Siegelschild schrieb:@ockham
stimmt ja auch. Auf der Arbeit gibt es keine Freunde, nur Kollegen oder als Unternehmer eben Partner.
Freundschaften sind aber kein Problem auf der Arbeit. Habe schon mit Freunden gearbeitet die ich vorher kannte, nur ist da eine ganz klare Grenze von privat und Arbeit. Das spielt während der Arbeitszeit keine Rolle.
Also meine Erfahrung mit Arbeit ist eben auch, das emotionale Bindungen von manchen (nicht allen) Arbeitgebern sehr gründlich ausgenutzt werden. Auf der anderen Seite hatte ich diese Arbeit nur bekommen, weil sich eine Freundschaft zu Arbeitskollegen ergeben hat. Was ich daraus gelernt habe, ist, dass ich auf Menschen, die sich einzig und allein über ihre Arbeit identifizieren, nicht mehr eingehe und ich gebe mich nur noch mit Menschen ab, die sich mit mehr identifizieren. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, dann würde ich alle Menschen die sich einzig und allein über ihre Arbeit identifizieren, alle in einen Raum schmeissen und diesen Raum für ein paar Stunden zusperren, denn erst wenn sie sich dann anfangen gegenseitig zu zerfleischen, merken sie erst, was sie da eigentlich anrichten…
Siegelschild schrieb:Ein Vater von einem Freund hat mal was gesagt von verschiedenen Entwicklungsstufen und das sinngemäß im ganzen Leben Abschnitte kommen wie Kind/Jugendlicher/Erwachsen und eben weitere.
Als Baby und Kind wird glaube ich ein Fundament aufgebaut das keiner verliert.
Abschnitte vielleicht auch Grundschule und höhere Schule usw. Bei mir kam vieles, wenn überhaupt eher spät. Das jeder gewisse Erfahrungen zu einem bestimmten Alter macht wird gewiss immer unterschiedlicher je älter man wird.
Manche Barrieren durch schlechte Erfahrungen ausgelöst können weitere Schritte wohl auch verhindern. Oder dieses Bewusstsein Unterbewusstsein ~Ding ..irgendwas Schlimmes ist als Kind passiert und eine Art Notfallprogramm läuft ab. Es wird verdrängt bewusst/unbewusst ? Teile der Erinnerungen verdrängt und ein Risiko für ein gestörtes Entwickeln der Persönlichkeit könnte daraus resultieren.
Einige Themen und Beiträge hier speziell im Bereich "Menschen" drehen sich ja leider darum, bzw. nicht leider sondern zum Glück reden wir hier miteinander darüber. Wahrscheinlich bildet sich in der Kindheit eine Art emotionaler Kern aus, der wenn belastet als Erwachsener wohl eine menge Arbeit braucht um schrittweise durch bessere Erfahrungen zurecht gerückt zu werden.
Das dumme ist, als Jugentlicher bildet sich im Kopf einiges neu, oder wird überarbeitet.. kenne mich nicht genau aus. Wer da dann noch Alkohol oder andere Drogen nimmt, drückt sich eher nochmehr ins Abseits und begünstigt eine unrealistisches Verhältniss zu sich selbst und der Umwelt, Mitmenschen. Das dumme an Rauschmitteln ist das sie Spaß machen können und so den unrealistischen Zustand als Realität anzunehmen begünstigen. Kern der geistigen Abhängigkeit.
Da raus zu kommen ist sehr anstrengend. Es bedarf je nach verdrängten Erinnerungen enorme Kraft und Mut. Jeder der es mindestens einen Augenblick versucht gebürt großer Respekt. Gewiss nicht weniger als denen die es auch ohne Alkohol usw. geschafft haben.
Dann wäre da noch diese gewisse Kälte die langsam bei der Einschulung aufkommt. Bei mir war's jedenfalls so. "Nun geht's los", sozusagen. Wir müssen lernen und uns anpassen. Später eine Arbeitskraft werden als Zahnrad eines Unternehmens und möglichst fleißig und zuverlässig funktionieren.
Mir kam es so vor als fehle da was aber es war nicht greifbar. Nur ein Gefühl, eine Leere und man weis nicht was es ist. Irgend ein Zwang ersetzte die unbeschwerte Freiheit aber vielleicht war das nur bei mir so.
