AfD

@Turboboost

Wo ist die Gegendarstellung? Ich hab zwar mal geschaut, aber bisher nichts gefunden...

@eckhart

Du sprichst jetzt von der Linken als Alternative?



@Turboboost

Das spielt für mich keine Rolle mehr, mein anfänglich nur ungutes Bauchgefühl hat sich bestätigt, vor allem habe ich mir gestern noch einmal die auf Facebook präsenten Wähler angeguckt, eine Frage dort gestellt, und war schockiert von soviel Dummheit.
Vor allem fiel mir negativ auf, daß die AfD sehr lautstark die Fehler der Anderen anprangert, aber auf direktest Nachfragen bzgl. eigener Lösungen stumm bleibt.
Da war doch gestern ein User tatsächlich der Meinung, man müsse als Partei keine direkten Lösungsvorschläge angeben, das würde sich erst einmal mit dem Einzug in den Bundestag nach und nach einstellen, indem man als Partei dort Erfahrungen sammelt... :|

Gesamtfazit: die AfD kommt für mich definitiv nicht in Frage.
Ich bin nur auf das Wahlergebnis gespannt.



@Warhead

Kann leider keine Videos ansehen.

@Sidhe

Sidhe schrieb:Vor allem fiel mir negativ auf, daß die AfD sehr lautstark die Fehler der Anderen anprangert, aber auf direktest Nachfragen bzgl. eigener Lösungen stumm bleibt.

Meiner Meinung nach hat die AfD ihr Pulver zu früh verschossen - als sie ihre Gründung angekündigt haben, waren ja noch viele von der reinen Protestnummer begeistert... Jetzt ist kurz vor der Wahl, und die Leute wachen aus dem ersten Begeisterungstaumel auf, sehen, dass die AfDler auch nicht besser als andere Parteien sind, und zweifeln dann doch.

Hätte Lucke seinen Laden zwei Monate später an den Start gehen lassen, könnte das anders aussehen.

@Sidhe

Anstatt irgendwelche Leute anzusprechen, hättest Du besser eine Mail mit deinen Fragen an den Vorstand gesendet. Die Beantwortung findet dort, so jedenfalls meine Erfahrung, relativ zeitnah statt.

Aber ok, ich hoffe dass Du trotzdem noch eine für dich wählbare Partei finden wirst.

http://m.welt.de/article.do?id=politik/deutschland/article119895035/Die-AfD-will-zurueck-zu-Bismarcks-Aussenpolitik

AfD zu der Außenpolitik

@Sidhe
Na,doch keine Lust auf dem Narrenschiff einzuchecken...am Ende doch lernfähig...Chapeau

@Allmysterio

Gauland forderte ein neues Selbstbewusstsein Deutschlands in der Außenpolitik ein. Im Kern gehe es darum, ohne Scheu nationale Interessen zu formulieren und diese auf internationalem Parkett selbstbewusst zu vertreten. "Wir Deutsche neigen dazu, nach den Erfahrungen der Hitler-Jahre die Definition und Verfolgung nationaler Interessen per se für etwas Schlechtes zu halten", sagte Gauland vor Journalisten im Hotel Westin Grand.

Recht hat er.

Ist meiner Meinung nach die beste Partei! Hier ein Beispiel:
https://www.change.org/en-GB/petitions/stopp-der-zahlungen-an-griechenland-und-offenlegung-von-alternativen

@xphillip es gibt keine alternative zu hilfszahlungen...
aber es gibt alternativen zu den vorgaben die man en griechen macht...

@Rho-ny-theta

Rho-ny-theta schrieb:Meiner Meinung nach hat die AfD ihr Pulver zu früh verschossen - als sie ihre Gründung angekündigt haben, waren ja noch viele von der reinen Protestnummer begeistert... Jetzt ist kurz vor der Wahl, und die Leute wachen aus dem ersten Begeisterungstaumel auf, sehen, dass die AfDler auch nicht besser als andere Parteien sind, und zweifeln dann doch.

