Mord an Frauke Liebs

CorvusCorax schrieb:hre sterblichen Überreste wurden doch mit derselben Kleidung gefunden, die sie am Abend des Fußballspiels getragen hat.

Dann hat er ihr eben nach ihrem Tod, bevor die Leichenstarre einsetzte, ihre Kleidung wieder angezogen.

Perli schrieb:Woher weiß ich, dass Frauke sich genau am 20.06. im Pub befindet?

Das weiß jeder, der in der Nähe von ihr stand, als sie das ausgemacht hatte und jeder, der in der Nähe von Isabella war. Jeder, der in der Nähe von Nils war, als er mit ihr chattete. Mir geht es oft so, dass ich mir denke: Wenn man irgendwo in einem Cafe, Zug etc. sitzt, kriegt man das halbe Leben von Leuten mit, die entweder telefonieren oder mit jemand anderem den Chat kommentieren. Man weiß auch nicht, wo Isabella noch erzählt hat, dass sie ins Pub geht, so nach dem Motto „Komm doch auch, wir sind alle da, x und y und Frauke lad ich auch noch ein…
Und wann sie raus kommt, war auch nicht schwierig zu erraten: Wenn das Spiel aus ist. Da haben ja auch die anderen das Lokal gewechselt. Dass sie allein heimging, war vielleicht ein Glücksfall, wäre sie bei den anderen geblieben, hätte er sich der Gruppe anschließen können, entweder er kannte sie eh oder einfach unauffällig folgen. Dann hätte er vielleicht später noch eine Chance gehabt, sie alleine zu erwischen, „heimzufahren“ oder was auch immer. Man weiß ja nicht, was er genau geplant hatte und was sich spontan ergab.

Perli schrieb:Was denkt ihr darüber?

Ein Täter mit Bezug zu Frauke und der es nur auf Frauke hätte abgesehen und der auch nur die nötige Geduld für den passenden Moment hätte aufbringen müssen, käme noch in Betracht. Manche Typen (nicht geschlechtsbezogen) können sehr hartnäckig im verfolgen ihrer Ziele sein.

Nicht ausgeschlossen, dass Frauke an dem Abend auch erst vor ihrer Wohnung abgefangen worden sein könnte.

Es hätte nur das Risiko je nach Stunden des Wartens in einem Fahrzeug in Wohnungsnähe mit Sicht auf die Hauseingangstür erhöht dabei zufällig beobachtet werden zu können.
Nochmals mehr, sollte er da schon an mehreren Tagen bzw. Abenden ab Einbruch der Dämmerung für eine gewisse Zeit gewartet haben, um sie in einem günstigen Moment abpassen zu können.

@FritzPhantom
@Rhapsody3004
So wie ich euch verstehe könnte das auf jemanden hinweisen, der sie vorher beobachtet wenn nicht sogar gestalkt hat. Er hatte an dem Abend viel Glück, dass sie ab 23 Uhr allein unterwegs war. Ist denn etwas darüber bekannt? Wurde sich gestalkt?
Anzumerken wäre dann auch der räumliche Bezug nach Nieheim. Das würde eine Tätersuche doch schon erheblich eingrenzen. Vorausgesetzt es handelt sich um einen Bekannten von ihr.

Perli schrieb:So wie ich euch verstehe könnte das auf jemanden hinweisen, der sie vorher beobachtet wenn nicht sogar gestalkt hat

Kann man zumindest auch nicht ausschließen.

Und kann ja auch unauffällig passiert sein.

Perli schrieb:Er hatte an dem Abend viel Glück, dass sie ab 23 Uhr allein unterwegs war.

An dem Abend könnte er Glück gehabt haben. Möglich.

Wenn man nicht gerade über einen gewissen Zeitraum wie in einem anderen Entführungsfall die Person, auf die man es abgesehen hat, Kenntnis über routinemäßige Wegstrecken des Opfers erlangt, würde einem aus Tätersicht (vor allem für einen einzelnen ohne Mitwisser) ja nur das beharrliche und gezielte Beobachten der Wohnung in Wohnungsnähe des Opfers bleiben, um einen geeigneten Moment abpassen zu können.

