozesses des ersten Gerichts richtig, egal, wie das 2. Gericht geurteilt hat.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Natürlich kann man das behaupten.

Ich habe von dem Fall gesprochen, dass offiziell festgestellt wird, dass ST unschuldig ist.
Genau! Aber ich hoffe, wir sind uns einig, dass das, was "offiziell festgestelt wird", nicht immer die Wahrheit ist. Einfach nochmal meinen Beitrag oben durchlesen!


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 17:56
Zitat von Sherlock_HSherlock_H schrieb:Genau! Aber ich hoffe, wir sind uns einig, dass das, was "offiziell festgestelt wird", nicht immer die Wahrheit ist. Einfach nochmal meinen Beitrag oben durchlesen!
Ich habe das schon genau lesen. Und ja, da sind wir uns grundsätzlich einig.

Es ist aber nicht so, dass man alles gesund beten kann, auch unabhängig vom Aschauer Fall, wir haben erstmal den 2. Verhandlungstag, mit der Begründung „Wenn er es doch gewesen ist, dann haben sie doch Recht gehabt“. Machen und sagen kann man natürlich viel, aber ob es immer sinnvoll ist, das ist die andere Frage.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:04
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Wenn das Wörtchen „Wenn“ nicht wäre und Aliens Rudi Rupp wieder zusammengeflickt und in die Donau verbracht hätten, wäre da auch der Wahrheitsfindungsprozess des Ersten Gerichts richtig.
Rupp kannst Du nicht mit Hanna W. vergleichen. Völlig anderes Kaliber. Das war Versagen.

SpoilerDa hat sich nämlich nach dem rechtskräftigen Urteil des LG Ingolstadt auf Grundlage eines formell und materiell wesentlich zweifelhafteren Geständnisses als hier (und vom BGH abgenickt) die Tatsachenbasis massiv verändert. Die Leiche tauchte nach fast 10 Jahren in ihrem Auto in der Donau auf. Und war fleischgewordene Widerlegung des falschen Geständnisses und des Urteils, wonach Rupp doch von seiner Familie zerhackt und von den Schweinen gefressen worden sein soll. So weit, so schlecht.

Der Skandal war dann erst die Ablehnung eines Wiederaufnahmeverfahrens, weil das unwesentlich sei. Und als dann doch neu verhandelt und freigesprochen wurde, war der nächste Skandal, dass sich das LG Landshut überzeugt zeigte, Rupp sei durch seine Familie getötet worden. Man könne es ihr nur nicht nachweisen. Und zu guter letzt wurde ihnen eine Haftentschädigung verweigert, weil sie mit dem falschen Geständnis, zu dem sie von der Polizei gedrängt worden waren, selbst "schuld" seien an der Verurteilung.


Das war ein Justizskandal, kollektives Versagen der bayerischen Justiz, die damals noch dem Dogma folgte: "Die bayerische Justiz irrt sich nie. Niemals. Und wenn sie sich doch einmal irren sollte, dann tun wir alles, bis zur Selbstaufgabe, das nicht zuzugeben." - Ich denke, nach Mollath und Gendetzki und einigen anderen Fällen, auch mit einer neuen Generation von Richtern, dürfte es hoffentlich nicht mehr so sein.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:04
Zitat von GrillageGrillage schrieb:@rabunsel auch wenn Du den Personenbezug auf @Origines nachträglich entfernt hast, denke ich doch, dass man ihm das nicht erklären muss, weil er es ja ganz offensichtlich schon weiß, was man, wenn man seine Beiträge ließt, ja wohl erkennen kann. Wer es nicht verstanden hat ist dagegen wohl eher @XluX, den ja denkt, dass eine OFA ein einziges Ergebnis liefert und wenn sich das nachträglich als falsch herausstellt, die OFA versagt hat:
Ich hab den Personenbezug nachträglich entfernt, weil er mir doch nicht mehr notwendig erschien. Halt etwas zu spät. Ursprünglich angesprochen hatte ich ihn, weil du in deinem Beitrag noch mal klar gestellt hast, dass es bei der OFA nicht darum geht, zu ermitteln ob es überhaupt ein Delikt war oder nicht.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Tatsächlich werden aber immer nur Kriterien herausgearbeitet, die wahrscheinlich auf den Täter zutreffen.
Da @Origines seit mehreren Beiträgen argumentiert, die OFA wäre auch dazu da zwischen Unfall und Tat zu differenzieren und nicht erst geklärt werden müsse, ob eine Tat vorliegend ist bevor ein OFA inkl. Täterprofil (Spoiler
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 01.10.2025:Die operative Fallanalyse kam zu dem Schluss, dass aufgrund der Hose ein sexuelles Motiv nicht auszuschließen sei.