Hätte Lucke seinen Laden zwei Monate später an den Start gehen lassen, könnte das anders aussehen.

Diesen Eindruck habe ich auch bekommen. Auch ich habe mich von den Protesten anziehen lassen, bin aber zum Glück ein kritischer Nachfrager. Ist es aber nicht besser so? Die Probleme zeigen sich früher, zum Glück noch vor der Wahl, was wohl so einige potentielle Wähler zum Nachdenken anregen wird.









@Turboboost

Turboboost schrieb:Anstatt irgendwelche Leute anzusprechen, hättest Du besser eine Mail mit deinen Fragen an den Vorstand gesendet. Die Beantwortung findet dort, so jedenfalls meine Erfahrung, relativ zeitnah statt.

Weißt du was - ich war gerade eben auf der AfD-Facebookseite und mußte feststellen, daß ich dort nicht mehr kommentieren darf. Weder habe ich in meiner gestrigen Beiträgen dort jemanden beleidigt, noch bin ich sonst irgendwie ausfallend geworden, sondern habe sachlich nachgefragt.
Daß so etwas unterbunden wird, spricht Bände, und es waren sicher nicht die User, die mich gesperrt haben ;)

Turboboost schrieb:Aber ok, ich hoffe dass Du trotzdem noch eine für dich wählbare Partei finden wirst.

Habe ich. Findest du später im Beitrag - bitte nicht umkippen ;)







@Warhead

Warhead schrieb:Na,doch keine Lust auf dem Narrenschiff einzuchecken...am Ende doch lernfähig...Chapeau

Ich glaube, du schätzt mich falsch ein, ich war nie begeistert von der AfD, sondern wurde auf sie durch ihre Europolitk aufmerksam, das war der einzige, für mich aber schwerwiegende Punkt.
Leider gibt es keine Partei, deren Programm ich vollkommen zustimmen kann, daher wähle ich immer diejenigen, mit denen ich die meisten Übereinstimmungen sehe, und um das zu tun, mache ich nicht einfach ein Kreuzchen aus Gewohnheit, sondern überlege jedes Mal.
Ich bin dabei also sehr kritisch und keinesfalls leichtgläubig, wie du vielleicht angenommen hast.

In der letzten Zeit, in der ich mich intensiver mit dieser meiner Unentschlossenheit auseinandergesetzt habe, hatte ich, wie eingangs mal erwähnt, immer ein ungutes Bauchgefühl, reine Intuition.
Aber um ein Kreuz zu machen - oder eben nicht - reichte mir das nicht.
Die Intuition hat sich nun aber bestätigt und wurde weit übertroffen, sogar soweit, daß ich inzwischen kaum noch sachlich bleiben kann, weil wirklich 1000de Kommentare der Anhänger eine so widerliche Sprache sprechen.

Da ich nicht oft im Politikbereich schreibe, kannst du mich wahrscheinlich politisch nicht einschätzen.
Ich helfe dir ;) Letztes Mal habe ich Die Linke gewählt, man darf staunen,^^ und es ist nun entschieden, daß ich es auch dieses Jahr wieder tun werde. Ich wollte nur eben kein Kreuz aus Gewohnheit machen.
Endlich kein Entscheidungsstress mehr, ich nehme mir die Wahl immer so zu Herzen, daß es schon nervt, weil es mich Tag und Nacht beschäftigt -.-
Gib' mir erstmal 'nen Schluck :D :vodka:



Ich wünsche schonmal Allen eine gute Nacht, mein Laptopakku ist gleich alle.

@Sidhe

Sidhe schrieb:Weißt du was - ich war gerade eben auf der AfD-Facebookseite und mußte feststellen, daß ich dort nicht mehr kommentieren darf. Weder habe ich in meiner gestrigen Beiträgen dort jemanden beleidigt, noch bin ich sonst irgendwie ausfallend geworden, sondern habe sachlich nachgefragt.
Daß so etwas unterbunden wird, spricht Bände, und es waren sicher nicht die User, die mich gesperrt haben ;)

So ähnlich ging es mir auch.