Perli schrieb:Ist denn etwas darüber bekannt? Wurde sich gestalkt?

Mir zumindest ist nichts in der Richtung bekannt.

Perli schrieb:Anzumerken wäre dann auch der räumliche Bezug nach Nieheim.

Ich gehe immer noch davon aus, die Polizei aber wohl nicht mehr und es sprechen auch gute Gründe dagegen, aber ausschließen möchte ich es dennoch weiterhin nicht, dass der Täter irgendwo im Funkzellengebiet Nieheim-Entrup seinen Wohnsitz oder vielleicht auch ein Gewerbeobjekt mit alleinigem Zugriff nur darauf gehabt haben könnte und sie dort auch festgehalten worden und der Täter deswegen so erpicht darauf gewesen sein könnte von da abzulenken.

@Perli
Ohne mit ihr geschrieben zu haben, weiß man nur, wenn man sie beobachtet oder jemand Fremdes es erzählt hat oder man es auf sozialen Medien gesehen hat.

Dancingfool schrieb:Es reicht, wenn ein Ladekabel eingesteckt ist. SMS braucht viel weniger Strom als ein Telefonat.

Das Telefon muss erst genügend Strom haben, sonst bleibt es beim Logo hängen und schaltet sich wieder aus.

Fridolin31 schrieb:Es sei denn, dass es berufliche Verbindungen zur Elektro bzw. Einzelhandelsbranche gab.

Sehe ich genauso.

Rhapsody3004 schrieb:Setzt aber auch Voraus, dass der Täter entweder dasselbe Nokia-Model wie Frauke hätte besitzen oder über ein Nokia-Modell mit passgenauem Akku verfügen müssen, was auch in Fraukes Modell gepasst hätte.

Wie realistisch ist das?

Pusteblume82 schrieb:Es hatte evtl noch einen anderen Grund ausser "Trophäensammlung", dass man Fraukes Handy nicht bei der Leiche fand.

Damit die Polizei keine Rückschlüsse ziehen konnte.

In Deutschland gab’s ab ungefähr 2004 verpflichtende Verbindungsnachweise bei Handys. Damit konnten die Leute genau sehen, was sie genutzt haben, und die Abrechnung war transparenter. Ich habe mich schon immer gefragt, warum dabei nichts rausgekommen ist.

UTAC schrieb:Dann hat er ihr eben nach ihrem Tod, bevor die Leichenstarre einsetzte, ihre Kleidung wieder angezogen.

Die Frage ist: Wann hat er sie zum Ablageort gebracht?

Die Totenstarre verschwindet normalerweise nach etwa 24 bis 48 Stunden. Abhängig von Temperatur und Umgebung.

duval schrieb:Das Telefon muss erst genügend Strom haben, sonst bleibt es beim Logo hängen und schaltet sich wieder aus.

Heutzutage!

duval schrieb:Wie realistisch ist das?

@duval
So realistisch wie die Chance, das man heute jemanden trifft der ein relativ aktuelles Smartphone von Apple oder Samsung hat.

CorvusCorax schrieb:was, wenn Frauke an das Handy gekommen wäre?

...hätte sie einen Notruf abgesendet.
Sie wusste, dass sie polizeilich gesucht wird.

MGunderson schrieb:...hätte sie einen Notruf abgesendet.

Das meinte ich damit ja. Dass es nicht im Sinne des Täters gewesen sein kann, dass es ein funktionstüchtiges Handy gibt bezogen auf die gestrige Diskussion Ladekabel versus Akkutausch.

Ab dem Moment ihres Verschwindens, ergab nichts mehr Sinn.
Ausser für den Täter.
Den Gedanken des Akkutauschs finde ich schrecklich und gut zugleich. Hinter das Rätsel, wie an Freiwilligkeit gedacht werden kann, bin ich noch nicht gekommen.

MGunderson schrieb:Hinter das Rätsel, wie an Freiwilligkeit gedacht werden kann, bin ich noch nicht gekommen.

