Beschneidung erlauben oder verbieten?

@emanon
Wieso sollte ich ein Argument für einen Verzicht einer Möglichkeit bringen wenn die Möglichkeit bereits besteht. Es steht jedem Frei diese Entscheidung seinem Kind mit 16 zu überlassen. Ich muss da nicht dafür oder dagegen argumentieren.

Ich kann nur argumentieren mal Betroffene ernster zu nehmen als sie als psychologisch Manipulierte darzustellen.

@wichtelprinz
Du kannst in dem Fall Betroffene schlecht zu Rate ziehen, da sie Kleinkinder/Kinder sind. Die können das nicht entscheiden, also nur später darüber urteilen, und dann ist es sowieso ein irreversibler Fakt, mit dem sie schon ein Leben lang leben.

@wichtelprinz
Ja, das Problem liegt da erkennbar bei den Eltern.
Da ist ein ganz grosser Anteil religiös verblendet.
Ich finde das traurig, aber bei vielen setzt bei religiös verstandenen Angelegenheiten ja das vernünftige Denken aus.
Die Kinder trifft da keine Schuld, so weit sind wir uns einig.

@Tussinelda
Das ist wirklich ein schlechtes Argument. Es geht einzig und alleine um diese Sache welche Betroffene eben nicht so schlimm empfinden wie manch hier Unbetroffener. Mit welcher Legimitation stellt man sich über ihren Erfahrungswert?

@wichtelprinz
nein, ist es nicht, Du argumentierst damit, dass man nichts vermisst, dass es ja niemanden stört, später.....das kann man auf alles mögliche übertragen, was Eltern so entscheiden könnten. Wenn ich meine entnommene Niere nicht vermisse und es mich nicht stört, dass sie mir als Kind entnommen wurde, weil meine Eltern dies für richtig hielten und ich es irgendwie auch voll ok finde, so mit einer Niere, dann ist doch alles gut. Nach DEINER Argumentation.

@emanon
Ich kann Dir soweit zustimmen das wirklich furchtbare Dinge mit Kindern gemacht werden unter religiösem oder kulturellem Einfluss. Aber eine Beschneidung kann ich jetzt nicht wirklich zu den schrecklichen Dingen zählen wo man Eltern das Sorgerecht entziehen sollte und sie wegen Kindsmissbrauch in den Knast stecken. Das lässt meine Form der Vernunft nicht gelten.

Was schwebt Dir denn so als Sanktion der Eltern vor wenn sie zB ihr Kind in Isreal beschneiden lassen würden in den Ferien? 

@Tussinelda
Falsch ich argumentiere damit das die Betroffenen von Dir nicht ernst genommen werden.

Ich gehe mal davon aus daß eine Zustimmung im Zustimmungsfähigen Alter essentiell wäre.
Dann kann aber eine Zustimmung nur erfolgen wenn mann weiß was er zustimmt.
Also die Bilder sieht und mit einem Arzt frei reden kann der ihn ordnungsgemäß berät und Frage und Antwort steht.

Wer das Ü14 hinter sich hat wird wohl mindestens ein super Motorrad oder Auto samt Führerschein fordern als Bestechung wenn überhaupt.

Ich hätte ab 14 oder 16 niemandem empfohlen mir da ohne medizinischem Grund mit scharfen Gegenständen zu nahe zu kommen... sonst sparta!
Egal wieviel Kokain der vorher auf die Haut schmiert.

@Cacaleyze
hat man Dir die Bilder gezeigt und der Arzt Dir fragen beantwortet, wusstest Du wie der Eingriff abläuft?

Lemniskate schrieb:Die Kinder werden ja auch nicht gefragt ob sie Moslem Jude oder Christ werden wollen,

Afaik gibt es in den Religionen meißt ein Alter in dem man sich zum Glauben bewusst bekennt, siehe z.B. Firmung /Konfirmation.
Bis dahin ist eine Zugehörigkeit temporär, reversibel.
EDIT: auch hier sehe ich Handlungsbedarf, auch bei den christen, von einem double opt out zu einem double opt in Verfahren...

wichtelprinz schrieb:Nehm icg beim Wort, fertig mit allen äsrhetischen Operationen an Kindern.

Wenn es um Fälle geht die nicht gerade förmlich deformiert oder funktionell gestört sind... gut!

wichtelprinz schrieb:Und ich denk der Eingriff ist desto früher desto besser

Schreibe mal ein 10 zeiliges Gedicht auf einen Basketball.
Nun schreibe dasselbe auf einen Pingpongball, dann auf Erbse, dann auf ein Reiskorn!

wichtelprinz schrieb:Wie gesagt, stell Dich mal vor die wahl ob Du lieber mit 16 oder mit 1 jährig beschnitten worden wärst

siehe oben.

wichtelprinz schrieb: Ich kenn einige die waren froh das es schon vollzogen war und sie sich nicht all den Peinlichkeiten und Komfoemitätsdrücken in der Familie mit 16 stellen mussten.

Eine Gesellschaft die Personen nicht akzeptiert wenn sie sich nicht körperlich modifizieren lassen und diese evtl. noch aktiv unterdrückt ist nicht GG konform imho.
Daran muß diese jeweilige Gesellschaft arbeiten.
@Lemniskate
Das Problem ist daß ein Fleischtunnel nicht im Schritt und sichtbar ist, sonst hätte ich ein sehr gutes Beispiel.
Daher beliben leider nur Vergleiche mit Beschneidungen an Frauen (vorhäuten). Hier denke gibt es wenig Kontroversen, oder?

d.fense schrieb:Eine Gesellschaft die Personen nicht akzeptiert wenn sie sich nicht körperlich modifizieren lassen und diese evtl. noch aktiv unterdrückt ist nicht GG konform imho

Lol da geht aber das Argument bach ab das man Kindern die Ohren operieren sollte sonst habe es Leidensdruck durch sein Aussehen.