Sidhe schrieb:In der letzten Zeit, in der ich mich intensiver mit dieser meiner Unentschlossenheit auseinandergesetzt habe, hatte ich, wie eingangs mal erwähnt, immer ein ungutes Bauchgefühl, reine Intuition.
Aber um ein Kreuz zu machen - oder eben nicht - reichte mir das nicht.
Die Intuition hat sich nun aber bestätigt und wurde weit übertroffen, sogar soweit, daß ich inzwischen kaum noch sachlich bleiben kann, weil wirklich 1000de Kommentare der Anhänger eine so widerliche Sprache sprechen.

Trifft auch fast genauso auf mich zu.

Bin aber auch kein Stück schlauer geworden dadurch.

Na dann, schlaf gut :)!

@Turboboost

Hab immer noch keine Gegendarstellung gefunden. Hast du nun mal bitte nen link, oder nicht?

@GlobalEye
Mit Kleinstaaterei und Nationalismus kommt man nicht allzu weit,nicht früher und heute schon gar nicht...schau dir doch Ungarn an,protzig nationalistische Sprüche machen,sich wundern das die ausländischen Investoren fern bleiben,zuschauen wie die Löhne in den Keller und die Arbeitslosenquoten in die Höhe gehen und sich Sündenböcke in Form von Linken,Juden,Radfahrern und der EU bauen

Warhead schrieb:.schau dir doch Ungarn an,protzig nationalistische Sprüche machen,sich wundern das die ausländischen Investoren fern bleiben,zuschauen wie die Löhne in den Keller und die Arbeitslosenquoten in die Höhe gehen und sich Sündenböcke in Form von Linken,Juden,Radfahrern und der EU bauen

Eben, zuschauen !
man muss doch nicht jeden Sch... wieder und wieder immer nochmal selbst ausprobieren,
wenn man damit schon mal auf die Schnauze geflogen ist.

@univerzal

Danke für den Link!

Schon erstaunlich wie viele Pfosten sich da versammeln!

Zusatz: Oder eher merkwürdig und bezeichnend?

Wer es immer noch nicht wahr haben will, wie rechts die AfD ist:

@aseria23


Ich sags ja, gefährliche Verführer!

Lucke, der hier ja in den letztne Beiträgen etwas deutlicher zum Vorschein trat, halte ich für einen intelligenten, rethorisch guten und informierten...und daher gefährlichen Verführer.

Beitrag von CurtisNewton (Seite 111)

Ich war heute sehr erstaunt zu erfahren dass selbst Familienmitglieder vorhaben, AfD zu wählen.

@Sidhe

Sidhe schrieb:Weißt du was - ich war gerade eben auf der AfD-Facebookseite und mußte feststellen, daß ich dort nicht mehr kommentieren darf. Weder habe ich in meiner gestrigen Beiträgen dort jemanden beleidigt, noch bin ich sonst irgendwie ausfallend geworden, sondern habe sachlich nachgefragt.
Daß so etwas unterbunden wird, spricht Bände, und es waren sicher nicht die User, die mich gesperrt haben ;)?

Dann geh' mal auf die FB-Seite von Steinbrück, Merkel oder Claudia Roth, da wird Dir ähnliches wiederfahren. Bei der Roth wurde z.B. jemand gesperrt, der nach der Höhe ihrer (Politiker-) Pension gefragt hatte!

