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Coronavirus (Sars-CoV-2)

60.023 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: China, Virus, Krank ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Coronavirus (Sars-CoV-2)

Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:01
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Ja das sollen sie auch, heißt sie verhalten sich korrekt, nämlich so wie es seitens der Regierung
bzw. der einzelnen Bundesländer gefordert wird.
Etwas anderes habe ich auch nicht behauptet.

Die meisten halten sich auch daran. Verstärkte Maßnahmen dahingehend sind nicht notwendig, werden dennoch gefordert.
Zitat von LaucottLaucott schrieb:Welche "überdrehten Sachen" werden hier gefordert ?
Das fordern vom kompletten wegsperren kranker Menschen z.B. In Gefängnisse, Psychiatrien... Jaaa... gemeint sind bestätigte Infizierte, ich lese schon mit. Human finde ich das absolut nicht.

Mag Fälle geben, wo der ein oder andere von diesen "flüchtigen Verbrechern", zu welchen man sie damit macht eventuell aus Panik reagieren. Aber Einzelfälle, wo jede Gegebenheit im Leben eines Menschen unterschiedlich ist, scheint nicht mehr zu zählen.

Extreme Einzelfälle gibt es, streite ich nicht ab. Das ablecken von Gegenständen z.B. Das dürfte dann ein anderer Fall sein.

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12.04.2020 um 19:03
Wer grad 20min über hat der schaue sich dieses Video an.
Mit einer baldigen Rückkehr zur Normalität ist wohl so schnell wie man sich das wünsch nicht zu rechnen.
Grossanlässe wie Festivals,Fusballspiele...usw wirds wohl 2020 keine mehr geben,ausser es gibt bald eine Corona Impfung.
Nur will niemand so richtig sagen.

https://www.watson.ch/wissen/coronavirus/919167359-coronavirus-modell-mathematiker-erklaert-verlauf-der-pandemie
Zum selben Schluss kommt auch die deutsche Chemikerin maiLab. Sie erklärt, weshalb eine flache I-Kurve allein nicht ausreicht, um die Lage zu stabilisieren: Es würde schlicht zu lange dauern, bis sich der Sättigungseffekt einstellt.

Nur ein Impfstoff könne ein schnelles Ende der Corona-Krise einleiten. Optimistische Stimmen sprechen von einer frühsten Fertigstellung im Frühling 2021.
https://www.youtube.com/watch?time_continue=1&v=3z0gnXgK8Do&feature=emb_logo


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:07
Impfstoff muss auch erstmal in Megen hergestellt werden. Das müssten ja Milliarden Impfungen sein.


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12.04.2020 um 19:10
Zitat von KürbiskernKürbiskern schrieb:Impfstoff muss auch erstmal in Megen hergestellt werden. Das müssten ja Milliarden Impfungen sein.
Frage mich auch wer das bezahlt. Gibt ja selbst Industrienationen wo das kein Standard ist dass die Krankenkassen das zahlen, von Afrika ganz zu schweigen..

EDIT: meinte es gibt Industrienationen wo nicht jeder eine Krankenversicherung hat..


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12.04.2020 um 19:23
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Alle älteren Menschen jetzt in einen Topf zu werfen (die Risikogruppe) finde ich total daneben, genauso wie mir irgendwelchen Nonsens in den Mund zu legen.
Zur Risikogruppe gehören beispielsweise auch Herzerkranke, Lungenkranke, Immunschwache, Diabetiker, Fettleibige... Was machen wir mit denen allen, um sie zu "schützen"? Isolieren und Besuchsverbot wie bei den Alten derzeit?
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:Frage mich auch wer das bezahlt.
Am End' halt der Steuerzahler, die Armen, die Kranken...
Winfried Kretschmann will sich keinen Illusionen hingeben. Er geht davon aus, dass die Bevölkerung nach der Corona-Krise ärmer ist. Das Geld für die Rettungspakete müsste schließlich irgendwo wieder eingespart werden.

