Der tragische Tod von Tanja Gräff

Es löste damals höchstes Erstaunen aus bei allen, die zuerst den XY-Film 2007 gesehen hatten und dann den RTL-Film vom 12.11.2008 sahen, wo diese Sache dann ganz anders dargestellt wurde.

Es kam damals die Frage auf: Was stimmt denn nun? Stand Tanja mit dem Unbekannten plaudernd an einem Bierstand oder kam sie mit dem Zeugen aus dem Treppenaufgang IV des Parkdecks raus?


Ich neige dazu, dem Polizeisprecher zu glauben, der in dem RTL-Film vom 12.11.2008 auftrat und der den Sachverhalt dem RTL-Reporter auf dem FH-Gelände sehr präzise geschildert hat.

Unten im Bild rechts der RTL-Reporter und links der Polizeisprecher, der durch sein Handzeichen exakt die Stelle zeigte, wo sich die Sache mit dem Unbekannten (Lass Tanja in Ruhe) zugetragen hat:

Danke, Scipper, für deine Darstellung. Es hilft auf jeden Fall den Ablauf des Abends besser zu verstehen. Um 4 Uhr wurde sie ja so ziemlich in der gleichen Ecke gesehen, wie sie telefonierte. Wo war sie denn bei dem Telefonat um 4.09 Uhr? Ist das bekannt?

Man fragt sich, warum Tanja Heiko so schnell ziehen lassen hat, wo sie doch gemeinsam in die Stadt wollten. Alles wäre doch besser gewesen, als alleine nachzukommen.

Der XY-Film 2007 beruhte meines Erachtens auf einer gewissen Fantasie. Denn Tanja stand nicht mit einem Unbekannten an einem Bierstand und es war auch nicht so, dass Heiko da rum lief und nach Tanja suchte, wie im XY-Film dargestellt: "Mensch, Tanja, da bist du ja. Was ist mit dem Bus ?"

Es war so, wie der Polizeisprecher es im RTL-Film vom 12.11.2008 exakt geschildert hat: Tanja und Heiko kamen aus dem Treppenaufgang raus und kamen an einer Stelle vorbei, wo durch reinen Zufall der Unbekannte stand. Der Unbekannte konnte vorher gar nicht wissen, dass Tanja dort vorbeikam.

Daraus folgt, dass dies eine rein zufällige Begegnung war. Denn Tanja und Heiko hätten durchaus auch woanders vorbeikommen können und wären dann dem Unbekannten wohl
niemals begegnet.

Vermutlich blieb Tanja an dieser Stelle durch Zufall stehen, um auf ihr Handy zu schauen. Warum sich der Unbekannte dann einmischte, ist eine andere Frage. Den Namen von Tanja kann er durch Zufall aufgeschnappt haben, da der Zeuge so sagte: "Mensch, Tanja, das bist du ja." (siehe XY-Film 2007).

Dies scheint nicht erfunden zu sein. Erfunden ist jedoch, dass dies an einem Bierstand war. Und das kam so: In einem Bericht stand, es war in der Nähe eines Bierstandes. Richtig. Aber eben nicht an der Theke, sondern nur in der Nähe eines Bierstandes. Im ersten XY-Film 2007 kam das falsch rüber.

@Scipper
Aber das wäre mehr als ein großer Zufall gewesen. 1. Tanja bleibt stehen, um auf das Handy zu schauen. 2. Genau an der Stelle steht ein (vermeintlich) gefährlicher Unbekannter.

Entweder Tanja kannte ihn und blieb freiwillig stehen. Oder er hat sie einfach angesprochen, was ich mir persönlich auch vorstellen kann. Nur wieso blieb Tanja dort stehen, statt mit ihrem Bekannten in die Stadt zu fahren? Wenn ich in die Stadt wollen würde, dann könnte mich recht wenig davon abhalten.

