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Brexit und danach?

9.630 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Brexit, Brexitus, Gerxit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:21
@Deepthroat23

Great!

Aber nicht vergessen ...
Der Tourismus spielt mit Pro-Kopf-Einnahmen von 1.516 Euro (2004) in Österreich eine weltweit einzigartige Rolle.
Wikipedia: Wirtschaft Österreichs

Sollte das irgendwie wegbrechen ... wären die
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:6 Milliarden Euro im Länderfinanzausgleich
irgendwie ... wie, um die Deutsche Bank-Sprache zu bemühen, irgendwie ... wie ... Peanuts.

Aber wie nochmal gesagt ...

bin doch 100% bei Dir ...

und möchte Dich und Dein Wahlverhalten unterstützen ... auch finanziell!

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Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:21
Ja Kurzfristig. Bayern reichtum besteht aber eben aus Konzernen die sich dort mal angesiedelt haben (Witzig das die Bayern gerne vergessen wessen Geld sie früher mal bekamen).

Sollte Bayern ein Drittstaat sein, außerhalb der EU, Außerhalb der BRD, würde er uninteressanter werden.

Schlimmer noch als der Brexit. Von daher ist es eines dieser komischen Gedankenspiele von Leuten die immer nur einzelne Aspekte betrachten.

Aber wie erwähnt ein großteil der Menschen in Bayern sind ja keine "Bayern" von daher.
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:Geil - dann können wir sogleich Eu subventionierungen abgreifen
bekommt ihr doch sowieso. Nur müsste Bayern dafür wieder in die EU. Und das ist wohl kaum das Ziel der Konservertiven mir san mir Parteien.
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:Also ich als Oberbayer habe (aktuell) kein Interesse daran, den Schwaben oder den Oberpfälzern den Krieg zu erklären.
Du nicht, aber die alternative wäre es alle wieder in die jeweilige Unabhängikeit zu entlassen. :)


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:41
@Dogmatix

Jetzt musst du nur noch irgendwie erklären warum in Österreich kein Tourismus mehr stattfinden würde, wenn sie sich Bayern einverleiben.
So ganz kann ich dem nicht folgen, erleuchte mich.
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb: außerhalb der EU
Warum ausserhalb?


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:43
@Deepthroat23

Bayern ist inzwischen so von Ossis unterwandert worden, da gibt es für einen Anschluss an Ösiland keine Mehrheit. Eher an Neufünfland...


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:45
@Fichtenmoped

Ossis erhalten natürlich kein Stimmrecht :D


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 10:56
@Deepthroat23
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:... wenn sie sich Bayern einverleiben.
Also ... ich will doch stark hoffen ... es wäre eher eine Symbiose als eine "Einverleibung" ??? Also Österreich "einverleibt" sich das finanz- und bevölklerungs-kräftigere Bayern??? Habe ich Dich da richtig verstanden???

Und nu, zuerst als so ein so vielleicht noch gewöhnungsbedürftiges Staatsgebilde ... werden die Finanz- und Touristenströme zumindest erst mal eine *sehr* kräftige Delle erhalten ... in, ja, in der Tat: zig Milliardenhöhe ... zumindest für die ersten 2-5 Jahre ... wollte damit aber nicht sagen, dass es nicht letztlich vielleicht doch funktionieren könnte ... Nochmal:

bin doch dafür!

Und wünschte, ich könnte auch die Bayern-Partei wählen!!


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 11:29
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:Warum ausserhalb?
siehe Schottland. Generell ist es bei solchen Seperatisten die Angst vor der Fremdbestimmung. Warum sollte Bayern also aus der BRD austreten aber in die EU Eintreten? Wäre irgendwie Murks.

@Fichtenmoped


Fragt man sich wollen die Österreicher überhaupt die Bayern haben? Oder besser eher umgekerht wenn man sich die Verhältnisse so anschaut.

Na ist auch hier langsam OT


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 11:34
Als Bayer muss ich natürlich @Deepthroat23 meine Sympathie für seinen Vorschlag ausdrücken, aber ich frage mich doch ein wenig, ob das Thema Bayxit zum Thema dieses Threads passt...

Wenn es ein grosses Interesse findet, wäre ein eigener Thread eher angebracht.


