Flitzschnitzel schrieb:Das geschieht eher durch Zitate von Menschen die wir zitieren, und deren Titel den Zitaten mehr Gewicht verleihen sollen
Nun, da gebe ich Dir absolut Recht, insofern ein Zitat leicht angebracht ist, ohne es verstanden zu haben, wenn man bedenkt, dass heute immer öfter selbst die einfachsten Bauernregeln noch falsch nachgeplappert werden. Manche Erkenntnisse jedoch wurden in der Vergangenheit so schön in Worte gekleidet, dass ihnen einfach nichts mehr zuzufügen ist. Sprache hat uns ermöglicht, Wissen zu instutionalisieren. Sonst säßen wir immernoch in der Höhle. Zu meiner bescheidenen Rechtfertigung habe ich jene Erkenntnisse und Aphorismen, die mir neu waren, aus lauter Verzweiflung in bisher zwei kleinen Büchlein verfasst, damit sie mir nicht mehr auf der Seele liegen und ich sie endlich los bin und den Kopf wieder frei hab'.
Flitzschnitzel schrieb:In Wirklichkeit brauchst du keinen Umweg auf Philosophen, Psychologen,- Persönlichkeiten, dafür braucht es nur dich selbst um zum Kern vorzudringen.
Flitzschnitzel schrieb:Es ist so leicht seinen Blick abzuwenden und die Gründe im Außen sehen zu wollen. Obwohl unsere Welt, so wie wir sie verändern, das Resultat unseres menschlichen Innenlebens in Wahrheit ist.
Ja! Diese Feigheit ist oft allgegenwärtig. Ohne sie könnten wir hier schweigen, weil unserer Innerlichkeit kein Wort mehr gerecht wird, die Rede immer unvollständig ist und das Gesagte stets nur Abglanz bleibt.
Flitzschnitzel schrieb:Ein Spiel des Unbewussten um nicht gesehen zu werden.
Hm, wie kannst Du über das Unbewusste sprechen, wenn es unbewusst ist?
Flitzschnitzel schrieb:Wieso willst du auf Japan schauen, wenn es hier um den Menschen als ganzes, wenn es um dich geht?
Es geht nicht um mich (um persönlich zu werden), sondern um die "Wort-Matrix", die du gezeigt hast. Der Witz liegt darin, dass die Japaner durch ihr Sprachvermögen diese verallgemeinernde, übergriffige Vereinnahmung von Anderen durch die Sprache im Gruppenkontext "wir" durch ein zusätzliches Pronomen differenzieren können, WIR (Deutschen) jedoch nicht.
Flitzschnitzel schrieb:Ich glaube kaum dass du es gut findest, wenn die Menschen sich gegenseitig, durch unbewusste Vorstellungen geprägt, sich nicht mehr als Gleiches sehen können
Pluralität ist auch ein Potential...fernab von Gleichschaltung. Für die Menschen gibt es keinen "Laser-Zustand" a là Hermann Haken's Synergetik, sondern nur ein Ganzes, dass mehr als die Summe seiner Teile ist, weil jeder einen individuellen Platz im Sein hat.
Flitzschnitzel schrieb:Wenn sie durch das Unbewusste, den Vorstellungen nach Reichtum der ihnen scheinbar Glück bringen soll, sich selbst durchs Leben peitschen und damit wie Batterien, von jenen Roboterhaften ausgenutzt werden, die diese unbewussten Vorstellungen kultivieren.
Manche lassen sich Zwecke anheften und sterben, kurz nachdem sie in Rente gegangen sind. Andere geben sich selbst einen Lebenszweck. Wieder andere sehen, dass der Zweck das Leben selbst ist und jegliches Potential seiner Zwecke in all seinen Momenten liegt.
So sangen "Kraftwerk" im Jahr 1978:
Ja tvoi sluga
Ja tvoi Rabotnik
"Ich bin dein Sklave, ich bin dein Arbeiter." Julian Jaynes beschreibt unser Bewusstsein im Jahre 1100 so. Da dies aber auch durch den Überwachungskapitalismus verkörpert wird, steckt darin wohl ein sich wiederholendes Muster. "Wie billig ist der Mensch?" - dieser Frage sind die, von denen Du sprichst wohl auf der Spur, bis klar ist, dass Leben und Bewusstsein unbezahlbar sind. In der Hoffnung, dass sich jemand den Untergang des Abendlandes bereits ausgedacht hat, muss er nicht mehr geschehen.
Flitzschnitzel schrieb:So stark, dass selbst unsere Erde nachweislich immer schneller vor die Hunde geht. Das ist nicht etwas was du willst. Das will in Wirklichkeit kein Mensch.
Wer versucht, sich an der Änderung von Missständen zu beteiligen, tut dies wohl immer auf seine eigene, einzigartige Weise.. Im Innern jedoch sind wir unschuldig. Daher, und weil mir die Matrix plötzlich vor lauter Rechtfertigung entglitten ist, werde ich still. Ich grüße Euch.