Warhead schrieb:chau dir doch Ungarn an,protzig nationalistische Sprüche machen,sich wundern das die ausländischen Investoren fern bleiben,zuschauen wie die Löhne in den Keller und die Arbeitslosenquoten in die Höhe gehen und sich Sündenböcke in Form von Linken,Juden,Radfahrern und der EU bauen

Es ist durchaus möglich, dass sich das Blatt nächstes Jahr bei den Wahlen wendet und die MSZP die Regierung stellen wird. Meines Erachtens votierten vor allem unzufriedene Protestwähler für die Fidesz... naja inzwischen ist den meisten Ungarn hoffentlich klar geworden, dass die MSZP, insbesondere in aussenpolitischer Hinsicht, das kleinere Übel ist
http://www.pesterlloyd.net/html/1224umfrage.html

@aseria23

aseria23 schrieb:Hab immer noch keine Gegendarstellung gefunden. Hast du nun mal bitte nen link, oder nicht?

Im Laufe der Diskussion, in welchem auch Sie beteiligt waren, habe ich den Link der Gegendarstellung mindestens 2 Mal eingestellt und 1 Mal hatte ich den Inhalt hier zitiert. Ich werde es für Sie kein drittes Mal machen. Da müssen Sie sich schon selbst bemühen.

aseria23 schrieb:Wer es immer noch nicht wahr haben will, wie rechts die AfD ist:

Link deaktiviert (unerwünschte Quelle)

Ui, das ist aber rechts wenn kinderlose, eben so wie in der Pflegeversicherung, einen Kinderlosenzuschlag zahlen sollen. Na da müssen wir den Kampf gegen rechts ja extrem befeuern, denn schon der Kinderlosenzuschlag der Pflegeversicherung hat, wie wir alle wissen, fast zum Ausbruch des 4.Reiches geführt und konnte nur durch extreme Waffengewalt und der Inhaftierung von Millionen Bürgern verhindert werden. Wirklich, da hat die Welt nochmal Glück gehabt dass nicht der sogenannte Kinderlosenweltkrieg ausgebrochen ist

Original anzeigen (0,1 MB)

Durch das Mitgliederhandbuch der AfD aus Hamburg haben wir es jetzt schriftlich das Fakebook hauptsächlich als Werbeplattform genutzt wird. Wobei sich die Fans hauptsächlich auf der Bundesseite austoben. Ist aber eigentlich nichts neues.
Interessant finde ich dagegen wie sich die AfD intern über Meetup organisiert.

Original anzeigen (0,1 MB)

Man erfährt auch noch wo die nächsten Meetups/Veranstaltungen stattfinden.



Schauen wir uns doch mal das letzte Meetup etwas genauer an:

View event on Meetup.com
Date Sunday, September 22, 2013, 5:45 PM

Wahlbeobachter in 1.284 HHer Wahllokalen

In Hamburg gab es 2009 insgesamt 1.284 Wahllokale. In jedem Wahllokal sind ca. 1.000 Wähler registriert, so daß bei einer Wahlbeteiligung von ca. 60% der Wahlberechtigten (600 WB) für eine neue Kleinpartei schon 6 fehlende Stimmen +/-1% zum Überspringen der 5%-Hürde ausmachen kann.

Da auf der anderen Seite Behörden und Gewerkschaften teilweise komplette Bürogemeinschaften abordnen, um die Wahl- und Zählkommisssionen in den Wahllokalen zu besetzen, ist es für die neue, eurokritische Partei #Alternative für Deutschland, kurz #AfD , dringend angeraten, mit ihren Mitgliedern, Förderern und Unterstützern möglichst alle Wahllokale mit eigenen Wahlbeobachtern zu besetzen. DAS wird eine Herkulesaufgabe, aber wir können das schaffen.

Lt. Bundeswahlordnung heißt es: Niemand darf gehindert werden, das Wahllokal zu betreten, und als Wahlbeobachter die Umstände der Wahlhandlung und die öffentliche Stimmauszählung zu verfolgen. Die Mitglieder des Wahlvorstandes haben aber das Recht und die Pflicht Maßnahmen gegen Störungen von Wahlhandlungen, notfalls mit Hilfe der Polizei, einzuleiten und durchzusetzen. Besser ist es, wenn zwei Beobachter gemeinsam 1 Wahllokal besuchen, damit immer ein zweiter Augenzeuge dabei ist.

