Wo fängt für euch sexuelle Belästigung an?

Als kleiner Nachtrag über den Zustand Hollywoods (Weinstein ist ja ein Hollywood-Regisseur), gefällt mir die Aussage von John Cusack:
http://www.tvmovie.de/news/john-cusack-hollywood-ist-ein-bordell-60998

Die Aussage ist schon mehr als 3 Jahre alt, also waren da schon ein paar Schauspieler bevor das mit Weinstein bekannt wurde angewidert.
Immerhin ist er nicht der einzgie bekannte Hollywood-Verweigerer.
Allerdings glaube ich hat außer ihm noch niemand die Worte "Bordell" benutzt, um Hollywood zu beschreiben.

AgathaChristo schrieb:das tut mir leid. aber es ist für mich kein freibrief, sich weiterhin als opfer zu empfinden.

Das tue ich nicht.

AgathaChristo schrieb:verbale erniedrigungen durch männer wie frauen, sexuelles anmachen, saufgelagen, wo ich mit machen musste, kollegen, die daran zu grunde gegangen sind.
bis ein chef kam, der ordnung in unseren laden brachte. dafür bin ich ihm heute noch dankbar.

Dann kennst Du doch die Situation, in der man ist. Warum bist Du damals nicht gegangen oder hast Dich irgendwo beschwert?
Andere sind heute in der gleichen Situation und denen sagst Du "Ihr müsst halt stark genug sein, euch zu wehren!"? Was würdest Du Deiner Tochter raten, wenn ihr erster Job so aussähe?

#metoo nutzt im Zweifelsfall keinem der Opfer von damals. Aber es kann helfen, zu verhindern, dass andere das gleiche erleben müssen.

halblang schrieb:Denn wie Proll betont, hätten sie die Rollen auch einfach ablehnen können, sollten sie nur durch sexuelle Gefälligkeiten zu erlangen gewesen sein.

das muss unbedingt berücksichtigt werden.
als laienschauspielerin weiß ich um die umgarnung für regisseure. auch wenn sie nur verbal und gefällig erscheinen sollen, hinterlassen sie mehr aufmerksamkeit, als desinteresse für den regisseur, aus persönlichen gründen.

FF schrieb:Warum bist Du damals nicht gegangen oder hast Dich irgendwo beschwert?

ich war pensionsberechtigt, darum habe durchgehalten. finanzielle eigenständigkeit war immer mein bestreben.

@FF

Ich kann keine abschließende Einschätzung abgeben über etwas was ich nicht im entferntesten lesen kann auch wenn ich einmal mehr den üblichen feministischen quatsch und verzerrung vermute. Nur ist eben klar dass die Berichte sich scheinbar gegenseitig widersprechen bzw. zumindest widersprechen sie oder einer deiner Aussage.

@1ostS0ul
Du glaubst nur Untersuchungen, die Du auch im Original lesen kannst?

Verschiedene Zeitungen geben die Ergebnisse unterschiedlich gewichtet wieder, aber die Grundaussage bleibt doch gleich.

@FF
ich habe sogar einen prozeß gegen meinen arbeitgeber geführt, weil mein chef mir eine aussage unterstellte, die nicht der wahrheit entsprach. wurde eingestellt. danach hatte ich nichts mehr zu lachen. der hat mir dann das leben so schwer gemacht, das ich krank wurde und in pension musste. dieser mann war und ist für mich ein wahres schwein.

@AgathaChristo
Und bei alldem was Du erlebt hast, kannst Du nicht nachvollziehen, dass Frauen sich gegen sexuelle Belästigung nicht immer wehren können?

FF schrieb:Und bei alldem was Du erlebt hast, kannst Du nicht nachvollziehen, dass Frauen sich gegen sexuelle Belästigung nicht immer wehren können?

du, das hatte nichts mit sexueller belästigung zu tun, mehr mit machtmissbrauch mir gegenüber!

@AgathaChristo
Ja, ich weiß. Aber es könnte Dir gelingen, Dir einen sexuellen Machtmissbrauch vorzustellen, und warum Frauen sich daraus manchmal ebenso schwer befreien können wie Du damals aus Deiner Situation.

FF schrieb:Ja, ich weiß. Aber es könnte Dir gelingen, Dir einen sexuellen Machtmissbrauch vorzustellen, und warum Frauen sich daraus manchmal ebenso schwer befreien können wie Du damals aus Deiner Situation.

sicher kann ich das.
nur hatte ich dieses problem noch nicht. eher ist mein leben von machtmenschen geprägt und weniger von sexuellen belästigungen. hatte immer das gefühl, das ich für männer nicht die geeignete person dafür bin.