Berlin - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet für die Zeit nach der Corona-Krise harte Verteilungskämpfe. „Machen wir uns nichts vor: Das wird eine harte Debatte geben, wer die Kosten für die Rettungspakte trägt“, sagte der Grünen-Politiker der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Letztlich werde die gesamte Bevölkerung dafür bezahlen: „Die meisten Menschen werden nach der Corona-Krise erstmal ärmer sein.“

Baden-Württemberg zum Beispiel spanne für fünf Milliarden Euro einen Schutzschirm, der Betrag sei binnen zehn Jahren zu tilgen. „Das heißt: Eine halbe Milliarde im Jahr muss im Haushalt anderswo eingespart werden. Das Geld fällt ja nicht vom Himmel.“
Quelle: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.winfried-kretschmann-die-meisten-werden-nach-corona-krise-erstmal-aermer-sein.dc978a99-9082-4699-bb21-5cadf222acb7.html

Aus letztem Monat:
https://finanzmarktwelt.de/wenn-das-coronavirus-geht-bleiben-die-schulden-162032/
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/150-milliarden-euro-neue-schulden-wegen-corona-krise,RtssRwQ (Archiv-Version vom 23.04.2020)


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:32
Zitat von TengoTengo schrieb:Ich glaube die meisten hier wissen nicht wie Schule in Großstädten aussehen. Dreißig Kinder pro Klasse. Die Klassenräume sind überfüllt und die Toiletten sehen schlimmer aus als Toiletten auf dem Bahnhof.
Nicht nur in Großstädten. Ich arbeite an einer "Brennpunktschule" in einer Kleinstadt.

Location: Wegen des herrschenden Lehrermangels wurde jede Klasse auf 30/31 Schüler gerechnet. Zuziehende Schüler werden entweder als #32 noch reingestopft oder der nächsten Stadt zugewiesen, auch wenn sie praktisch auf dem Schulhof wohnen = einige Schüler müssen pendeln, weil es nicht anders ging. Da geht es um Effektivität. Bei Integrationskindern sitzt oft noch die Integrationskraft mit drin - Migraten dürfen auch schon stundenweise hospitieren - da bist du oft mit 35 Schülern im Klassenzimmer. Wir haben Klassenzimmer, da darfst du aus Sicherheitsgründen kein Fenster richtig aufmachen.

Konzept: Kleine Grund- Haupt- und Werkrealschulen wurden in den letzten Jahren eingestampft. Man schafft aus Kostengründen immer größere Schulen - unsere Schule hat über 1000 Schüler, keine Seltenheit, das Gymnasium meiner Kinder auch. Man hat da gebaut, wo es billig war, nicht da, wo die Schüler wohnen. Schulbusse jeden Morgen wie in Kalkutta überfüllt. Strecke für viele Schüler zu weit, um zu laufen.

Schüler: mindestens 10 in jeder Klasse so massiv verhaltensauffällig, dass sie sich einen Spaß daraus machen werden, anderen auf die Pelle zu rücken und alle Anweisungen zu ignorieren. Ca. 1/3 der Klasse hat einem - unterstützt von den Eltern - faktisch den Mittelfinger gezeigt, wenn man nachfragte, wie das Homeschooling so klappt oder die Aufgaben gar nicht erst abgeholt/ ausgedruckt. Teilwese waren die Antworten echt total unverschämt. 1/3 hat super gut gearbeitet - da ist die Schere schon ein Stück weit offen. Viele Schüler sind in sozial sehr schwierigen Verhältnissen und es wäre dringend notwendig, dass sie mal wieder in geregelte Strukturen kommen, geregeltes Schulessen bekommen, und andere Erwachsene mal ein "Auge" drauf haben etc. etc. Mit schreiben nun Schüler um 3 Uhr mogens - d.h. viele der Problemfälle haben nun gar keinen Tag- Nachtrhythmus mehr.

