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AfD

84.427 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Familie, Wahlen, Partei ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: AfD
def ehemaliges Mitglied

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AfD

18.05.2016 um 17:48
@Warhead

Nein. Ich meine die Medien im Allgemeinen.

Da liest man heute Schlagzeilen und Artikel, die wären noch vor einem halben Jahr undenkbar gewesen.

Über den Boulevard brauchen wir ja nicht reden. Da zählt die Schlagzeile auch wenn noch so viel Dünnpfiff dahinter steckt.


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AfD

18.05.2016 um 19:01
@tudirnix
@Golfkrank

So geht's auch...
Richter Jens Maier ist Mitglied der AfD und untersagt kritische Aussagen zur NPD.

Ein Jurist schreibt in einer Veröffentlichung, die NPD plane „rassistisch motivierte Staatsverbrechen“. Die rechtsextreme Partei hat dagegen geklagt und vor einem Gericht in Dresden Recht bekommen. Brisant ist, welcher Partei der urteilende Richter angehört.

http://m.faz.net/aktuell/politik/inland/verbotsverfahren-gericht-untersagt-kritische-aussagen-zur-npd-14239836.html


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AfD

18.05.2016 um 19:49
@peekaboo

So sieht es also aus, wenn es laut Vizeführer Meuthen keine Zusammenarbeit zwischen AfD und NPD gibt...


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AfD

18.05.2016 um 20:19
Dabei muss man längst kein Wissenschaftler sein, um der Nachfolgepartei der alten NSDAP derartige Ziele zu unterstellen.


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AfD

18.05.2016 um 21:39
@peekaboo
@tudirnix

Es lassen sich durchaus Vergleiche zur NSDAP ziehen. Das Thema Verbot von Schächtung, hat sich schon mal so 1933 abgespielt und wurde wie bei den Juden ebenfalls als vorsätzlicher Hetzgrund genutzt. Heute geht es um Muslime und Juden! Es geht bestimmt nicht um Tierschutz. Aktuell will die AfD ja auch den Bau des Gebetshauses in Erfurt verhindern.
Ein Verbot des Schächtens wäre antisemitisch

Der Entwurf des Grundsatzprogramms der AfD enthielt die Forderung, Schächten nur mit vorheriger Elektrokurzzeitbetäubung zu praktizieren. Auf dem Parteitag fand das keine Mehrheit. Stattdessen wurde das völlige Schächtverbot ins Programm geschrieben. Es wäre in der EU einmalig. Die AfD strebt Verbesserungen im Tierschutz an und möchte gegen Auswüchse der Massentierhaltung vorgehen. Das bleibt abstrakt. Konkret wird allein Schächten ohne Betäubung als "qualvoll" thematisiert, das Juden und Moslems ausüben. Im Parteiprogramm ist es zwar der Landwirtschaft zugeordnet, aber unschwer erkennbar passt das Schächten zur islamkritischen Polemik der AfD. Ihr gelten die Moslems als nicht integrierbar; ihre Religion wird als fremd und nicht aufklärbar betrachtet. Hier fällt bezüglich des Schächtens eine erschreckende Analogie zum Antisemitismus des 19. Jahrhunderts auf.

Die Schweiz verbot 1893 das Schlachten ohne vorherige Betäubung. Sachsen hatte als erster deutscher Staat 1892 ein solches Gesetz erlassen. Dort lebten zwar kaum Juden, aber es gab Antisemiten, die das Thema für ihre Zwecke nutzten. 1930/31 ergingen in Bayern und Braunschweig auf Betreiben der NSDAP Verbote. Deutschlandweit wurde betäubungsloses Schlachten 1933 untersagt.

