Der tragische Tod von Tanja Gräff

Heiko hatte wollte vermutlich nur heimfahren und nicht zur Clique/Gruppe aufschließen. Tanja hingegen wollte bei dem guten Freund übernachten oder mit diesem das Fest gemeinsam ausklingen lassen. Und aus dem Grund ging Tanja nicht mit dem Heiko zur FH-Bushaltestelle, sondern telefonierte ab 4:00 Uhr zweimal mit ihrem guten Freund. Sie dachte zurerst, dass der gute Freund noch auf dem FH-Fest war. Daher sandte sie ihm um 4:00 Uhr angeblich eine SMS: "Wo bist du?" Darauf telefonierte sie zweimal mit dem Freund und erfuhr von ihm schlussendlich, dass er mit dem Bus zur Porta Nigra gefahren war und auf sie warten wollte. Erst als dies klar war, wollte Tanja zum guten Freund an die Porta Nigra.

@Scipper

Scipper schrieb:Heiko hatte wollte vermutlich nur heimfahren und nicht zur Clique/Gruppe aufschließen. Tanja hingegen wollte bei dem guten Freund übernachten oder mit diesem das Fest gemeinsam ausklingen lassen.

Heiko wollte doch wohl eher weiter Party machen, weil das ist, was er tatsächlich tat.
Wenn Tanja das auch wollte und zwar mit der Clique, wär es am konsistenten gewesen, wenn sie beide zusammen dahin wären mit dem Bus. Tanja hat Heikos Angebot im Ergebnis nicht genutzt, mit in die Stadt zu kommen. So ausgeprägt kann ihr Bedürfnis zur Clique aufzuschliessen irgendwie nicht gewesen sein. Sie blieb de facto, warum auch immer, bei dem Unbekannten und wurde in diesem Zeitfenster, wie gestern kurz hier berichtet wurde, außerdem noch bei einer grösseren Gruppe von Typen gesehen. Es wirkt jedenfalls so, dass sie die interessanter fand. Evtl gab es auch ein anders Motiv, sich in deren Nähe aufzuhalten, als reines Interesse.

Da Heiko mit Tanja in die Stadt wollte und daher vermutlich wusste, dass die Gruppe schon unterwegs war, halte ich es für möglich, dass auch Tanja dies bereits wusste. Diese SMS an Alex ist ja auch irgendwie nur ein Gerücht. Wichtig in diesem Zusammenhang finde ich einfach, woher Tanja und Heiko kamen bzw. was sie zuvor gemacht haben. Es muss ja einen Grund geben, weshalb sich die Gruppe ohne die beiden absetzte. Entweder konnten sie sie zu diesem Zeitpunkt nicht finden oder die beiden wollten einfach noch länger auf diesem Fest bleiben.

Überhaupt macht das Stehenbleiben von Tanja den Eindruck, dass sie das Fest noch nicht unbedingt verlassen wollte. Immerhin schien sie sich dort ganz gut amüsiert zu haben.

@Scipper
Die Fragenzusammenstellung ist schwierig zu beantworten. Die Fragen sind nicht unerheblich, aber man kann da sehr schnell auf den Holzweg kommen, wenn man das Richtige dabei nicht bedenkt.

Die Beantwortung hängt ja auch häufig vom persönlichen Gusto ab. Z. B. ob der Unbekannte nun ein Bekannter war oder ob sie ihn dort erst kennenlernte. Da scheiden sich hier ja die Geister.

Vorweg dies: Heiko schrieb im StudiVZ: Tanja war mit mir und ihrem guten Freund sowie mit weiteren Personen auf dem FH-Sommerfest. Heiko selbst kannte Tanja nur flüchtig, denn er hatte Tanja nur 2 oder 3 Mal vorher gesehen, vermutlich auf der Uni - und dann eben auf diesem FH-Sommerfest.

Angeblich war Tanja in diesen guten Freund verliebt, aber erst seit 2 bis 3 Wochen. Beide hatten keine Liebesbeziehung. Es handelte sich nur um eine Freundschaft. Nichtdestoweniger besteht aber Grund zu der Annahme, dass Tanja nach dem FH-Sommerfest zum guten Freund wollte, zwecks Festausklang.

Insofern hatte Tanja gar keinen Grund mit dem Heiko im Bus in die Stadt zu fahren oder mit einem Unbekannten den Rest des Sommerfestes zu verbringen. Tanja wollte angeblich zu ihrem guten Freund, mit dem sie zweimal telefoniert hatte und der an der Porta Nigra auf sie wartete.

