Wo ist Katrin Konert?

Apo_Andreas schrieb:oder hat dieser neue Zeuge, der hier und da erwähnt wird, bestätigt, dass Katrin dort stand

Es wurde lediglich angeführt, dass eine neue Aussage die Anhaltetheorie bekräftigen, Zeitfenster verengen und andere ausschließen würde. Eine Wahrnehmung von Katrin durch den Zeugen wurde nicht explizit angeführt.

FritzPhantom schrieb:Im Hinblick auf die Graffitti-Schreiber frage ich mich, warum die nie ausgeforscht wurden. Es erscheint mir nicht so, dass hier Massen von Leuten regelmäßig fahren. Wird aber wahrscheinlich eh nur pubertäres Gekritzel gewesen sein.

Busse (einige lesen Büsse) + Jägern !???

Ja, wahrscheinlich hat die Mehrheit recht, die diesem Gekritzel keinerlei Bedeutung beimisst.
Was mich aber dann doch ein wenig aufhorchen lässt, ist die sehr spezifische und gleichzeitig mysteriöse Täterbenennung.
Angenommen, es stecke wirklich nichts dahinter, was für ein Mensch in welcher Situation käme dann auf solch eine Idee?
Da fallen mir zwei Varianten ein:
1. Ich bin ein Teenager/eine junge Frau und werde/wurde von jemandem sexuell missbraucht.
Und wenn dieser jemand z.B. Heinrich Isoxxytr (habe natürlich extra einen "unmöglichen" Namen verwendet) heißt, dann schreibe ich
doch eher "Katrin wurde von Heinrich I. missbraucht", um meinem Seelenleid ein Ventil zu verschaffen.
2. Mein Freund namens Heinrich I. hat mich wegen eines blutjungen (vielleicht zu jungen) Mädchens verlassen, weswegen ich sehr
gefrustet bin und ihm eins auswischen möchte. Auch dann schreibe ich etwa "Katrin wurde von Heinrich I. missbraucht".

Aber wer bitte und mit welchem gedanklichen Hintergrund schreibt denn, dass sie von "Busse (Büsse) und Jägern missbraucht wurde?
Oder hat es mit diesem "Begriff" eine lokale besondere Bewandtnis (z.B. ein Firmenname), welche sich meiner Kenntnis entzieht?

Gelegentlich hieß es auch, alleine die Tatsache, dass Katrins Nachname falsch geschrieben sei, spreche bereits gegen den Wahrheitsgehalt der Kritzelei. Warum? Muss ein Mensch denn einen IQ im Mensabereich haben, übertrieben ausgedrückt, um Zeuge oder Mitwisser einer Straftat zu sein?

@JRoger
Ich tippe mal auf Teenager. Wer fährt mit dem Bus? Bei uns Schüler und alte Leute. Gerade auf dem Land hat doch sonst jeder ein Auto. Kreide weist auch eher auf Schüler. Warum jemand so etwas schreibt, verstehe ich nicht. Kursiert irgendein Gerücht im Ort? Gibt es irgendwelche „ gruselige“ Außenseiter mit diesem Namen, denen man so was zutraut? Richtiges Mitwissen glaube ich eigentlich nicht. Schüler sind zu jung und älteren würde ich etwas mehr Reife zutrauen, als ein Bushäuschen zu beschmieren.
Aber ich denk mir nur, es werden in einem Dorf doch immer die gleichen Teenies zur Schule fahren, man könnte es rauskriegen, wer es war. Einfach nur zum Nachfragen, was gemeint war, zur Sicherheit, dass nichts dahintersteckt.

http://www.damals-im-wendland.de/2006-Clenze.htm

JRoger schrieb:Oder hat es mit diesem "Begriff" eine lokale besondere Bewandtnis (z.B. ein Firmenname), welche sich meiner Kenntnis entzieht?

Es gab in Clenze ein inhabergeführtes Gasthaus Busse, später hieß es "Clenzer Hof. Das ehemalige Gasthaus sollte um 2005 abgerissen werden, weil dort ein Lebensmittelmarkt gebaut werden sollte. Als Katrin verschwand, existierte das Gasthaus noch.
Die meisten Clenzer Einwohner wollte jedoch ihr Gasthaus behalten und nicht den Supermarkt.
In der Nacht zum 31.06. 2006 vernichtete ein Großfeuer das alte Gasthaus Busse.

http://ff-bergen-dumme.de/ALT/busse.html

Hier die amtliche Meldung über den Feuerwehreinsatz vom 31.06.2006 Gasthaus Busse in Clenze.

Wo genau lag dieses Gasthaus denn?

@EinElch
In Clenze stand das Gasthaus. Dort wo sich der Netto heute befindet.

Den Nachnamen Busse gibt es in Niedersachsen ziemlich oft. Wird auch unter anderem in Bergen öfters auftauchen, wenn man etwas sucht.

Dann liegt es ja nicht mal in einer sinnvollen räumlichen Distanz.

