Der tragische Tod von Tanja Gräff

@Mocuishle

Wenn ich unschuldig bin, dann lüge ich nicht oder versuche etwas zu verdecken. Wenn ich zuerst im Auto schlafe und mich dann nach Hause begebe dann ist das ein klarer Ablauf und als solcher nicht als Widerspruch annehmbar. Was aber offiziell, jedenfalls gemäß Artikel, auch öffentlich als Widerspruch bekannt ist.

Es sollte jedem klar werden, dass man zwischen Lüge und falscher/blasser Erinnerung manchmal kaum unterscheiden kann. Grade diejenigen, die sich öfter mit Kriminalfällen, Zeugenaussagen und sogar falschen Geständnissen beschäftigen, sind die Phänomene bekannt.
Im Gegenteil, für jemanden, der schuldig ist, ist der Geschehensablauf im Gedächtnis und der hat nach 4 Jahren eine vorbereitete Geschichte, wenn die Polizei kommt.
Ich hab mich schon gewundert, warum der Kerl so ausgesprochen dämlich ist.
Ist er gar nicht, er hat einfach nur keine Peilung.

Original anzeigen (1,0 MB)Hier mal ein Blick von dem rückwärtigen offenen Treppenhaus des Apartmenthauses Nr. 74 auf den Fundort....

Aus dem GA Kaes Artikel:
Andreas' Ex-Freundin Rena
Andreas ist nicht der Kindersarg-Spitzbart und damit ist Rena auch nicht die Ex von ihm. Der Kindersarg-Spitzbart wird mit P. genannt und seine Freundin Katharina...

Das ist korrekt. Andreas und Rena und P(Spitzbart) und Katharina.

AveMaria schrieb:Der einzige Widerspruch ist, dass er einmal mit dem Volvo nach Hause fuhr und das nächste Mal darin übernachtet hat. Lustigerweise deutet das darauf hin, dass er die Wahrheit sagt.

Er hat 10 mal seine Freundin, die wiederum 5 mal ihren Ex per Handy kontaktiert und schlussendlich haben sie sich so zerstritten, dass die Freundin beim Ex übernachtet hat.

Hier handelt es sich oben um die Aussage von P und weiter unten um die Aussage von P mit Katharina, die dann wiederum bei ihrem Ex geschlafen hat.

@Perli123, @Wolters, @lupenrein, @sgt.peppers und @all, bzw. @wen es interessiert

Betrifft: Suche nach Spitzbart, Phantombild

Heute Nacht wurde ja wieder auch in dieser Richtung hier diskutiert.

Ich finde es sehr nachvollziehbar, dass Spitzbart damals nicht per Phantombild gesucht wurde.
WARUM? weil:

Man kann da noch so sehr mit dicken Buchstaben "wird lediglich als ZEUGE gesucht" daneben schreiben, trotzdem bringt der Zuschauer Phantombild und aktuellen Vermisstenfall in Verbindung und behält diese Kombination so im Kopf.
Phantombilder bedeuten ein großes Risiko hinsichtlich der zu schützenden Identität von Personen. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ich für die Nichtveröffentlichung GROSSES VERSTÄNDNIS habe!!!

Allerdings ist es verwunderlich, dass kein Spitzbart bei den XY Sendungen mit eingebaut hat. Und dass es immer nur um LTIR-Typen ging. (Im Gegenteil bei der TG und letzter Zeuge T. Begegnung wurde ja klar gesagt, dass es schien, als sei Tanja allein gewesen.)
(Zum Zeitpunkt der zweiten XY Sendung könnte Spitzbarts Identität ermittelt gewesen sein.)


Was ich bedenklich finde, ist, dass es 4 Jahre gedauert hat, dass man Spitzbart identifiziert hat. Wie sich zeigt, hat es ja hierzu nicht mal der Öffentlichkeit bedürft, da Spitzbart ja auf den 6000 (Quelle Kaes Artikel, 18.05.2015) Fotos irgendwo zu finden war/ von Deschunty gefunden wurde.
Weiter bedenklich finde ich, dass die 2 Befragungen von Spitzbart (29.07.2011, 11.05.2012, Quelle Kaes Artikel, 18.05.2015) in einem Abstand von fast einem Jahr auseinanderliegen. Wieder wertvolle Zeit, die hier verstrichen ist. Brauchte man so viele Monate, um die Widersprüchlichkeiten von Spitzbart herauszufinden und sich eine neue Befragungsstrategie zu überlegen?