Versetzen wir uns mal in Tanjas Lage: Tanja hatte Interesse an dem guten Freund. Und dieser auch an ihr, auch wenn man das nicht als Liebesbeziehung auslegen kann, denn sie waren in dem Sinne nur befreundet. Warum sollte also Tanja mit dem Heiko in die Stadt fahren, wenn sie doch zum guten Freund wollte und somit nicht zum Heiko nach Hause, der damals eine Freundin hatte?

@Scipper
Doch, gerade wenn sie in A. verliebt war, hatte sie Grund genug mit Heiko in die Stadt zu fahren. Schließlich warteten die Freunde ja dort auf sie.

Was sollte Tanja denn mit dem Heiko machen? Dieser war nach eigenem Bekunden im XY-Film 2011 angeblich etwas angetrunken und wollte vermutlich nach Hause in seine WG in der Nähe vom Nikolaus-Koch-Platz. Tanja hingegen wollte zum guten Freund. Der gute Freund war mit dem Bus zur Porta Nigra gefahren und dann zum Hauptbahnhof marschiert und von dort mit dem Taxi weitergefahren. Also war Tanjas Ziel wahrscheinlich seine Studentenbude. Dort wollte Tanja vielleicht übernachten?

Man darf nicht vergessen dass H. irrtümlich in den Bus nach Sirzenich stieg und eine kleine "Irrfahrt" absolvierte.
Nur zur Info falls das jemand noch nicht weiß, damit alle Details genannt werden und nichts vergessen wird...

Richtig. Aus Versehen stieg der Heiko angeblich in den falschen Shuttlebus nach Sirzenich und fuhr dann wieder mit dem Bus zurück zur FH, um dann mit dem richtigen Bus in die Stadt zu fahren.

Man muss sich das ganze Gruppenverhalten ungefähr so vorstellen: Diese Gruppe war vergleichbar mit einem Betriebsausflug, wo jeder nach einer gewissen Zeit einfach nur nach Hause marschieren will.

Tanja hatte also in dem Sinne keine feste Anlaufstation, bis eben auf den guten Freund, der laut dem Heiko eben der "gute Freund von Tanja" in dieser Gruppe gewesen ist, im Gegensatz zu den anderen Leuten in dieser Gruppe, die Tanja vielleicht vorher nur ganz flüchtig gekannt haben könnten.

Wohin also nach dem Fest, wenn nicht zu diesem guten Freund? Tanja hatte am Abend zu ihrer Mutter gesagt, sie werde zum Mittagessen zu Hause sein. Also hatte Tanja ganz offenbar bereits am Abend eine gewisse Absicht oder Überlegung, dass sie nach dem Fest bei dem guten Freund sein würde.

Immerhrin hatte Tanja ja auch vor, mit dem Bus von der FH aus zum guten Freund an der Porta Nigra zu fahren, wobei man sich denken kann, dass sie nicht bis zum Mittagessen nur an der Porta Nigra herumstehen wollte, sondern vermutlich mit dem guten Freund zu ihm nach Hause gehen wollte.

Die Frage ist aber einfach, warum ist sie nicht mit Heiko mit?
Heiko wollte zumindest auch in die Stadt, ob nach Hause, pennen, oder auch zu Alex, bleibt offen. Er hat ja angeblich bis 6h Party gemacht, das spricht nicht für pennen gegen wollen.
Dass Heiko ins Bett wollte, taucht nur in der XY-Schauspielszene auf.
Kann sein, dass Tanja zwischen 3:30h u 4h dachte, Alex wäre noch auf dem Fest und dass sie Heiko's Begleitung nicht so prickelnd fand. Aber die Clique war ja jedenfalls nicht mehr da. Einen konkreten Grund die Clique noch auf dem Fest zu verorten, hatte sie also nicht wirklich.

Und wenn Alex ihr wichtigster Bezugspunkt war, wäre es am naheligendsten mit Heiko zu Alex & Co zu kommen, Heiko war ja schliesslich eine sehr guter Bekannter bzw. Freund von Alex.

Dass sie sich von Heiko trennt, finde ich unlogisch, wenn die Grundannahme mit dem grossen Interesse an Alex stimmen sollte.

Wie das mit Tanja und Alex wirklich war, ist unklar.
Der einzige, der da von Verliebtheit spricht, ist die Mutter. In diese Dingen war Tanja dem Vernehmen nach aber der Mutter gegenüber verschlossen und wollte sich nicht in die Karte gucken lassen. Es muss also nicht stimmen, dass Alex ihre grosse(Ver)Liebe(theit) in diesen Tagen war. Angeblich gab es ja auch noch einen S.A. (siehe WDR hautnah), so dass man interpretieren kann, dass Tanja der Mutter gegenüber sowas eben eine "offizielle" Version erzählte, ihr reales Beziehungsgeflecht aber komplizerter war, was ja nix besonders ist, in diesem Alter, aber auch von "Aufgeschlossenheit" zeugt.