Ansteckung: Auch wir haben Schüler als "normalen" Elternhäusern, z.B. Katharina, die im schmucken Einfamilienhäusern wohnt, Papa seit Wochen im Homeoffice und Mama auch = perfekte Isolation... die treffen dann im Klassenzimmer auf Lara, die zu siebt in einer 3-Zimmer-Wohnung im Sozialbau ohne Balkon lebt und wo die Erwachsenen, die in der Wohnung leben, alle einer Erwerbstätigkeit nachgehen und nun sogar die Chance nutzen, Überstunden zu schieben = viel, viel Kontakt zu Außenwelt. Auch in die Klasse geht dann Gustav aus dem Dreigenerationenhaus mit dem lebertransplantierten Vater und Marco, dessen Mama eine Chemotherapie wegen Brustkrebs hinter sich hat.

Hygiene/ Logistik: Bei uns wurde das Klo seit den 70er Jahren nicht mehr saniert, in der Schule gibt es nur im Lehrerzimmer warmes Wasser, einige Klassenzimmer haben gar keine Waschbecken, die Schüler gehen durch den Haupteingang in die Aula, von dort gehen die Gänge für die Klassenzimmer ab - bis zu acht Klassenzimmer an einem "Strang". Morgens auf der Treppe riesige "Rückstaus", da die Schülerströme alle eine Treppe hochmüssen. Genauso nach der Pause. Es führen zwei Treppen von der Aula nach "oben", wo die meisten Klassenzimmer liegen. Riesige architektonische Fehlleistung.

Ich bin mal gespannt ....


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:45
Zitat von ice_motherice_mother schrieb:Auch hier liefert die Wissenschaft unterschiedliche Angaben.

Eine Studie der ETH Zürich kommt zum Ergebnis, dass die Ansteckungsrate in der Schweiz bereits mehrere Tage vor dem „Lockdown“ auf den stabilen Wert von 1 fiel, vermutlich aufgrund von allgemeinen Hygiene- und Alltagsmaßnahmen. Falls dieses Resultat korrekt ist, würde es die Sinnhaftigkeit eines „Lockdowns“ grundsätzlich infrage stellen.
Es ist müssig den Lockdown infragezustellen solange man nicht die Regelkreise für die anzahl der Schwererkrankungen kennt.
Daran muss gearbeitet werden, die Studie in Heinzberg ist ein guter Anfang, man braucht aber auch Studien aus weniger durchseuchten Orten, denn in Heinzberg sind die Infektionsketten prinzipiell bekannt.

Man könnte die Regelstäbe an ausgewählten Orten mit niedriger Durchseuchungsrate und nach einem gründlichen Test erst einmal vorsichtig rausziehen.


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12.04.2020 um 19:46
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Konzept: Kleine Grund- Haupt- und Werkrealschulen wurden in den letzten Jahren eingestampft. Man schafft aus Kostengründen immer größere Schulen - unsere Schule hat über 1000 Schüler, keine Seltenheit, das Gymnasium meiner Kinder auch. Man hat da gebaut, wo es billig war, nicht da, wo die Schüler wohnen. Schulbusse jeden Morgen wie in Kalkutta überfüllt. Strecke für viele Schüler zu weit, um zu laufen.
Eine Frage, Du sprichst von den Schulen in BaWü? Werkrealschulen gibt es meines Wissens nur dort und in keinem anderen Bundesland. Ich hätte nicht gedacht, dass in BaWü so viele Schüler in eine Klasse gestopft werden und die Schüler so lange Pendelwege haben.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:51
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Schüler: mindestens 10 in jeder Klasse so massiv verhaltensauffällig, dass sie sich einen Spaß daraus machen werden, anderen auf die Pelle zu rücken und alle Anweisungen zu ignorieren. Ca. 1/3 der Klasse hat einem - unterstützt von den Eltern - faktisch den Mittelfinger gezeigt, wenn man nachfragte, wie das Homeschooling so klappt oder die Aufgaben gar nicht erst abgeholt/ ausgedruckt. Teilwese waren die Antworten echt total unverschämt. 1/3 hat super gut gearbeitet - da ist die Schere schon ein Stück weit offen. Viele Schüler sind in sozial sehr schwierigen Verhältnissen und es wäre dringend notwendig, dass sie mal wieder in geregelte Strukturen kommen, geregeltes Schulessen bekommen, und andere Erwachsene mal ein "Auge" drauf haben etc. etc. Mit schreiben nun Schüler um 3 Uhr mogens - d.h. viele der Problemfälle haben nun gar keinen Tag- Nachtrhythmus mehr.
Wahnsinn, da müssen die Lehrer Nerven wie Drahtseile haben und sehr viel innere Differenzierung betreiben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Hygiene/ Logistik: Bei uns wurde das Klo seit den 70er Jahren nicht mehr saniert, in der Schule gibt es nur im Lehrerzimmer warmes Wasser, einige Klassenzimmer haben gar keine Waschbecken, die Schüler gehen durch den Haupteingang in die Aula, von dort gehen die Gänge für die Klassenzimmer ab - bis zu acht Klassenzimmer an einem "Strang". Morgens auf der Treppe riesige "Rückstaus", da die Schülerströme alle eine Treppe hochmüssen. Genauso nach der Pause. Es führen zwei Treppen von der Aula nach "oben", wo die meisten Klassenzimmer liegen. Riesige architektonische Fehlleistung.
Das ist auch irre, aber diese architektonischen Mängel haben wird im Norden auch seit Jahren und es wurde nichts gemacht. Sehr ungünstig bzgl. der Virenverbreitung.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:53
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Ich hätte nicht gedacht, dass in BaWü so viele Schüler in eine Klasse gestopft werden und die Schüler so lange Pendelwege haben.
Nicht nur in BaWü.
Das ist mittlerweile fast überall die Normalität.