Wie gesagt, sooo interessant kann dieser Unbekannte ja gar nicht gewesen sein, denn ansonsten hätte sie sich nicht kurze Zeit später mit ihren Freunden in Verbindung gesetzt und für die Stadt zugesagt.

@charms

charms schrieb:Danke, Scipper, für deine Darstellung. Es hilft auf jeden Fall den Ablauf des Abends besser zu verstehen. Um 4 Uhr wurde sie ja so ziemlich in der gleichen Ecke gesehen, wie sie telefonierte. Wo war sie denn bei dem Telefonat um 4.09 Uhr? Ist das bekannt?

Beim Telefonat um ca. 4:00 Uhr stand Tanja an der Stelle wo der Getränkekühlwaren stand. Dies ist fast genau die Stelle, wo vorher der Vorfall mit dem Unbekannten war. Man kann sagen, sie ist drei Meter zur Seite gegegangen. Dort fragte sie in die Runde nach dem bestem Weg in die Stadt.

Es gibt ein Luftbild, wo die SOKO exakt auch diese Stelle mit dem Telefonat eingezeichnet hat. Daher weiß ich das. Außerdem steht in einem SOKO-Bericht wo Tanja bei dem 4:00-Uhr-Telefonat stand.

@Scipper
Ja, aber es gab doch zwei Telefonate: Um 4 Uhr und um 4.09 Uhr. Wo war sie bei dem zweiten Telefonat?

Beim ersten Telefonat hat sie angerufen, oder?! D. h. sie muss sich von dem Unbekannten entfernt haben, auch wenn er vermutlich noch in der Nähe war. Nicht so leicht, falls er alleine war. Wenn er Freunde in der Nähe hatte, umso mehr.

@charms

charms schrieb:Wo war sie denn bei dem Telefonat um 4.09 Uhr? Ist das bekannt?

Wo Tanja beim letzten Handytelefont stand, das um 4:13 Uhr endete, weiß ich nicht. Denn bei diesem Telefonat stand kein Zeuge neben Tanja. Es hieß nur, dass dieses Telefonat im Bereich des FH-Festes stattgefunden habe oder dort verortet worden ist. Eine exakte, punktgenaue Ortsangabe fehlt bisher.

@charms

Erstes Telefonat: Standort Tanjas beim Getränkekühlwagen. Uhrzeit ca. 4:00 Uhr. Zeugen: DREI . Anrufer: Tanja. Der angerufene Freund saß/stand bei dem Telefonat im fahrenden Shuttlebus.

Zweites Telefonat: Standort im FH-Bereicht, genauer Ort unbekannt. Uhrzeit: Dauer bis 4:13 Uhr. Anrufer: Freund. Dieser stand an der Porta Nigra. Dorthin wollte Tanja dann sofort nachkommen.

Danach, so die Berichte, war Tanja auf ihrem Handy nicht mehr erreichbar. Warum ist unklar.

Nachtrag: Vorfall mit dem Unbekannten: 3:50 Uhr. Standort: die Parkbucht vor dem Busch. Sie kam mit dem Zeugen (der vor ihr ging) aus dem Treppenaufgang IV heraus, bog nach links ab und blieb abrupt stehen. Der Zeuge drehte sich um und sah Tanja sofort. Der Unbekannte, der dort stand, fuhr dazwischen: "Lass Tanja in Ruhe." Warum und wieso ist bsiher unklar. Man sieht, dass Tanja sich in der Zeit von 3:50 Uhr bis 4:00 Uhr nicht von der Stelle bewegt hat. Denn bei dem Telefonat um 4:00 Uhr stand sie immer noch dort. Der Unbekannte war nichtzu sehen. Wo war er abgeblieben?

Scipper schrieb:Der XY-Film 2007 beruhte meines Erachtens auf einer gewissen Fantasie. Denn Tanja stand nicht mit einem Unbekannten an einem Bierstand und es war auch nicht so, dass Heiko da rum lief und nach Tanja suchte, wie im XY-Film dargestellt: "Mensch, Tanja, da bist du ja. Was ist mit dem Bus ?"