Ob was mit ihr und Alex laufen würde, hatte sich ja außerdem schon den ganzen Abend über ausgependelt, der Umstand dass Alex ohne sie weg ist, legt nahe, dass der Daumen da nach unten ging.

Ich finde es jedenfals unüberzeugend, dass Tanja Heiko verlies, wenn sie zu Alex wollte. Naheliegender, dass sie dem/den Unbekannten die grössere Aufmerksamkeit schenkte zu diesem Zeitpunkt als Plan A(lex) nicht mehr aufging.

@z3001x

z3001x schrieb:Die Frage ist aber einfach, warum ist sie nicht mit Heiko mit?

Weil sie meinte, dass ihr guter Freund noch auf dem Fest war. Darum ließ sie den Heiko ziehen. Es wäre doch Unsinn gewesen mit dem Heiko um 3:50 Uhr in die Stadt zufahren, wenn sie der Meinung war, dass ihr guter Freund sich um diese Uhrzeit noch auf dem Sommerfest herumgetrieben hat !!!

Sie wusste ja nicht wo der gute Freund war und erfuhr das erst bei den beiden Telefonaten etwas später. Erst ab dem Moment war auch sie entschlossen nun auch in die Stadt zu fahren. Wenn sie doch zum guten Freund wollte, dann hatte das doch nichts mit dem Heiko zu tun, der nur nach Hause wollte.

@Scipper
Das wissen wir aber nicht 100%ig, weil wir nicht wissen, warum sich Heiko und Tanja abgesetzt hatten. Man kann ja annehmen, dass Heiko und Tanja sich zumindest vorher schon miteinander kurz abgesprochen hatten und klar war, dass sie nun Richtung Ausgang marschieren, evtl. weil die anderen schon aufgebrochen sind.

Edit: Tanja wusste evtl. vom Hörensagen, dass die anderen schon weg sind. Sie hat es nur von Heiko gehört, aber nicht persönlich. Das würde Sinn machen.

Man ganz einfach gesagt: Sie wollte ja nicht beim Heiko pennen, sondern nur beim guten Freund. Also hatte sie keinen Grund mit dem Heiko in die Stadt zu fahren und der Heiko hatte auch keinen Grund sie am Händchen zu nehmen, um mit ihr in die Stadt zu fahren. Sie hatten kurz gesagt ganz verschiedene Pläne und Ziele: Heiko wollte heim und Tanja wollte zu ihrem guten Freund nach Hause. Bis zum Mittasgessen hatte sie geplant beim guten Freund zu verweilen, weil wegen dem Feiertag morgens kein Bus von Trier nach Korlingen fuhr. Sie musste irgendwohin, um nicht zu Fuß die rund 10 oder 12 Kilometer von der FH aus nach Korlingen marschieren zu müssen.

@Scipper
Ich denke trotzdem, dass du hier auf einem Holzpfad bist. Man ist lieber in Begleitung unterwegs als ganz alleine, auch wenn Tanja nicht bei Heiko pennen wollte. Das ist hier in diesem Kontext irrelevant. Sie wird vermutlich schon gefragt haben, wo die anderen sind. Sie wird aber auch für den Moment in dem Unbekannten einen interessanten Gesprächspartner gesehen haben und hat vielleicht für kurze Zeit unterschätzt, dass sie noch in die Stadt muss.

Wenn man ganz genau nachdenkt, wird man folgendes feststellen:

Es gibt eine Person/mehrere Personen, welche für ihre (Zeugen-)Aussage(n) keine andere(n) Person(en) haben die das bestätigen können. Außerdem gibt es eine Person/mehrere Personen, welche, zumindest für einen gewissen Zeitraum nach dem letzten Telefonat, kein Alibi haben.

Ich bin mir sicher, die Polizei hat eine bzw. mehrere "Tatverdächtige". Letztendlich scheitert es aber daran, diesem/n etwas nachzuweisen, vielmehr: Keine Leiche, keine Spuren, keine Beweise.

Und solange die Unschuldsvermutung gilt, wird die Polizei auch nichts preisgeben, was die Öffentlichkeit dazu bewegen könnte, Selbstjustiz zu ergreifen. Denn solange nichts bewiesen ist, müssen auch Tatverdächtige geschützt werden.

Nicht umsonst sagte ein Ermittler doch selbst einmal, dass er das "Gefühl habe, dem Täter schon mal gegenüber gesessen zu haben" oder so ähnlich.