@AgathaChristo
Wir diskutieren hier aber nicht nur über unsere persönlichen Erfahrungen, sondern über ein gesellschaftliches Problem.

Tussinelda schrieb:ja, man kann auch an Brust, Schritt, Po angefasst werden und ins Ohr gesäuselt bekommen, dass man "geil" sei und das nicht als sexuell belästigend empfinden...in wie weit hilft das jetzt, diese tolle Erkenntnis?

Keine Ahnung.. Das ist dein Beispiel..

FF schrieb:Es gibt immer Ausnahmen: Packt jemand ungebeten auf der Betriebsfeier sein Gemächt aus und schwenkt es vor den Damen, ist nicht eine Person gemeint, aber es ist trotzdem Belästigung.

Gut. Also wiedersprichst du in grunde @Tussinelda ?

FF schrieb:Nein, kann man eben nicht, weil es auch einen gesellschaftlichen und juristischen Konsens gibt.

Richtig. Das ist ja meine Meinung. Allerdings solltest du mal genauer lesen was du überhaupt zitierst.

FF schrieb:Du trägst auf den letzten Seiten maßgeblich dazu bei, dass es sich im Kreis dreht.
4 User haben es verstanden, und Du fragst immer wieder nach.

Ich trage dazu bei das es sich in kreis dreht wen ich immer wieder auf etwas angesprochen werde was ich mehrfach erklärt habe? Ahja..

Kommt drauf an wie du angezogen bist wenn du aus sieht als wenn du es für Geld macht hast du gelitten
Wenn du vernünftig aussiehat dann geb ich dir recht
Genauso wie mit denn Gesten wenn wenn du wie NH tussi rumlauft nach dem Motto ich bin geil ich weis es oder wenn du es richtig machst blass ich dir um der Ecke ein dann auch gelitten
Wenn du wie ein Mensch rumlaufst einfach normal dann hast du wieder recht !

@interrobang

könnte dich interessieren ...

anderes land: kanada.

inzwischen wurde da auch margaret atwood von #metoo-aktivistinnen fertiggemacht.

Author Margaret Atwood has sparked a Twitter storm after a provocative column on the Me Too anti-sexual harassment movement.

16 January 2018

http://www.bbc.com/news/world-us-canada-42708522

telepolis hat n beitrag dazu.

https://www.heise.de/tp/features/Margaret-Atwood-schaltet-sich-in-MeToo-Debatte-ein-3941499.html

von Peter Mühlbauer

der konkrete fall interessiert mich da weniger als ihre grundsätzlichen ausführungen.

"Extremisten, aus deren Ideologie eine Religion wird"

Werden die Institutionen eines Rechtsstaats durch "kulturell verfestigte Lynchmobgewohnheiten" ersetzt, dann entscheiden ihren Worten nach "Extremisten, aus deren Ideologie eine Religion wird, und die jeden, der ihren Sichtweisen nicht folgt, wie eine Marionette ihren Fäden, als Apostaten, Häretiker oder Verräter" betrachten. Besonders suspekt sind ihnen Atwood zufolge Schriftsteller, weil sie über Menschen schreiben, die von Natur aus "nicht moralisch eindeutig" sind, was Ideologen "eliminieren" möchten.

Auch Frauen sind ihrer Einsicht nach "menschliche Wesen mit der ganzen Bandbreite zwischen heiligem und dämonischem Verhalten, einschließlich des kriminellen." Sie sind weder "Engel, die nichts Falsches tun können", noch "Kinder, die nicht fähig sind, eine moralische Entscheidung zu treffen". Wären sie das, dann müsste man ihre Rechte Atwoods Ausführungen nach auf die zurückfahren, die sie im 19. Jahrhundert hatten. Deshalb hält sie auch nichts von Sonderrechten für Frauen: "Ich glaube", so die Schriftstellerin, "um Bürgerrechte und Menschenrechte für Frauen zu gewährleisten, muss es Bürgerrechte und Menschenrechte geben - Punkt."

Postmoderne Literatur- und Identitätstheoriegläubige

Die von Vierte-Welle-Feministinen als Vorwurf vorgebrachte Behauptung, sie sei eine "schlechte Feministin", bucht Atwood nach eigenen Angaben im selben Ordner ab wie die früher in einer "linken Zeitschrift" abgedruckte Anschuldigung, sie baue ihren Ruhm auf einer "Pyramide aus den Häuptern geköpfter Männer" auf, und den in einer "rechten Zeitschrift" mit Lederstiefeln und Peitsche illustrierten Tadel, sie sei eine "Domina mit einem perversen Vergnügen an der Unterwerfung von Männern".

interrobang schrieb:Die frau gefällt mir. Sie gehört nicht zu den feministinen welche verbittert und hasserfüllt rüberkommen sondern sie wirkt stark und selbstbewusst.

ja, catherine millet gefällt mir auch, ist ne beeindruckende frau.
weiß inzwischen auch n bischen mehr über die anderen brief-unterzeichnerinnen aus frankreich.

schreib da vlt. noch mal n ander mal mehr zu, zur debatte, wenn ich zeit und lust hab.