Es handelt sich, um einen 18-25 Jahre alten Täter, der durch das Fixieren auf dem Rücken Kontrolle über das Opfer erlangen wollte und dann die Kopfschläge setzte und das Opfer in den Bach verbracht hat. Hierbei kam es zu dem tötlich Angriff. Das Opfer hat noch 4-5 Minuten gelebt. Der Täter sei unerfahren und mit der Situation überfordert gewesen.
)überhaupt herangezogen werden kann.

@XluX hingegen hat ja nichts behauptet, sondern eine Frage gestellt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:12
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Rupp kannst Du nicht mit Hanna W. vergleichen. Völlig anderes Kaliber. Das war Versagen.
Das wird man jetzt noch nicht beurteilen können, ob man das vergleichen kann.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Da hat sich nämlich nach dem rechtskräftigen Urteil des LG Ingolstadt auf Grundlage eines formell und materiell wesentlich zweifelhafteren Geständnisses als hier
Ein formales Geständnis, im Sinne von Einlassung, gibt es ja im Aschauer Fall überhaupt nicht. Und was die zwei „Geständnisse“ in diesem Fall angeht, gibt es auch noch Dinge aufzuklären und folglich ob sich die Erste Kammer genug damit befasst hat.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Der Skandal war dann erst die Ablehnung eines Wiederaufnahmeverfahrens, weil das unwesentlich sei. Und als dann doch neu verhandelt und freigesprochen wurde, war der nächste Skandal, dass sich das LG Landshut überzeugt zeigte, Rupp sei durch seine Familie getötet worden. Man könne es ihr nur nicht nachweisen. Und zu guter letzt wurde ihnen eine Haftentschädigung verweigert, weil sie mit dem falschen Geständnis, zu dem sie von der Polizei gedrängt worden waren, selbst "schuld" seien an der Verurteilung.
Es gibt kleinere und größere Skandale. Ab wann ist etwas ein Justizskandal? Wir haben über Versagen und Fehler diskutiert.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ich denke, nach Mollath und Gendetzki und einigen anderen Fällen, auch mit einer neuen Generation von Richtern, dürfte es hoffentlich nicht mehr so sein.
Ich fürchte, Leute mit der Haltung und solche Fälle, kann es immer wieder geben. So Leute wie Richterin Ehrl haben mit gewissen alten Bräuchen gebrochen, das stimmt.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:18
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Doch, natürlich. Wie gesagt, das wird auch geprüft. Einfach der ganze Fall von Anfang bis Ende.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Eine OFA kann auch ergeben: "Liebe Kollegen, wir denken, hier liegt gar keine Straftat vor, weil wir die Spuren so oder so interpretieren würden." Oder: "Die Lage ist unklar, wir würden Euch raten, noch ein XY-Gutachten einzuholen."
Könntest Du und das mal anhand dieses Falles klar machen, welche Spuren hier genau der Profiler verwendet hat, die 2-3 Wochen nach der Tat vorlagen um von einem Tötungsdelikt auszugehen? Wozu war dann später eigentlich noch der Hydromechaniker notwendig? Die allgemeinen Dinge kennen wir schon.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Das war ein Justizskandal, kollektives Versagen der bayerischen Justiz, die damals noch dem Dogma folgte: "Die bayerische Justiz irrt sich nie. Niemals. Und wenn sie sich doch einmal irren sollte, dann tun wir alles, bis zur Selbstaufgabe, das nicht zuzugeben." - Ich denke, nach Mollath und Gendetzki und einigen anderen Fällen, auch mit einer neuen Generation von Richtern, dürfte es hoffentlich nicht mehr so sein.
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aus Gendetzki konnten die Ermittler und das Gericht (bis zur Klageerhebung) nichts gelernt haben. Der Freispruch von G erfolgte nach vielen Jahren des Widerstandes von Seiten der Gerichte und StA erst nach der Zulassung der Anklage für den hier vorliegenden Fall. Ich glaube die Verhandlung hatte noch gar nicht begonnen.
Ob sie aus dem Fall Rupp gelernt haben? Ich glaube nicht, denn es wurde auch noch der Schrotthändler angeklagt. Der wurde zwar freigesprochen, aber das sieht nicht nach einem großen Lernwillen von Seiten der Justiz/StA aus.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:21
Zitat von rabunselrabunsel schrieb:Da @Origines seit mehreren Beiträgen argumentiert, die OFA wäre auch dazu da zwischen Unfall und Tat zu differenzieren und nicht erst geklärt werden müsse, ob eine Tat vorliegend ist bevor ein OFA inkl. Täterprofil (Spoiler)überhaupt herangezogen werden kann.
Noch mal: Es muss nicht "geklärt" werden, ob Unfall oder nicht. Die Polizei ist kein Gericht. Sie sammelt Beweismittel. Der Staatsanwalt entscheidet dann, ob er anklagt. Und das kann er bei hinreichendem Tatverdacht. Er muss sich nicht sicher sein. Erst das Gericht muss dann überzeugt sein.