@charms

charms schrieb:Ich denke trotzdem, dass du hier auf einem Holzpfad bist. Man ist lieber in Begleitung unterwegs als ganz alleine, auch wenn Tanja nicht bei Heiko pennen wollte. Das ist hier in diesem Kontext irrelevant. Sie wird vermutlich schon gefragt haben, wo die anderen sind. Sie wird aber auch für den Moment in dem Unbekannten einen interessanten Gesprächspartner gesehen haben und hat vielleicht für kurze Zeit unterschätzt, dass sie noch in die Stadt muss.

Ich denke anders: Sie wollte zum guten Freund, in den sie verliebt war, und nicht zum Heiko. Und aus dem Grund blieb sie auf dem Fest, in der Meinung, der gute Freund sei noch im Gewimmel. Erst als sie dann mit dem guten Freund zweimal telefoniert hatte, wusste sie: Er steht an der Porta Nigra und wartet. Das war dann der Stand um 4:13 Uhr. Ob dann der "Große Unbekannte" sie auf dem Weg zur Bushaltestelle abfing oder auf Bitbuger Straße verfolgte, ist eine andere Frage. Tanja wollle zum guten Freund und nicht zum Heiko, der zu der Zeit bereits seit rund 30 Minuten weg war. Tanja war sehr selbständig und brauchte keinen Heiko als Begleiter in die Stadt. Zumal dieser offenbar auch nicht mehr ganz auf der Höhe war: Er war nahezu hilflos und verpeilt, laut seinem StudiVZ-Pinnwand-Eintrag.

@Scipper
Sind das unterschiedliche Richtungen? Ich dachte immer beides sei links gewesen.

@Scipper
Hatte sie einen Grund anzunehmen, dass Alex noch da war?
Du schreibst das so überzeugt und gewiss, aber etwas Greifbares hast Du nicht, sry :(
Alex war jedenfalls schon weg, ergo haben sie sich zu diesem Zeitpunkt schon aus den Augen verloren, also müsste Tanja diesbezgl sehr naiv/optimistisch sein.
Dass man irgendwann in die Stadt gehen würde, war schätzungsweise angesprochen worden, wenn wenn man gegrillt hat (nur Gerücht, ich weiss) muss man was vorbereit haben, zumindest was im Kühlschrank und Grillkohle auf dem Balkon - exkurs ende -
Jedenfalls ist immer klar, dass man irgendwann von so einem Fest geht und wenn jmd ab 3:30 nicht mehr da ist, liegt es nahe, dass derjenige gegangen sein könnte.
Ergo ist deine Vermutung, das Tanja dachte, Alex sei noch da, reine Fiktion, sie kann auch gewusst haben dass er schon weg ist, oder das angenommen haben.
Es gibt keinen Anhaltspunkt was sie tatsächlich dachte.
Es gibt allerdings den Fakt, dass sei nicht mit Heiko vom Fest zum Bus wollte und in diesem Zeitraum mit einem bzw mehreren unbekannten Männern gesehen wurde (und zwar eiundeutig Tanja)

@Scipper

ich hätte eine kleine zwischenfrage: falls ich dich richtig verstanden habe, denkst du, dass sich tanja nach dieser szene mit heiko und dem unbekannten in der nähe des treppenaufgangs bis zum ersten telefonat von dort nicht mehr weiter wegbewegt hat?

Ich mein Tanjas Gefühle für A. was sie (und) A. genau planten wird niemals nachkonstruiert werden können.
Man kann nur Versuchen den Verlauf des Abends/Nacht so gut wie möglich nachzuvollziehen und dann Mutmaßen was Passiert sein könnte.

Ich hab folgendes Bild des Abends/Nacht.


6.06.07 Abend



20:00. Zu Hause alles OK.

20:30.Uhr Mutter bringt Tanja nach Tarforst ,alles OK.


20:30. bis 23: Uhr. Vorglühen ?

7.06.07

24:00Uhr Tanja auf Fest keine erkenbaren Probleme.


03:50Uhr Plötzliche Problematik / Fremder stopt Tanja und H.die offenbar auf dem Weg zu den Shuttle Bussen nach Trier Innenstadt sind,verscheucht H. Tanja lässt es scheinbar durchlaufen.

04:Uhr Tanja Telefoniert mit A. fragt dreier Gruppe wie man am schnellsten nach Trier Innenstadt kommt , nichts ungewöhnliches.


04:13. Tanja Telefoniert noch einmal - Inhalt wahr. mit Gruppe an der Porta Nigra. Eigendlich nicht ungewöhnlich.


Genaue Uhrzeit in der Früh unbekannt,Zeuge + Freundin erkennt Tanja eindeutig bei Gruppe von Leuten . Nichts ungewöhnliches.