Der tragische Tod von Tanja Gräff

@y-ray

Welcher Übergriff?

@-Leela-
Bitte Beiträge vollständig lesen und das Gelesene, soweit möglich, berücksichtigen.
Gemeint war der hypothetische Übergriff, gestützt auf eine Zeugenaussage.

salmiak schrieb am 24.08.2016:10.06.2007, 15:42 - Kriminaldirektion Trier
Gegen 4 Uhr am Donnerstagmorgen wurde sie zuletzt mit einem noch unbekannten jungen Mann auf dem FH-Gelände gesehen.

Die späteren Ermittlungen ergaben, dass Tanja kurz nach vier Uhr am Morgen von einem Freund in Begleitung eines bislang unbekannten Mannes gesehen wurde.

Dieser letzte Begleiter ist laut Zeugenaussagen Mitte 20, maximal 180 cm groß und von normaler Figur. Er hat kurzes, dunkles Haar. Er wurde mit Tanja Gräff in Nähe der Live-Bühne, auf der die Coverband aufgetreten ist, auf dem FH-Gelände gesehen. In unmittelbarer Nähe war auch ein Hotdog-Stand platziert. Auf die Information des Zeugen in Richtung Tanja Gräff, dass er jetzt zurück in die Stadt fahre, habe der Unbekannte schroff reagiert und sinngemäß gesagt: „Lass Tanja in Ruhe“.

11.06.2007, 16:11 - Kriminaldirektion Trier
Überhaupt ist die Unterstützung von Seiten der Trierer Studenten bei der Aufklärung des Falles sehr positiv zu bewerten.

Der junge Mann, mit dem Tanja gegen 4 Uhr zuletzt in der Nähe der Live-Bühne von einem Zeugen gesehen wurde, hat sich bislang nicht gemeldet. Er konnte auch noch nicht über andere Personen (identifiziert werden).

12.06.2007, 16:51 - Kriminaldirektion Trier
Dieser Mann, der möglicherweise nur Zeuge ist und nichts mit dem Verschwinden von Tanja zu tun haben muss, ist für die Soko FH von zentraler Bedeutung.

Der Hauptaugenmerk lag zu Beginn ganz klar bei jenem unbekannten letzten (LTiR)Begleiter. Dieser konnte nicht ermittelt werden. Erst (Jahre später) einen gewissen Spitzbart, der laut Zeuge daneben stand, aber von nichts mehr wissen wollte, sich dabei in Widersprüche verwickelte. Trotzdem man endlich eine Person ausfindig gemacht hatte, versandeten die Ermittlungen, ohne dass man den Eindruck hatte, dass hier verschärft nachgehakt worden sei.

Natürlich kam nach dem überraschenden Fund in Nähe des Festplatzes auch ein möglicher Unfall in Betracht. Wie unbeteiligt Dritter oder gänzlich selbstverschuldet muss aber hinterfragt werden. Es gab nun mal LTiR und verdächtige spätere Beobachtungen, und es war nach der letzten Sichtung Tanjas noch längere Zeit viel zu dunkel im Wald, als dass sie alleine Richtung Roter Felsen gegangen wäre. - Und war letztes bestätigtes Ziel nicht "in die Stadt" oder "nur noch nach Hause"? Und gab es nicht nur keine Hundespur zum Felsen, sondern nur eine in entgegengesetzter Richtung Talstation Ex-Kabinenbahn? plus passendem Schreizeugen an dem Morgen?

Inhaltlich so, oder so ähnlich, hätte eine Schlussbetrachtung im Rahmen der PK ausfallen dürfen, inklusive eines erneuten letzten Appells an mögliche Zeugen oder Mitwisser.

fango schrieb:Inhaltlich so, oder so ähnlich, hätte eine Schlussbetrachtung der PK ausfallen dürfen

Das wurde es meines Erachtens doch: Auf der PK3 wurde deutlich gesagt, dass der Fundort der sterblichen Überreste von TG nicht in Übereinstimmung mit einigen vermeintlichen Sichtungen zu bringen sei.
Diese würde man wegfallen lassen müssen, dafür andere neu bewerten.

y-ray schrieb:Bitte Beiträge vollständig lesen und das Gelesene, soweit möglich, berücksichtigen.Gemeint war der hypothetische Übergriff, gestützt auf eine Zeugenaussage.

Sag mal, willst du mich mit dieser oberlehrerhaften Art verkackeiern? Da wünsch ich mir ja fast @milinda zurück... :D

-Leela- schrieb:ein psychischer Ausnahmezustand (wie es doch ganz menschlich ist) wurde von Anfang an beiseite geschoben.