(NRW)
In meiner Ausbildungsklasse sind wir auch schon um die 25.
Die Parallelklasse hat noch ein paar mehr.

Wir Pendeln teils auch 1 Stunde+ bis zur Schule da die Schule zu der du musst sich danach richtet in welchem "Kreis" der Betrieb ist..nicht wo man selbst wohnt.
Also auch wenn eine andere sehr viel näher wäre musst du dann unter Umständen zur weiter entfernten.

Die Räume bei uns sind proppenvoll sodass nicht mal genug PCs für eine Informatikerklasse zur Verfügung stehen und Leute ihre Laptops mitbringen müssen.

Achja..und wir haben auf unserer Berufsschule für gut 1000+ Schüler sage und schreibe ZWEI Toilettenräume im Erdgeschoss mit je 3 Waschbecken.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 19:58
Auch ich gehe davon aus, dass sich die Beschreibungen von @MissMary auf alle Bundesländer übertragen lassen.
Es gibt überall zu wenig Lehrer, weshalb die Klassen übervoll sind.
... und, was die Klassenwaschbecken betrifft, wird sich wahrscheinlich jeder aus seiner eigenen Schulzeit daran erinnern, dass die meistens verstopft waren. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 20:10
Also in China habens nun nur noch halb so grosse Klassen und die Schüler sitzen alle mit Maske im Schulzimmer.
Ich weiss halt nicht ob man für halb so grosse Klassen auch doppelt soviele Lehrer bräuchte.

Kann auch sein, dass wir im Herbst wieder Fussballspiele mit Maskenpflicht und halt 10'000 Zuschauer statt 60'000 im Stadion haben.
Sehe da schon Möglichkeiten... aber halt die Frage was mit den Sportlern ist. So mit Schutzausrüstung aufm Spielfeld kanns ja auch ned sein und dass die ganze Mannschaft sich ansteckt ja auch nicht... über eine 2 Meter Abstandsregel können sich auch nur die Stürmer freuen.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 20:10
@MissMary

Danke für diese Schilderung, so ähnlich habe ich das auch schon von anderen Lehrern gehört.

Frage:
Könntest Du Dir vorstellen, falls bundesweit zunächst nur wieder Unterricht für die Grundschüler eingeführt werden würde (in kleinen Gruppen von 5-6 Schülern, zeitversetzter Unterricht), dass Deine Schule dann dafür geeignet wäre einen Teil dieser Schüler aufzunehmen und ggfs. auch zu unterrichten?
Wärest Du oder auch Dein Lehrerkollegium dazu bereit die Grundschullehrer dabei zu unterstützen bzw. zu entlasten?