Sage es mal so; Bis zu ersten SMS möglich. Für mich zumindest. (Nur aufgrund des Inhalts)

Andere im Verlauf des Threads zogen eine freiwillig gewählte Lage sogar noch bis zum Freitag Abend in Betracht.
Streng genommen auch noch möglich, halte ich aber für sehr unwahrscheinlich.


Warum hätte sie sich nicht nach Hause trauen sollen?
Warum ihr Umfeld so auf die Folter spannen?
Warum sogar unentschuldigt ihre Ausbildung vernachlässigen?

Rhapsody3004 schrieb:Sage es mal so; Bis zu ersten SMS möglich. Für mich zumindest. (Nur aufgrund des Inhalts)

Handy könnte sie unmittelbar nach der ersten SMS noch selbst ausgeschaltet haben, um vielleicht, warum auch immer, noch ein wenig ungestört sein zu wollen.
Oder aufgrund Akkuentnahme bzw. Tausch wieder, könnte sie ihr Handy nicht wieder eingeschaltet bekommen haben.

Spätestens aber nach der ersten SMS muss (für mich) dann im Verlauf etwas passiert, eine Situation gekippt und schlussendlich eskaliert sein, sodass noch in der gleichen Nacht aus Freiwilligkeit Unfreiwilligkeit geworden - eine konkrete Freiheitsberaubung eingetreten sein könnte.

Jemand schrieb hier auch mal vor zig Seiten, dass der Täter die SMS an Chris wie auch immer gelesen und das Hdgdl ihn dabei soo getriggert haben könnte, sodass es eine Situation zum Kippen hätte bringen können.

Rhapsody3004 schrieb:Jemand schrieb hier auch mal vor zig Seiten, dass der Täter die SMS an Chris wie auch immer gelesen und das Hdgdl ihn dabei soo getriggert haben könnte, sodass es eine Situation zum Kippen hätte bringen können.

In das Hdgdl wird oft viel zu viel hineininterpretiert. Das war damals nicht mehr als eine Floskel.
Ich habe irgendwann einen alten Eastpak Rucksack von mir gefunden. Dort haben Leute mit Namen und Hdgdl unterschrieben, von denen ich keine Ahnung mehr habe, wer die überhaupt waren. Jedenfalls keine engen Freunde.
Man hat das teilweise unter Nachrichten gesetzt, so wie man heute LG, für Liebe Grüße, schreiben würde. Mehr hatte das nicht wirklich zu bedeuten.

Rhapsody3004 schrieb:Sage es mal so; Bis zu ersten SMS möglich. Für mich zumindest. (Nur aufgrund des Inhalts)

Was hätte Chris wissen müssen?
Nichts davon stand in der ersten sms, oder?

Rhapsody3004 schrieb:um vielleicht, warum auch immer, noch ein wenig ungestört sein zu wollen.

Vielleicht habe ich bei romantisch - oder so - Begegnungen irgend etwas verpasst. Doch meist brauche ich keine zwei Stunden um zu merken, dass es darauf hinausläuft und wenn ich es merke und mich irgendwo abmelden will/muss, dann will ich ungestört von Beginn an. Mittendrin noch schnell eine sms an meinen Mitbewohner.....naja, wer's mag.

Die erste sms macht, genau betrachtet, inhaltlich und zeitlich, bereits keinen Sinn mehr für Chris.

Vielmehr könnte Sinn ergeben, zu wissen, ob Frauke mit Niels davor, in einer sms, die Redewendung "nicht gegen England" benutzt hatte.
So ich das richtig in Erinnerung habe, speicherte das Handy für den Nutzer, fünf gesendete smsen. Die gesendeten, gespeicherten smsen konnten hervorgeholt. abgeändert und an andere Kontakte versendet werden.

Dazu kommt noch, dass einzig die Familie, diese Nachricht als Frauketypisch werten konnte.
Klar kann ich glauben, verpflichtet dazu bin ich nicht. Ich kann sogar glauben, dass die smsen tönen - wer würde mich ernst nehmen?

karajana schrieb:Das war damals nicht mehr als eine Floskel.