"Der Arier, soweit er nicht sittlich verroht ist, kann im Schächten nur einen Akt von größter Grausamkeit erblicken", stand im "Handbuch der Judenfrage" von Theodor Fritsch. Filme wirkten noch effektiver. Goebbels ließ daher antisemitische Hetzfilme produzieren. "Der ewige Jude" führte die Juden als abscheuliche Wesen vor. Das Schächten nahm hier breiten Raum ein, in äußerst brutal inszenierten Bildern. Den Film zeigte man im Vorfeld von Deportationen sowie vor Polizeieinheiten und KZ-Wachmannschaften. Die Botschaft war klar: Wenn man die Judenvernichtung erbarmungslos betrieb, käme auch das Schächten zu seinem Ende.

http://m.welt.de/kultur/article155429051/Ein-Verbot-des-Schaechtens-waere-antisemitisch.html (Archiv-Version vom 19.05.2016)



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AfD

18.05.2016 um 23:04
Zitat von GolfkrankGolfkrank schrieb:Verbot von Schächtung
Schächten zu verbieten, finde ich richtig. Und ich finde es gut, dass eine Partei dieses Thema aufgreift.


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AfD

18.05.2016 um 23:19
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:chächten zu verbieten, finde ich richtig. Und ich finde es gut, dass eine Partei dieses Thema aufgreift.
das haben die Nazis im Dritten Reich auch so befürwortet. Sieh weiter unten.

@Golfkrank

na ja,da wird gegen die Muslime Stimmung gemacht und das Schächten herangezogen, und ganz nebenbei, rein zufällig, trifft es auch noch die jüdische Glaubensgemeinschaft.

Das mit den Parallelen hatten wir doch schon mal diskutiert und hiermit belegt:
http://www.zeit.de/2010/47/NS-Forschung/seite-2 (Archiv-Version vom 05.05.2016)

Des weiteren:
Nazis und Tierschutz:
Was klingt wie eine besonders bizarre Anekdote aus dem "Ditten Reich" hatte System: Tierliebe und Menschenverachtung waren in der NS-Ideologie kein Widerspruch. Nur wenige Monate nach ihrer "Machtergreifung" im Januar 1933 brachten die Nationalsozialisten ein "Reichstierschutzgesetz" auf den Weg, im November unterschrieb der neue Reichskanzler und "Führer" Adolf Hitler das Gesetz.

Das Schächten von Tieren - also das Schlachten mittels Durchtrennung der Halsschlagader, wie es Judentum und Islam vorschreiben - war schon im April 1933 verboten worden. Die Idee des Tierschutzes war dabei dreist für die antisemitischen Ziele des Regimes vereinnahmt, "gesundes deutsches Volksempfinden" gegen angebliche jüdische Grausamkeit in Stellung gebracht worden: "Die überwältigende Mehrheit des Deutschen Volkes hat schon lange das Töten ohne Betäubung verurteilt, eine Praxis, die unter Juden allgemein verbreitet ist", dröhnte die Präambel des Paragrafenwerks.

Und nicht nur das Schlachten nach jüdisch-orthodoxer Vorschrift verboten die Nazis unter dem Deckmantel der Tierliebe. Wissenschaftliche Tierversuche an Universitäten waren für sie ebenso Symbol "jüdischer" Wissenschaft: "Weißt Du, dass Dein Führer schärfster Gegner jedweder Tierquälerei, vor allem der Vivisektion, der wissenschaftlichen Tierfolter ist, dieser entsetzlichen Ausgeburt der jüdischen Schulmedizin?", fragte die Propagandazeitschrift "Die Weiße Fahne" ihre jugendlichen Leser: antisemitische Wissenschaftskritik unter dem Deckmantel des Tierschutzes, der "ewige Jude" als Feind nicht nur der Herren- sondern auch von Hunderassen und anderem arglosem Getier.
http://www.spiegel.de/einestages/nazis-und-tierschutz-a-947808.html

In diesem Zusammenhang noch angefügt:
Tierschutz als Deckmantel für Naziideologien
http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/tierschutz-als-deckmantel-fuer-naziideologien-5710
@che71 @King_Kyuss @Landluft


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AfD

18.05.2016 um 23:22
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Schächten zu verbieten, finde ich richtig. Und ich finde es gut, dass eine Partei dieses Thema aufgreift.
Und warum?
Das ist in Deutschland bereits sehr streng reglementiert und ohne vorherige Betäubung der Tiere nicht erlaubt.