Damit meinte ich selbstverständlich ihre Verfassung nach 04:13 Uhr, nachdem sie von A wieder versetzt worden war...
Das muss dir doch klar sein.

-Leela- schrieb:Damit meinte ich selbstverständlich ihre Verfassung nach 04:13 Uhr, nachdem sie von A wieder versetzt worden war...(...)

Ein Problem ist da die Bandbreite, welche hier zum tragen kommt. Das reicht von leicht genervt und/oder enttäuscht, über wütend und/oder sehr traurig, bis hin zu komplett ungehalten und/oder hysterisch. Da es für TGs Handeln nach dem Verlassen des Festes keine gesicherten Aussagen, sondern nur Mutmaßungen gibt, ist der wahrscheinliche psychische Zustand von TG kaum realistisch einzuordnen. Nicht nur die SoKo, sondern auch alle anderen interessierten "Allmys" und "Hobbyermittler" kamen bislang an dieser Stelle nicht wirklich weiter. Die Informations- und Hinweislücke ist einfach zu groß. Es gibt zu viele Möglichkeiten, deren Wahrscheinlichkeit jeweils im Auge des Betrachters liegt.

Wenn sich auch zukünftig keine brauchbare neue Aussage ergibt, sehe ich ersteinmal schwarz. Dann ist der Sachverhalt nicht zu klären. Die Hoffnung auf Klärung stirbt zuletzt. Aber ob und wenn ja wann da etwas kommt, weiß niemand. Solange ist es ein ungeklärter Todesfall. Und bleibt es.

Slaterator schrieb: ist der wahrscheinliche psychische Zustand von TG kaum realistisch einzuordnen

Das seh ich genauso. Ich glaube man tut gut daran, in das Wort "kratzig" nicht zu viel hineinzuinterpretieren. Ihe Verstimmung kann  nur situativ  und dem Umstand geschuldet gewesen sein, dass man sich durch unglückliche Umstände aus den Augen verlor. Es ist nicht nachzuvollziehen, warum manche immer mehr zu wissen glauben oder "schlauer" sein wollen. Der Fall TG sollte zu Demut Anlass geben. 10 Jahre nach ihrem tragischen Verschwinden wissen wir nur, dass sie tot ist. Ob man je mehr Erkenntnisse gewinnen wird?

Hallo zusammen!

Wenn Euch sonst noch ein Fehler auf meiner Seite www.derfalltanja.de (Archiv-Version vom 09.07.2017) auffallen sollte, dann würde ich Euch bitten, mir eine kurze Nachricht zukommen zu lassen - ansonsten würde dieser bestehen bleiben und das wäre kontraproduktiv - Danke.

Ansonsten schaut Euch mal den Kommentar von CS auf den Bericht im Volksfreund an - sehr lesenswert: Es wird Stellung bezogen auf einige der hier angesprochenen Ungereimtheiten.
Ansonsten gibt es sicherlich auch noch weitere Fragen, die man ohne Weiteres hätte stellen können während der PK3:
Was ist denn nun mit dem Spitzbart, einem der letzten Begleiter von TG? Gesehen und ermittelt am Ausgang Drachenhaus?

Tanja wollte in die Stadt, während des Gespräches wird sie beobachtet, Tanja erkundigt sich nach dem Weg zum NKP. Während dieses Gespräches werden 2 Männer in ihrer Umgebung wahrgenommen - Spitzbart?. 10 Minuten nach diesem Telefonat ist Tanja noch immer auf dem FH Gelände, nicht unterwegs in Richtung Stadt. Warum? Dann wird sie am Ausgang gesehen zusammen mit 2 Männern, wobei es sich hie u.a. um den Spitzbart gehandelt hat. Haben diese Männer Tanja überredet - sie war verärgert, traurig, mit zu kommen zum Felsen? Man kannte sich - der Unbekannte vom Bierwagen kannte Tanjas Namen....
Ist nur eine Überlegung...

ThRink schrieb:Dann wird sie am Ausgang gesehen zusammen mit 2 Männern, wobei es sich hie u.a. um den Spitzbart gehandelt hat.

eine offizielle Quelle dazu findet man wo?

@FadingScreams
So gesehen hast Du Recht, allerdings lässt die zeitliche Reihenfolge den Schluss zu, dass es sich bei den beiden Männern auch um die beiden Männer am Ausgang Drachenhaus gehandelt haben könnte.

