CurlySue_ schrieb:Aber es sind nunmal nicht ihre und sie ist nicht die Mutter und auch die ganzen Strafanzeigen und Meldungen hätte der Hensel machen müssen. Wieso ist das nicht passiert? Wegen der Sprachbarriere? Aber die Dänen verstehen sicherlich auch Englisch (meist besser als die Deutschen) und es gibt Übersetzungsprogramme. Oder aber er hat, auch wenn er jetzt vor Gericht recht selbstbewusst auftritt, eher eine vermeidende Persönlichkeit und lässt lieber andere vor. Genauso hätte er ja damals Meldung bei der Polizei machen können, als die Kinder nicht zu ihrer Mutter zurück wollten, anstatt diese lediglich per E-Mail darüber in Kenntnis zu setzen.
Ich finde das im Gegensatz zu Dir gar nicht ungewöhnlich, dass sie es übernommen hat, irgendwelche Meldungen und Anzeigen bei der Polizei, beim Jugenamt oder der Schule zu machen.
Dass die Kinder bei den Hensels bleiben, war denke ich keine länger geplante Aktion, sondern so wie Hensel es bisher berichtet hat, eine eher spontane Entscheidung der Kinder. Und ich glaube kaum, dass Hensel und seine Frau da einfach mit den Schultern gezuckt haben und gesagt haben, gut, dann wohnt ihr halt ab jetzt hier. Ich kann mir sogar durchaus vorstellen, dass das nicht ohne Diskussion, Überzeugungsversuche seitens der Eltern und Heulen der Kinder abgegangen ist. Und rein logistisch und organisatorisch war man sicher nicht darauf eingestellt, spontan zwei Kinder mehr zu betreuen. Das fängt doch schon bei so banalen Sachen an, dass die Eltern am nächsten Tag arbeiten mussten (zumindest , wenn Hensels Frau berufstätig war, was ich nicht weiß). Die Betreuung der "schon vorhandenen" Kinder wird ja wohl irgendwie geregelt gewesen sein (durch Schule, Hort, Kindergarten, Tagesmutter, was weiß ich) und jetzt hat man da plötzlich zwei weitere Kinder hocken, die auch betreut werden müssen, zumal sie auch noch rel. fremd in dem Ort sein dürften, sich nicht auskennen und wahrscheinlich die Sprache nicht sprechen.
Das finde ich es nachvollziehbar, dass man das irgendwie hinjonglieren und organisiert bekommen muss und halt derjenige, der gerade Zeit hat, die jeweils anstehenden Aufgaben übernimmt. So weit ich es mitbekommen habe, ist Hensel als selbstständiger Berater in der Lebensmittelindustrie tätig. Natürlich kann er sich da die Arbeitszeit wahrscheinlich sehr gut einteilen und sein Pensum in gewissem Rahmen steuern. Er muss aber eben sicher auch deutlich mehr arbeiten, als ein Büroangestellter, hat sicher Termine im Vorraus zugesagt gehabt, an denen ggfls. viel dran hing, weil es z.B. um große Aufträge ging oder mehrere Leute koordiniert werden mussten, so dass er die nicht einfach absagen konnte, nur weil die beiden Kinder plötzlich keinen Bock mehr auf Block hatten.
Als Lehrerin (vielleicht sogar noch in Erziehungszeit, also Hausfrau und Mutter; keine Ahnung, wie das bei den hensels geregelt war und wie das allg. in Dänemark organsisiert ist) hatte Astrid vielleicht einfach mehr Zeit und Möglichkeiten, sich um den Behördenkram zu kümmern.
Und
@emz hat ja schon drauf hingewiesen, dass es für die jeweiligen Behörden offenbar kein Problem war, Anzeigen und (An-)meldungen, die die Kinder betrafen, von Astrid Hensel entgegen zu nehmen und dann zu bearbeiten.
Insofern sehe ich weder, dass man daran ablesen kann, dass er sich nicht richtig um die Angelegenheit gekümmert und sie vorgeschickt hat, noch dass sie da irgendwie übergriffig gehandelt hat, weil es nicht ihre Kinder sind. Ich sehe es so, dass die beiden zusammen mit ihrem Sohn, dem gemeinsamen Kind und der ältesten Tochter eine Familie, zumindest aber ein Haushalt, waren, in dem jetzt zwei weitere Mitgleider integriert werden mussten und dass Hensel und sie sich sie Aufgaben, die damit auf sie gemeinsam zukamen, halt irgendwie untereinander aufgeteilt haben.