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Vltor ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

22.07.2016 um 11:52
@Deepthroat23
Zitat von Deepthroat23Deepthroat23 schrieb:Ossis erhalten natürlich kein Stimmrecht :D
Das ist aber nicht nett, der wirtschaftlichen Grundlage Bayern das Stimmenrecht zu entziehen.


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Brexit und danach?

22.07.2016 um 14:07
Jetzt mal im Ernst:

Mit der Wirtschaft geht es tatsächlich bereits rapide bergab - dies obwohl noch gar nichts passiert ist und niemand weiß, ob überhaupt was passiert, das Norwegen Modell ist nach wie vor auf dem Tisch und es ist noch nicht einmal klar, ob Art. 50 überhaupt aktiviert wird:

http://www.theguardian.com/politics/2016/jul/22/britains-economy-shrinking-at-fastest-rate-since-2009-says-survey

Das Finanzministerium geht von einem permanenten Verlust von etwa 7.5 % des BIP aus oder etwa £5.200 pro mittlerem Haushalt pro Jahr (p. 186).

https://www.gov.uk/government/uploads/system/uploads/attachment_data/file/517415/treasury_analysis_economic_impact_of_eu_membership_web.pdf

Das wäre der größte wirtschaftliche Einbruch eines entwickelten Landes in der Neuzeit.

Unter dem WTO Modell, ein Freihandelsabkommen hat Hollande gestern ausgeschlossen.

Das Norwegen Modell ist allerdings weiterhin eine Möglichkeit.


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Brexit und danach?

23.07.2016 um 04:58
@Anaximander

Ich sags mal so: ich denke, dass selbst die wirtschaftlichen Fragen viel zu komplex sind, als dass sie in 1 oder 2 Beiträgen, Zeitungsartikeln, oder Links adäquat analysiert werden könnten. Keine Kritik: fand die 2 Links sehr interessant.

Ist auch die Frage, welche Makro- oder Mikro-Brille man sich aufsetzt.

Müsste ich es in einer Makro-These sagen, würde die in etwa so aussehen.

Ich sehe weltweit ein Ansteigen des: nicht Neo-Nationalismus (denn hier müsste man historisch reflektieren: auf die Bedeutung, Funktion und Aufgaben: eines "Nationalstaats" zumindest seit der Französischen Revolution, im Zeitalter der Kolonialismus und Post-Kolonialismus, welcher letztere für mich keiner ist: der Kolonialismus stellt sich heute nur anders da), sondern Neo-Ethnizismus. Was ich -- Makro-Brille -- in Verbindung sehe, und meine das nicht einmal im marxistischem Sinne, mit der Ausprägung des modernen Spätkapitalismus im Zeitalter des trans-nationalen Korporatismus.

Hier wäre z. B. auch interessant, zu rekapitulieren: die Geschichte, und historischen Verschiebungen, der sog. multinationalen (MNCs) und transnationalen Korporationen (TNCs) seit dem 2. Weltkrieg. Oder die Frage der Un(?)Möglichkeit transnationaler Gewerkschaften. Ok, hab den Thread überlesen: meinetwegen auch Mick Jagger und die Frage, was seine Pro-Brexit Haltung besagt: über sein abgebrochenes Studium an der London School of Economics? Oder seine Verbindung zu den kulturellen Wurzeln seiner Musik? (Ok, bei letzterer Frage wäre die Antwort relativ einfach.)

Auch wie der "Brexit" bzw. seine Folgen in 20 Jahren aussehen wird, wird sehr interessant sein. Ob es sich wirklich als "der größte wirtschaftliche Einbruch eines entwickelten Landes in der Neuzeit" darstellen wird, ist momentan noch nicht ausgemacht. Werde das die nächsten 40 Jahre zumindest aufmerksam verfolgen.

Und ja, Mikro-Brille, den Vorschlag eines bayrischen Landesgeschäftsführer, die "Bayern" als eigenes "Volk" zu betrachten, fand ich da nicht nur possierlich, sondern eben auch interessant. Und gut, dass ich diesem "Volk" bzw. genauer gesagt: denen, die sich als zu eben diesem zugehörig fühlen inklusive ihrer kulturellen Fetischen, den allgegenwärtigen Kruzifixen und FJS-Bildern (und/oder deren ikonischem Unterschied?) keine Träne nachweinen würde, habe ich ja auch schon gesagt.