Zitat:

Nur wenige Minuten später trifft ein Trio alter Freunde (Svenja, Katharina und Tim) an jenem Bierstand auf Tanja, die gerade telefoniert (um 4.01 Uhr, mit Andreas, ergibt die Funkzellen-Auswertung; Andreas versichert in der Zeugenvernehmung, Tanja habe ihn angerufen und er habe ihr vorgeschlagen, in die Stadt nachzukommen). Die drei alten Freunde warten, bis Tanja ihr Handy-Telefonat beendet und fragt: "Wie komme ich denn jetzt am schnellsten zum Nikolaus-Koch-Platz?" Sie habe fröhlich gewirkt. Euphorisch gar. Svenja, Katharina und Tim erinnern sich, dass hinter Tanja zwei junge Männer standen, die offenbar zu ihr gehörten.

Den einen konnten sie nicht richtig sehen, weil sein Gesicht von Tanjas Schatten verdeckt wurde, aber den anderen Mann, den kann Svenja detailliert beschreiben: Mitte zwanzig, 1,80 Meter groß, mollig, schwarze Kleidung und ein auffälliger, spitz zulaufender Kinnbart. Die ganze Zeit habe der Mann mit dem Spitzbart das Trio feindselig angestarrt.

Ob es sich bei dem anderen Mann möglicherweise um den Unbekannten handelte, der dort kurz zuvor Heiko angeblafft hatte, wird nicht ermittelt. Der identische Ort und der extrem kurze zeitliche Abstand zwischen den beiden Ereignissen legen den Verdacht nahe. Von dem Mann mit dem Spitzbart wird später ein Phantombild erstellt, aber nie veröffentlicht.

Tanja muss anschließend zum Nebenausgang geeilt sein, ergibt die Funkzellen-Auswertung. Um 4.13 Uhr telefoniert sie von dort erneut mit Andreas. Der wartet zu diesem Zeitpunkt aber schon nicht mehr am vereinbarten Treffpunkt am Nikolaus-Koch-Platz auf sie, sondern ist mit der Clique bereits auf dem Rückweg zur WG nach Tarforst im Osten der Stadt, um dort weiter zu feiern - unter anderem mit Andreas' Ex-Freundin Rena (Name geändert).

Ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes am Nebenausgang erinnert sich später an eine zierliche Frau mit rotblonden Haaren, die mit ihrem Handy telefonierte und sehr verärgert wirkte. Bei ihr standen zwei junge Männer. Das Telefonat um 4.13 Uhr ist Tanjas letztes Lebenszeichen. Danach ist das Handy tot. Nicht mehr erreichbar. Und niemand will die 21-Jährige nach 4.13 Uhr gesehen haben.

Zitat:

Wer sich die Funkzellen-Aufzeichnung anschaut, erkennt, dass P. (Spitzbart) sich um 4.09 in der Nähe des Nebenausgangs aufhielt

Quelle

@ThRink
bislang bleiben Deschunty und Kaes jeden Beleg für ihre Behauptungen schuldig.. - leider!

@ThRink
in diesem Zusammenhang  muss auch das Eintippen einer bisher nicht auf Tanjas Handy gespeicherten Nummer  um 3:59 erwähnt werden.
Irgendjemand muss diese Nummer auf Tanjas Handy eingegeben haben, wenn es Tanja selber gewesen sein sollte, kann wohl kaum davon ausgegangen werden, dass die die eingegebene Nummer auswendig konnte und sie sich über den Abend gemerkt hatte. Es müsste also eine Person gegeben haben, die ihr die Nummer kurz zuvor mitgeteilt hatte. Eventuell tippte sogar diese Person die Nummer ein, befand sich also zu diesem Zeitpunkt  3:59 in Tanjas Nähe.

3:59, das war nach der LTIR Begegnung und unmittelbar vor dem Rückruf von A..

Da der Besitzer des Handys, dessen Nummer eingegeben wurde (ich gehe davon aus, dass es sich um eine Handynummer handelte) ermittelt werden konnte, hätte hier spätestens, nachdem dieses Einwählen der Nummer bekannt wurde  ermittelt werden müssen, im Umfeld der angerufenen Person.
Leider wurde auf der PK nichts darüber verlautbart, ob diese Person sich auf dem Fest aufgehalten hat. Ich vermute stark, dass man hier, wenn man richtig gesucht hätte auf Verbindungen gestossen wäre, die zu Tanja und ihrem Umfeld führen.

