Rassismus

Sixtus66 schrieb:Achso. Auf Polen wäre ich nie gekommen.
Das ist aber ein uralter Hut und bezieht sich auf die Nachkriegszeit. Denke nicht dass es heute noch Menschen gibt die ernsthaft denken dass jemand was stehlen könnte weil er polnisch ist. Also kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen. Schon allein weils unfassbar viele Polen in Deutschland gibt man bemerkt sie nur kaum.

Auch wenn es oft als Scherz missbraucht wird, gerade in der Grenzregion zu Polen ist dieses Klischee nicht so ganz aus der Welt, wie man es sich wünschen würde.... :X

Sixtus66 schrieb:Ja ist son aktueller Fall, wo die einem kündigen wollten weil er nicht schoss. Der Schwarze starb dennoch (durch die anderen Polizisten). Amerika halt, leider.

Wow...
Und wegen so etwas stehe ich viel mehr hinter Malcolm X seinen Worten und Ideologie als hinter Martin Luther King Jr. (bei allem Respekt). Mit Diplomatie und Gesprächen ist man offensichtlich nicht allzu weit gekommen wie es MLK meinte, dass es funktionieren wird. Malcolm hatte Recht...

@Venom

Man wird aber auch mit dem anderen extrem nicht weit kommen, falls du jetzt von einem bewaffneten Konflikt zwischen weißen und schwarzen in den USA ausgehst.

@Venom
Wo ist die USA eine Diktatur?

Bone02943 schrieb:Man wird aber auch mit dem anderen extrem nicht weit kommen, falls du jetzt von einem bewaffneten Konflikt zwischen weißen und schwarzen in den USA ausgehst.

Das wäre das schlimmste Szenario. Aber zum Glück gibt es ja auch genug Antirassisten dort, sowohl Weisse als auch Schwarze. Aber ich stehe hinter dem was Malcolm meinte

Wer diskriminierende Sprache benutzt, toleriert, nicht hinterfragt, verteidigt, der macht sich schuldig, andere Menschen zu verletzen. Weil man sich dieses Unrecht nicht eingestehen will wehrt man sich dagegen, es überhaupt als Unrecht zu sehen. Diese threads verdeutlichen das, sind quasi entlarvend. Im Grunde ist dieses Verhalten kindisch und eines erwachsenen, reflektierten Menschen nicht würdig. Eigentlich müsste man sich schämen, aber dafür reicht es eben auch nicht.

@Tussinelda
Ich denke bei vielem (mein nicht den Thread, generell jetzt) muss da mehr dahinter sein als nur der Unwille für ein Eingeständnis etwas falsch gemacht zu haben.
Ich sagte früher als Teen auch ab und zu etwas sei "schwul" wenns irgendwie doof war, obwohl ich gegen Schwule nie was hatte. Dann sah ich mal im Fernsehn dass der Begriff für sowas kacke sei und dachte "Achso okay" und damit hatte sich die Sache erledigt. Kann sein dass ichs vielleicht aus Gewohnheit noch 1-2 sagte, aber danach wars weg.

Aber wenn ich sehe wie viele bis aufs Blut kämpfen um weiterhin N* zu verwenden, das ist nicht nur Irreführung und ein Nicht-Zugeben wollen, denke das ist oft mehr.
Okay jetzt ist N* auch schon ziemlich krass, aber meine das allgemein. Meine auch nicht die Leute die dann erstmal fragen wieso etwas diskriminierend sei sondern die die dann regelrecht dafür kämpfen, auch nachdem denen alles erklärt wurde.

@Tussinelda

Reflektion ist das richtige Wort. Man muss nicht rassistisch sein, wenn man etwas rassistisch bezeichnet. Man wird es aber, wenn man darauf hingewiesen wird, dass es rassistisch ist und man eben deswegen genau diese Wortwahl bei behält. Manche nennen es auch noch trotz, aber das allein ist es nicht.

Sixtus66 schrieb:Ich sagte früher als Teen auch ab und zu etwas sei "schwul" wenns irgendwie doof war, obwohl ich gegen Schwule nie was hatte. Dann sah ich mal im Fernsehn dass der Begriff für sowas kacke sei und dachte "Achso okay" und damit hatte sich die Sache erledigt. Kann sein dass ichs vielleicht aus Gewohnheit noch 1-2 sagte, aber danach wars weg.

Ging mir ähnlich, und das sogar obwohl ich ja selbst schwul bin. Wobei es auch ne Abwehrhaltung war. Aber seit dem ich geoutet bin benenne ich nichts mehr abwertend als schwul. Auch in meinem Freundeskreis hat sich das so weit es geht erledigt, da nun alle lange genug wissen, dass man sowas einfach nicht als Beleidigung nimmt.

Ich versteh auch nicht warum manche Menschen so penetrant an bestimmten Begriffen festhalten müssen, obwohl sie eindeutig diskriminierend, rassistisch oder eben beleidigend sind.
Scheinbar aber haben manche richtig spaß daran eben deswegen solche Bezeichnungen zu benutzen.