Aber gut, nachdem hier schon ein Mod anmahnte, dass dies mit dem Thema nichts zu tun hat, will ich das nicht weiter vertiefen.


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Brexit und danach?

23.07.2016 um 16:19
@Dogmatix

Auch in England war das Motiv der Leave voters, die wirtschaftswissenschaftlichen Prognosen für so etwas wie eine astrologische Wissenschaft zu halten. Dazu kamen dann Schlagworte wie "Project Fear" oder "Scaremongering". Dabei wurden nicht nur von der Regierung, sondern auch von wissenschaftlicher Seite zahlreiche Gutachten erstellt, die alle zu ähnlichen Ergebnissen kamen. Die konkrete Zahl 4300 Pfund Verlust pro Haushalt pro Jahr wurde dann aus dem Programm genommen, da niemand das glauben wollte.

Das gleiche sagt einem der gesunde Menschenverstand. So werden die Verluste, die sich aus den Verlust der passporting Rechte und der Zugangs zum Binnenmarkt für Finanzdienstleistungen ergeben, bereits auf 5 % des BIP geschätzt. England ist ein völlig unproduktives Land, dessen Wirtschaft auf Dienstleisungen und auf der Möglichkeit zur Geldwäsche beruhen. Produktion findet nur innerhalb einer Produktionskette statt (z.B. Flügel für Airbus), die sich dann nicht mehr rentiert, da Bauteile zwischen Drittstaaten verschoben werden müssen, wofür Zölle anfallen. Investoren werden also die EU bevorzugen. Will England eine isolationistische Wirtschaft betreiben, bleibt vielleicht noch die Schafzucht als Geschäftsmodell der Zukunft. Auch der angeblich geplante Handel mit China und Indien ist ein Fantasieprokukt, für britische Waren gibt es dort keinen Markt, da sie einfach zu teuer und nicht konkurrenzfähig sind, die Billigprodukte selbst würden dann wieder den englischen Markt überfluten. Schon heute sehen größere Teile von England aus wie ein Dritte-Welt-Land. Dieser Eindruck würde sich dann weiter vertiefen.

Dies kontnte die Leave Seite jetzt wieder geschickt auskontern, indem sie ein Fantasieland aufbaute und argumentierte, dass "unsere europäischen Freunde" "im eigenen Interesse" "verhandeln" wollen, sprich: es gibt wieder Rosinenpicken. "Sie brauchen uns mehr als wir sie" und "die Deutschen wollen uns ihre Autos verkaufen" waren dabei die Schlagworte. Da praktisch niemand in England in der Lage ist, eine europäische Fremdsprache zu lesen, fanden diese Parolen Gehör, denn die Gegenseite wurde nicht gehört. So verfahren ist die Lage derzeit, dass Supermarktketten ihren ausländischen Produkten Britisch-klingende Namen geben und Aldi auf den Preisetiketten und Einkaufstüten Union Jacks abdrucken lässt, um den "Buy British" Produktansprüchen der Verbraucher entgegenzukommen:

http://www.dailymail.co.uk/news/article-3682717/Farm-brand-fakers-Tesco-cynically-using-British-sounding-names-trick-shoppers-buying-foreign-food.html

Zusätzlich aufgeheizt wird die Stimmung durch Propaganda-Stücke aus der Murdoch-Presse, die entweder xenophobe Stimmung machen wollen
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3467563/886million-eye-watering-sum-pay-benefits-work-EU-migrants-just-one-year.html
http://www.dailymail.co.uk/news/article-3673217/There-s-no-way-leaving-Romanians-built-mansions-home-thanks-EU-membership-vow-STAY-UK-Brexit-British-people-won-t-serve-kebabs-work-factories.html (Archiv-Version vom 10.07.2016)

oder gezielt den Eindruck verbreiten, dass sich die Insel und der Kontinent in einem Witschaftskrieg befinden, mit dem erklärten Ziel, die EU und den Euro zu zerstören, einschließlich der weit verbreiteten Lüge, dass das UK innerhalb der EU die Krisenstaaten der Eurozone finanziell retten müsse:
It is becoming increasingly clear why the rest of the EU was so keen to retain us as members. It needs us to help bail out failing southern European economies.
The claim by the Leave camp that Europe has the slowest economic growth of any continent other than Antarctica is true in all but one respect: it is unfair on Antarctica, where tourist numbers are expected to grow by 10 per cent this year.
http://www.express.co.uk/comment/expresscomment/692125/Italy-s-economic-woes-show-why-EU-wanted-UK-to-stay

