Leben wir in einer Matrix?
gestern um 23:59Flitzschnitzel schrieb am 10.05.2025:Eine Matrix programmiert durch Worte. Worte schaffen Vorstellungen. Vorstellungen wiederum erschaffen oder nehmen uns Spielraum, geben oder nehmen uns Perspektiven, zeigen oder nehmen uns Möglichkeiten.
[Julian] Jaynes konstruiert aus der Tatsache der überwiegenden Monolateralität der Sprechfunktion eine Modellvorstellung eines Verstandes, den er aus zwei Kammern zusammengesetzt denkt, die bikamerale Psyche. Er greift dabei auf die populären Forschungen von Wilder Penfield zurück, der in einer Versuchsreihe an Epilepsie-Patienten im Rahmen von Operationsvorbereitungen die rechtsseitigen Äquivalente der Wernicke-Region mit einem schwachen Strom elektrisch reizte. Resultat war in nahezu allen der etwa 70 untersuchten Fälle das Auftreten von Gehörshalluzinationen. Die Patienten hörten Stimmen, zum Teil die der eigenen Eltern. Bemerkenswert war, dass die Probanden die Stimmen als von außerhalb kommend interpretierten. Sie wurden zudem als sehr eindrücklich, zwingend und befehlend erlebt.Quelle: https://www.vordenker.de/jpaul/downloads/trans/TRANS_JP_2013.pdf
Bemerkenswert erscheint mir dies insofern, als dass die Erkenntnis von Julian Jaynes hilft, herauszuschlüpfen aus dem technischen Ei des "allegorischen Imperativs", das wir drohen, in dieser Idee zu manifestieren, sprich, dem "Jedermann-Anzug" von Philip K. Dick, der allmählich zum großen Anderen von Jaques Lacan bzw. zum klassischen Über-Ich von Sigmund Freud werden würde, wenn aus dem Internet je die Matrix wird –

– und das ganz ohne Drogen ;)