Deine Meinung dazu würde mich interessieren.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 20:13
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Auch ich gehe davon aus, dass sich die Beschreibungen von @MissMary auf alle Bundesländer übertragen lassen.
Es gibt überall zu wenig Lehrer, weshalb die Klassen übervoll sind.
Ich kann das für Berlin nur bestätigen. Mir ist auch schleierhaft, wie das mit der Nachmittagsbetreuung laufen soll.


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12.04.2020 um 20:32
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Keineswegs.
Ich möchte verstehen warum, auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Länder leuchten mir nicht ein.
Was ist z.B. in Griechenland los? ist Uzou so ungesund?
Portugal dagegen fast gleich, was ist da anders?
Fragen über Fragen.
Y Chromosom und Testosteron möglicherweise. Auf dem X Chromosom sitzen die Gene für Virus Bekämpfung und Immun Antworten. Frauen haben zwei davon. Frauen haben ein aktiveres Immun System. Frauen bekommen dafür bzw deshalb öfter Autoimmun Krankheiten.
https://www.wsj.com/articles/coronavirus-seems-to-be-infecting-and-killing-more-men-than-women-11585819801


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 22:35
In Moskau gibts jetzt lange Schlangen von Krankenwagen (da werden vermutlich Patienten in Krankenhäuser außerhalb
Moskaus verlegt)
Снова пробки из машин скорой помощи в Москве. 11.04.2020
Youtube: Снова пробки из машин скорой помощи в Москве. 11.04.2020
Снова пробки из машин скорой помощи в Москве. 11.04.2020
Externer Inhalt
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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 22:51
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb: Eine Frage, Du sprichst von den Schulen in BaWü? Werkrealschulen gibt es meines Wissens nur dort und in keinem anderen Bundesland. Ich hätte nicht gedacht, dass in BaWü so viele Schüler in eine Klasse gestopft werden und die Schüler so lange Pendelwege haben.
Ja, ich spreche für Baden-Württemberg. Bei uns war es so, dass mit der Wahl der Grünen die verbindliche Grundschulempfehlung abgeschafft wurde und Werkrealschulen entweder geschlossen oder in Gemeinschaftsschulen "umgebaut" wurden, was aber de facto oft verkappte Hauptschulen sind (es sei denn, du bist auf dem platten Land, mit keinen anderen weiterführenden Schulen, dann klappt das ganz gut).

Gleichzeitig wurden die Sonderschulen weitgehend aufgelöst und Integration begonnen - das ist eigentlich ein sehr guter Gedanke, das Problem ist aber, dass in der Realität oft sonderpädagogische Fachkräfte fehlen und du dann 29 + 1 Schüler hast - der eine Schüler aber so viel Aufmerksamkeit bräuchte, um weiterzukommen, wie die anderne 29 zusammen.

Es spielen längst keine oder nur sehr wenige pädagogische Überlegungen eine Rolle - was zählt, ist das Geld.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Wahnsinn, da müssen die Lehrer Nerven wie Drahtseile haben und sehr viel innere Differenzierung betreiben.
So ist es - die Reaktion ist natürlich sehr unterschiedlich. Es wird ja praktisch auch nie ein Standard festgegelegt oder überprüft - es gibt Lehrer, die machen fünffach differenzierte Arbeitsblätter und Lehrer, die ignorieren das einfach. Man fühlt sich oft wie ein Hamster im Rad.

