chipie schrieb:Was genau ist informativ an der Einschätzung dieses Falls von Mark Beneke? Die Tatsache, dass versuchte Vertuschungen immer auch weitere Spuren generieren? Kauf eines Kanisters (für brennbare Stoffe) beispielsweise.
Ja, die Aussage fand ich zum Beispiel interessant.
Vor allem aber die Aussage, dass Täter manchmal den Drang haben, nachzuschauen, was mit der Leiche ist. Und dass es dann passieren kann, dass sie glauben, sie wären dabei beobachtet worden (oder es tatsächlich auch wurden) und dann eben so tun müssen, als hätten sie gerade zufällig die Leiche gefunden. (Denn wenn die Leiche 2 Tage später gefunden wird und man durch Zeugenaussagen nachweisen kann, dass die Person XY genau da lang gegenagen ist, die Leiche aber nicht bemerkt haben will, dann käme XY in ziemliche Erklärungsnot.
Das finde ich jetzt einen Gedanken, der hier noch gar nicht diskutiert wurde. Vielleicht hat sie die Freundin belatscht, doch mit ihr da lang zu gehen, weil sie die Lage mal sondieren wollte. Z.B. ob die Leiche von Tieren verschleppt wurde und dadurch vielleicht besser (oder schlechter) vom Weg aus sichtbar ist. Oder weil sie sich gewundert hat, dass sie noch nicht entdeckt wurde. Das sich für einen Täter doch anfühlen wie auf einem Dynamitfass, wenn er eine Leiche irgenwo in der freien Landschaft abgelegt hat, er muss jeden Tag damit rechnen, dass die Entdeckung gemeldet wird. Das kann ich den Drang, wenigstens vom Weiten mal nachschauen zu wollen sehr gut nachvollziehen.
Und wenn die Leiche dann sehr gut sichtbar war, vielleicht sogar die Freundin was hat liegen gesehen und sich gefragt hat, was das denn ist, oder wenn die Hunde der Freundin darauf reagiert haben, dann konnte sie halt nicht mehr zurück und musste die Finderin miemen.
Für mich ist das eine Erklärung, die ich sehr viel besser nachvollziehen kann, als die Erklärungsversuche, die ich bisher hier gelesen habe, v.a. sie habe sich mit dem Finden irgendwie den Vater zurückerobern wollen oder ihm damit einen zusätzlichen Stich versetzen wollen.