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AfD

18.05.2016 um 23:25
Zitat von NerokNerok schrieb:Das ist in Deutschland bereits sehr streng reglementiert und ohne vorherige Betäubung der Tiere nicht erlaubt.
Dann ist doch alles gut. Und jegliche Gleichsetzung mit den Zielen der Nazis völlig daneben.


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AfD

18.05.2016 um 23:33
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Dann ist doch alles gut. Und jegliche Gleichsetzung mit den Zielen der Nazis völlig daneben.
Wenn das Schächtverbot das einzige Thema mit Tierschutzbezug im Programm der AfD ist, ist doch offensichtlich, dass der Tierschutz hier nur vorgeschoben ist und es eigentlich darum geht, einer (bzw. zwei) Religion(en) eins auszuwischen. Somit ist der Vergleich mit der NS-Zeit absolut nachvollziehbar.


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AfD

18.05.2016 um 23:56
Bevor es untergeht: Hier ist der Artikel der Zeit, den ein AfD-Richter willfährig für die NPD nicht weiter verbreiten lassen will.

Insbesondere diese Passage
Es gehört zu den Spielregeln der Demokratie, dass Parteien Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht beseitigen, wenn sie an die Regierung gelangen. Die NPD lässt jedoch in ihren Programmen keinen Zweifel daran, dass sie die demokratische Grundordnung Deutschlands durch eine völkische Diktatur ersetzen würde. Unmissverständlich plant sie rassistisch motivierte Staatsverbrechen. Sie will acht bis elf Millionen Menschen aus Deutschland vertreiben, darunter mehrere Millionen deutscher Staatsbürger mit Migrationshintergrund. Erst durch die Vertreibung aller ethnischen Nichtdeutschen entsteht aus Sicht der NPD die herbeigesehnte "nationale und soziale Volksgemeinschaft".
missfällt den Neonazis und ihrem AfD-Erfüllungsgehilfen.


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AfD

19.05.2016 um 02:28
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Schächten zu verbieten, finde ich richtig. Und ich finde es gut, dass eine Partei dieses Thema aufgreift.
Das du nicht mal weißt, das schächten in Deutschland reglementiert ist, spricht ja für sich !
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb:Dann ist doch alles gut. Und jegliche Gleichsetzung mit den Zielen der Nazis völlig daneben.
Nein, das ist nicht völlig daneben !
Zitat von tudirnixtudirnix schrieb:Die Idee des Tierschutzes war dabei dreist für die antisemitischen Ziele des Regimes vereinnahmt, "gesundes deutsches Volksempfinden" gegen angebliche jüdische Grausamkeit in Stellung gebracht worden: "Die überwältigende Mehrheit des Deutschen Volkes hat schon lange das Töten ohne Betäubung verurteilt, eine Praxis, die unter Juden allgemein verbreitet ist", dröhnte die Präambel des Paragrafenwerks.
http://www.spiegel.de/einestages/nazis-und-tierschutz-a-947808.html

Aber Hauptsache die AFD bedient "Pseudothemen" die auch nur in irgendeiner Weise etwas mit dem Islam zu tun haben. Entweder haben die AFD-Heinis wirklich keine Ahnung wie das Schächten in Deutschland geregelt ist oder man instrumentalisiert mal wieder ein Thema um Menschen gegen den Islam aufzuhetzen !


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AfD

19.05.2016 um 06:55
Zitat von che71che71 schrieb:Das du nicht mal weißt, das schächten in Deutschland reglementiert ist, spricht ja für sich !
Was heißt reglementiert.
Es ist erlaubt.
Und für mich steht Tierschutz ganz klar über dem der Religionsfreiheit.
Zitat von NerokNerok schrieb:Das ist in Deutschland bereits sehr streng reglementiert und ohne vorherige Betäubung der Tiere nicht erlaubt.
Das ist nicht richtig.
Das jüdische Schächten erfolgt ohne vorgängige Betäubung des Tieres, da nach jüdischer Auffassung das Tier durch die Betäubung verletzt und das Fleisch dadurch zum Verzehr unbrauchbar wird. Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes (Schächturteil) werden auch muslimischen Metzgern Ausnahmegenehmigungen zum betäubungslosen Schächten erteilt, sofern das Fleisch des getöteten Tieres von Personen verzehrt wird, denen zwingende religiöse Vorschriften den Verzehr des Fleisches nicht geschächteter Tiere verbieten.[1] Ob Fleisch eines durch Elektroschock betäubten Tieres als halāl gelten kann, ist unter Sunniten umstritten.[2] Unter Aleviten wird das Helal-Gebot basierend auf einer mündlichen Tradition anders als bei den Sunniten ausgelegt, rituell erfolgt bei den Aleviten die Schächtung ohne Betäubung.
Wikipedia: Schächten