Also ich kenne es nur an sehr gute Freunde und je nach Verhältnis an Ex-Partner/Partnerinnen gerichtet oder auch bei so On/Off‐Geschichten.

karajana schrieb:In das Hdgdl wird oft viel zu viel hineininterpretiert

Was aus Tätersicht vorstellbar wäre.

MGunderson schrieb:Was hätte Chris wissen müssen?
Nichts davon stand in der ersten sms, oder?

Das stimmt.

Kein Eingehen mehr auf die Schlüsselsituation und Rückkehr blieb mit dem Komme später auch schwammig.

Wäre es nur das, ohne Smalltalk und besonders ohne unnötigen Hinweis Nicht gegen England, würde mir die erste SMS bereits auch mehr als spanisch vorkommen.

MGunderson schrieb:Mittendrin noch schnell eine sms an meinen Mitbewohner.....naja, wer's mag.

Vielleicht bestand vorher keine Möglichkeit zum Schreiben?

MGunderson schrieb:So ich das richtig in Erinnerung habe, speicherte das Handy für den Nutzer, fünf gesendete smsen. Die gesendeten, gespeicherten smsen konnten hervorgeholt. abgeändert und an andere Kontakte versendet werden.

Das wird hoffentlich aus der Telefonauswertung von Niels ermittelt worden sein. Oder er dahingehend auch nur befragt worden sein.

Wäre auch möglich, keine Frage, dass der Täter eine im Ordner gesendete SMS als Vorlage genutzt und abgeändert bzw. das Komme später hinzugefügt haben könnte.
Auch der noch unwahrscheinlichere Fall, eine im Ausgang hängengebliebene SMS an Chris nach Verlassen des Pubs. Unwahrscheinlicher, weil fraglich, ob der leere Akku dafür überhaupt noch gereicht hätte.

MGunderson schrieb:Dazu kommt noch, dass einzig die Familie, diese Nachricht als Frauketypisch werten konnte

Für Chris soll sie auch nicht ungewöhnlich gewesen sein, nur wohl schon sauer, wie spät denn noch...

MGunderson schrieb:Die erste sms macht, genau betrachtet, inhaltlich und zeitlich, bereits keinen Sinn mehr für Chris

Eine feste Uhrzeit hatten die beiden nicht ausgemacht.
Chris blieb wohl öfters länger auf und hatte das auch wegen Lernen an diesem Abend vor. Hieß es nicht sogar bis 3 Uhr war das geplant?

So 1 Uhr könnte eine Zeit gewesen sein, in der Chris und seis auch nur spätestens mit ihr gerechnet haben könnte. Und Frauke könnte vielleicht so gedacht haben, dass Chris sie vor 1 Uhr vielleicht eh nicht erwarten würde.

Da würde die SMS um zehn vor eins sogar Sinn machen.
Weniger Sinn und auch unfair gegenüber Chris, klar, das schwammige Komme später und auch kein Eingehen mehr auf die Schlüsselsituation.

Rhapsody3004 schrieb:Eine feste Uhrzeit hatten die beiden nicht ausgemacht.
Chris blieb wohl öfters länger auf und hatte das auch wegen Lernen an diesem Abend vor. Hieß es nicht sogar bis 3 Uhr war das geplant?

So 1 Uhr könnte eine Zeit gewesen sein, in der Chris und seis auch nur spätestens mit ihr gerechnet haben könnte. Und Frauke könnte vielleicht so gedacht haben, dass Chris sie vor 1 Uhr vielleicht eh nicht erwarten würde.

Sooo spät hat Chris wohl nicht mit Fraukes Heimkehr gerechnet. Warum sonst hat er zweimal versucht sie anzurufen? Und diese zwei Anrufversuche waren noch vor der 0:49UhrSMS.

SternPodcast Folge 1 Ab Min. 12:54
https://plus.rtl.de/podcast/luchterhandt-3hvcqkutgiyo4/s01-f01-die-nacht-in-der-frauke-verschwand-0immjxwnmz5r0