Das eigentliche Problem ist aber, dass niemand der Politiker einen Plan hat, wie man jetzt den "Brexit" eigentlich umsetzen möchte. So wurde der Scheidungsanwalt Davis dahingehend zitiert, dass man "sehr wahrscheinlich" Zugang zum Binnenmarkt behalten könne und gleichzeitig die Grenzen wieder "kontrollieren" könne; dass man sogar einseitig EU Bürger aus dem UK "deportieren" könne und sich gleichzeitig die Vorteile des Binnemarkts, wie die Finanzdienstleistungen, herauspicken könne; dass das UK bilaterale Verträge mit einzelnen EU-Ländern treffen könne nach der Divise "Divide et impera" (wir erheben für deutsche Autos keine Zölle, dafür bekommen wir alles, was wir wollen), obwohl die EU nur als ganzes verhandeln kann; dass das UK in den nächsten zwei Jahren Freihandelsverträge mit dem Rest der Welt aushandeln kann, obwohl sie das nach EU Recht gar nicht dürfen und alle Drittländer zunächst mal den Ausgang der Verhandlungen abwarten wollen.

Die Ernüchterung wird groß sein, wenn auch die restlichen 52 % der Briten (die unterdrückte Arbeiterklasse) merkt, dass diese koloniale Verhandlungstaktik nicht aufgehen wird, die Zeit gegen das UK spielen wird, und es am Ende Norwegen anbetteln muss, um doch noch Zugang zum Binnenmarkt zu bekommen und die Freizügigkeit zu akzeptieren, oder am Ende als isoliertes WTO Land (sog. Bangladesch-Modell) dazustehen und die Wirtschaft des Landes zu ruinieren, über das dann "die Königin von England und Wales" herrschen wird.


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 00:18
@smokingun
Zitat von FedaykinFedaykin schrieb:Generell ist es bei solchen Seperatisten die Angst vor der Fremdbestimmung. Warum sollte Bayern also aus der BRD austreten aber in die EU Eintreten? Wäre irgendwie Murks.
Weil man glaubt seine regionalen Interessen besser durchzuboxen, wenn man dies direkt über Brüssel regelt als erst noch über die Bundesregierung gehen zu müssen.
Man hebelt eine Instanz aus.
Sollte es irgendwann doch noch zu einer Weltunion kommen, wird die EU eine Instanz sein die "überflüssig" im Weg rumsteht. Wird es Eu Mitglieder geben, die gerne aus der EU austreten wollen und dann dieser Weltunion beitreten um ihre Interessen dort direkt anbringen zu können, weil sie sich durch die Zwischeninstanz der EU nicht korrekt vertreten sehen.

Edit: sorry Smokingun... kein peil wieso ich dich ge@shumy habe.. geht eigentlich an Fedy


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 02:21
Zentral bei der europäischen Brexit-Strategie ist mMn die Europäische Zentralbank (EZB). Das britische Monopol über Geldwäsche-Aktivitäten ist dieser schon lange ein Dorn im Auge und hat in der Vergangenheit zu hart ausgetragenen juristischen Auseinanderseitzungen geführt.

Hintergrund der Überlegungen ist, dass Cameron damals bei der Aushandlung der emergency brake Klausel bei der Immigration ziemlich abgeblitzt ist. Wenige Tage vor dem Referendum hat er noch persönlich mit Merkel telefoniert, um weitere Zugeständnisse bei der Immigration zu erreichen, da es absehbar war, dass er das Referendum verlieren würde.