Für mich ist sowas ein kindisches Verhalten und ich selbst bin auch alles andere als Stolz auf mich, was die Vergangenheit betrifft. Aber ich hab das ganze reflektiert und kann heute behaupten mich dahingehend anders zu verhalten.

@FF

Optimist schrieb:im Grunde wird ja meist sogar nur vor fremden Männern gewarnt.Und da sehe ich dann wirklich eine Diskriminierung oder vielleicht könnte man auch sagen "Geschlechter-Rassismus", denn Männer bilden ja eine Gruppe

FF schrieb:Seit wann sind Männer eine Rasse?

Ich verstehe was du mir sagen willst (und inzwischen weiß ich auch, dass das was ich meinte, Sexismus genannt wird).
Aber wenn du schon dieses Argument bringst "Seit wann sind Männer eine Rasse?", dann muss ich jetzt zwangsläufig kontern: Seit wann sind Türken, Holländer, Engländer, Deutsche usw. eine Rasse? (oder besser gesagt, werden diese denn NOCH als Rasse gesehen- war natürlich jetzt rhetorisch)?

Was ich damit sagen wollte: dein Argument war nicht stichhaltig.
Aber dennoch verstehe ich, was du mir sagen wolltest.

FF schrieb:Es wäre mir aber neu, dass Kindern gesagt würde, sie dürften nur nicht mit fremden Männern mitgehen.

doch das habe ich schon erlebt.
Aber ist jetzt im Grunde auch egal, für mich war dieses Thema dann schon in der vergangenen Nacht abgehakt gewesen :)

Optimist schrieb:Und ob es überhaupt auch wirklich ein Vorurteil sein kann, wenn es doch tatsächlich so ist, dass die meisten Straftaten dieser Art von Männern ausgehen, wäre ich mir auch noch nicht mal sicher.

FF schrieb:Und das heißt jetzt was? Dass es keine Vorurteile gibt?

Das habe ich zum einen nicht gesagt.
Und zum Anderen, stelle ich mal folgende Analogie in den Raum und bitte um Feedback dazu (vielleicht mache ich ja einen Gedankenfehler, dann möchte ich aufgeklärt werden):

Ich bezweifle also, dass es mit Vorurteilen zu tun hat, wenn ich mich pauschal vor einer jungen Männergruppe im dunklem Park ängstige, diese meide - weil es EINIGE wenige Männer gibt, welche kriminell sind (aber um einiges mehr kriminell als Frauen).
Aber es ist nur ein geringer Prozentsatz von Männern, welche kriminell werden.
Dagegen würde ich mich vor einer Gruppe Frauen im dunklem Park nicht ängstigen.

Jetzt die Analalogie dazu:
Ich bezweifle, dass es mit Vorurteilen zu tun hat, wenn ich mich pauschal vor einer jugendlichen Migranten-Gruppe im dunklem Park ängstige, diese meide - weil es EINIGE wenige Migranten gibt, welche kriminell sind (aber um einiges mehr kriminell als Einheimische bzw. sind lt. Statistik bestimmte Gruppen Migranten krimineller als andere Migranten usw...).
Aber es ist nur ein geringer Prozentsatz von jungen Migranten, welche kriminell werden.
Dagegen würde ich mich vor einer Gruppe Frauen, oder älteren europäisch wirkenden Männern im dunklem Park weniger ängstigen.

Nun meine Frage dazu:
Hat es in beiden Fällen mit Vorurteilen zu tun?
Hat es nur im 2. Falle mit Vorurteilen zu tun?

(dass der 2. Fall rassistisch ist und der 1. Fall nicht, ist mir bewusst, mir geht's jetzt nur um den Unterschied wann es Vorurteile sind)

Korrektur zur Analogie (das hatte ich alles etwas falsch ausgedrückt), so wird es richtiger/relevanter als Vergleich:

Optimist schrieb:Ich bezweifle, dass es mit Vorurteilen zu tun hat, wenn ich mich pauschal vor einer BESTIMMTEN jugendlichen Migranten-Gruppe im dunklem Park ängstige, diese meide - weil es EINIGE wenige dieser Migranten-Gruppe gibt, welche kriminell sind (um einiges krimmineller als ANDERE Migranten-Gruppen - lt. Statistik).
Aber es ist trotzdem nur ein geringer Prozentsatz von dieser bestimmten Migrantengruppe, welche kriminell werden.
Dagegen würde ich mich z.B. vor einer Gruppe Frauen, vor anderen Migrantengruppen oder älteren MigrantenGruppen im dunklem Park weniger ängstigen.

Ich würde also alle Mitglieder dieser bestimmten Gruppe Migranten in einen Topf werfen, weil diese lt. Statistik auffälliger als andere Migranten-Gruppen geworden sind, obwohl ja nicht alle Mitglieder dieser Gruppe kriminell sind.

-> Vorurteil oder nicht?