Es reicht jedenfalls der Polizei (und dem StA) erst mal der Verdacht, dass es ein Verbrechen war. Und dann macht man weiter und sucht einen Verdächtigen. Gesteht der zum Beispiel glaubhaft und unwiderlegbar, dann bin ich als Ermittler ziemlich sicher, es war ein Verbrechen. Es ist das Ganze zu betrachten, nicht isoliert die Spuren am Tatort oder an der Leiche.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Ein formales Geständnis, im Sinne von Einlassung, gibt es ja im Aschauer Fall überhaupt nicht. Und was die zwei „Geständnisse“ in diesem Fall angeht, gibt es auch noch Dinge aufzuklären und folglich ob sich die Erste Kammer genug damit befasst hat.
Ich sage doch, Rupp und Hanna W. lassen sich nicht vergleichen.

Ob es hinsichtlich der zwei Selbstbezichtigungen noch Dinge aufzuklären gibt und ob sich die erste Kammer ausreichend damit befasst hat, wissen wir ja noch nicht. Als Verteidiger hätte ich immer gesagt: "Die Sachaufklärung war nicht ausreichend...", wenn ich der Ansicht bin, das Indiz ließe sich entkräften, wenn man nur lange genug daran rumschraubt und argumentiert. Die Revisionsbegründung soll ja 1.700 Seiten umfasst haben, die meisten dürften in die allgemeine Sachrüge geflossen sein, mit der sich der BGH ja dann nicht befasst hat (was der BGH aber auf jeden Fall gemacht hat, war es das "nackte" Urteil durchzulesen, schon um formelle Fehler ausschließen zu können).


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:22
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Hat das jemand behauptet?
Behauptet nicht, es wird aber immer wieder gerne im- oder explizit so angeführt. Nicht nur in diesem, sondern auch in anderen Fällen. Die Abweichung einer möglichen Realität von einer Fallanalyse wird bei Indizienfällen z.B. oder bei Söring als Beweis dafür angeführt, man könne es ja nicht gewesen sein.

Hier: Die OFA sagt kein Unfall, also kann es kein Unfall gewesen sein. Und vor solchen sich verselbstständigenden Schlussfolgerungen, und sei es auch nur im Ansatz, sollte man sich hüten.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 18:33
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ich sage doch, Rupp und Hanna W. lassen sich nicht vergleichen
Ich habe die zwei Fälle auch gar nicht direkt miteinander verglichen. Ich habe es für eine konkrete Aussage herangezogen.

Abgesehen davon, wird man Fälle nie 1:1 vergleichen können. Man kann auch nicht Rupp mit Mollath oder Genditzki direkt vergleichen, aber das ändert ja nichts an der Tatsache.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:Ob es hinsichtlich der zwei Selbstbezichtigungen noch Dinge aufzuklären gibt
Natürlich gibt es da noch Dinge aufzuklären. Die Thematiken kommen erst noch dran.
Zitat von OriginesOrigines schrieb:gesagt: "Die Sachaufklärung war nicht ausreichend...", wenn ich der Ansicht bin, das Indiz ließe sich entkräften, wenn man nur lange genug daran rumschraubt und argumentiert
Also was das angebliche Geständnis in der Zelle angeht, hätte man nicht rumschrauben oder entkräften mit Argumenten seitens Anwälten müssen, man hätte bloß ein Jahr früher ein Gutachten in Auftrag geben müssen.