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In "Aktenzeichen" allerdings ist von den vielen Fragezeichen keine Rede - "aus dramaturgischen Gründen", wie es heißt.

Den Film sollte man nicht zu Ernst nehmen, da er aus dramaturgischen Günden nicht 1:1 der Realität entspricht.
Kann er natürlich auch nicht da man nicht alles weiß.

Meines Erachtens kann sich Tanja in diesen wenigen Minuten kaum weit umher bewegt haben, so dass also Grund zur Annahme besteht, dass sie an dieser Stelle einige Minuten gestanden hat. Ich meine damit die Stelle, die man auf dem Luftbild oben sieht, wo dabei steht: 3:50 Uhr und ca. 4:00 Uhr.

Das Stehenbleiben an dieser Stelle erkläre ich mir damit, dass Tanja dort einen Platz hatte, an dem sie ruhig telefonieren konnte. Denn dies war ja seitlich von dem Festplatz, also am Rand. Sie stand also nicht vor der Bühne und auch nicht an einem Bierstand, sondern einfach am Rand des Festplatzes.

Danach entfernte sich sich von den drei Zeugen, die sie nach dem Weg in die Stadt gefragt hatte, zum Stuckradweg. Dieser Weg liegt direkt daneben. Das war also der Weg, den sie dann einschlug. Ob sie dann zur Bushaltestelle ging (also nach links) oder durch den Wald (nach rechts) ist bisher unbekannt.

@all: das mit dem fehlenden Phantombild kann damit zusammenhängen, dass der Unbekannte einfach nicht genau beschrieben werden kann oder dass die Beschreibungen sehr stark von einander abweichen. Dies liegt u.a. daran, da Menschen eine unterschiedliche Wahrnehmung haben. Wenn das der Fall sein sollte, tut die Polzei besser daran, kein Phantombild zu veröffentlichen. Da könnten mögliche Zeugen in eine falsche Richtung gelenkt werden, wenn es so unpräzise sein sollte. Wir haben ja selbst festgestellt, dass immer nur von möglichen TG Sichtungen geschrieben wurde, auch von offizieller Seite, aber nur vage Angaben zu ihrem Begleiter bekannt sind. Dies könnte unter Umständen in einem Zusammenhang stehen.

@Blondi23

In einem Filmbericht sagte der SOKO Chef: Bei dem Vorfall um 3:50 Uhr mit dem Unbekannten (Lass Tanja in Ruhe) war es noch dunkel und Beleuchtung (Lichtbvrehältnisse) dort war nicht gut. Daher reichten die Angaben des Zeugen für eine detaillierte Phantombildherstellung leider nicht aus.

Der Zeuge konnte nur die Umrisse des Unbekannten (Statur, Haarfarbe, Größe) beschreiben. Um ein Phantombild herzustellen, braucht man präzise Angaben zur Kopfform, Augen, Nase, Mund, Ohren, Kinn, Haaransatz, Augenbrauen etc.). Solche Detailangaben erfordern ein genaues Hinschauen.

Oder man hat ein Phantombild entworfen, mit unzureichenden Details, so dass das Gesicht des Unbekannten (Lass Tanja in Ruhe) eine leere Fläche blieb. Es reichte nur für die vagen Umrisse
des Unbekannten und diese Angaben: Mitte 20, ca. 180 cm, normale Figur, kurze dunkle Haare:



Der Satz "Lass Tanja in Ruhe" deutet darauf hin, dass der Unbekannte deutsch sprach.

@Blondi23

Blondi23 schrieb:das mit dem fehlenden Phantombild kann damit zusammenhängen, dass der Unbekannte einfach nicht genau beschrieben werden kann oder dass die Beschreibungen sehr stark von einander abweichen

Es hat ihn ja nur einer gesehen, nämlich Heiko. Die anderen "Sichtungen" waren evtl andere Männer. Aber auch da haben die einzelnen Zeugenerinnerungen nicht für ein öffentlich gemachtes Phantombild gereicht. Strange.