Und du wirst immer kritisiert - halt von unterschiedlichen Gruppen. Ich und meine Kollegen saßen echt am Wochenende vor der Schulschließung Samstag und Sonntag in der Schule und haben ein Konzept für die Wochenpläne entwickelt - mit dem Erfolgt, dass viele Eltern entnervt rückmeldeten, dass ihnen das noch gefehlt hätte - 1/3 der Eltern war sehr zufrieden mit der Arbeit und damit, dass wir schauen, dass die Kinder daheim was lernen. 1/3 der Schüler war völlig auf sich alleine gestellt und hat sich aber bemüht - das waren die, mit denen man dann im "homeoffice" sehr viel zu tun hatte. 1/3 der Schüler und Eltern waren gleich ablehend, warum man daheim was machen sollte - die Aufgaben wurden gar nie abgerufen, man wurde am Telefon blöd angemacht, wenn man nachfragte oder es gab gar keine Kontaktdaten für den Schüler.
Zitat von RotmilanRotmilan schrieb:Das ist auch irre, aber diese architektonischen Mängel haben wird im Norden auch seit Jahren und es wurde nichts gemacht. Sehr ungünstig bzgl. der Virenverbreitung.
Unsere Schule wurde Ende der 1960er nach dem Wissensstand damals gebaut - die Mängel sind so gravierend, dass eigentlich ein Neubau ansteht - nur hat die Stadt nicht wirklich Geld dafür. Es regnet durchs Dach, Fenster trüben ein, Toiletten stinken .... Alle Gutachten fordern einen Neubau und man kam vor Jahren überein, dass jeder investierte Cent einer zuviel sei.
Zitat von NerokNerok schrieb:Wir Pendeln teils auch 1 Stunde+ bis zur Schule da die Schule zu der du musst sich danach richtet in welchem "Kreis" der Betrieb ist..nicht wo man selbst wohnt. Also auch wenn eine andere sehr viel näher wäre musst du dann unter Umständen zur weiter entfernten.
So ist es bei uns auch. Wenn du z.B. vom Gymnasium in die Realschule wechselst oder umziehst und deine "Klassenstufe" ist voll, kann es passieren, dass du mehr als 10km entfernt in die weiterführende Schule musst, auch wenn du praktisch auf unserem Schulhof wohnst. Es kommt dann auch dazu, dass, wenn ein Platz frei wird, Schüler sofort "nachrücken" - egal in welchem Stadium des Schuljahres. Es ist ein ständiges Kommen und Gehen.
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Auch ich gehe davon aus, dass sich die Beschreibungen von @MissMary auf alle Bundesländer übertragen lassen.
Ich habe nur in B-W unterrichtet, aber von ehemaligen Kommilitonen höre ich das auch von anderen Bundesländern. Es gibt Schularten, da fließt noch etwas mehr Geld, aber in manche wird wirklich wenig investiert.
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:Es gibt überall zu wenig Lehrer, weshalb die Klassen übervoll sind.
Ja. Es ist sogar so (zumindest bei uns), dass schon seit September gar nicht alle Fächer unterrichtet werden, weil zu wenig Lehrer da sind. Es ist dann so, dass man versucht, es so zu verteilen, dass jeder "ein wenig" hat - z.B. Sport nur jede zweite Woche statt jeder, Geschichte nur eine Stunde statt zwei - die Hauptfächer werden "normal" erteilt, aber bei den Nebenfächern wurden die Stunden zusammengestrichen.
Zitat von kosmonautinkosmonautin schrieb:... und, was die Klassenwaschbecken betrifft, wird sich wahrscheinlich jeder aus seiner eigenen Schulzeit daran erinnern, dass die meistens verstopft waren. Daran hat sich in all den Jahren nichts geändert.
Unser Gebäude wurde seit den 1960ern nicht mehr saniert, daher ist es so marode, dass eigentlich ein Abriss geplant war und in Aussicht gestellt wurde - jetzt mit dem Finanzloch vermutlich nicht möglich. Kein Witz: Bei uns gibt es Klassenzimmer, da haut es regelmäßig die Sicherung raus - so regelmäßig, dass du schon selbst weißt, wo der Sicherungskasten ist, damit du den Hausmeister nicht belätschern musst. Du unterrichtest also 10 Minuten, dann geht das Licht aus ... du gehst zum Sicherungskasten, unterrichtest 10 Minuten weiter, sitzt wieder im Dunklen, läufst wieder ... passiert nicht täglich, aber es gibt solche Tage ...
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Also in China habens nun nur noch halb so grosse Klassen und die Schüler sitzen alle mit Maske im Schulzimmer.
Ich möchte eigentlich kein racial profiling betreiben aber: Nahezu alle Schüler asiatischer Herkunft, die wir an der Schule haben, sind wirklich überdurchschnittlich angepasst, leistungsbereit und auffallend höflich und unglaublich leistungsorientiert.