Und auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit, steht bei mir über dem der Religionsfreiheit.
Und nein, ich wähle ganz bestimmt nicht die AFD.
Ich wähle immer die Tierschutzpartei. :)


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AfD

19.05.2016 um 07:54
@alphaC

Das ist doch letztlich wie bei der Beschneidung kleiner Jungen. (Abhängig von der jeweiligen Religion wird die Beschneidung wenige Tage nach der Geburt oder auch noch im Jugendalter vorgenommen. Unter Umständen wirst du also als Mann nicht gefragt, ob du dich sinnlos beschneiden lassen willst oder nicht.)

Wie bei der Schächtung handelt es sich hierbei, meiner Meinung nach, um ein längst überholtes Ritual welches, bis auf medizinische Indikationen, keine Daseinsberechtigung hat.

Schächtung und Beschneidung sind zwei schöne Beispiele, wie mittelalterliche Riten unter einem religiösen Deckmantel, an den Gesetzen der BRD vorbei, gestattet werden.


Diese Themen sind viel, viel, älter als die AfD und jetzt hier die Nazikarte (NSDAP-Vergleich... schon wieder :Y: ) zu spielen obwohl die Forderungen nach einem Verbot schon seit Jahrzehnten in der Bevölkerung präsent ist zeugt einmal mehr davon, dass alles was sich finden lässt, und ist es auch noch so platt, über die AfD gekippt wird mit der Hoffnung, irgendwas bleibt hängen.


Für mich allerdings kein Grund die AfD zu wählen... viel mehr erwarte ich auch von den großen Volksparteien Tierquälerei und Körperverletzungen entsprechend zu ahnden.


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AfD

19.05.2016 um 07:54
@che71
@tudirnix

Es geht doch nicht mal um das Wohl des Tieres, es geht der AfD darum, es den in Deutschland lebenden Muslimen und Juden, alle vorhandenen Mittel einzusetzen, um es ihnen hier so unangenehm wie möglich zu machen.
Ob den Bau von Moscheen zu verhindern, die Halal Diskussion oder die Vorhaut Verteidigung.


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AfD

19.05.2016 um 07:58
@KillingTime
Zitat von KillingTimeKillingTime schrieb: Schächten zu verbieten, finde ich richtig. Und ich finde es gut, dass eine Partei dieses Thema aufgreift.
Ja ja...die ach so tolle AfD. :D Schön, wie sie sich für den Tierschutz einsetzt. Seltsam daran ist nur, dass sie sich nur für Tiere die geschächtet werden einsetzt.

Wenn sich jeder Gegner des Schächtens genauso konsequent für das grausame töten anderer Tiere, wie Hasen, Hühner, Küken, Fische, Kühe, (Wild)Schweine, Rehe etc. einsetzen würde, dann käme man eventuell nicht auf den Gedanken:
,,Oh ja, hier wird wieder mal ganz gewaltig geheuchelt!" Siehst du das genauso, killingtime?


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AfD

19.05.2016 um 07:59
@Golfkrank

Genau. Es ist essentiell wichtig für männliche Säuglinge, bis zum 8. Tag um diese lästige Vorhaut erleichtert zu werden.

Wikipedia: Zirkumzision#M.C3.B6gliche Probleme und Komplikationen durch die Beschneidung
Weitere akute Komplikationen, wie sie bei jedem operativen Eingriff auftreten können, sind Blutungen und Infektionen durch unsterile Wundversorgung. Weiterhin ist ein postoperativer Wundschmerz möglich sowie Schmerzen beim Urinieren. Nach der Operation kann sich störendes Reiben an der Kleidung bemerkbar machen; nach einigen Tagen oder Wochen nimmt diese Empfindung bei der Mehrzahl der Operierten ab.