Ich habe mal einige Fragen zusammengestellt, mit der Bitte drüber nachzudenken und zu diskutieren:

Wieso stand der Unbekannte genau an dieser Stelle? Woher kannte er Tanjas Vornamen? Hatte er den Namen vorher nur aufgeschnappt oder kannte er Tanja bereits seit längerer Zeit? Oder hatte Tanja den Unbekannten erst kurz vorher auf dem Fest kennengelernt und sich diesem als Tanja vorgestellt?

Weiterhin: Wieso nahm der Zeuge an, dass Tanja den Unbekannten kennen müsste? Warum sagte Tanja nichts, als der Unbekannte den Zeugen abwimmelte: "Lass die Tanja in Ruhe." Hat Tanja das überhaupt bei dem Lärm dort mitbekommen? Oder war Tanja nur mit ihrem Handy beschäftigt?

Ferner: War der Unbekannte nur ein junger Mann, der durch reinen Zufall dort stand? Aber warum hat er denn den Zeugen so unwirsch abgewimmelt? Wo war der Unbekannte, als Tanja kurz darauf nach dem besten Weg in die Stadt fragte? Hatte er sich von dem Ort entfernt oder stand er in der Nähe?

Für mich macht die Situation gegen 3:45.Uhr den Eindruck eines verschlepten Konfliktes,muß nicht mal um Trennung von jemandem gegangen sein.
Ich kenn sowas aus längst vergangenen Tagen auch,Schulhofkonflikte fuhr man in die Ferien warn auch die Konflikte erst mal auf Eis.
Denkste ,wer steht beim Supermarkt an der Kasse der Konflikt,musste dann Notgedrungen auserhalb des Ringes ausgetragen werden.
Das abrupte stehenbleiben Tanjas-die Tatsache das der Fremde Tanja zu kennen schien deuten für mich in die Richtung,
H.ließ Tanja wahrscheinlich einfach ziehen weil sie ihn da nicht zwischen haben wollte.

@charms

charms schrieb:Entweder Tanja kannte ihn und blieb freiwillig stehen. Oder er hat sie einfach angesprochen, was ich mir persönlich auch vorstellen kann. Nur wieso blieb Tanja dort stehen, statt mit ihrem Bekannten in die Stadt zu fahren? Wenn ich in die Stadt wollen würde, dann könnte mich recht wenig davon abhalten.

Die Antwort darauf ist sehr einfach: Tanja wusste um 3:50 Uhr noch nicht, dass der gute Freund, in den sie verliebt war, bereits das Fest verlassen hatte. Daher blieb Tanja dort stehen und hat von dort aus mit dem guten Freund telefoniert und erfahren, dass er mit dem Bus in die Stadt gefahren war. Es wurde dann per Telefon der Treffpunkt (Porta Nigra) vereinbart. Und nachdem dies feststand, wollte Tanja mit dem Bus dorthin nachkommen. Denn dort wartete der gute Freund ab 4:13 Uhr auf Tanja.

@Scipper

Die Antwort darauf ist sehr einfach: Tanja wusste um 3:50 Uhr noch nicht, dass der Freund, in den sie angeblich verliebt war, bereits das Fest verlassen hatte.

Reine Spekulation, ebenso könnte sie es bereits durch Heiko, mit dem sie angeblich unterwegs war mitbekommen haben, dass die Kernclique schon off ist.
Dass Tanja in A.H. verliebt war, kann stimmen, muss aber nicht. Kann auch die Story der schlauen Tochter für die liebe Mami gewesen sein, damit die was u. jmd Greifbares hat, wo sie ihr Töchterchen am Übernachten wähnt, das schlaue Töchterchen sich aber de facto alle Optionen offen hält.