Ich könnte dir auch bei mir in jeder Klasse 10 Schüler -egal welcher Herkunft- nennen, die problemlos eine Maske aufsetzen, die Hände desinfizieren, sich an alle Vorgaben halten, Abstand halten, daheim ihre Aufgaben erledigen und "funktionieren".

Ich kann dir aber auch in jeder Klasse 10 Schüler nennen wo das nicht funktionieren wird. In Asien kommt es glaube ich eher darauf an, "zu funktionieren" - während man hier einen ganz anderen Ansatz verfolgt.
Zitat von GlünggiGlünggi schrieb:Ich weiss halt nicht ob man für halb so grosse Klassen auch doppelt soviele Lehrer bräuchte.
Vermutlich schon. V.a. ist unterrichten einfach auch Beziehungsarbeit, zumindest bei unseren schwierigen Schülern. Wenn du keine persönliche Beziehung zu ihnen hast, dann "knackst" du sie auch nicht, dass sie etwas lernen. D.h. - du kannst nun nicht plötzlich Lehrer Y in die Klasse schicken, weil Lehrer X nicht kommen kann (Risikofaktoren oder ähnliches).
Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Könntest Du Dir vorstellen, falls bundesweit zunächst nur wieder Unterricht für die Grundschüler eingeführt werden würde (in kleinen Gruppen von 5-6 Schülern, zeitversetzter Unterricht), dass Deine Schule dann dafür geeignet wäre einen Teil dieser Schüler aufzunehmen und ggfs. auch zu unterrichten?
Es wird vermutlich darauf herauslaufen. Aber: Ich unterrichte 27 Stunden in der Woche, was nicht viel klingt. Ich bin aber ernsthaft mindestens 40 Stunden, oft auch 50 Stunden beschäftigt. Du musst ja Unterricht vor- und nachbereiten, Klassenarbeiten korrigieren, einen Haufen administratives Zeug machen (Berichte für die Jugendhilfe, Treffen mit der Jugendhilfe, Fachkonferenzen, Vertretungsunterricht, ....). Selbst wenn ich nur noch unterrichten müsste: Ich habe selbst eine Klasse und bin in drei weiteren Klassen Fachlehrer, da unsere Klassen alle auf 30+ aufgefüllt sind, unterrichte ich dieses Jahr 120 Schüler. Ich unterrichte fast nur Hauptfächer - also "wichtig".

Wenn ich nun 6er Gruppen habe, würde ich meine Arbeitszeit verfünffachen. Also 27x5=135 Arbeitsstunden die Woche. Und das wäre nur ein Teil meiner Arbeit. Selbst man man Konferenzen etc. ruhen lässt: Vorbereiten muss man den Unterricht, auch, wenn er schon vorbereitet ist, denn du würdest vermutlich eine Stunde halten und den Schülern dann wieder Aufgaben mitgeben ... d.h. du musst die gesamte Struktur ändern. Das frisst unheimlich Zeit.

Zitat von Zz-JonesZz-Jones schrieb:Wärest Du oder auch Dein Lehrerkollegium dazu bereit die Grundschullehrer dabei zu unterstützen bzw. zu entlasten?
Prinzipiell ja. Nun das Aber: Ich habe 20+ Jahre Lehrerfahrung in der Sekundarstufe. Ich habe nicht eine Stunde jemals in einer Grundschule unterrichtet, kenne die Methoden nur durch meine eigenen Kinder, kann keine lateinische Ausgangsschrift schreiben, habe auch keine Ahnung, wie man z.B. Schriftspracherwerb oder Lesen unterrichtet.