Die Ermittler schienen der "Spitzbartspur" keine so große Bedeutung gegeben zu haben. Anders kann ich es mir nicht erklären. Gut, wir kennen die Inhalte der 200 Aktenordner nicht. Wir wissen nicht, was für ein Meer an Zeugenaussagen dort eingegangen sind. Trotzdem ist die Begegnung letzter gesicherter Zeuge T. (mit weiteren Zeugen) ja einer der zentralen Momente des rekonstruierten Abends.

tja...

@Perli123
Ja, alles klar, ich war wegen dem Ausdruck Ex auf dem völlig falschen Fuß gelandet. Alles okay!

Wolters schrieb:Ich hab mich schon gewundert, warum der Kerl so ausgesprochen dämlich ist.
Ist er gar nicht, er hat einfach nur keine Peilung.

Jetzt mutmaßt du aber nicht mehr, sondern schilderst es als Fakt, sorry.😉

@Schorfheide
Danke, gute Darstellung!

Besonders Bild 2 zeigt auch nochmal eindrücklich die Steilheit des gesamten Hanges.

Mal rein theoretisch:

Was hätte die Polizei denn sagen sollen - Lieber Herr Spitzbart, wir würden Sie gern des Mordes anklagen, leider fehlt uns dazu noch die Leiche von Tanja Gräff und ein konkretes Tatmotiv. Wären Sie vielleicht so freundlich und sagen uns, wo wir Tanjas Gebeine finden können? Auch für ein Geständnis wären wir ihnen dankbar. Ach übrigens, Sie haben das Recht zu Schweigen und das Recht auf einen Anwalt.

Wolters schrieb:Es sollte jedem klar werden, dass man zwischen Lüge und falscher/blasser Erinnerung manchmal kaum unterscheiden kann. 

@Wolters

Klar, Menschen sind nicht unfehlbar. Es bleiben für mich aber offene Widersprüche. Der Verbleib während und nach der Party. Bezogen auf den Artikel.

@Schorfheide
Danke für den guten Beitrag. Ich möchte nicht mehr über die mutmaßliche Verbringung von TG spekulieren, umso besser, wenn wir Fakten bekommen und hier ist das Gefälle wirklich gut sichtbar.

@Sillyrama
Guter Einwand. Gerade auch der zeitliche Abstand der Zeugenvernehmung von P, deute ich auch so, dass sie das wohl nicht weiterverfolgt haben. Wissen kann man es nicht, aber man bekommt den Eindruck.

@Egi
Meinen Beitrag wollte ich nicht als große Kritikkeule an die Ermittler verstanden wissen.
Es ist eine Mischung. Es sind v.a. eher Fragen, die ich mir durch das, was veröffentlicht wurde, stelle.

@Wolters

Wolters schrieb:Dann ist mir aber aufgefallen, dass er seine Version selbstständig geändert hat, also ohne Plausibilitätsprüfung von außen. Zumindest ist die im Artikel nicht erwähnt und so sehr, wie man gegen P. argumentiert, hätte der Autor die erwähnt, wenn es die gäbe.

Weiß man nicht, warum er beim zweiten Mal was anderes erzählte. Die ersten Version könnte bewirkt haben, dass es jemand hätte bezeugen können müssen, dass er nach Hause ist und dann auch mindestens am Folgetag im Saarland, nicht in Trier war. Er wird vermutlich als Studi im Saarland, wo er nur gelegentlich ist, kein Einzelapartment haben, wäre ziemlich teuer für einen Studi eine Zweitwohnung. Sondern zu den Eltern oder Bekannten gegangen sein. Ein Grund könnte also sein, dass es so eine Aussage nicht gab und die Version nicht bestätigt wurde. Ebenso ist denkbar, dass er am darauf folgenden Tag nachweislich in Trier war. Aber hätte könnte würde. Kurz man weiß nicht warum es zwei widersprüchliche Aussagen gibt. Klar kann es in der Tat auch eine Erinnerungssache sein nach vier bzw. fünf Jahren...
Ein Richter könnte daraus alleine sicher keinen Strick drehen.