Interessant ist jetzt, dass die EU zu weiteren Zugeständnissen bei der Einwanderung auf temporärer Basis bereit ist, wenn das UK über die EFTA Mitglied des EWR bleibt:

https://www.theguardian.com/world/2016/jul/24/brexit-deal-free-movement-exemption-seven-years

Man kann dies durchaus begründen, da England (ohne Wales, Schottland und NI) bereits der Flächenstaat mit der größten Bevölkerungsdichte in Europa ist (nur Malta ist dichter besiedelt). Weltweit wird es in dieser Kategorie nur von Bangladesch und Südkorea übertroffen.

Der Vorteil für die EZB liegt auf der Hand: das UK verliert sein Vetorecht im EU-Parlament, und die EU kann anschließend die direktiven zu Finanzdienstleistungen wieder mehr in ihrem Sinne entscheiden.

Das Interesse der EU, Cameron einen großzügigeren Deal anzubieten, dürfte nicht besonders groß gewesen sein.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

24.07.2016 um 03:13
Zitat von WarheadWarhead schrieb am 20.07.2016:Dann kannst du ja schonmal die in England...noch...arbeitenden Deutschen beneiden,wenn die plötzlich Arbeits und Aufenthaltserlaubnis beantragen müssen und keine kriegen,weil der Job zu qualifiziert oder gar zu unqualifiziert ist und es nun heisst Britains at first
@Warhead
du hast offensichtlich nicht verstanden um was es den engländern geht.
die engländer wollen diejenigen loshaben, die im zuge der eu-arbeitsfreizügigkeit
ihr land betreten und sofort leistungen vom staat erhalten.
es geht nicht um leute die einen job haben sondern um welche die keinen haben.
desweiteren geht es um leute die in das soziale netz einzahlen und um leute
die nichts einzahlen.


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egaht ehemaliges Mitglied

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Brexit und danach?

24.07.2016 um 03:23
Zitat von DogmatixDogmatix schrieb: meinetwegen auch Mick Jagger und die Frage, was seine Pro-Brexit Haltung besagt:
@Dogmatix
der heisst jetzt Sir Mick Jagger. die meisten adeligen dürften für den brexit
gestimmt haben. das verwundert mich nicht.
der "street fighting man" war jagger vielleicht vor 40 jahren.


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 09:15
@egaht
versteuern die stones und U2 nicht auf der ile of man? Die Musikrechte liegen, so weit ich weiß, in Holland.

Mick Jagger ist kein gutes Beispiel für das, was emporkömmlinge, fern ihres Wohltätigkeitensprechs, an Engagement fürs Gemeinwohl leisten. Und Bono auch nicht.


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 10:03
@egaht
Zitat von egahtegaht schrieb:die engländer wollen diejenigen loshaben, die im zuge der eu-arbeitsfreizügigkeit
ihr land betreten und sofort leistungen vom staat erhalten.
Deshalb hat GB bereits vor 6 Monaten beschlossen, dass diese Gruppe bis zu 4 Jahre warten muss, bis sie Sozialleistungen erhält.
Vorher gab es diese Regelung:
Arbeitssuchende können nach drei Monaten Aufenthalt eine Unterstützung von 71,70 Pfund pro Woche beantragen - für maximal sechs Monate. Haben sie danach keinen Job gefunden, müssen sie ausreisen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/sozialleistungen-in-der-eu-das-bekommen-arbeitslose-eu-auslaender-a-943366.html

Da hat man also kräftig überzogen in der Argumentation.


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 13:19
@Anaximander

Danke, sehr guter Beitrag. Lerne gerne.

Das insbesondere finde ich interessant:
Zitat von AnaximanderAnaximander schrieb:Produktion findet nur innerhalb einer Produktionskette statt (z.B. Flügel für Airbus), die sich dann nicht mehr rentiert, da Bauteile zwischen Drittstaaten verschoben werden müssen, wofür Zölle anfallen.
Wenn man sich z. B. die Boeing-Produktion anschaut ... sie stellen vielleicht mal 3 Teile selbst here, während alle anderen Teile auf der ganzen Welt hergestellt werden von zig Unterlieferanten verteilt auf der ganzen Welt.