Die soziale Entwicklung steht oft nur noch in den Pausen und der Freizeit an erster Stelle, abhängig auch von den heute sowieso stark belasteten Lehrern. Den kann man keinen Vorwurf machen. Es fehlt an allem. In manchen Gemeinden mehr als in anderen.
Fokus auf Erfolg, Konkurrenz und gegenseitiger Dominanz lassen in der wirtschafts orientierten Gesellschaft oft nur eine egoistisch, psychopatische Charakterentwicklung zu was auch durch das wirken der Medien und Werbung verstärkt wird.
Wer sich dem nicht anpasst wird verstoßen und wird von der unselbstständigen angepassten großen Masse als Außenseiter betitelt obwohl es eher umgekehrt ist.
Die dumme Sache ist hier das die größte Gruppe sich immer im Recht sieht. Warum? Vermutlich irgendwas mit Angst. Was weis ich..
Die sowieso schon vorhandenen Ängste der Eltern und Großeltern merkt das Kind zuhause, bewusst oder unbewusst. Und die letzten 10 Jahre waren zudem alles andere als einfach für die gesammte, eh schon sehr gespaltene Gesellschaft.
Das kalte elektrische Licht der Verzweiflung liegt in jeder Ecke unserer Wahrnehmung oder zuoft in manch glücksversprechenden flackernden Bildschirmen.
Ich glaube eine freie und realistische Entwicklung der Kinder betrifft nur >30% der seit 2000 geborenen. Ich weiß es nicht. Von diesen 30% der Durchsetzungsstarken wählen dann manche den attraktiven Weg des Geldes und des Erfolges.
Mangels fehlender Alternativen oder Angst? Vermutlich beides.
Ein ziemliches Wunder das es doch so viele junge Leute gibt mit einer nahezu beispiellosen positiven Einstellung. Wie die das machen, das wüsste man gern. Meine Jugend ist dahin :) vielleicht verstehe ich es deshalb nicht.
Der Wille der jungen Generation scheint irgendwie sehr stark zu sein. Die Zukunft scheint viele Möglichkeiten offen zu halten, im Moment zumindest noch.
Wenn überhaupt liegt das in den Händen der Leute die heut Kind/Jugendliche oder junge Erwachsene sind. Irgendwie glaube ich die schaffen das.
Und wer denkt er hätte sein eigenes 'Kind" vergessen, nun es ist keine Schande sich die jungen Leute und ihre Projekte anzuschauen und von ihnen zu lernen, vielleicht dadurch Kraft und Zuversicht zu gewinnen.
wow, dein Text zeigt mir, dass da noch mehr dahinter steckt, dass ich zwar irgendwie recht habe... aber das ganze noch wesentlich mehr ist.
@rhapsody3004
rhapsody3004 schrieb:Mit dem Wunsch nach Krieg nur zu spielen, noch im erwachsenen Alter, würde ich nicht pauschal an einem noch geistigen Kind festmachen wollen, sondern kann auch dem inneren Kind als Erwachsender geschuldet sein.
Wenn es nur beim Krieg zu spielen bliebe... Da habe ich leider bei einem sehr gefährlichen Kind in den USA so meine Bedenken. Und über Putin müssen wir ja erst gar nicht anfangen.
Das Problem, was beide haben, ist der Machtwille. Putin hat sogar den Hoheitsgebietserweiterungswillen. Noch geistig Kind zu sein, könnte dabei eine Rolle spielen, aber ich denke nicht nur.
PS.
Reale Kriege haben wir früher als Kinder nie nachgespielt, sondern wenn nur kriegerische Filmmomente.
Und Gaming-Kriege waren auch noch nie mein Ding.
Kann sein dass das ganze noch wesentlich umfangreicher ist, insofern kannst du recht haben und ich ebenfalls… Meine Erfahrung mit psychisch geblieben Kindern ist trotzdem, wenn man sich für ein Augenhöhe „in die Hocke“ begibt, dass sie dann äusserst einfach beeinflussbar sind, im Guten wie eben auch im Schlechten und das finde ich gehört einfach benannt.
@CaiaLiaDa ich dich nicht kenne, kann ich auch nicht über dich urteilen, da deine Entwicklung, wie die jedes Menschen, individuell ist. Aber „würden“ sich deine Eltern darauf einlassen, eine Familientherapie kann viel helfen.