Meatusstenose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meatusstenose bezeichnet die krankhafte Verengung der Harnröhrenöffnung, welche überwiegend bei Säuglingen und Kleinkindern auftritt. Sie stellt eine der häufigsten Komplikationen infolge der Säuglingsbeschneidung dar.[165][166] Eine Studie aus dem Jahr 2006 fand Meatusstenosen ausschließlich bei vorher beschnittenen Jungen.[165] Die Inzidenzraten nach einer Beschneidung liegen um die 10 Prozent.[166][167] Eine Urodynamische Untersuchung sollte, mit Abstand zur Beschneidung, als Nachuntersuchung durchgeführt werden. Unbehandelt kann eine Meatusstenose, durch erhöhten Fließwiderstand und Harnverhaltung, zu Folgeerkrankungen der Harnorgane wie Hydronephrose und vesikorenaler Reflux führen.[168]

Knotenbildung der Venen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die dorsale Vene (Vena dorsalis penis superficialis), die beim Mann an der Spitze der Vorhaut beginnt, wird bei der Beschneidung in der Regel, jedoch nicht notwendigerweise, durchtrennt und verästelt sich mit der Zeit neu. Dies kann Knoten entstehen lassen. Erfahrene Operateure klemmen diese Vene deshalb im Zuge der Beschneidung gesondert ab und vernähen ihren Stumpf, um solchen Knoten vorzubeugen.

Verwachsungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterhin kann es zu einer Verwachsung zwischen der Haut der Eichel mit der umliegenden Penishaut kommen, wodurch eine Hautbrücke entsteht, die bei Bedarf eine ambulant-operative Nachkorrektur erforderlich macht.[169][170]

Eine solche Korrektur ist ebenfalls dringend angeraten, wenn die verbleibende Schafthaut im Zuge der Beschneidung nach dem Abtragen des inneren Vorhautblattes eng an oder sogar auf den Eichelkranz genäht wird, was vor allem bei Kleinkindbeschneidungen durch wenig geübte Operateure gelegentlich vorkommt. Die dadurch möglicherweise entstehenden Hauttaschen können zu Entzündungen und vor allem zu Behinderungen beim Geschlechtsverkehr führen. Zudem ist das Ergebnis, selbst nach operativer Korrektur, eine Beschädigung des Eichelkranzes, die sich sowohl in der Sensibilität als auch im kosmetischen Ergebnis irreversibel negativ auswirkt.

Herpes-Risiko[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das jüdisch-orthodoxe Ritual Metzitzah B'peh (Saugen des Blutes vom Penis des Babys mit dem Mund) ist in den Vereinigten Staaten umstritten, weil es in mehreren Fällen zu Infektionen mit Herpes simplex Typ 1 (HSV-1), Hirnschäden und Tod geführt hat.[171]

Nach Schätzungen der amerikanischen Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention werden innerhalb der rund 250.000 Mitglieder umfassenden Gemeinschaft ultra-orthodoxer Juden in New York pro Jahr etwa 3.600 Neugeborene der traditionellen Art des Eingriffs unterzogen.[57] Der Appell von Michael Bloomberg im Jahr 2005, dem Bürgermeister New Yorks, sich von dieser Praxis zu distanzieren, wurde mit der Begründung, die oral-genitale Beschneidung sei sicher, abgelehnt.[172]