Und ja, als Nachname haben wir das hier nicht selten.

https://www.ejz.de/lokales/lokales/clenzer-hof-ist-am-ende_50_106972290-28-.html

Der Clenzer Hof, deren Inhaber Busse war, wurde am 17.06.2003 geschlossen. Es gab Probleme mit anstehenden Renovierungen, die der Inhaber offenbar nach amtlichen Auflagen, nicht gemacht hat. Bis dahin konnte man dort auch als auswärtiger Besucher Fremdenzimmer anmieten.
Im Vereinsleben der Region hat der Clenzer Hof eine große Rolle gespielt.

Ich gehe aber davon aus, dass der Clenzer Hof nun nicht gerade an Sylvester und Neujahr ein Hotspot für feierwütige Auswärtige war.

EinElch schrieb:Wo genau lag dieses Gasthaus denn?

Die Adresse vom Gasthaus Clenzer Hof war Lange Straße 11 in 29459 Clenze.

@FritzPhantom

Zu der Kreide-Nachricht:

Sicher sind hauptsächlich Schüler und ältere Menschen mit dem Bus unterwegs, allerdings hätte jeder die Nachricht dort hinschreiben können.

Auch die Kreide ist kein hinreichendes Indiz, da der Untergrund ja dunkles Holz ist, und somit weiße Kreide das beste Mittel zum Schreiben darstellt. Und die kann auch jeder fast überall bekommen.

Hinzu kommt noch, dass ja nicht nur Busse genannt wurde, sondern da auch noch "Jägern" steht.
Das macht die gesamte Aussage noch unsinniger.

"Busse" ist doppeldeutig und "Jägern" ist kein Name. dazu noch der Schreibfehler im Nachnamen von Katrin.
In der Summe ganz schöner Blödsinn...für mein Empfinden, und somit für mich nicht relevant.

@Opti-Mist
Ja, wahrscheinlichhast Du recht. Trotzdem bleibt irgendwie ein unangenehmes Gefühl.

Es ist schon ärgerlich, was für einen Denk- und Ermittlungsaufwand irgendwelche Idioten, die sich wahrscheinlich mit den Schmierereien nur einen Spaß erlaubt haben, bei den Ermittlungsbehörden auslösen, der dann absolut ins Nichts führt. Und auch Jahre später, wenn sie möglicherweise erwachsen geworden sind, nicht den Mut oder die Größe haben, das aufzuklären 😡

@StefanoWirr
Na ja, ob da nicht jemand plaudern würde, wenn sich ein Polizist mal morgens vor Schulbeginn an die Haltestelle stellt 😊 Aber wie schon gesagt wurde, wahrscheinlich gar nicht den Aufwand wert.

FritzPhantom schrieb am 24.04.2020:Na ja, ob da nicht jemand plaudern würde, wenn sich ein Polizist mal morgens vor Schulbeginn an die Haltestelle stellt 😊 Aber wie schon gesagt wurde, wahrscheinlich gar nicht den Aufwand wert.

Aber, was wollen die Polizisten denn nach fast 20 Jahren da hören? Von den Verdächtigen und deren Umfeld geht doch heute keiner mehr zur Schule.
Ich glaube nicht, dass der Fall dort täglich noch so präsent ist.

@HERZELEID
Keine Ahnung, einfach nur, was sie überhaupt gemeint haben und wie sie überhaupt dazu kommen, sowas in die Haltestelle zu schreiben. Wenn ich als Angehöriger sowas über meine verschwundene Tochter lesen würde, wüßte ich das schon gerne. Aber wie gesagt, vermutlich nur irgendwelche gelangweilte Wichtigtuer, die nicht nachdenken.

HERZELEID schrieb:Ich glaube nicht, dass der Fall dort täglich noch so präsent ist.

Ich denke durchaus, dass der Fall auch heute noch in der Region eine Rolle spielt. Dadurch, dass die Medien die Vermissung immer wieder in den Vordergrund rücken, ist dieser auch gerade bei Schülern eine gern benutzte "Geistergeschichte". Zudem bin ich mir sicher, dass der Fall immer wieder von Erziehungsberechtigten instrumentalisiert wurde, um ihren Kindern die Gefahren des Hitchhikings näher zu bringen.

Insbesondere dürfte auch die Bushaltestelle selbst ihren entsprechenden Ruf weghaben, da sie eben Katrins letzte Örtlichkeit darstellt, an der sie durch einen Zeugen gesehen wurde. Ebenso ist die Bushaltestelle quasi in fast jedem Bericht, sei es nun Printmedien oder TV, zu sehen und somit fast zu einem Symbol des Vermisstenfalles geworden.

Also auf der anderen Seite wird auf jeden Fall noch davon gesprochen.

Viele von uns haben ja damals mitgesucht.

Und stand nicht letztes oder vorletztes Jahr noch die kleine Mini Polizei Wache mitten im Ort?

Wurden dabei denn auch die umlegenden Grundstücke und Gehöfte abgesucht? Stichwort: Schlupftür gegenüber der Bushaltestelle. Oder ist ein anderer Suchradius gemeint? Fände ich mal interessant.