Tussinelda schrieb:und ich habe Dir so eben belegt, dass Arbeitsgerichte sehr wohl über Diskriminierung von Trans*personen entscheiden. Und das dies nicht bedeutet, dass dies dann ein Grundsatzurteil wäre.
Also bitte spare es Dir, Dich über mich lustig zu machen, es ist offensichtlich, dass Du im Unrecht bist.
Amtsgericht urteilen nicht , wenn Kundschaft wegen dem Hausrecht sich diskriminiert fühlt.
Arbeitsgerichte urteilen bei Diskriminierung bei einem Bewerbungsakt oder einer Anstellung mit Diskriminierung.
Du mischt bunt und regst dich dann auf.
Du hast ja sogar zitiert, das ich von Transpersonen bei dem Thema Fitnessstudios und Saunen schrieb. Ich habe nie was von Bewerbern oder Angestellten geschrieben, also chill und verdrehe nicht.
paxito schrieb:Das Recht gegen ein empfundenes Unrecht zu klagen steht jedem frei.
Richtig. Das ist auch nur so zu unterstützen. Ausnahme wäre wenn man sich absichtlich unrecht behandelt fühlt um ein Geschäftsmodell für sich selbst zu erhalten....
paxito schrieb:Auch das ist Teil der Gleichbehandlung. Entscheiden tun dann die Gerichte.
Und zur Gleichbehandlung gehört auch, das es in jeder Personengruppe Querulanten geben darf.
Auch richtig. Offenheit für alle aber auch Grenzen für alle, das ist Gleichbehandlung.
paxito schrieb:Was du sagst klingt irgendwie nach "Trans*personen sollen gleich behandelt werden, solange sie nicht auffallen und niemanden stören". Ein Widerspruch in sich.
So ist es nicht gemeint und nicht geschrieben. Es ist so, dass ich es nicht gutheiße wenn jemand auf Grund einer ungewöhnliche Konstellation sich gegen mehrere durchsetzen will, seinen willen durchdrücken will.
Und genau das erkenne ich, wenn jemand zu Gericht geht weil er als Transfrau bei einen Frauenstudio abgelehnt wird.
Ich denke mir, dann, so what. Die haben mich nicht gewollt, warum sollte ich da noch hinwollen oder mir das einklage, geh ich halt woanders hin und gebe dort Geld aus. Aber nein, ab zu Gericht weil ich es nicht einsehe als Transperson in das Frauenstudio zu dürfen.
paxito schrieb:Du hast mit dem Wort tatsächlich Verständnisschwierigkeiten, auch nach meinem Link. Passing = nix anders als "geht als Geschlecht XYZ durch".
Ich habe das denke ich schon verstanden. Da ist dann aber Passing Situationsbedingt.... An der Empfangstheke gehen wohl recht viele mit gutem Passing durch. In der Dusche oder Sauna nicht mehr, darum ging es mir.
paxito schrieb:Ja.
Um diesen Standpunkt wirklich nicht misszuverstehen. Bei Störung oder gefühlter Störung müsste die Transperson gehen, weil diese durch die körperlichen Merkmale in den anderen Frauen ein Unwohlsein auslöst? Meinst du das so?
Wenn ich dich da jetzt richtig verstanden habe, ist es aber die Pflicht des Geschäftsführers, dieses Unwohlsein vorab zu vermeiden indem bei dem seltenen Fall die noch körperlich als biologischer Mann garnicht erst in die Situation kommt Unwohlsein auszulösen, andernfalls ist das Kind in den Brunnen gefallen und Kundschaft ggf verschreckt. Da spielt das Passing am Eingang keine Rolle mehr.
paxito schrieb:Das kommt auf die Umstände an. Passing ist kontextabhängig, situationsabhängig.
Das meine ich, in der Saune oder dusche wird es keine Passing mehr geben wenn Konzept und biologische Merkmale nicht übereinstimmen.
paxito schrieb:Die gibt es nicht. Zumindest keine allgemeinverbindliche für alle Fälle und immer anzuwendende Regel.
Ja ich meine es nicht als feste Grenze, sondern die auch von dir kontextabhängige Grenze.
Und wenn wir da das gleiche meinen, denke ich dass diese Grenzen durch Klagen aus emotionalen Gründen oder ggf wie bei der einen Person auch aus finanziellen Aspekten nicht akzeptiert werden. Dazu muss eine Grenze nicht grundsätzlich fest gelten sondern kann variabel und situationsbedingt sein.
paxito schrieb:Weder explizit "zulassen" noch explizit "verbieten", sondern man vom deutschen Regelungswahn wegkommen. Das Problem lässt sich nicht mit Regeln bekämpfen und muss in den Einzelfällen austariert werden. Es handelt sich hier um Probleme die durch einen gesellschaftlichen Wandel entstehen, durch Rollenvorstellungen und soziale Konventionen. Auf dem Spielfeld muss es auch gelöst werden, wenn es überhaupt eine richtige "Lösung" gibt.
Da bin ich voll bei dir. Tatsächlich auch wenn ich etwas härter schreibe manchmal. Mir geht es vollkommen gegen den Strich wenn man klagt und sich bereichert, weil andere nicht so handeln wie man selbst will. Einen bekannten Extremfall gibt es, es ist leider fantasiert, wie mir hier unterstellt wird. Ebenso gibt es die Grauzonen wo weder der eine noch der anderen Seite bewusst oder bekannt ist, wie man hier am besten handeln, soll(Thema Frauenstudio) da bin ich völlig weg vom Weg der Klage, weil sich eben alle Seiten gemäß Gleichbehandlung auch mal besinnen müssen.