Dazu unterrichte ich selbst Klassen, die eigentlich nächste Woche ihre Abschlussprüfung geschrieben hätten - unsere Personaldecke ist so erschreckend dünn, dass wir niemanden in die Grundschule schicken könnten. Zumal die Grundschule ja auch voll ist - 30 Schüler pro Klassen - du müsstest praktisch Grundschüler in Sekundarschulen unterrichten, um Platz zu haben - da hast du wieder das Problem: Transport, Orientierung. Bei uns dauert es vier Tage, bis die neuen 5. Klässler sich im Gebäude orientieren können, alleine aufs Klo können, ohne sich zu verlaufen, kapieren, wie die Pause geht, selbstständig ins Klassenzimmer finden - wir haben über 50 Klassenzimmer. Ist vermutlich so, als wenn du plötzlich Butler in einem Schloss wärst und ins gelbe Ankleidezimmer geschickt wirst.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 23:08
Zitat von KürbiskernKürbiskern schrieb:Impfstoff muss auch erstmal in Megen hergestellt werden. Das müssten ja Milliarden Impfungen sein.
Ist ein Impfstoff, wenn er erst einmal gefunden ist, in der Produktion teuer?
Dachte das sind eher triviale chemische Substanzen. Das teuere ist die Forschung.
Wenn es ihn erst einmal gibt, ist er sowas wie eien Lizenz zum Gelddrucken.
Wird meistens extrem teuer verkauft, weil eben die Nachfrage da ist und der Markt an Anbietern meist eingeschränkt.

Bsp Pneumokokken-Impfstoff:
Warum sind Impfstoffe so teuer?

Dauerhaft hohe Impfstoffpreise sind die Folge mangelnden Wettbewerbs. Wenn lediglich zwei Hersteller einen Impfstoff produzieren – also ein sogenanntes Duopol besteht – können Preisstrategien ausbeuterische Formen annehmen, weil die Hersteller keine preissenkende Konkurrenz zu fürchten brauchen. Die Förderung von Wettbewerb und die Offenlegung von Informationen zu Produktions- und Herstellungskosten können einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, Preise signifikant zu senken.

Die Informationen, die Ärzte ohne Grenzen durch aufwändige Recherchen im intransparenten Impfstoffmarkt zusammentragen konnte, weisen eindeutig darauf hin, dass die derzeitige Preisgestaltung bei den Pneumokokken-Impfstoffen opportunistisch und irrational ist. Ein Beispiel: Menschen in Marokko (96,36 US-Dollar) oder dem Libanon (94,54 US-Dollar) müssen mehr für das Produkt bezahlen als Menschen in Frankreich (75,32 US-Dollar). (Die Preise beziehen sich auf Pfizer‘s PCV13 – Stand Januar 2015)
...
Der niedrigste, subventionierte Preis, zu dem die Pneumokokken-Impfstoffe heute erhältlich sind, liegt bei etwa zehn US-Dollar (Gesamtpreis für drei Dosen) und gilt nur für die ärmsten Länder. Diese beziehen die Impfstoffe über die Impfallianz Gavi. In einer 2013 veröffentlichten Erklärung kommt die Allianz zu dem Ergebnis, dass der Verkaufspreis für die Pneumokokken-Impfstoffe wohl sehr deutlich über den Herstellungskosten liegt. Gleichzeitig haben Pfizer und GSK in den letzten fünf Jahren bereits mehr als 28 Milliarden US-Dollar Erlöse durch den Verkauf der Impfstoffe erzielt, vor allem durch den Absatz in wohlhabenden Ländern.
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/fair-shot-haeufig-gestellte-fragen (Archiv-Version vom 23.09.2020)


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 23:21
Zitat von GhOuTaGhOuTa schrieb:Ist ein Impfstoff, wenn er erst einmal gefunden ist, in der Produktion teuer?
Dachte das sind eher triviale chemische Substanzen. Das teuere ist die Forschung.
Wenn es ihn erst einmal gibt, ist er sowas wie eien Lizenz zum Gelddrucken.
Impfstoffe sind nicht gerade die cash cows der Pharmaindustrie, auch wenn der Punkt gerne und oft angebracht wird.


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Coronavirus (Sars-CoV-2)

12.04.2020 um 23:45
Zitat von AtroxAtrox schrieb:Impfstoffe sind nicht gerade die cash cows der Pharmaindustrie, auch wenn der Punkt gerne und oft angebracht wird.
Ich lass mich ja gerne aufklären oder verbessern, also was sind die Herstellungskosten, was der Gewinn?
Hast Du mal was wo man sich orientieren kann, mich interessiert das Thema.
Das was ich verlinkte, von MSF, hörte sich anders an für mich bzw wies auch andere Zahlen aus.


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