@z3001x

z3001x schrieb:Weiß man nicht, warum er beim zweiten Mal was anderes erzählte

Er hat etwas erzählt, das wurde aufgeschrieben und in der Presse verwendet. Wer weiß, ob dies alles im Wortlaut 1:1 geschah?
Selbst der gleiche Umstand beschrieben, führt zu einem anderen Verständnis.

Alle die hier diese verwenden wissen es nicht, und trotzdem gibt es unendliche Szenarien die konstruiert werde.

@z3001x
Naja, es werden ja in solchen Fällen Gutachten erstellt, sofern jemand verdächtig ist und man nicht weiß, in wie weit seiner Aussage zu trauen ist.
Und auch da gibt es mehr als genug Beispiele (Ulvi K., Mollath) Kann sein, dass ich einseitig sensibilisiert bin, nach dieser Zeit und den zwei davor gelaufenen Befragungen ist das echt chaotisch.
Und ehrlich gesagt sehe ich das Vertrauen, was die Ermittler angeht, ähnlich wie Frau Graeff.

Ich denke es ist kein Widerspruch zu sagen: ich habe im Auto geschlafen und bin anschließend nach Hause gefahren. Es ist ein Widerspruch aber zu sagen: ich habe im Auto geschlafen und danach zu sagen: eeee nein, ich bin nach Hause gefahren. Ob man sich nicht erinnert oder man lügt, es ist ein Widerspruch. Jedenfalls gemäß Artikel werden die Aussagen als "widersprüchlich" bezeichnet. Ansonsten müsste man die Formulierungen im Artikel ja in Frage stellen. Sind die Aussagen von P. offizielle ermittlungsbezogene Widersprüche, weiss man das?

Man stellt fest "Das Glas ist halbleer" "Das Glas ist halbvoll"
-es sollte nicht vollgemacht werden
-in der Flasche war nicht mehr drin
-es wurde schon abgetrungen
-es stand schon rum und ist verdampft

Jetzt machen 4 entspechend eine Zeugenaussage, arme Ermittler.

@Mocuishle

Das ist nicht zwingend ein Widerspruch. Es komm auch auf die konkrete Fragestellung an. Kleines Beispiel:

1. Frage: Was haben Sie nach dem Fest von 04 bis 06 Uhr gemacht? Antwort: Ich habe im Auto geschlafen.

2. Frage: Was haben Sie am Morgen des xx.xx.2015 gemacht? Antwort: Ich bin nach Hause gefahren.

3. Frage: Beschreiben Sie den konkreten Ablauf am xx.xx.2015: Nachdem ich zunächst von 04.00 bis 06.00 Uhr im Auto geschlafen habe, bin ich nach Hause gefahren.

Drei Fragen, drei unterschiedliche Antworten. Und alle sind 100 Prozent wahr.

@Egi

Vollkommen richtig.
Die Presse schreibt dann den Umstand in einem Zusammenhang der die höchste Auflage bringt.

@gwisnix

gwisnix schrieb:Vollkommen richtig.
Die Presse schreibt dann den Umstand in einem Zusammenhang der die höchste Auflage bringt.

Also wir wollen jetzt ja nicht so weit gehen, Kaes als Sensationsreporter zu bezeichnen. Aber er hat eine Meinung, die man im Artikel auch raus lesen kann.

@Wolters

Wolters schrieb:Also wir wollen jetzt ja nicht so weit gehen, Kaes als Sensationsreporter zu bezeichnen. Aber er hat eine Meinung, die man im Artikel auch raus lesen kann.

Das habe ich so nicht gesagt,
-wenn er für die Familie schreibt muss er alle Register ziehen um evt. etwas zu erfahren / was anzustossen

das bedeutet aber nicht, dass sich automatisch neues ergibt.