:)

interrobang schrieb:Gut. Also wiedersprichst du in grunde @Tussinelda ?

Seit wann ist es ein Widerspruch, wenn man eine Ausnahme nennt?
Das Wort Ausnahme bedeutet, dass die Aussage generell richtig ist, es aber Ausnahmen gibt.
In diesem Fall: Es müssen nicht immer alle 4 Punkte erfüllt sein.

interrobang schrieb: Allerdings solltest du mal genauer lesen was du überhaupt zitierst.

Und was meinst Du damit jetzt?

Im Übrigen hattest Du mich wieder auf Dein "Beispiel" angesprochen, nachdem die Diskussion längst weiter gelangt war. Wer dreht sich also im Kreis?
Beitrag von interrobang (Seite 238)

FF schrieb:Seit wann ist es ein Widerspruch, wenn man eine Ausnahme nennt?
Das Wort Ausnahme bedeutet, dass die Aussage generell richtig ist, es aber Ausnahmen gibt.
In diesem Fall: Es müssen nicht immer alle 4 Punkte erfüllt sein.

@Tussinelda also siehst du das auch so? Also muss sexuelle Belästigung nicht immer gezielt auf eine person sein?

FF schrieb:Und was meinst Du damit jetzt?

Das du eben genauer lesen solltest. Ich schrieb:

interrobang schrieb:Es geht darum das nicht alleine das vermeindliche opfer darüber entscheidet. Ansonsten kann man im grunde alles als sexuelle Belästigung ansehen.

Also das man es eben nicht nur über das Empfinden des vermeintlichen Opfers definieren kann da man sonst alles als sexuelle Belästigung ansehen kann. Deone antwort darauf macht keinen sinn da du erst nein sagst mich aber danach bestätigst.

FF schrieb:Nein, kann man eben nicht, weil es auch einen gesellschaftlichen und juristischen Konsens gibt.

FF schrieb:Im Übrigen hattest Du mich wieder auf Dein "Beispiel" angesprochen, nachdem die Diskussion längst weiter gelangt war. Wer dreht sich also im Kreis?

Du meinst das ich geantwortet habe?

@interrobang
Langsam wird es (wieder) ärgerlich.
@Tussinelda hat nun mehrfach erklärt, was sie meinte, ich hab´s erklärt und ein paar andere auch noch und Du möchtest die Diskussion immer noch auf dem einen Satz festnageln. Es reicht jetzt.

interrobang schrieb:Du meinst das ich geantwortet habe?

Du hast wieder Dein Beispiel ausgebuddelt, ja. Und behauptet, das Beispiel wäre richtig, dabei ist das Beispiel falsch, Du wolltest damit das Gegenteil sagen. Rhetorik ist aber nicht so Deine Stärke, darum hat das niemand verstanden und darum wird jetzt über soundso viele Seiten umgar nichts diskutiert, was nicht schon vorher geklärt worden wäre.

Hast Du heute noch was konstruktives beizutragen?

Dogmatix schrieb:inzwischen wurde da auch margaret atwood von #metoo-aktivistinnen fertiggemacht.

wundert mich nicht. Offenbar müssen hier "schwerere Geschütze" aufgefahren werden um manchen Fanatiker(innen) da zu begegnen. Welche das sind...ich weiß es nicht.

Dogmatix schrieb:Auch Frauen sind ihrer Einsicht nach "menschliche Wesen mit der ganzen Bandbreite zwischen heiligem und dämonischem Verhalten, einschließlich des kriminellen." Sie sind weder "Engel, die nichts Falsches tun können", noch "Kinder, die nicht fähig sind, eine moralische Entscheidung zu treffen". Wären sie das, dann müsste man ihre Rechte Atwoods Ausführungen nach auf die zurückfahren, die sie im 19. Jahrhundert hatten. Deshalb hält sie auch nichts von Sonderrechten für Frauen: "Ich glaube", so die Schriftstellerin, "um Bürgerrechte und Menschenrechte für Frauen zu gewährleisten, muss es Bürgerrechte und Menschenrechte geben - Punkt."

Wahre Worte, genau so ist es. Bürger und Menschenrechte für alle. Volle Gleichberechtigung, das ist klar! Aber bitte keine Sonderrechte für die armen Frauen.
Nur so nebenbei....ich wäre gern mal ne Frau. :D Also kann ich mir nichts vorwerfen lassen..