Aber wie will die AfD eigentlich in 2 Wochen den Wahlbetrug nachweisen, wenn sie bis jetzt nur 105 Euroskeptiker-Innen hat, von denen sich aber nur sechs bereit erklären die Hamburger Wahllokale zu kontrollieren?

Hamburg hatte bei der letzten Bürgerschaftswahl 1.254.638 Wahlberechtigte. Bei der letzten Bundestagswahl lag die Beteiligung bei 71,3%. Man kann also in 11 Tagen mit rund 900.000 Hamburger Wähler rechnen. Es müßten demnach 45.000 Hamburger ihr Kreuz bei der AfD machen um die 5% zu erreichen.
Naja, 105 Euroskeptiker-Innen hat die AfD schon und der Rest kommt schon irgendwie und irgendwann...

Und wie läuft das in den anderen Bundesländern? Gibt es da auch so wenig Helfer?

@Turboboost

Klar, weil da ja auch nur was von kinderlosenzuschlägen steht...

Ach vergiss es, ich habs inzwischen aufgegeben, mit dir niveauvoll diskutieren zu können. Keine ahnung, wo jetzt das problem ist, nochmal nen link zu posten statt zu verlangen, dass jemand sich hier 117 seiten durchliest. Geht ja auch nicht nur um mich, sondern vielleicht wills ja jemand anders der hier reinschaut auch nochmal lesen? Aber darauf kommt man wahrscheinlich nicht von alleine...

Hier http://www.flassbeck-economics.de/professor-lucke-die-afd-und-die-zuwanderung/ hat Heiner Flassbeck sich mal diese https://www.youtube.com/watch?v=ZlE4plL2DYk (Video: Alternative für Deutschland - Rede Bernd Lucke - Weinheim 22.07.2013) Rede von Bernd Lucke angesehen und analysiert dabei sowohl Luckes wirtschaftliches Wissen als auch seine Wissensvermittlung während der Rede. Am Ende des Textes geht Flassbeck auch noch auf die Zuwanderungsproblematik ein und wie Lucke sie gestalten möchte.

Das ist Heiner Flassbeck:

Heiner Flassbeck (* 12. Dezember 1950 in Birkenfeld) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 beamteter Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und von Januar 2003 bis Ende 2012 Chef-Volkswirt (Chief of Macroeconomics and Development) bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD) in Genf, wo er aus Altersgründen ausschied.

Wikipedia: Heiner Flassbeck

Professor Lucke, die AfD und die Zuwanderung
11. Sep 2013 l Heiner Flassbeck l Allgemeine Politik, Europa, Wirtschaftspolitik
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Auf Anregung eines Lesers habe ich mir eine Rede von Professor Bernd Lucke von der AfD vom Juli dieses Jahres einmal in voller Länge angesehen. Die AfD nimmt ja für sich in Anspruch, dass sie Dank der vielen Volkswirte, die sich in ihr engagiert haben, ein besonders sicheres wirtschaftspolitisches Fundament hat. Bei der Rede von Professor Lucke kann davon aber nicht die Rede sein. Er bedient alle gängigen Vorurteile, ohne wenigstens in einer der wichtigen Fragen einmal volkswirtschaftliches Wissen zu zeigen, das sich vom Wissen der schwäbischen Hausfrau unterscheidet und daher die Bezeichnung ‘Wissen’ verdient. Zudem gewichtet er seine Themen auf eigentümliche Art und Weise.

