Warden
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Der ALGII-/Bürgergeld-Thread
04.06.2025 um 19:01Woran meinst du, ist es "in letzter Instanz" gescheitert, wenn du mehrfach einen Fuß in der Tür hattest, was ja an sich super bzw. ein wichtiges positives Zeichen ist, sofern es auch noch nicht allzu lange her ist, weil es bedeuten würde, dass auch längere Erwerbslosigkeit für dich nicht zwingend ein unüberwindbarer Ausschlussgrund war?Negev schrieb:Danke für deinen Beitrag. Du wolltest mir nur helfen.
Ich weiß, ich kann mir vorstellen, wie ein solcher Text wirken muss. Dennoch habe ich vor die maximale Anzahl an Redflegs einzubauen, die ich finden kann.
In der Vergangenheit bin ich immer mal wieder eingeladen. Sei es wegen meiner guten Noten oder wegen einem guten Anschreiben... in der letzten Instanz bin ich dann doch gescheitert. Ich will gar keine Einladung mehr! Ich will mir diese Zeitverschwendung ersparen!
Ansonsten, zweite Frage wegen "möglichst viele Red Flags einbauen", da muss ich ob der Formulierung zum Verständnis fragen: Warum überhaupt bewerben? Musst du bzw. hast du (wie ich damals in meiner temporären Zeit im Jugend-JC) Vorgaben von X Bewerbungen im Zeitraum Y?
Wenn nicht, kannste ja auch deine Zeit und die anderer sparen?
Kein besonderer Unterton in dem Teil vorhanden. Ich bin einfach neugierig.
Das ist wohl so, ja. Die "Verhandlungsposition" (im Bewerbungsgame) wird abstrakt, wenn auch nicht immer zwingend pauschal oder fest, weils individuell ist, schlechter. Respektive der Aufwand der betrieben werden muss um ein Vergleichbares Ziel zu erreichen steigt einfach. Ich würde sogar sagen, selbst bei einem im Schnitt kulanteren öffentlichen Dienst wird es spürbar dann schwieriger. Man wird ggf. nicht direkt abgelehnt und im Zweifel zu nem Test eingeladen (ich hörte, das liegt teils auch daran um potentielle Klagen zu vermeiden bzw. begründet abschmettern zu lassen), und wenn man da dann gut genug abschneidet zu nem mündlichen Auswahlverfahren.Justsaying schrieb:Jemand, der mit Ende 30 ohne Berufserfahrung einsteigen moechte - da muss man wohl schon ueber einige Hoelzchen klettern, bis man zum Stoeckchen kommt.
Sprich: z.B. auch mal ein weniger gut bezahltes Praktikum annehmen.
Bis man Fuss gefasst.
Aber die finale Score ist im Vergleich zu anderen Bewerbern mutmaßlich dann abstrakt immer noch vielleicht nicht so kompetitiv, "geringer". Je nachdem, wenn am Ende zwischen wenigen Bewerbern je nach Anzahl der Plätze entschieden werden muss und man auf der Kippe steht. Eher gemutmaßt; ich hörte von Leuten die in Auswahlkommissionen waren zumindest aber das eine oder andere.
Ich will sagen, es ist also nicht zwingend leicht - und das darf man auch nicht erwarten - aber es ist wohl je nach individueller Lebenslage zumindest immer irgendwo irgendwas möglich. Notfalls erst über gewisse Sprungbretter und Umwege.
Interessanterweise habe ich hier, auch wenn ich glaube, dass man sich manchmal selbst im Weg stehen könnte, keine Häme über sondern eher ein positives Empfinden. Ich freue mich gar, wenn du dich irgendwie arrangieren kannst (oder am Ende musst). Ich habe auch nicht in jedem Fall was davon, auf Leute "herabzusehen" - vielleicht weil ich selbst gesehen oder gespürt habe wie es für mich hätte alternativ enden können, was ich im Vergleich mit dem was ich erarbeitet habe nie tauschen wollen würde. Manche können nicht besser oder entscheiden sich, obwohl sie könnten, bewusst dafür. Einen Teil davon wird man aushalten können.Negev schrieb:Ja. Zum ersten Mal bin ich auch positiv gestimmt. Wenn man alles Loslässt. Konsum, Gesellschaft, Partnerschaft.
Ich ernähre mich gut (auch deshalb fehlt mir vermutlich das Geld, weil ich kein Junk-Foot fresse), mache Sport, bin viel in der Natur, Lese. Das ist der Lifestyle!
Ich hab es geschafft mich zu überwinden, Kontakt zu einem Verein aufzunehmen - ich bin gespannt, was daraus wird. Vielleicht ein Ehrenamt? Aber irgendwie erlaube ich es mir nicht zu hoffen und ich schieben den Gedanken beiseite.
Aber gerade wenn man im Leben viel Scheiße erlebt und man Schwierigkeiten hat z.B. weils hier ja Thema ist ins Berufsleben fest einzusteigen ist es vermutlich besser, irgendwann seinen Weg zu finden und zu gehen auch wenn der nicht mehr zwingend in eine langfristige klassische feste Beschäftigung usw. usf. führen wird. Es ist, wenn man sonst andere nicht schädigt und nicht kriminell ist usw. sicherlich besser dann ohne Dauer-Druck das Beste aus seiner Lage zu machen als im chronischen Dauerfrust zu enden. Weil man damit vermutlich auch/eh keine "positive Prognose" erwarten könnte.
Man kann manchmal je nach Blickwinkel auch dankbar sein, dass es dieses starke Netz gibt. Ja, die Leute die wirklich bewusst "leechen" und egoistisch auf alles scheißen mag niemand bzw. kann auch ich nicht irgendwie schönreden. Aber viele wollen aber können nicht oder haben halt mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen, die sie hindern. Und für die ist das auch ein Segen und es ist allerdings in abstrakter oder indirekter Weise auch für die Gesellschaft in Teilen ein Segen, auch wenns Geld kostet, weil viele dadurch nicht abrutschen oder in etwa Beschaffungskriminalität getrieben werden - oder ähnlich wie in den USA ganze "Communities" an Obdach- und Perspektivlosen im Straßenbild entstehen.
Das sollte man, um hier meine Predigt abzuschließen, auch nicht ganz verkennen.