Nekrose[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Nekrose der Eichel kann als Ergebnis einer Kauterisationsverletzung bei der Gomco-Technik oder wegen einer Distalverschiebung eines Plastibell-Rings falscher Größe auftreten. Milde Fälle von Nekrose können mit lokaler Wundversorgung und topischen Antibiotika behandelt werden, schwerere Fälle chirurgisch. Selten sind Einzelfallberichte über eine komplette Nekrose der Glans und des Penis, wo nach mehreren Reparaturversuchen eine Geschlechtsumwandlung durchgeführt wurde.[173] Im Fall des David Reimer wurde 1966 der Penis bei einer medizinisch indizierten Zirkumzision durch Elektrokauterisation irreparabel verletzt. Seine Eltern entschieden sich daher auf Rat des Sexualwissenschaftlers John Money, eine geschlechtsverändernde Operation durchführen zu lassen und das Kind als Mädchen zu erziehen.[174] Gearhart und Rock berichteten 1989 über vier Fälle von Zirkumzision mittels Elektrokauterisation, bei denen nach der initialen Verletzung zunächst der Penis amputiert und sodann eine feminisierende Genitoplastik vorgenommen wurde. Die Autoren bewerteten die früh feminisierende Genitoplastik als „exzellente Methode für die Rekonstruktion eines äußeren Genitals“ in solchen Fällen.[175] Kritisiert wurde diese Praxis früher Geschlechtsumwandlung nach Verletzung des männlichen Genitals 1997 von Diamond und Sigmundson.[176]

Versehentliche Amputationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unbeabsichtigte Eichelamputationen treten extrem selten auf, sind aber eine verheerende Komplikation von Zirkumzisionsversuchen mit der Mogen-Klemme. Die Mogen-Klemme behindert die direkte Sicht des Chirurgen auf die Glans vor dem Einschneiden der Vorhaut.[173] Ben Chaim et al. fanden 2001 unter 19.478 in Israel durchgeführten und dokumentierten Neugeborenenbeschneidungen einen Fall von versehentlicher Teilamputation der Glans Penis. Die Beschneidung erfolgte durch einen Mohel.[177] Gluckman et al. berichteten 1995 über das erfolgreiche Wiederanfügen einer versehentlich amputierten Eichel. Die Verletzung trat während einer Neugeborenenbeschneidung mit Sheldon-Klemme auf.[178]

Yilmaz et al. berichteten 1993 den Fall einer versehentlichen Penisamputation, zu der es während der rituellen Beschneidung eines 10-jährigen Jungen kam. Der Penis konnte erfolgreich wiederangefügt werden.[179]

Todesfälle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Douglas Gairdner berichtete 16 bis 19 Todesfälle in England und Wales durch neonatale Beschneidungen in den 1940er Jahren.[180] Sydney Gellis bemerkte 1978, dass aus seiner Sicht mehr Todesfälle durch Komplikationen durch Beschneidung auftreten als Fälle von Peniskrebs.[180]

Öffentlich überlieferte Todesfälle in unmittelbarem Zusammenhang mit einer Zirkumzision sind unter anderem:
im Juni 2008 in Italien[181]
am 16. April 2010 in Manchester[157]
im Juni 2012 in New York[155]

In Afrika kommt es zu zum Teil drastischen Anzahlen von Todesopfern durch rituelle Beschneidungsfeiern:
bis zu 23 im Mai 2012 in der nordöstlichen Provinz Mpumalanga, Südafrika[182]
30 Tote im Juni 2012 in der Provinz Ostkap, Südafrika[183]

Sonstige Risiken und Komplikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der medizinischen Fachliteratur finden sich Dokumentationen verschiedener Erkrankungen und Fehlbildungen, meist in Form von Fallberichten, die mit unterschiedlicher Inzidenz infolge einer Zirkumzision auftreten können. Es handelt sich überwiegend um seltene Probleme, die oft durch eine nicht sachgerechte Durchführung bedingt sind.

Die Beschneidung kann zu Harnverhaltung mit akutem Nierenversagen,[184] einer Glomerulonephritis (eine Entzündung der Nierenkörperchen),[185] Granuloma[186][187][188] oder auch einem staphylogenen Lyell-Syndrom[189] führen.