Das beginnt mit den niedrigen Zinsen, die er als Enteignung der Sparer verkauft. Die Flut des billigen Geldes, mit der die Notenbanken versuchen, eine stagnierende Wirtschaft anzukurbeln, bezeichnet er als „unsozial“. Warum die Sparer von den „Märkten“ in einer Marktwirtschaft mit niedrigen Zinsen „bestraft“ werden und die Schuldner belohnt, dazu kein Wort. Er hätte ja mal kurz über Angebot und Nachfrage sprechen und seinen Zuhörern erklären können, dass in einer Marktwirtschaft die Preise sinken, wenn es ein Überangebot gibt, und dass man aus niedrigen Zinsen auf der ganzen Welt nur ablesen kann, dass es in den USA, in Japan und in Europa ein Überangebot an Sparkapital und/oder einen Mangel an Nachfrage nach Kapital, also einen Mangel an Schuldnern gibt. Auch die Frage, ob der Staat auch noch seine Schulden abbauen soll, wenn es einen Mangel an Schuldnern auf der ganzen Welt gibt, wäre interessant gewesen, aber auch die kommt in seiner Rede nicht vor. Die Rolle, die Ersparnisse für das Vorhandensein von Schulden spielen, wird so wenig erörtert wie die Frage, ob man Investitionen haben kann, wenn die Einkommen der Menschen nicht steigen. Ebenso findet keine Erwähnung, wie Deutschland sich entwickeln soll, wenn es dereinst wieder eine nationale Währung hat.

Die Einführung des Euro bezeichnet er als einen „riesengroßer Fehler“, weil die Europäische Zentralbank (über das Target-System) jetzt südeuropäische „Pleitestaaten“ finanzieren muss. Mehr als 80 Verstöße habe es gegen die 3 % Regel im Maastricht-Vertrag für die Defizite in den öffentlichen Haushalten gegeben, am schlimmsten sei die Lage in Griechenland, das in den ersten Jahren der Währungsunion hohe Wachstumsraten hatte. Schäuble habe den Griechen gerade noch einmal 100 Millionen als Trinkgeld verteilt und der Schuldenschnitt habe nichts gebracht, weil Griechenland neue Kredite erhalten hat.

Von der Rolle Deutschlands in der Währungsunion kein Wort. Von der Finanzkrise kein Wort. Vom Einbruch der Wirtschaft und von der falschen Austeritätspolitik kein Wort. Und zur Krönung sagt er allen Ernstes: „Deutschland verdankt seinen Wohlstand seiner nationalen Währung.“ Das ist die übliche Art und Weise, wie schon seit langem die verschiedenen Kämpfer gegen den Euro, unter anderen Hankel, Starbatty und Schachtschneider, vorgegangen sind: immer Augen zu hinsichtlich der brutalen und ahistorischen deutschen beggar-thy-neighbour-Politik und immer die anderen, die unsoliden Südeuropäer im Fadenkreuz. Viele tun jetzt so, als hätten sie vorhergesehen, dass der Euro in Schwierigkeiten gerät. Aber nichts haben sie vorhergesehen. Das einzige, wovor sie gewarnt haben, war eine Inflationsgemeinschaft. Das ist aber genau das Gegenteil dessen, was eingetreten ist. Heute entsteht in Europa eine Deflationsgemeinschaft, weil Deutschland mit einer Deflationspolitik vorangegangen ist.

Zu seiner Europosition passt, was er an anderer Stelle über die deutsche Exportorientierung gesagt hat. Dass Die Linke „die Exportorientierung der deutschen Wirtschaft umstrukturieren (will) zugunsten von mehr Binnenproduktion … ist nun wirklich Schwachsinn. Unsere Exportstärke haben wir da, wo wir die weltbesten Produkte herstellen. Wer das abbauen will, will, dass wir qualitativ hochwertige Produktion zugunsten von Mittelmaß aufgeben. Der will sichere Arbeitsplätze vernichten zugunsten von Arbeitsplätzen, die durch qualitativ bessere Importe bedroht werden können. Der hat eine planwirtschaftliche Vorstellung von Wirtschaft, aber kein Verständnis für die wahren Zusammenhänge.“ Die wahren Zusammenhänge! Selten hat man größeren Unfug über die deutsche Exportstärke gehört. Es zeigt aber auch, dass die AfD mit allen Mitteln verhindern muss, dass über eine Aufwertung der neuen deutschen Währung für den Fall eines Ausscheidens aus der Eurozone geredet wird.