Auch ist es ja ein weltweites Phänomen, dass Produkte meist nur noch über ihren Markennahmen verkauft werden und nicht über ihren Herstellungs-Prozess-Ursprung. Woran also liegt es, dass Argumente wie der Murdoch-Presse so viel Zuspruch finden?

Denke da noch weiter drüber nach.


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Brexit und danach?

24.07.2016 um 13:53
@canales

Die Regelung, dass neu Eingereiste nur für 3 bis 6 Monate Sozialhilfe beziehen können, gibt es erst seit Anfang des Jahres und nur für danach angekommene. Davor konnte man nach drei Monaten unbegrenzt Sozialhilfe beantragen. Es kann sein, dass das gegen EU Recht verstößt.

Die 4-Jahres-Sperrfrist war nur für bestimmte Sozialleistungen (etwa "Hartz 4 Aufstockung für Geringerverdiener") gedacht. Cameron hat das durchsetzen wollen, um damit das Referendum zu gewinnen. Die EU hat das aber auch nur teillweise bewilligt, statt dessen soll phasenweise bezahlt werden (im ersten Jahr keine Zusatzhilfe, ab dem zweiten Jahre etwas weniger als Standard). Rechtsgrundlage war die emergency brake Klausel. Es war eine temporäre Maßnahme, die (ich glaube) auf 7 Jahre befristet war.

Da das Referendum verloren ging, ist der Deal durchgefallen. Mein Eindruck ist, die EU ist jetzt zu etwas mehr Zugeständnissen bereit, zumal England bei dem wahrscheinlichen Norwegen-Deal das Mitspracherecht verliert. Also das wäre keine attraktive Option für andere EU-Länder. Aber alles was denkbar ist (und es kann wirklich nur um Sozialhilfeleistungen für neu Hinzugekommene gehen) kann nur temporär sein. Wie Norwegen kann England aber das Recht bekommen, Sozialhilfe erst dann zu zahlen, wenn man mind. 1 Jahr in England gearbeitet hat.

Mehr wird nicht drin sein, und das UK steht mit dem Rücken zur Wand. Das Referendum war ein Beinschuss. Sollte Norwegen nicht einverstanden sein (zumindest sind sie derzeit etwas zickig), kann man auch von einem Kopfschuss reden.

@Dogmatix

MW ist es in Europa schwierger, in Drittländern herzustellen, da die rules of origin viel strenger sind und die CE Normen erfüllt werden müssen. Letztere regelt die EU. Nicht immer geschickt ("Gurkenregel"). Selbst wenn England komplett rausfliegt, müssen sie sich aber weiterhin daran halten, zumindest bei den Exportprodukten (und die EU ist der größte Abnehmer, Australien viel zu klein, und China und Indien haben kein Interesse an teuren Produkten).

Die Leute, die für den Brexit gestimmt haben, haben alle keine Ahnung, was sie da angekreuzt haben. Für die einen ging es um Lohndumping bei niedrig qualifizierten Jobs, für viele aber unbestimmt Angst vor ISIS Terrorismus. Die wissen in aller Regel nicht, dass das UK gar nicht Teil von Schengen ist, haben vielleicht noch nie die Insel verlassen. Sie sind dann gegen offene Grenzen, wissen aber nicht, dass das UK keinen Einfluss auf Schengen hat. Andere finden, es gibt zuviele Einwanderer (überwiegend nicht-EU Einwanderung). Wieder andere finden Brüssel diktatorisch und bürokratisch. Sie wissen aber nicht, dass sie da eh nicht rauskommen und nur die Mitsprache abgeben. Andere sehnen sich zurück in die 50er, als es noch Industrie gab. Oder noch weiter zurück, als das UK noch Kolonien hatte. Für die meisten war es einfach eine Protestwahl (unbestimmte Aufzählung von Dingen, die mit der EU nicht das geringste zu tun haben.) Der Bildungsgrad ist in UK generell niedriger als z.B. in Deutschland.

Die Leavers haben durch einzelne, großenteils unverbindliche Parolen, wie "Take back control" und "We want our country back" solche grundsätzlichen Ängste geschickt kanalisiert. Eine offene Diskussion um Vor- und Nachteile oder eine Aufklärung darüber, was die EU eigentlich ist, fand nie statt.


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