Und wenn dies bei Männern pauschal geschieht -> auch Vorurteil oder nicht?

borabora schrieb:Vertrittst doch auch die Ansicht, JEDEM vorbehaltslos gegenüber zu sein.
Erkennst Du den Widerspruch denn immer noch nicht?

ists wirklich so schwer meine Worte im Kopf zu behalten? Ich vermittle aus Verhalten die Schlüsse zu ziehen und das egal ob Fremder oder nicht Fremder. Beim Verhalten von Fremden "will Dich irgendwo hin mitnehmen" wird der Schluss gezogen nein

@FF

Ich hatte eine Freundin, die auf Schwarze stand. Das ging so weit, dass sie auf der Straße stehen blieb und Schwarzen hinterher starrte und in "Ist der SÜSS! Hast Du den gesehen??? Wie SÜSS!!!" ausbrach. Sie wollte auch unbedingt einen Schwarzen zum Freund.
Der habe ich dann einen Vortrag über positiven Rassismus gehalten, dass es für Schwarze genauso blöd ist, wenn man sie nur wegen der Hautfarbe bevorzugt. Sie hat sich dann zurückgehalten, wenn ich dabei war.

Ich könnte mir vorstellen, dass es Leute gibt, welche auch so reagieren, aber vielleicht gar nicht so sehr wegen der Hautfarbe, sondern wegen des sonstigen Phänotypes - also im Grunde wegen äußerlicher Merkmale.
Aber das machen doch viele Menschen, dass sie nach Haarfarbe, manche sogar nach Haarlänge, Statur usw. ihre Partnerwahl ausrichten.
Ist natürlich etwas oberflächlich in meinen Augen, aber das wäre doch dann nicht rassistisch.

Und so denke ich, muss es doch nicht in jedem Falle (positiver) Rassismus sein, wenn jemand Schwarze bevorzugt. Derjenige steht eben einfach auf bestimmte äußere Merkmale - viele haben halt (auch bezüglich Deutschen) ihre Idealbilder im Kopf wie sie sich einen Partner vorstellen.

Optimist schrieb:Sie wollte auch unbedingt einen Schwarzen zum Freund.
Der habe ich dann einen Vortrag über positiven Rassismus gehalten, dass es für Schwarze genauso blöd ist, wenn man sie nur wegen der Hautfarbe bevorzugt

Und deine Freundin nahm das ernst?
Was kann die denn dafür, dass sie auf Schwarze steht. Oo

@Optimist
beides Vorurteile, um es kurz zu fassen.

Tussinelda schrieb:beides Vorurteile, um es kurz zu fassen.

Natürlich. Man beurteilt bevor man reinschaut.

Die Frage ist, wie oft wird das Vorurteil bestätigt. Aber da kann ja jeder selbst googeln.

Tussinelda schrieb:Wer diskriminierende Sprache benutzt, toleriert, nicht hinterfragt, verteidigt, der macht sich schuldig, andere Menschen zu verletzen. Weil man sich dieses Unrecht nicht eingestehen will wehrt man sich dagegen, es überhaupt als Unrecht zu sehen. Diese threads verdeutlichen das, sind quasi entlarvend. Im Grunde ist dieses Verhalten kindisch und eines erwachsenen, reflektierten Menschen nicht würdig. Eigentlich müsste man sich schämen, aber dafür reicht es eben auch nicht.

Im Gegenteil, es ist sogar noch eine Strategie der Neuen Rechten die Sprache zu verändern.
Da ist es doch nur zu verständlich, wenn man da nicht mehr durchsieht.
http://www.tagesspiegel.de/medien/alice-weidel-verliert-gegen-extra3-vor-gericht-nazi-schlampe-ist-okay-weil-satire/19816018.html

Die Veränderung von Sprache kann eben am Ende dazu führen, dass man den Verstand verliert.

insideman schrieb:Die Frage ist, wie oft wird das Vorurteil bestätigt. Aber da kann ja jeder selbst googeln.

genau und dann noch bitte die Zahl mit der Gesamtzahl männlicher Migranten in Kontext setzen.....mal sehen, was bei rauskommt

Tussinelda schrieb:genau und dann noch bitte die Zahl mit der Gesamtzahl männlicher Migranten in Kontext setzen.....mal sehen, was bei rauskommt

Wie was Migranten? Ging doch gerade um Schwarze und optischer Merkmale oder Vorzüge.

Optimist schrieb:Ich könnte mir vorstellen, dass es Leute gibt, welche auch so reagieren, aber vielleicht gar nicht so sehr wegen der Hautfarbe, sondern wegen des sonstigen Phänotypes - also im Grunde wegen äußerlicher Merkmale.
Aber das machen doch viele Menschen, dass sie nach Haarfarbe, manche sogar nach Haarlänge, Statur usw. ihre Partnerwahl ausrichten.

@insideman
ich habe auf die Frage von @Optimist geantwortet, was alles ein Vorurteil ist. Worauf hast Du geantwortet?