@wichtelprinz
falsch, Du argumentierst damit, dass Betroffene, Jahre später, aufgrunddessen, dass sie nix vermissen und es sie nicht stört und sie es womöglich sowieso hätten machen lassen und es weniger "schlimm" ist, bei Kindern, diejenigen sein sollen, die im NACHHINEIN beurteilen sollen, ob es richtig oder falsch ist, diese Entscheidung Eltern treffen zu lassen. Und nicht jeder Betroffene sieht es gleich.
https://www.beschneidungsforum.de/index.php/Thread/49-Meine-Beschneidung-meine-Verst%C3%BCmmelung-meine-Kastration-im-Namen-Gottes/

@wichtelprinz
Ob das justitiabel ist sollen Berufenere klären.
Für mich setzt das nur noch einen drauf. Es anstatt in einer halbwegs sterilen Umgebung in einem Hinterzimmer vornehmen und am Ende den Mohel noch Glied lutschen zu lassen weckt in mir Ekelgefühle.

@emanon
Ach komm jetzt. Wenn Du meinst etwas sei zu sanktionieren kannst doch bestimmt auch sagen in welcher form. 

wichtelprinz schrieb:. Aber eine Beschneidung kann ich jetzt nicht wirklich zu den schrecklichen Dingen zählen wo man Eltern das Sorgerecht entziehen sollte und sie wegen Kindsmissbrauch in den Knast stecken. Das lässt meine Form der Vernunft nicht gelten.

Meine Form der Vernunft lässt es nicht zu, Kindern grundlos einer OP zu unterziehen.

Schon "schlimm" genug, wenn es aus Krankheitsgründen geschieht, finde ich, doch dann auch notwendig.

@wichtelprinz
Selbst wenn ich geschrieben hätte etwas sei zu sanktionieren, muss ich nicht derart vermessen sein auch gleich das sinnvolle Strafmass festzulegen.
Wenn du einen Abszess am Hinter hast schreitest du ja wohl auch nicht gleich selbst zur Inzision.

@wichtelprinz
Leidensdruck durchs Aussehen weil die Person sich selbst vergleicht mit der "norm".
Nicht Abstoßung durch das Umfeld und Benachteiligung.
Wer andere wegen ageborener körperlicher Merkmale aktiv benachteiligt hat ein Problem mit dem GG wenn alt, bzw. hat noch Erziehungsdefizite.


Sexuele Aktivität hängt hierzulande ja mit selbstbestimmung zusammen, die subjektien ästhetischen und konformen Aspekte greifen ja erst in dem Alter.

Käme nun ein 14 Jähriger zu den Eltern und würde vom Leid klagn anders auszusehen gäbe es eine Beratung (zu der ärztliche Beratung und auch eine genaue Beschreibung des eingrffes gehören) und dann natürlich wenn weiterhin nötig und gewünscht eine OP.

ABER falls der Druck durch Fehlverhalten des Umfeldes käme dann gäbe es erstmal oder zumindest parallel maßnahmen im Umfeld.

@emanon
Ja was jetzt, solls verboten werden Deiner Meinung nach oder nicht?
Und das hat nicht mit vermessen sein zu tun wenn man nicht fähig ist eine vernünftige Sanktion zu äussern die dann auch das gewünschte Ergebnis liefert, nämlich das Leute davon abgehalten werden es zu tun oder dem Geschädigten in irgend einer weise nützt.

Also wurm dich nicht rum. Eine Meinung ob es verboten (= wird sanktioniert bei nicht einhaltung)  gehört oder nicht wäre ja das mindeste was man erwarten kann in einem Thread der danach fragt. Und wer dann A sagt soll auch gleich bitte noch B mitliefern damit man weiss wie gedenkt wird durch eine Sanktion das Problem zu lösen.

d.fense schrieb:Leidensdruck durchs Aussehen weil die Person sich selbst vergleicht mit der "norm".

Ich find an so Diskussionen immer spannend das man nicht darauf kommt das es bei anderen oder einem selbst genau das selbe ist. Die Beschneidungist ein initiationsritual und der nicht beschnittene Jude vergleicht sich auch mit den beschnittenen Juden seiner Glaubensgemeinschaft. So ists nun mal. Und überall das selbe. 

@wichtelprinz
eine Beschneidung ohne klinische Gründe mit Zustimmung ist ein Initiationsritual.
Eine solche Beschneidung ohne Zustimmung (weil das Kind noch nicht reden kann z.B.) ist imho nichts was heutzutage mit einer Religion gerechtfertigt werden darf.

Ein Kind das nicht reden kann vergleicht sich noch nicht mit anderen. Scham und Konformität kommen erst später zum tragen, zumindest so lange hat man zu warten und dann beraten.

Wie stehst Du denn eigentlich zur kulturellen weiblichen Beschneidung an Kleinkindern sofern sie nur die Vorhaut betrifft??

@d.fense
Und machts dann besser, wenns scham und konformitätsdruck besitzt?

d.fense schrieb:Wie stehst Du denn eigentlich zur kulturellen weiblichen Beschneidung an Kleinkindern sofern sie nur die Vorhaut betrifft?

Ich steh nicht so auf Fantasiekonstruktionen. Reale Probleme sind mir geläufiger.