Ob es der BGH in dem Fall sogar rechtlich für zwingend geboten hätte, das bleibt eben offen, aber gewisse Rechtssprechung legen es nahe.

Das Ergebnis des Gutachtens, wäre sicher gleich ausgefallen. Und es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass vllt auch die letzte Kammer ihn dann nicht verurteilt hätte. Wir reden von über ein Jahr weiterer U-Haft.

Das ist was materielles und hat nichts mit argumentativ rumschrauben zu tun.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 19:03
Zitat von BoobSinclarBoobSinclar schrieb:Die OFA sagt kein Unfall, also kann es kein Unfall gewesen sein. Und vor solchen sich verselbstständigenden Schlussfolgerungen, und sei es auch nur im Ansatz, sollte man sich hüten.
Das habe ich hoffentlich nicht zum Ausdruck gebracht. Nein. Und natürlich ist ein abweichendes Täterprofil in einer OFA kein Unschuldsbeweis. Das hängt dann wieder mit dem "Profiler"-Mythos zusammen, der quasi kraft Telepathie sich in das Hirn des Täters hineinversetzen kann.

Täter passen zwar oft in die Profile (auch weil diese schon recht offen gehalten werden, es können ja nur Gruppen, aber nie auf einen einzelnen Täter alleine eingegrenzt werden), aber halt auch nicht immer. Siehe NSU, die gehörten halt nicht zur Türkenmafia, wie es mehrere OFAs präferierten. Trotzdem besteht an der unmittelbaren Täterschaft der beiden Uwes kein Zweifel.

Ob und wie sehr ein Unfall möglich war, kann ich nicht beurteilen. Aber möglich ist viel. Wie wahrscheinlich es ist, ist die andere Frage. Und da greift die Rechtsmedizin oder Hydrodynamik bei isolierter Betrachtung zu kurz. Es kommen ja noch viele andere Indizien dazu.


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gestern um 19:27
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und was wollte sie dann von der Polizei? Denen mitteilen, dass der Sohn unschuldig ist? Oder mal nachhören, ob das stimmt?

Ich frage mich auch, wie die Mutter das mitbekommen hat. Die Verhaftung war doch gegen Mittag am Tag nach der
"Hasuparty" und die wiederum am Tag von Verenas erster Vernehmung, oder?
Du bist doch sonst so kreativ, wenn es darum geht, sich etwas Belastendes gegen "Basti" auszudenken. Als kleine Übung können wir jetzt mal zusammen in eine andere Richtung denken:

Ich fände es z.B. lebensnah, wenn die Mutter von ST informiert wurde, dass ST bei Verena und co. übernachtet bzw. übernachtet hat. Vielleicht war es sogar die Mutter von Verena, die mit der Mutter von ST telefoniert hat. Das wäre angesichts der Panik von Verena in den Whatsapp-Nachrichten gut vorstellbar. Denn Verena hat ganz klar Panik geschoben, dass die Polizei den ST verdächtige. Sie hat auch sich verdächtigt gefühlt und Angst gehabt, selbst in U-Haft zu müssen. In einer Whatsapp-Nachricht meinte ihre Mutter, man würde notfalls eben einen Anwalt nehmen. Falls z.B. beide Mütter am nächsten Morgen telefoniert haben, könnte all das Thema gewesen sein. Spätestens dann wäre der Mutter von ST klar gewesen, dass ST von der Polizei verdächtigt wird.

Ja, es stimmt, ich habe keine Belege dafür. Ich gehe aber davon aus, dass der Anruf von STs Mutter am 18.11. bei der Polizei stattgefunden hat. Irgendwie muss der Verdacht bei ihr entstanden sein. Über den Umweg Verena -> ST, Verenas Mutter -> STs Mutter ist das nachvollziehbar.