Das Merkwürdigste an der ganzen Rede im Juli aber ist die Zeit, die Herr Lucke der Zuwanderung im Allgemeinen und insbesondere der Zuwanderung von Sinti und Roma widmet. Das ist ein vergleichsweise sehr kleines Problem, bekommt aber eine sehr große Zeit in seinen Ausführungen. Er läuft zwar nicht offen in mediale Fallen, indem er betont, wir hätten Verantwortung gegenüber den Menschen, die zu uns kommen. Fehlende Sprachkenntnisse, fehlende Bildung verminderten die Chance, sich zu integrieren. Es sei menschenunwürdig, Zuwanderer in der Abhängigkeit von staatlichen Almosen zu halten, Zuwanderer müssten wirtschaftlich erfolgreich sein können. Die Menschen müssten aber auch integrationswillig sein. Das klingt alles noch ganz harmlos. Doch dann stellt er fest, die deutschen Sozialleistungen seien attraktiv und deswegen müsse man die Verantwortung auch für Eingewanderte bei dem Staat belassen, von dem die Menschen herkommen. Konkret sagt er, Rumänien könne sich der Verantwortung nicht entziehen, es müsse Unterstützung für die aus Rumänien eingewanderten Menschen bezahlen, aber nur in Höhe der rumänischen Sozialhilfesätze.

Da wird das, was in so mildem Ton vorgetragen wird, dann ziemlich radikal. Nicht nur, dass es den längst wegen offenkundiger Absurdität gescheiterten Gedanken wieder aufgreift, man könne so etwas wie ein Herkunftslandprinzip schaffen, also die Entlohnung eingewanderter Arbeiter in einem reichen Land nach dem Lohn, den sie in ihrem Heimatland bekommen würden, ausrichten. Nein, er treibt diesen Gedanken auf die Spitze, indem er suggeriert, auch staatliche Stellen in einem reichen Land könnten sich quasi zu Stellvertretern der staatlichen Stellen eines armen Landes erklären und damit eine Unterschicht schaffen, für die die normalen Regeln des Zusammenlebens, wozu eben auch die menschenwürdige Teilhabe an den gesellschaftlichen Einrichtungen und am Wohlstand gehören, nicht mehr gelten müssen. Das ist zynisch und extrem gefährlich. Zwar will er damit offiziell nur Zuwanderung verhindern, er sagt aber nicht, was geschehen soll, wenn trotzdem Menschen zuwandern. Wird für die dann die vom Verfassungsgericht vielfach beschworene Mindestsicherung außer Kraft gesetzt, weil für diese Menschen das Grundgesetz nicht mehr gilt, obwohl sie auf dem Boden des Landes leben, das allen Menschen versprochen hat, dass ihre Würde unantastbar sei?

Es ist offensichtlich, was Professor Lucke mit diesen länglichen Einlassungen erreichen will: Er wirbt für eine bestimmte Klientel, für die diese Themen von allergrößtem Interesse sind. So haben wir insgesamt eine Mischung von schwäbischer Hausfrau mit dunkler Materie, die alle Demokraten und Verteidiger eines sozialen Rechtsstaats zu intensivem Nachdenken veranlassen sollte.

Hier auch noch was neuen vom bildblog. http://www.bildblog.de/51817/hinter-dem-radar/

Im Prinzip geht es darum, wie die hohen Umfragewerte für die AfD bei einigen Portalen zustandekommen, insbesondere bei wahlradar.de, wo sie doch sonst eher bei 3-4 % liegen. Eine mögliche Antwort die hier gegeben wird ist, dass Wahlradar Wolfgang Osinski, Vorstandsmitglied der AfD in Düsseldorf, und Ulrich Wlecke, Bundestagskandidat der AfD gehört.

Hinter dem Radar

Die "Alternative für Deutschland" (AfD) brüstet sich derzeit gerne damit, dass sie — Prognosen zufolge — bei der Bundestagswahl in zwei Wochen die Fünf-Prozent-Hürde knacken werde.