Gerade die Tatsache, dass angeblich gar nichts gefunden wurde macht die Sache doch hochverdächtig. Warum sollte auf Tanjas Handy zu besagter Zeit eine Nummer eingegeben  worden sein, die zu jemandem führte, der niemand, wirklich niemand aus Tanjas Umfeld kannte? Sehr, sehr unwahrscheinlich wie ich finde. Tanja müsste eine Phnatasienumer eingetippt haben oder ihr Handy an eine völlig fremde Person verliehen haben.

Ich vermute eher, dass Tanja auf eine Gruppe von Leuten getroffen war, und versucht wurde eine dritte Person azurufen. Dieser Anrufversuch aber durch den Rückruf von A. unterbrochen wurde und Tanja es dann eilig hatte wegzukommen, da sie A. ins Stadtgebiet folgen wollte. Der Anruf auf die "fremde" Nummer wurde also unterbrochen und später nicht wieder aufgenommen. Das wäre eine logische Erklärung.

Wer immer diese Handynummer übermittelt hat , er oder sie muss nichts mit Tanjas Verschwinden zu tun haben, aber  man hätte es mit einem wichtigen Zeugen zu tun. Daher  wäre es wichtig gewesen wenigstens hier einmal  ermittlungstechnisch zu einem Erfolge zu kommen!!! Hier müsste nachgehakt werden und Herr Böhm hat genau hier nachgehakt!

Warum hat RA böhm nicht das angebot der ermittler genutzt und seine fragen  nach der PK3 direkt an die ermittler gestellt?

Diese Frage verstehe ich nicht. RA Böhm hatte seine Fragen schriftlich eingereicht und entsprechend wurden diese vor Abschluss des Falls bearbeitet/bewertet.

meermin schrieb:Da der Besitzer des Handys, dessen Nummer eingegeben wurde (ich gehe davon aus, dass es sich um eine Handynummer handelte) ermittelt werden konnte, hätte hier spätestens, nachdem dieses Einwählen der Nummer bekannt wurde  ermittelt werden müssen, im Umfeld der angerufenen Person.
Leider wurde auf der PK nichts darüber verlautbart, ob diese Person sich auf dem Fest aufgehalten hat. Ich vermute stark, dass man hier, wenn man richtig gesucht hätte auf Verbindungen gestossen wäre, die zu Tanja und ihrem Umfeld führen.

Gerade die Tatsache, dass angeblich gar nichts gefunden wurde macht die Sache doch hochverdächtig. Warum sollte auf Tanjas Handy zu besagter Zeit eine Nummer eingegeben  worden sein, die zu jemandem führte, der niemand, wirklich niemand aus Tanjas Umfeld kannte? Sehr, sehr unwahrscheinlich wie ich finde. Tanja müsste eine Phnatasienumer eingetippt haben oder ihr Handy an eine völlig fremde Person verliehen haben.

Könntest Du eine verlässliche Quelle dafür liefern, dass Tanja bzw. dem Freundeskreis Tanjas der Angerufene unbekannt war?

Außerdem ist im Freundeskreis des angerufenen - laut Böhm - ermittelt und entsprechend befragt worden. Was willst Du mehr?

meermin schrieb:Da der Besitzer des Handys, dessen Nummer eingegeben wurde (ich gehe davon aus, dass es sich um eine Handynummer handelte) ermittelt werden konnte, hätte hier spätestens, nachdem dieses Einwählen der Nummer bekannt wurde ermittelt werden müssen, im Umfeld der angerufenen Person.

RA Böhm in einem interview mit dem focus: Da ist etwa die Frage nach dem mysteriösen Anrufversuch, der von Tanjas Handy ausging: Um 03:59 Uhr klingelte das Mobiltelefon auf einer unbekannten, nicht eingespeicherten Nummer an. Die Nummer gehörte einem jungen Mann.
Die Polizei habe ausgiebig den Freundeskreis des Mannes beleuchtet, sagt Böhm – mehr aber auch nicht.


für Einzelinterviews standen die PK3 teilnehmer nicht zur verfügung.

aber

Der leiter der PK3 bot an, dass ergänzende Fragen im Anschluss gestellt werden können, dafür stehen 2 ermittler zur verfügung.

RA Böhm hatte seine Fragen - mögliche Ermittlungsansätze - doch im Vorfeld schriftlich eingereicht?

JoKr schrieb (Beitrag gelöscht):Scheinbar waren das eher freunde für schwere, ernste themen, oder offizielle veranstaltungen oder feierlichkeiten (bei uns nannte man die spaßbremsen)?

Was willst Du damit sagen? Im übrigen: "Spaßbremse" find ich nicht nett. Wie kommst Du überhaupt dazu, solche Vermutungen aufzustellen? Hast Du mit TGs Mutter oder den Freunden gesprochen?