Mögliche Fehlbildungen infolge der Beschneidung sind die Penishypoplasie (ein Schrumpfpenis)[190][191][192] oder eine Induratio penis plastica (Penisschiefstellung).[187]

Eine dänische Studie aus dem Jahr 2015 sieht im Alter von 0–4 Jahren ein um 80–83 % und im Alter von bis zu 10 Jahren ein um 46–62 % erhöhtes Risiko an Autismus zu erkranken. Als mögliche Ursache für die gefundene Korrelation wird der erlittene Schmerz und ein dadurch ausgelöstes Trauma genannt.[193]

Psychische Folgeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Goldman (1999) birgt die Beschneidung eines Kindes das Risiko, dass das Kind bewusste und/oder unbewusste psychische Traumata erleidet. Mit der Beschneidung einhergehende Schmerzen, Stress sowie erlebter Kontrollverlust könnten sich negativ auf seine psychische Entwicklung auswirken. So zeigten sich Auffälligkeiten im Verhalten sechs Monate nach dem Eingriff, auch könne die Beziehung zwischen Mutter und Kind beeinträchtigt werden, insbesondere wenn die Beschneidung im Säuglingsalter stattfindet, das entwicklungspsychologisch in die hochsensible Phase der Bildung der Mutter-Kind-Bindung fällt (siehe auch Bindungstheorie).[194]

Timm Hammond, Menschenrechtsaktivist und Gründer der beschneidungskritischen Organisation NOHARMM, publizierte 1999 im British Journal of Urology die Resultate einer von NOHARMM im Rahmen eines Dokumentationsprojektes zwischen 1993 und 1996 organisierten Befragung von beschnittenen, männlichen US-Amerikanern. 94 Prozent der 546 Teilnehmer wurden in der Kindheit beschnitten. Unter anderem ergab die Befragung bei 50 Prozent der Teilnehmer ein niedriges Selbstwertgefühl beziehungsweise das Gefühl von Minderwertigkeit gegenüber „intakten“ Männern.[195]

Laut Lerman und Liao (2001) fehlen bislang solide wissenschaftliche Daten zum Beleg negativer psychischer und sexueller Wirkungen der neonatalen Zirkumzision.[196]
Das macht das Leben doch gleich viel angenehmer.


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AfD

19.05.2016 um 08:01
Zitat von defdef schrieb:Wie bei der Schächtung handelt es sich hierbei, meiner Meinung nach, um ein längst überholtes Ritual welches, bis auf medizinische Indikationen, keine Daseinsberechtigung hat.
Da bin ich voll bei Dir.
Zitat von defdef schrieb:Für mich allerdings kein Grund die AfD zu wählen... viel mehr erwarte ich auch von den großen Volksparteien Tierquälerei und Körperverletzungen entsprechend zu ahnden.
Leider hatte das Bundesverfassungsgericht keine Eier in der Hose.


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AfD

19.05.2016 um 08:17
@peekaboo
@tudirnix

Im Osten Deutschlands wo der prozentuale Anteil an Muslimen geringer ist, christliche Kirchen nicht besucht werden, da es einen grossen Anteil gibt der konfessionslos ist, ist der Islam Hass am größten. Wie sollen diese Menschen auch eine Sensibilität für religiöse Identität entwickeln? Es scheinen einige deutsche Bürger/-innen schlechter integriert zu sein, wie so mancher Zuwanderer/-in.

Der größte Anteil von deutschen Bürgern die dem Islam angehören leben im Westen und das funktionierte schon lange vor der Wende. Da gab es auch schon Moscheen. Viele davon im Ruhrpott. Diese freuten und feierten die historische Wiedervereinigung mit, zahlten mit ihren Steuern den Aufbau Ost und heute werden sie aufgrund ihres Glaubens kriminalisiert.


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AfD

19.05.2016 um 08:23
@Golfkrank
Zitat von GolfkrankGolfkrank schrieb:und das funktionierte schon lange vor der Wende.
Das sehe ich durchaus anders.
Es liegt sicher weniger an der Religion, aber Generation 3 ist wesentlich schlechter integriert als die erste oder zweite.
Ziemlich uninteressant was vor der Wende war, die Vergangenheit kann man ja nicht mehr ändern.
Zitat von GolfkrankGolfkrank schrieb:Da gab es auch schon Moscheen. Viele davon im Ruhrpott.
Da gab es aber auch den radikalen Islam nicht in dem Ausmaß in dem es ihn heute gibt, vor allem und insbesondere nicht in Europa.
Viele Moscheen (natürlich weit nicht alle) werden als Radikalisierungszentren benutzt.
Und das ist ein riesen Problem.


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