So sagt AfD-Chef Bernd Lucke im aktuellen "Focus", für den Einzug in den Bundestag werde es "locker reichen". Dabei bezieht er sich aber nicht auf die Prognosen der großen Umfrageinstitute, sondern auf eine andere Quelle:

Das Wahl-Radar sieht uns bei sieben bis acht Prozent.

Auch die "Main Post" beruft sich auf dieses "Wahl-Radar" und erklärt:

Dabei handelt es sich um einen Informationsdienst einer Düsseldorfer Agentur, die sowohl die klassischen Umfrage-basierten Prognosen der bekannten Meinungsforschungsinstitute als auch die auf der Auswertung von Social Media und Wahlbörsen basierenden Prognosen einbezieht. Dem Wahl-Radar zufolge kommt die Alternative für Deutschland auf rund sieben Prozent.

Die Überschrift lautet:"Wir schaffen bis zu acht Prozent" - In Würzburg präsentierte sich die Alternative für Deutschland optimistisch

Der "Trierische Volksfreund" schreibt:

Der Informationsdienst Wahl-Radar fasst wöchentlich die Ergebnisse aller öffentlichen Wahlprognosen zusammen. Das aktuelle Ergebnis sagt 7,6 Prozent für die Alternative für Deutschland voraus — mehr als doppelt so viel wie die Piraten, deutlich mehr als die FDP, knapp mehr als die Linke.

Fast acht Prozent also. Bei anderen Umfragen, etwa von Allensbach oder Forsa, liegt die AfD momentan lediglich bei drei, maximal vier Prozent.

Diese krassen Unterschiede kommen dadurch zustande, dass das "Wahl-Radar" auch so Dinge einbezieht wie die "Wahlwette" von "Spiegel Online" oder die "Prognosebörse" des "Handelsblatts".

Es fließen vor allem aber auch die Zahlen des "Wahl-O-Meters" ein, das zählt, wie oft eine Partei und ihre Politiker auf Twitter erwähnt werden. Darin schneidet die AfD regelmäßig derart gut ab, dass sie auch im "Wahl-Radar" immer deutlich über fünf Prozent liegt.

Und es ist wohl kein Zufall, dass das "Wahl-Radar" ausgerechnet diese Methode anwendet, um seine Prognosen zu berechnen. Denn hinter dem "Wahl-Radar" — und das hat leider keines der oben genannten Medien geschrieben — steckt ein AfD-Mann.

Die "Düsseldorfer Agentur", die den Dienst betreibt, gehört Wolfgang Osinski. Der war mal Pressesprecher von RTL, hat bei "Bild" gearbeitet und ist heute Vorstandsmitglied der AfD in Düsseldorf. Zum dreiköpfigen "Wahl-Radar Team" gehört außerdem Ulrich Wlecke — er ist Bundestagskandidat der AfD.

Das hätten die Journalisten mit einer kurzen Google-Suche auch selbst herausfinden können. Oder mit einer einfachen Nachfrage. So wie die "Stuttgarter Nachrichten", die sich nicht einfach blind auf das Acht-Prozent-Gerede verlassen haben:

[…] eine Nachfrage unserer Zeitung bei der Agentur ergab: Osinski ist selbst AfD-Mitglied. Er gibt zu: 'Ich spreche pro domo'. Das heißt Werbung in eigener Sache.

Und so wundert es dann auch nicht, dass Osinski und Wlecke in der aktuellen Ausgabe des "Wahl-Radars" (PDF) eines nicht oft genug betonen können:

[Die AfD] hat gute Aussichten, die 5%-Hürde zu überspringen.

Ein Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde sei "durchaus drin". Die AfD sei "vorraussichtlich im Bundestag". Ein Nichteinzug der AfD sei "sehr unwahrscheinlich". Und so weiter.

Dass die Betreiber des "Wahl-Radars" selbst zur AfD gehören, wird an keiner Stelle erwähnt.

Mit Dank an Thomas H.