Das Problem ist, dass der Abend erstaunlich unklar geblieben ist. Manche wollen das vermeintliche Geständnis von ST nicht gehört haben, andere haben es als verzweifelte Aussage wegen des Drucks verstanden, wiederum andere waren schockiert. Aber niemand hat den ST gefragt, warum, wie, usw.
Ich kann mir nicht so recht vorstellen, wie der Abend abgelaufen sein soll.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 19:43
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 02.10.2025:Der Komissar schildert, dass diese erklärt hat, dass Verena sich mit dem Angeklagten am 3. 10 getroffen hat und er hierbei von einer toten Frau in der Prien erzählt hat. Das wurde als eindeutiges Täterwissen gewertet.
Verzeihung, falls das hier schon erörtert wurde: hat Verena wirklich "von einer toten Frau in der Prien" gesprochen? Dass Hanna in die Prien getrieben wird, hätte selbst einem Täter am 3.10. noch nicht 100% klar sein können, denn Hanna ist ja zuerst in den Bärbach gelangt. "Tote Frau" am 3.10. wäre schon noch verdächtig, aber wenn Verena "Prien" gesagt und auch gemeint hat, dann spricht das - neben den anderen hier genannten Argumenten - schon eher dafür, dass Verena es nach dem 3.10. erfahren hat.
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb am 02.10.2025:Weiter erklärt die Vorsitzende, dass es wohl noch Diskrepanz in der Aussage zwischen AM und der eines Justizbeamten gibt.

Adrian erklärte, dass er sich einem Beamten anvertraute und meinte, er wisse was über den Eiskellerfall, der Beamte soll ihn daraufhin an Adrians Anwalt verwiesen haben.

Der Beamte meinte aber, dass Adrian bei ihm nach seinem Anwalt verlangt hat, weil es um sein eigens Verfahren ging.
Gab es hierzu schon nähere Informationen bzw. wurde noch etwas mehr dazu gesagt? (Bisher war darüber nur in Artikeln hinter Bezahlschranken zu lesen.) Wird der JVA-Beamte auch als Zeuge gehört?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 19:52
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Verzeihung, falls das hier schon erörtert wurde: hat Verena wirklich "von einer toten Frau in der Prien" gesprochen? Dass Hanna in die Prien getrieben wird, hätte selbst einem Täter am 3.10. noch nicht 100% klar sein können, denn Hanna ist ja zuerst in den Bärbach gelangt. "Tote Frau" am 3.10. wäre schon noch verdächtig, aber wenn Verena "Prien" gesagt und auch gemeint hat, dann spricht das - neben den anderen hier genannten Argumenten - schon eher dafür, dass Verena es nach dem 3.10. erfahren hat.
Gut, dass du die Frage stellst, ich habe nämlich vorher auch nochmal den Text gelesen und bin leicht ins Zweifeln gekommen, aber aus einem anderen Grund.

Denn im Ersten Prozess wurde ihr vorgehalten, sie hat bei ihrer Vernehmung gesagt ST hätte gesagt „Vreni, hast du es schon gwusst bei Aschau ist letzte Nacht ein Mädl umgebracht wordn“
Nun gab sie Sebastian T.s da­malige Worte wieder: „Vreni, hast du g’wusst, da ist letzte Nacht ein Mädchen umge­bracht worden in Aschau.“ Bei der Polizei hatte Verena R. noch angegeben, R. habe ihr damals schon den Namen Hanna ge­nannt. Daran konnte oder wollte sie sich am Frei­tag nicht mehr erinnern. Sie sagte nur: „Was ich heute ge­sagt habe, stimmt.“
Quelle: https://www.bild.de/regional/muenchen/muenchen-aktuell/mord-an-hanna-w-23-jetzt-belastet-beste-freundin-den-angeklagten-85967052.bild.html


Und tatsächlich, bin ich dann ins Grübeln gekommen, ob das nicht doch bei Lea gewesen sein kann. Leider finde ich die Notizen nicht mehr.

Aber du kannst insofern sicher sein, der Satz wurde am Dienstag so gesagt.

Denn woran ich mich ganz sicher erinnern kann, leider steht es nicht in meinem Bericht, die Verteidigung hat sinngemäß eingeworfen „Woher weiß ein Täter, dass das Opfer in der Prien gefunden wurde und nicht Beispielsweise in den Chiemsee gekommen ist.“
Zitat von kegelschnittkegelschnitt schrieb:Gab es hierzu schon nähere Informationen bzw. wurde noch etwas mehr dazu gesagt? (Bisher war darüber nur in Artikeln hinter Bezahlschranken zu lesen.) Wird der JVA-Beamte auch als Zeuge gehört?
Da gab es tatsächlich nur die Infos, die auch im Bericht stehen. Ich gehe aber fast davon aus.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 19:57
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Und tatsächlich, bin ich dann ins Grübeln gekommen, ob das nicht doch bei Lea gewesen sein kann. Leider finde ich die Notizen nicht mehr.

Aber du kannst insofern sicher sein, der Satz wurde am Dienstag so gesagt.

Denn woran ich mich ganz sicher erinnern kann, leider steht es nicht in meinem Bericht, die Verteidigung hat sinngemäß eingeworfen „Woher weiß ein Täter, dass das Opfer in der Prien gefunden wurde und nicht Beispielsweise in den Chiemsee gekommen ist.“
Mist, Jetzt bin ich doch doppelt verwirrt. Das würde ja auch Sinn machen, wenn der Sachbearbeiter es mit „in Aschau“ vorgestellt hätte. Da gilt dann natürlich der selbe Einwurf.

Also machen wir lieber noch ein Fragezeichen dran.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 20:21
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Mist, Jetzt bin ich doch doppelt verwirrt. Das würde ja auch Sinn machen, wenn der Sachbearbeiter es mit „in Aschau“ vorgestellt hätte. Da gilt dann natürlich der selbe Einwurf.
Sorry, kannst du das erläutern? Sollte sie wirklich nur gesagt haben, er habe Verena von nem toten Mädel in Aschau erzählt, dann beinhaltet das doch gar nichts zum Fundort (den am 3.10. wohl weder der Täter noch sonst wer außerhalb der Ermittlerkreise und Sanitäter wusste)?


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 20:31
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Sorry, kannst du das erläutern? Sollte sie wirklich nur gesagt haben, er habe Verena von nem toten Mädel in Aschau erzählt, dann beinhaltet das doch gar nichts zum Fundort (den am 3.10. wohl weder der Täter noch sonst wer außerhalb der Ermittlerkreise und Sanitäter wusste)?
Theoretisch schon. Weil Aschau hat ja gewisse Grenzen. Wenn sie im Chiemsee gefunden worden wäre, wäre es ja nicht mehr Aschau.

Es war halt laut Bild der Vorhalt aus dem Ersten Prozess.

Ich habe jetzt in meinem Bericht von „in der Prien“ geschrieben.

Woraufhin ich mir nicht mehr sicher war, weil sich ja Vernehmungsprotokolle nicht mehr ändern.

Also habe ich überlegt, ob das mit dem Fluss vllt ein Verschreiber meinerseits war.

Aber es gab eben den Einwurf der Verteidigung.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 20:38
Zitat von fassbinder1925fassbinder1925 schrieb:Theoretisch schon. Weil Aschau hat ja gewisse Grenzen. Wenn sie im Chiemsee gefunden worden wäre, wäre es ja nicht mehr Aschau.
Ja, aber dann wäre es wieder wichtig, ob er in Aschau bzw in der Prien "gefunden" gesagt haben soll (kein Täterwissen, weil das nicht mal der Täter am 3.10. wissen könnte) oder "in Aschau umgebracht" (theoretisch mögliches Täterwissen) oder "in die Prien geworfen" (theoretisch mögliches Wissen eines geografisch schlecht orientierten/ungenauen Täters).

Bin gespannt ob das erstens nochmal vorgehalten wird und zweitens sich ergibt, wie wörtlich oder unwörtlich das Vernehmungsprotokoll der Polizei eigentlich ist.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 20:43
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Ja, aber dann wäre es wieder wichtig, ob er in Aschau bzw in der Prien "gefunden" gesagt haben soll (kein Täterwissen, weil das nicht mal der Täter am 3.10. wissen könnte) oder "in Aschau umgebracht" (theoretisch mögliches Täterwissen) oder "in die Prien geworfen" (theoretisch mögliches Wissen eines geografisch schlecht orientierten/ungenauen Täters).

Bin gespannt ob das erstens nochmal vorgehalten wird und zweitens sich ergibt, wie wörtlich oder unwörtlich das Vernehmungsprotokoll der Polizei eigentlich ist
Ja, verstehe. Wenn ich das jetzt sicher sagen könnte, dann würde sich keine der Fragen stellen.

Also „geworfen“ war es kaum.

Aber ich halte die Ohren auf und werde es auch länger aufbewahren.


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Hanna W. tot aus der Prien geborgen

gestern um 20:43
Zitat von abgelenktabgelenkt schrieb:Bin gespannt ob das erstens nochmal vorgehalten wird und zweitens sich ergibt, wie wörtlich oder unwörtlich das Vernehmungsprotokoll der Polizei eigentlich ist.
Wem soll es denn vorgehalten werden? Verena wird ja wohl sicher wieder die Aussage verweigern.


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